Unplattbar

Hallo, schon mehrfach war in diesem Brett über das Leid mit Platten etc. zu lesen. Die einen schlagen den Mantel „unplattbar“ vor, der mir aber gegen den letzten Platten auch nichts geholfen hätte. Die anderen die grüne Pampe, die man in den Schlauch füllen kann, die bei mir gegen einen Platten aber auch nicht geholfen hat: ich bin nach einem Nagel halt 500 m weiter gekommen, nicht nur 100 m.

Mir geht folgende Idee durch den Kopf: Im Baumarkt habe ich kürzlich eine Art Hohlrohre, Schläuche gesehen, bestehend aus dunkelgrauem oder schwarzem Schaumstoff, eine Atz wie Neoprene, die zum Isolieren von Heizungsrohren verwendet werden (Als Produkt- oder Herstellerbezeichnung stand außen aufgedruckt drauf "ARMACELL ARMAFLEX).

Wenn man solches Material in einen Schlauch pressen könnte, nachdem alles aufgepumpt ist, es dort aufschäumen und „aushärten“ würde, wäre man doch aller Sorgen ledig? Das Material ist weich, elastisch, würde alle Probleme lösen.

Kennt jemand dieses Material, gibt es das in einer Spraydose? Das wär’s doch, oder?

Antal

Hallo Antal,

es ist sicher möglich, ein Voll-Material zu finden, dass ähnliche Eigenschaften hat, wie ein 2 bis 5 bar aufgepumpter Fahrradschlauch. Und sicher kann hier ein Tüfftler sich eine goldene Nase (sprich Millionen) verdienen, wenn er Erfolg hat.

Es gibt ja z.B. Vollgummi-Reifen, z.B. an Kinderwagen. Letztendlich sind deren Laufeigenschaften aber noch nicht so gut wie beim Luftgefüllten reifen.

… Die einen schlagen den Mantel
„unplattbar“ vor, der mir aber gegen den letzten Platten auch
nichts geholfen hätte.

was ist denn da passiert? Einen Nagel von Unten, oder z.B. ein Heftzwecke hätte der Mantel mit sicherheit ausgehalten.

Gruß
achim

Hallo Antal,

das Problem dürfte die Walkarbeit des Reifens sein.
Übliche Elastomere oder auch andere Materialien dürften nach grob geschätzt einigen hundert km den Geist aufgeben und das kommt dann einem irreperablen Platten gleich.
Solltest Du ein Material finden, daß mehrere tausend km durchhalten kann, wäre nicht nur die Fahrradreifenherstellerindustrie ein begeisterter Abnehmer, sondern auch ettliche andere Industriezweige --> Du bist ein gemachter Mann!

Gandalf

Je, Achim,

bis vor einiger Zeit habe ich mir die meisten Platten (nicht alle, aber doch die meisten) dadurch geholt, daß ich mit 85 kg und offenbar zu viel Schwung einen Bürgersteig hochgefahren bin bzw. dessen Kante gequert habe. Jedes fünfte mal zwickt das dann offenbar den Schlauch so sehr, daß der ein Löchelchen kriegt.

Dann habe ich mir vor ca. einem Jahr einen (defekten) Schlauch der Länge nach aufgeschnitten und in den Mantel geklebt (also, das System wie „unplattbar“, reichte nur deutlich weiter rum). Damit bin ich jetzt über ein Jahr ohne Platten gefahren und dachte: Problem gelöst.

Und, wie beschrieben, vor einer guten Woche DOCH wieder ein Platten. Ich schaue nach und sehe, daß der Mantel an einer seitlichen Stelle über eine Fläche von vielleicht 1 cm2 völlig porös war (von innen! ), der Gummi war schon ziemlich abgefallen, das Gewebe lag nackt da, und genau dort war am Schlauch wieder ein kleines Koch. Wie das geschehen konnte ist mir nicht klar, ab daß das ursächlich miteinander zusammenhängt ist eigentlich evident.

Und meine Meinung ist inzwischen: Alles Basteln mit dickerem Mantel, einem Gel im Schlauch etc. pp. ist nur Gemurckse. Der Ansatz ist schon falsch. Das Problem ist die Luft im Reifen, die entweichen kann.

Soweit bis heute. Ich denke nach. Antal

Hallo Antal

bis vor einiger Zeit habe ich mir die meisten Platten (nicht
alle, aber doch die meisten) dadurch geholt, daß ich mit 85 kg
und offenbar zu viel Schwung einen Bürgersteig hochgefahren
bin bzw. dessen Kante gequert habe. Jedes fünfte mal zwickt
das dann offenbar den Schlauch so sehr, daß der ein Löchelchen
kriegt.

hast Du auch wirklich 5 Bar im Schlauch, da sollte das eigentlich kaum passieren. Evt. schmalere Reifen nehmen. Ein anderes beliebtes Problem sind Felgen, an denen die Speichen durchdrücken, oder ein vergessenes bzw. verrutschtes Felgenband. Vielleicht solltest Du auch ein dickeres Felgenband in Erwägung ziehen.

Dann habe ich mir vor ca. einem Jahr einen (defekten) Schlauch
der Länge nach aufgeschnitten und in den Mantel geklebt (also,
das System wie „unplattbar“, reichte nur deutlich weiter rum).

Ein Schlauch hat glaube ich mit „unplattbar“ nichts zu tun, da ein Schlauch einem Nagel wohl keinen Widerstand entgegensetzt.

Und, wie beschrieben, vor einer guten Woche DOCH wieder ein
Platten. Ich schaue nach und sehe, daß der Mantel an einer
seitlichen Stelle über eine Fläche von vielleicht 1 cm2 völlig
porös war (von innen! ), der Gummi war schon ziemlich
abgefallen, das Gewebe lag nackt da, und genau dort war am
Schlauch wieder ein kleines Koch. Wie das geschehen konnte ist
mir nicht klar, ab daß das ursächlich miteinander
zusammenhängt ist eigentlich evident.

vielleicht der Kleber nicht ganz kompatibel zum Mantelmaterial? keine Ahnung, bei mir war es meist Öl, oder Reinigungszeug am Mantel, wenn dieser porös wurde. Kann sowas evt. sein?

Gruß
achim

Der unplattbar ist zwar teuer (ab etwa 20€) aber sein Geld anscheinend auch Wert.

unpalttbar

hast Du auch wirklich 5 Bar im Schlauch, da sollte das
eigentlich kaum passieren. Evt. schmalere Reifen nehmen.

Nein, Achim, 5 bar hab ich ganz bestimmt nicht!! Eher zu wenig Luftdruck, denn ein bißchen Komfort darf es schon auch sein. Außerdem: Ich hab mir dieses Rad nach dem einzigen und für mich wichtigsten Kriterium gekauft, daß es faltbar sein muß (um ins Auto und in einen Flieger zu passen), und dann noch halbwegs fahrradähnlich bleiben soll (also nicht nur so ein Ding, mit dem man von der Yacht grade mal zum Bäcker fahren kann). Da bleibt nicht viel übrig: 24 Zoll, dicke Reifen, fertig. Man muß nehmen, was man kriegt.

vielleicht der Kleber nicht ganz kompatibel zum
Mantelmaterial? keine Ahnung, bei mir war es meist Öl, oder
Reinigungszeug am Mantel, wenn dieser porös wurde. Kann sowas
evt. sein?

Na, das mit dem öl ist ja bekannt. Ich habe zum Kleben, einfach mal so probehalber UHU Kraft genommen, weil ich mit dem auch sonst nur beste Erfahrungen gemacht habe. Ich glaube nicht, daß es den Mantel angelöst hat (obwohl man ja nie wissen kann), denn sonst hätte der ja ringsum angefressen sein müssen. Außerdem war das ja nur ein erster Versuch, der nicht mal gar so schlecht ausgegangen ist: Hat immerhin ein gutes Jahr gehalten.

Das Problem mit vulkanisiertem Gummi ist ja normalerwesie, daß sich der mit nichts mehr kleben läßt, weils halt shon mal „geklebt“ ist, nämlich vulkanisert ist (Wasser kann man auch nicht mehr verbrennen, ist schon mal verbrannt).

Aber, ich glaube, der Weg ist grundsätzlich schon in etwa richtig. Muß halt ncoh was dran tun.

Gruß Antal

Hallo,

du hast bisher nicht geschrieben, welche Reifenmarke du eigentlich verwendest. Hast du jetzt schon den Marathon Plus von Schwalbe ausprobiert oder nicht? Außerdem bekommst du umso leichter einen Platten, je schlapper du den Reifen aufpumpst. Wenn du Komfort suchst, solltest du evtl mal den Schwalbe Big Apple probieren.
Dass der Gummi porös wird, liegt entweder am Kleber oder am Alter (mehrere Jahre?) oder an der miesen Qualität des Reifens. Ein guter Fahrradreifen sollte schon so seinen 10.000 km halten.

Zu deinen „Schaumfüllungen“:
http://www.kik-reifen.de/fahrradreifen.html (leider nicht in 24")
http://greentyre.com/eng/product/categories.php?cat_…

Gruß, Niels

Hallo Antal,

habe unten gelesen, daß Du aus Komfortgründen mit wenig Luftdruck fährst.
Damit hast Du zwar Fahrkomfort, aber weniger Komfort beim Reifenwechsel. Du provozierst nämlich durch erhöhte Walkarbeit mehr Platten.
Typischerweise beim Überfahren von Bordsteinen.
Mit ausreichend Luftdruck ist das alles kein Problem.

Liebe Grüße,

Max