Unkraut abflammen, elektr. Unkraut- Vernichter

Hallo liebe Gartenfreunde

Wir haben den Hof gepflastert, und dadurch viele Fugen in dem sich Unkraut ansiedelt.
Ich möchte das gerne abflammen und habe gesehen das es nicht nur Geräte die mit Gas arbeiten, sondern auch elektrische Geräte gibt.
z,B,

Die Werbeaussage verspricht:
„Das Gloria Thermoflamm Bio Electro Abflammgerät ermöglicht Ihnen die bequeme Anwendung ohne Bücken. Das Gerät lässt sich per Knopfdruck anschalten. Binnen Sekunden nach dem Anschalten ist der Hitzstrahl auf 650°C. Der Strahl wird dann einige Sekunden auf das Unkraut gehalten und nach ca. vier Tagen kann das wurzeltief-zerstörte Unkraut beseitigt werden“

Ist das so richtig, ist der Erfolg ähnlich bei Elektor- und Gasgeräten?
Wer von Euch hat Erfahrungen damit?

Vielen Dank an Alle die darüber nachdenken!

Gruß Ingo

Wenn Du eine Heißluftpistole hast, dann nimm die zur Probe.
Hitzeleistung ist sicher gleich, musst halt dicht dran gehen und die kleine Düse nehmen.
Das mit den paar Sekunden ist gelogen ! Du müsstest jeden Halm extra verbrennen und dann wäre noch nicht mal der Erfolgt sicher 1 das ist völliger Mist und unpraktikel.
Wenige Halme reißt man per Hand und Kratzer so raus, alles andere kostet Zeit und Mühe und wäre am ehesten noch mechanisch entfernt (ja, die Wurzel bleibt halt drin). Also Fadenschneider, Motorsense. Eine rotierende Stahldrahtbürste ist genau so ein Murks.
Für kleine Fläche mag sein, aber sonst auch wenig praktisch.

Das ist für größere Flächen sehr mühsam, übrigens mit Gasflamme genauso, wenn das nicht ein mehrflammiger Brenner mit Höllenleistung wäre (Typ Dachdeckerbrenner)

MfG
duck313

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ok, und was ist mit dem nicht-wurzeltief zerstoerten Unkraut? Also wie kommt man an die Wurzeln von Loewenzahn?

Ich habe beides probiert und kann über diese Elektrodinger nur ungeduldig lachen.
Abflammen mit Gasflasche ist erheblich effizienter!

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Ich lache mit. Da steht „2000W Motorleistung“. Gemeint ist wohl die Heizleistung. Also nichts anderes als ein gewöhnliches Heißluftgebläse mit langer Stange dran.
Wenn ich mir vorstelle, damit entlang der Fugen arbeiten zu müssen, das dauert doch ewig! So eine Brennerflamme wird deutlich mehr „Wumms“ ® haben.

Aber auf dem Gerät steht „Bio“ drauf - muss ja gut sein, oder?

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Klar, Auf gutem Mist gewachsen.
Das einzige wäre gewesen, nach dem Pflastern die Fugen mit einer Quarzsand/Zement-Mischung zu verfüllen, danach ist Ruhe. Jetzt ist es wohl etwas spät.

Guten Abend alle miteinander,

Ja, das hat sie.

Ich erinnere mich da an einen Einsatz vor ein paar Jahren: Bei schönem sonnigem Wetter, Temperaturen so um die 30 Grad Celsius, wollte ein Mann das Unkraut auf seiner Einfahrt entfernen. Anstatt den Buckel krum zu machen und es ordentlich wegzukratzen, wollte er es der Bequemlichkeit halber einfach wegbrennen.
Zuerst brannte das Unkraut in der Auffahrt, dann eine Konifere an der Grundstücksgrenze und anschließend der Carport des Nachbarn mit zwei teuren Autos darunter. Die Fassade des Hauses und die hinter dem Carport befindliche Garage wurden ebenfalls beschädigt.
Werde nie vergessen, wie ich damals bei der Bullenhitze eine halbe Stunde lang Schindeln von der Seitenwand des Hauses wegklappen musste.

Das Ende vom Lied war ein äußerst gestörtes nachbarschaftliches Verhältnis und rund 100.000 € Schaden.

Insofern kann ich von der Verwendung solcher Brenner oder elektronische Geräte nur abraten, bzw. empfehlen ausreichend Löschmittel bereitzustellen, um im Notfall sofort löschen zu können, wenn man sich das Leben mit solchen Geräten vereinfachen will.

Euer
Ebenezer

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Vielleicht könntest Du dich mit einer anderen Lösung abfinden: Statt ständig auf Unkrautjagd zu gehen, könnte man Thymian in die Fugen säen. Das sieht dann wie im Bild unten aus. Je öfter man über die Fläche geht oder fährt, desto kleiner sind die hübschen Pflänzchen. Wo das wächst breiten sich auch keine anderen Kräuter aus.
Udo Becker

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Wenn du mal kurz darüber nachdenkst, was mit einem Wald nach einem Waldbrand in kürzester Zeit passiert, könntest du darauf kommen, dass das mit dem

nicht so ganz stimmen kann.

Und so ein Waldbrand hat schon durchaus etwas mehr

als JEDER elektrische oder gasbetriebene Brenner.

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Moin,

Ein wenig …
Die Kernfrage lautet: „Was will ich eigentlich?“. Nachhaltig geht es eigentlich nur mit Chemie… :worried:

Fugen und Fugen sind zudem zweierlei Dinge. Wir haben einen IR Strahler zur Unkrautbeseitungung, so alle 3 oder 4 Wochen je nach Wetter darfst du ran. Damit bearbeiten wir rund 60 qm Rasengitter, die teilweise innen mit 6x6 er Steinern als Fahrstreifen benötigt werden, teilweise sind sie nur mit Sand (okay, das war mal Sand) gefüllt sind und mit Absicht so ausgeführt sind.
Damit haben wir keinen versiegelten Boden, das Wasser kann versickern.

Wenn du es bequem haben möchtest, dann musst du eine Betonplatte gießen, dennoch siedelt sich im Laufe der Zeit auch Moos dort an. Andere Fugen, wie die in der Terrasse, spülen wir ab und an mal mit heißem Wasser und Natron oder Kartoffelwasser. Geht auch.
Das kostet ein wenig mehr Zeit als „Ich gieße mal eben Unkrautvernichter“, aber wir akzeptieren diesen Mehraufwand. Andere Fugen, die nicht ständig als Weg benutzt werden, kannst du sicherlich biologisch mit Thymian (interessanter Tipp, Danke @Udo_Bec).
Du musst dich entscheiden: mit dem Strahler oder mit Heißluft Zeit opfern oder die schnelle Methode mit Chemie.
Die Brenner für Dachpappe sind üble Dinger, wurde hier auch schon erwähnt. Da in unserer kleinen Siedlung drei Holzhäuser stehen, ist der Einsatz mir zumindest nicht geheuer.
Wobei aus meiner Sicht die eigenen Ansprüche der Schlüssel sind. Wer es wie aus dem Katalog mag, muss Aufwand betreiben, man kann aber auch mal gelassen die Kräuter ein wenig iN Ruhe lassen. So what?
-Luno

Herbizide dürfen meines Wissens nach nur auf landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Flächen benutzt werden. Auf einer gepflasterten Hoffläche ist der Einsatz (meines Wissens nach) immer unzulässig.

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Ich verstehe das sowieso nicht, wieso die Leute immer Fugen kratzen. Selbst wenn es kein Thymian ist, sondern irgendein Kraut finde ich gepflasterte Stellen sehr viel schöner, wenn da ein bisschen grün aus den Fugen kommt.

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Hallo,
bisher finnde ich Udo´s, Idee als die bisher beste. Wenn man keine höher wachsenden Pflanzen, wie z. B. Kräuter haben möchte, kann man in den Fugen auch einfach Moos ansiedeln, da wächst dann nichts mehr anderes. Ist hübsch anzuschauen und man kann getrost auch mal Barfuß laufen, ohne dass es in die Sohle sticht.
Pflanzen in Pflasterfugen sind keine Schande.
Grüße,
Martin

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Moin,

Sorry, das sollte jetzt keine Befürwortung der Chemie darstellen. Ganz im Gegenteil. Der einzige Fall, in dem sich dabei nicht mein Gewissen regte, war vor einigen Jahren in unserer alten Gemeinde, da nahm die Herkulesstaude extrem Überhang, da haben sich die Bauern einen Cocktail gemischt.
Auf mechanischem Weg ging das nicht, das Gebiet lag an einem alten Hand eines Bahndammes. Diese Staude ist aus meiner Sicht eine echte Pest.
Ansonsten haben wir uns mit den Beikräutern einigermaßen arrangiert.

Ich habe Nachbarn kennengelernt, die glaubten, dass diese Schande mit der Todesstrafe geahndet wird. Das sind IMHO aber eher seltene Exemplare.

-Luno

Aber sicher. Das Zeugs gehört hier nicht hin, verbreitet sich massiv und kann gefährlich werden.

„Chemie“ ist nicht grundsätzlich böse.

Ich meiner aber, dass zur Unkrautvernichtung ausschließlich dafür zugelassene Mittel angewendet werden dürfen (keine Hausmittel) und dass die Anwendung nur auf bewachsenen Flächen erlaubt ist. Man möge mich korrigieren.

Grünzeugs in Pflasterfugen wäre mir persönlich egal und ich würde da genau gar nichts gegen unternehmen.

Moin,

Keine Frage, das gesamte Leben ist Chemie. :wink:

Dazu habe ich gefunden: https://www.advocard.de/streitlotse/mieten-und-wohnen/unkraut-entfernen-was-das-pflanzenschutzgesetz-erlaubt/
Essig und Salz vermeiden wir, da gehen wohl die Meinungen auseinander.

Zu Natron: https://www.gartenbista.de/garten/natron-gegen-unkraut-20876

Darf man Natron gegen Unkraut einsetzen?

Manch ein Hausmittel ist zwar wirksam, jedoch ist dessen Anwendung nicht gestattet, weil es mehr Schaden als Nutzen mit sich bringt. Bei Natron ist es anders: es verursacht keinerlei Nebenwirkungen , so dass es überall im Freien angewendet werden kann. Wichtig dabei ist, dass es sich tatsächlich um Natron handelt, also um Natronhydrogencarbonat . Diese Substanz ist auch für den menschlichen Verzehr geeignet. Verwechslungsgefahr besteht mit der Natronlauge. Diese führt zu schweren Verätzungen und gilt sowohl als fisch- als auch als planktongiftig. Es versteht sich dadurch von selbst, dass diese Lauge nicht gegen Unkraut oder sonst irgendetwas im Garten verwendet werden darf.

In Maßen angewandt sehe ich da auch kein Problem. Wer natürlich jeden Tag 1 Kubikmeter heißes Wasser mit Natron verteilt, der sollte mal über sein Tun nachdenken. Dringend.

An sich stimme ich da zu, wir haben aber den Weg zum Hauseingang kombiniert mit der Auffahrt zum Carport. Wenn da zu viel Grünzeugs auf dem Fußweg hoch wuchert, ist das bei Regen nicht ganz so prickelnd, es wird ein wenig rutschig. Die Fahrstreifen der Einfahrt werden durch das Auto in Schach gehalten, den Rest mäht man einfach ab.
Da wir am Rande eines kleinen norddeutschen Dörfchens wohnen, sollte man sich schon darüber bewusst sein, dass eine sterile Oberfläche nur mit viel Aufwand und auch nur kurzfristig zu bekommen ist.
Zudem Unkraut ja durchaus einen Nutzwert für die Natur hat.

-Luno

Ah die gute Glorifizierung von Natron…

Grundsätzlich muß es ja eine biochemische Wirkung haben, um Unkraut vernichten zu können. Und als Base erhöht es auch den PH-Wert des Bodens, und das ist nicht immer gut (sofern das interessiert)
Daß die Wirkung nicht all zu hoch ist, schreibt auch der Artikel, man müsse die Anwenung mehrfach wiederholen.

Aber…

Natron enthält Stärke? Interessant. Ich dachte, es besteht aus „Natronhydrogencarbonat“? Und den Rest des Absatzes kann man sich auch mal auf der Zunge zergehen lassen…

Welches Soda genau?

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Moin,

Gleich anmelden für den Nobelpreis. :wink:

Danke für deinen Hinweis.

-Luno

Weil es gerade so schön passt:

Etwas Unkraut, ein kleiner Gasbrenner…

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