Hallo!
Nun, es gibt für verschiedene Sparten Universitätslehrgänge, aber auch Fachhochschulen. Wo liegt genau der Unterschied zwischen den 2 Ausbildungsmöglichkeiten (Vor-, Nachteile, persönliche Erfahrungen,…)?
Danke schon mal,
Luggi
Hallo!
Nun, es gibt für verschiedene Sparten Universitätslehrgänge, aber auch Fachhochschulen. Wo liegt genau der Unterschied zwischen den 2 Ausbildungsmöglichkeiten (Vor-, Nachteile, persönliche Erfahrungen,…)?
Danke schon mal,
Luggi
Nun, es gibt für verschiedene Sparten Universitätslehrgänge,
aber auch Fachhochschulen. Wo liegt genau der Unterschied
zwischen den 2 Ausbildungsmöglichkeiten (Vor-, Nachteile,
persönliche Erfahrungen,…)?
Hallo Luggi,
es gibt keine allgemein gültigen Vor- und Nachteile für die Absolventen von FH und Uni. Vieles hängt von der Fachrichtung, vom Tätigkeitsbereich und noch mehr von der Persönlichkeit ab. Nicht einmal die Länge der Ausbildung läßt sich allgemein gültig vergleichen. Zwar ist die Regelstudienzeit an einer FH kürzer als beim vergleichbaren Uni-Studiengang, andererseits dauert der klassische FH-Werdegang über einschlägige Berufsausbildung, FH-Reife und danach Studium oft länger als der Weg Abi und danach Uni.
Es gibt Tätigkeiten, die eine Promotion regelmäßig voraussetzen (für FH-Absolventen nur selten möglich) und in anderen Bereichen werden kaum oder keine Unterschiede gemacht.
Die persönlichen Zielsetzungen der Menschen sind (zum Glück) sehr unterschiedlich. Ist es für den einen das Größte, auf der Karriereleiter in einer Hierarchie möglichst weit aufzusteigen, hat ein anderer ganz andere Prioritäten, möchte vielleicht lieber unabhängig sein oder ein Leben lang in F+E arbeiten. Unterschätze unter keinen Umständen die Fähigkeiten links und rechts des Diploms, seien es soziale Kompetenz, die Fähigkeit, mit Menschen umzugehen, verbale und schriftliche Ausdrucksmöglichkeiten, Allgemeinwissen, Fremdsprachenkenntnisse und vermeintlich berufsfremde Fähigkeiten. Die Art des Diploms bestimmt nicht in erster Linie den beruflichen Werdegang. Bestimmend ist das Umfeld aus all den angedeuteten Fähigkeiten und eine möglichst weitgehende Übereinstimmung persönlicher Wünsche und Tätigkeit.
Gruß
Wolfgang
Hallo,
zu dem was Wolfgang schon geschrieben hatm von mir folgende
kurze pauschale Einschätzung ( soll sich mal mal exemplarisch
auf eine Ing.-Ausildung beziehen):
Universität: stärker an theoretischen Grundlagen orientiertes
Studium mit höherem Anspruch an Mathematik, Physik usw.
Fachhochschule: mehr an praktischen Fähigkeiten orientiert,
theoretische Grundlagen werden in geringerem Umfang gelehrt.
Wenn Du also eher ein praktisch veranlagter Mensch bist, der
sich mit der Theorie etwas quält, dann ist FH sicher gut.
Damit kannst Du in der Produktion und auch Entwicklung gut
einsteigen.
Hast Du eine erstklassige Beziehung zur Mathematik,Theorie und
willst Du mal in richtige Forschung einsteigen, dann sollte es
eher die Uni sein.
Gruß Uwi
Nun, es gibt für verschiedene Sparten Universitätslehrgänge,
aber auch Fachhochschulen. Wo liegt genau der Unterschied
zwischen den 2 Ausbildungsmöglichkeiten (Vor-, Nachteile,
persönliche Erfahrungen,…)?Danke schon mal,
Luggi
Hallo,
zu dem was Wolfgang schon geschrieben hatm von mir folgende
kurze pauschale Einschätzung ( soll sich mal mal exemplarisch
auf eine Ing.-Ausildung beziehen):
Meine Kommentare dazu gelten ebenfalls für Ing.-Ausbildung (Fachbereich Maschinenbau).
Universität: stärker an theoretischen Grundlagen orientiertes
Studium mit höherem Anspruch an Mathematik, Physik usw.
Ideal, wenn man in Forschung&Entwicklung oder Versuch usw. gehen möchte, bei einem normalen Konstruktionsbüro bringt es dagegen kaum Vorteile.
Nachteil: man läuft Gefahr, sich in Details der Ausbildung zu verlieben, ohne zu wissen, welche Qualifikationen am Markt gefragt sind.
Ø Studiendauer (Uni Stuttgart, Stand 1994: 13,8 Semester)
Fachhochschule: mehr an praktischen Fähigkeiten orientiert,
theoretische Grundlagen werden in geringerem Umfang gelehrt.
Aber immer noch ausreichend für fast alle Belange im täglichen Leben eines Ingenieurs. Zusätzlich können einige Features erworben werden, von denen so manche Uni-Absolventen nicht mal den Namen kennen (z.B. Refa-Ausbildung). Dauer: normalerweise 9 Semester einschl. Dipl.-Arbeit. Als starke Alternative dazu sehe ich die Berufsakademie mit einer Dauer von 6 Semestern und gem. einer Untersuchung aus dem Jahr 1994 werden ca. 95% der theoretischen FH-Kenntnisse vermittelt (die restlichen 5% werden z.B. durch REFA-Schein und sonstige „Goodies“ aufgewogen).
Wenn Du also eher ein praktisch veranlagter Mensch bist, der
sich mit der Theorie etwas quält, dann ist FH sicher gut.
Damit kannst Du in der Produktion und auch Entwicklung gut
einsteigen.
Dem schließe ich mich an.
Hast Du eine erstklassige Beziehung zur Mathematik,Theorie und
willst Du mal in richtige Forschung einsteigen, dann sollte es
eher die Uni sein.
Anmerkung: in Forschung und Entwicklung (nicht Konstruktion !) arbeiten kaum noch 10% aller Ingenieure, daher halte ich für viele ein Uni-Studium als überflüssig.
Übrigens: Alternative zum Dipl.-Wirtschafts-Ing. (Uni) mit ca. 12 - 14 Semestern)
BA-Maschinenbau / Elektrotechnik (6 Semester)
FH-Aufbaustudium WI (4 Semester) oder BA BWL (6 Semester).
Damit hat man dann mind. 1 Fach „richtig“ studiert und es nimnmt auch noch weniger Zeit in Anspruch…
Grüsse
Sven
Hallo und gleichzeitig danke für die Antworten!
Was ist aber, wenn es für ein spezielles Gebiet keine UNI bzw. nur einen UNI Lehrgang, der erst im Endspurt sich mit dem gewünschten Thema auseinandersetzt?
Es gibt aber eine Fachhochschule, die nur in diesem Bereich ausbildet.
Ist da nicht die FH zu bevorzugen?
Luggi
Hallo Luggi,
Was ist aber, wenn es für ein spezielles Gebiet keine UNI bzw.
nur einen UNI Lehrgang, der erst im Endspurt sich mit dem
gewünschten Thema auseinandersetzt?
Zum Punkt „gewünschtes Thema“:
wenn es sich hierbei um eine absolute Spezialisierung handelt (z.B. Textilmaschinenbau als Teilbereich des Maschinenbaus), dann würde ich sowieso Abstand davon nehmen.
Hintergrund: Die Wahrscheinlichkeit, hinterher genau in diesem Zweig einen Job zu haben ist minimal und mit einer eher allgemeinen Ausbildung kann man diesen Job dann auch machen.
Mein Beispiel: ich bin Dipl.-Ing. Maschinenbau (BA) und habe nach meiner Ausbildung 4,5 Jahre bei einer Firma im Bereich Textilmaschinen gearbeitet. Da gab’s auch einige Textilmaschinen-Ingenieure, die sich darauf spezialisiert hatten, aber im Job dadurch auch keinen Vorteil hatten. Bei der Schließung des Werks und unserer Entlassung hatte ich jedoch den Vorteil, eine allgemeinere Ausbildung zu haben. Mein Werdegang (Maschinenbau / Einkauf / Kostenanalyse) zeigt auch schon, dass ich, wie viele meiner Freunde, mit meinem ursprl. Wissen von der BA nicht unbedingt weiter komme und höchstens 10% davon für meine Jobs brauche.
Gilt übrigens auch für Fahrzeugtechnik im Vgl. zu Maschinenbau (ich arbeite bei einem Systemlieferant in der KFZ-Branche).
Von der Seite her gesehen würde ich sowieso nicht den Spezial-Bereich studieren.
Es gibt aber eine Fachhochschule, die nur in diesem Bereich
ausbildet.
Ist da nicht die FH zu bevorzugen?
Wenn die FH nicht zu speziell ausbildet, dann würde ich sie nehmen, insbesondere, wenn Praxis eher Dein Thema ist.
Übrigens: welche Studienrichtung ist denn gemeint ?
Grüsse
Sven
Hallo,
generelle Antwort auf eine solche frage:
Ein Studium ist nicht dafür da, sich das gesamte Rüstzeug für
ein ganzes Arbeitsleben anzueignen, sondern max. die
Grundlagen für den Berufseinstieg.
Was man aber auf alle Fälle als Student lernen sollte,
ist selbsständiges Arbeiten, creatives Denken,
wissenschaftliche und systematische Herangehensweise an
Probleme und eben die theoretischen Grundlagen für den
Beruf (für naturwiss. Richtungen primär mathematische
Grundlagen).
Ein alter E-Technikprofessor hat ganz am Anfang des Studiums
mal den Unterschied zwischen einem Fachschul- und einem
Hochschulabsolventen so erklärt:
Beide bekommen die Aufgabe einen Trafo (50Hz-Netzspannung)
zu berechnen. Der Fachschulabsolvent hat nach 30min. das
Ergebnis, während der Hochschulabsolvent 2h dafür braucht.
Dann sollen beide das ganze noch mal für einen Trafo bei 20Khz
rechnen. Hier braucht der Hochschulabsolvent wieder 2h,
während der Fachschulabsolvent die Aufgabe nicht lösen kann.
Gruß Uwi
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo Sven!
Wenn die FH nicht zu speziell ausbildet, dann würde ich sie
nehmen, insbesondere, wenn Praxis eher Dein Thema ist.Übrigens: welche Studienrichtung ist denn gemeint ?
In meinem Fall ist es Luftfahrt. Es gibt eine Fachhochschule, an der dieses Gebiet spezialisiert unterrichtet wird. Es gibt aber auch die Möglichkeit Luft.- und Raumfahrt an der UNI zu studieren. Allerdings ist es hier der Zweig Maschinenbau und es wird erst im letzten Moment (Spezialisierung) Luft.- und Raumfahrt vorgetragen.
Luggi
Hallo Luggi,
In meinem Fall ist es Luftfahrt. Es gibt eine Fachhochschule,
an der dieses Gebiet spezialisiert unterrichtet wird. Es gibt
aber auch die Möglichkeit Luft.- und Raumfahrt an der UNI zu
studieren. Allerdings ist es hier der Zweig Maschinenbau und
es wird erst im letzten Moment (Spezialisierung) Luft.- und
Raumfahrt vorgetragen.
Soweit ich weiss, kann man Luft- und Raumfahrt auch an der Uni Stuttgart studieren, wobei ich nicht weiss, wie stark die Spezialisierung ist.
Falls Du übrigens tatsächlich in die Luft- und Raumfahrttechnik gehen willst, würde ich eher Uni empfehlen.
Hintergrund: Luft- und Raumfahrttechnik besteht i.A. aus Forschung und Entwicklung einschl. Versuch, also sehr „theoretischen“ Disziplinen, in denen viel entsprechendes Wissen verlangt wird (Mathe, Physik, Werkstoffkunde usw.).
Ob hier eine FH-Ausbildung das Richtige ist, bezweifle ich, kann es aber nicht richtig beurteilen.
Andererseits ist Luft- und Raumfahrtechnik so spezialisiert, dass viele Bekannte von mir, die das mal irgendwann studiert haben, keinen Job fanden und heute irgendwas anderes machen (i.A. Maschinenbau). Daher wäre eine breiteres und allgemeineres Maschinenbau-Studium als Basis gar nicht so daneben.
Abgesehen davon gibt Dir, wie bereits von meinen Vorrednern erwähnt, das Studium immer nur die solide Wissensbasis, die von Job zu Job dann um Spezialkenntnisse erweitert werden muß und aufgrund der vielen Neuerungen sowieso ständig upgedated werden muß.
Grüsse
Sven
Hallo Luggi,
hoffe mal, das kam noch nicht, ich habe die anderen Postings nur zur Hälfte gelesen. Ganz allgemein solltest du dich auch fragen, was für ein Lern- und Arbeitstyp du bist. FHs sind „schulmäßiger“, die Lehrpläne strukturiert und vorgegeben. An Unis musst du dir im großen und ganzen alles selbst zusammen suchen (je nach Studiengang mehr und weniger) und vor allem dein Lerntempo und deine Arbeit selbst strukturieren. Das kann nicht jeder und manch einer verbaselt deshalb ganz schön viel Zeit, bis er sich im Unialltag zurechtgefunden hat.
beste Grüße,
Barbara