UNI oder FH?

Hallo,
ich bin seit längerer Zeit am überlegen,
ob ich an einer UNI oder auf einer FH
Elektrotechnik studieren soll. Generell sagen alle,
wenn du mehr Bezug zur Praxis haben willst und lieber
so wie an einer Schule lernen willst, geh’ auf die FH.
An der UNI ist alles zum größen Teil theoretisch und du
musst dir deinen Lernstoff selber erarbeiten.
Aber was heißt denn selber erarbiten?
Erzählt der Prof da irgendwas und keier weiß eigentlich,
was er da sagt, weill alles später zu Hause nachbereitet werden muss?
Oder wird einem vorher erzählt, was der Prof beim nächsten Mal zum Thema hat und man soll sich dann darauf vorbereiten?

Wie sieht das mit den Klausuren an UNIs und FHs aus?
Wenn man an der UNI nur Theorie macht, kommen dann in Klausuren
nur Herleitungen und solche Sachen dran?

Am besten waäre es, wenn mir jemand mal einige Beispielaufgaben aus
Klausuren aus den Anfängen seines Studiums zeigen könnte.

Hi,

FH ist wie Schule.
Alles was du wissen musst wird an dich herangetragen.
Auf diese Weise bist du sehr schnell in einem bestimmten Fachgebiet drin und kannst später im Beruf auf deinem erarbeiteten Fachgebiet ohne grössere Komplikationen loslegen.
Man kann das vielleicht mit einer Lehre vergleichen, nur sind der stoffliche Umfang und der theoretische Anteil deutlich grösser.

Das Uni Studium erfordert dagegen weit mehr persönliche Selbständigkeit. Die langfristigen beruflichen Möglichkeiten sind dagegen vielseitiger.
Die Materie ist in der Regel so schwierig, dass erst einmal mit Hilfsstoff begonnen werden muss, der mit dem eigentlichen Fachgebiet zunächst nichts zu tun haben scheint.
Elektrotechnik an der Uni erfordert unabdingbar, dass man mit Mathe in der Schule nie auf Kriegsfuss gestanden hat und idealerweise Mathe Leistungskurs hatte.
Note 3 reicht dabei gut aus.
Der Schwerpunkt in den ersten 2 Semestern wird auf Mathe liegen, nicht auf E-technik.
Wenn du unsicher bist, dann studier doch mal 6 Wochen lang auf einer Uni. Diese Zeit reicht gut aus um zu sehen, ob das das richtige ist und ist kurz genug, um nicht negativ im Lebenslauf zu erscheinen.

Kurzum: Für FH genügt Abitur, Uni liegt nicht jedem.
Für E-technik an der Uni gilt zumindest die ersten beiden Semester lang: Mathe, mathe und nochmal mathe.
Gruss Thomas.

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Hallo Christian

Ich habe das gleich Fach (Werkstofftechnik) sowohl an der FH als auch an der UNI studiert.
Kurz zusammengefasst: Auf der FH lernst du wie es geht, auf der Uni warum es so geht.

Ein Beispiel: An der FH wird dir vorgesetzt, dass Metalle ein guter elektrischer Leiter sind. Punkt , Schluss Ende aus.
An der Uni wird da weitergegangen, warum denn Metalle bessere Leiter sind als z. B. Keramik (Stichwort Valenz- und Leitungsband).

Ich hoffe, ein wenig geholfen zu haben

Ratz

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Hallo,

vielleicht ein anderer praktischer Aspekt:

Solltest Du vorhaben, später in irgendeiner Form in den öffentlichen Dienst zu gehen (und dazu zählt ja auch Arbeit an einer Uni/FH, Labor von manchen Stadtwerken, Krankenhäuser und und und) und eine gewisse Karriere anstreben, rate ich zur Uni.

Denn mit FH wirst Du da nach wie vor nur im gehobenen Dienst eingestellt und kannst nur schwer aufsteigen.

Uni-Absolventen kommen in den höheren Dienst.

Ein Freund hatte einen Job im Rechenzentrum der FH, an der er auch seinen Abschluß Informatik brilliant gemacht hat. Um dort aufzusteigen, hat er extra den gleichen Studiengang nochmal an der Fernuni gemacht!

Grüße

Wendy

Hallo,

Denn mit FH wirst Du da nach wie vor nur im gehobenen Dienst
eingestellt und kannst nur schwer aufsteigen.

und das bedeutet auch, dass du weniger verdienst als mit einen uni-abschluss, obwohl du „in der regel“ die selben tätigkeiten ausübst. als fh ingenieur bist du im öff. dienst die „zweite klasse“. der bruttolohn kann c.p. 1000 euro geringer sein, da du mit uni durchaus in BAT IIa einsteigen kannst und als fh´ler halt meist nur Vc bis bestenfalls IVa bekommst.

gruss
thomas

Hi Thomas,

genau das meine ich - Du bist immer der A… 2.Klasse, obwohl Du vielleicht genausoviel kannst und machst und hast keine Chance, aufzusteigen (jaja, ich weiß, es gibt die Aufstiegsprüfung - aber das ist durchaus nicht unbedingt als Bundesbeamter ne familienfreundliche Lösung)

Wendy

Gruebel Gruebel und studier…
Halloele Christian,

ich wehre mich eigentlich vehement gegen diese Ratschlaege:

Wenn Du… machen willst, mach…
wenn Du… machen willst, darfst Du nicht… machen.

Meiner Ansicht nach ist es wichtig was DU persoenlich aus Deinem Studium machst. Ein Studium besteht nicht nur aus der Institution Hochschule. ein Studium besteht aus Praktika, sozialem Umfeld etc. Da sollte man sich auch Gedanken drueber machen. Bei mir war die Entscheidung einfach, ich war vor der Entscheidung Maschinenbau an einer FH oder Uni. Dann hab ich mir verschiedene FHs und UNIs angesehen. Schliesslich habe ich mich auf den FHs wohler gefuehlt. Richtig, es war eine subjektive Entscheidung aber eine die wichtig ist. Denn wenn Du Dich nicht wohlfuehlst in Deinem Studiumfeld kannst Du es vergessen.
Vielleicht noch ein anderer Aspekt: Wenn Du an einer FH ein Studium beginnst, wirst Du an die Materie ganz gut herangefuehrt. Du weisst wie und wo man welche Methoden wann und warum einsetzt. Du bekommst schnelle Einblicke in die Realitaet. Wenn Dich dann hinterher noch die wissenschaftliche Unruhe plagt, dann kannst Du in Form eines Masterstudiengangs Dein Unidiplom nachholen.Mittlerweile bietet fast jede renommierte Uni oder FH Masterkurse an.
Dies ist zum Beispiel mein Weg. Nach 4 jahrigem FH-Studium kommt noch ein zweijaehriger Master. Fuer mich eine ideale Verbindung.
Also abschliessend, wichtig finde ich:
Bau Dir ein individuelles Studium auf. Egal ob auf Uni oder FH. Wenn Du Dich fuer eine entschieden hast, heisst es nicht, dass es auch nich andere Moeglichkeit gibt. Sei flexibel und variabel. Bau Dir Durch PRaktika und Werkstudententaetigkeit ein fachliches Geruest um den Hochschultempel auf.
Sei mir nicht boese aber ich werde Dir keine Pruefungen mailen. Pruefungen sind so subjektiv und von Professoren abhaengig, dass unter Umstaenden ein voellig falsches Bild entsteht. Aber wenn Du in einer Unistadt wohnst, dann kuck doch in einem Studentencafe vorbei. Dort gibt es meist Pruefungsordner in Die man einblicken kann.

Wuensche Dir fuer Deinen Hochschulweg alles Gute. Ganz wichtig:
Es gibt nicht „Die Hochschule“ fuer „Den Job“ oder „Die Karriere“. Es gibt individuelle Wege die alle zum Ziel fuehren.

Gruesse Bergsteiger

Hi,

Am besten waäre es, wenn mir jemand mal einige
Beispielaufgaben aus
Klausuren aus den Anfängen seines Studiums zeigen könnte.

Ich für einen Denkfehler, die Studienwahl an solche Kriterien zu knüpfen. Du solltest Dein Studium nach Deinem Berufswunsch ausrichten und nicht umgekehrt. Das Studium ist nach 4-6 Jahren ein für alle mal vorbei, Dein Berufsleben ist deutlich länger.
-Was das Berufsbild angeht:
Als Faustregel kann man sagen: Ein FH-Ing wird ausgebildet, um Lösungen für technische Problemstellungen innerhalb des bekannten Fachwissens kompetent und effizient zu erarbeiten. Ein TU-Ing. wird zudem so ausgebildet, dass er zur Problemlösung neue Wege finden kann und das technisch Machbare erweitern kann. Hier kommt der wissenschaftliche Aspekt zusätzlich ins Spiel. Im Beruf sind die Grenzen dann natürlich fliessend.

  • Du hast schon Recht, wenn Du dir überlegst, ob Dich ein FH-Studium unterfordert oder ein TU-Studium überfordert. Wichtig ist hier aber, ob du später im Beruf mit Deiner Berufswahl glücklich wirst. Sowohl Über- als auch Unterforderung kann frustrierend sein. Deshalb: Hast Du ein sehr gutes Abitur? Wenn ja, dann geh an die TU. Du kannst dann immer noch an die FH wechseln. Hast Du Zweifel aufgrund Deiner Abi-Noten? Dann geh’ an die FH. Solltest Du hervorragende Noten haben und dich unterfordert fühlen, kannst Du immer noch (mit Zeitverlust) an die TU wechseln.

Grüsse
Rossi

Hi,
Bergsteiger hat unten das Stichwort Werkstudent erwähnt.
Das ist ne tolle Sache.
Und das sag ich als Uni Absolvent (Würd wieder an die Uni gehen)

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Alles klar,
ich danke Euch, dass ihr mir bei
meiner Entscheidung ein bisschen geholfen habt.

bis bald
Christian

Ja fuer was hat er sich denn entschieden?(owt)
Mfg Bergsteiger

Ich denke mal, dass ich auf eine FH gehen werde,
an der man einen Bachelor-Abschluss machen kann.
Danach mal weiter sehen…

bis bald

Hallo,
das was du erlernen mußt ist nicht die einzelne klausur. es ist vielmehr das methodenwissen!! wenn du gut sein willst indem was du machst dann wird gefordert, dass du dich in einer annehmbaren zeit in sachverhalte einarbeiten kannst, die dir vielleicht neu sind. was machst du dann? da kannst du auf keine klausur zurückgreifen. alles was dir bleibt das bist du selbst und das was du für dich gelernt hast. es ist unerheblich wo und in welcher weise du das lernst. wichtig ist, dass du die fähigkeit dazu erlernt hast. es wäre klug zu überlegen welcher lerntyp du bist. auch die fhs fangen an zu betrieben zu werden, die man massenbetriebe nennen darf. auch dort gibt es los-verfahren, die dich evtl. ein semester nach hinten schmeissen. wichtig ist, dass du das was du machst mit dem nötigen ehrgeiz machst und dich an die spitze katapultierst. an der spitze zu sein ist an der fh genauso wie an der uni schwierig. und du mußt dir vor augen führen: niemand wird in der fh geanauso wenig wie an der uni an der hand geführt. mit so einer einstellung wird man geradewegs aus jedem job wieder herausgeschmissen - und da ist es egal wo man herkommt.
gruß
mirko

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