Unplausibel hoher Stromverbrauch

Hallo zusammen,
ich habe eine Frage: Bei der letzten Jahresrechnung hatte mein alter Vater eine satte Nachzahlung und dabei fiel ein unplausibel hoher Stromverbrauch auf.
Ein-Personenhaushalt mit 4.931 kWh in 12 Monaten.

Warmes Wasser wird über Gasheizung erzeugt. Verbraucht wird Strom für Licht, Fernseher (kein Dauerbetrieb), Radio, Strom für Betrieb der Heizungsanlage (nicht für Heizung selbst), Rasenmäher, Kühlschrank.

Es werden keine Spülmaschine, Waschmaschine, Wäschetrockner und Herd mehr genutzt.

Der Verbrauch ist gestiegen. Er hätte wegen Nicht-Nutzung verschiedener Geräte wegen Alter sinken müssen.

Ich habe bei Stromlieferant angerufen. Da bekam ich die Auskunft, dass es Geräte gibt, die messen, ob Strom irgendwo versichert. Die müsste ich 70 km entfernt abholen, jedoch haben die Servicepoints wegen Corona sowieso geschlossen.

Wir schreiben nun täglich den Verbrauch auf seit einigen Wochen.

Mir fiel auf, dass der Zählerkasten brummt. Ist das normal?

Was kann ich tun, um hohen Verbrauch auf die Spur zu kommen?

Ich danke Euch herzlich im Voraus für hilfreiche Antworten!!!

Ich hoffe, diese Rechnung und die der Vorjahre wurden komplett aufbewahrt?

Denn bei solchen Sprüngen liegt meistens eine Schätzung oder ein Ablesefehler vor.

Es kann sein, dass in den Vorjahren ein zu geringer Verbrauch geschätzt wurde und nun das erste Mal wieder abgelesen wurde. Dann kommt es zu einem solchen Sprung.

Was ergeben denn die täglichen Ablesungen?
4931kWh/a sind rund 13,5kWh pro Tag, eine Dauerleistung von über 560W.
Viele Zähler mit Drehscheibe drehen sich 75mal pro kWh. Bei deinem Vater wären das 1012 Umdrehungen am Tag, 42 pro Minute, also rund eine Umdrehung nach jeweils 1,5 Minuten.

Danke X_Strom!

Die Stromanbieter wurde nicht gewechselt. Alte Rechnung und Verbräuche sind noch vorhanden.

Im Vorjahr lag der Verbrauch bei 3.142 kWh (also 1.789 kWh niedriger). In diesem Vorjahr war es noch ein 2-Personen-Haushalt und es wurden noch Waschmaschine und Trockner betrieben.

Es ist keine Schätzung, es wurde immer abgelesen. Auch im Vorjahr!
Auch dies hatte ich beim Stromanbieter nachgefragt.

Unsere täglichen Ablesungen: Der Stromzähler zeigt täglich eine Differenz von 7 oder 8. Das ist recht konstant. Also Ablesung z.b. Donnerstag: 2.398 und Freitag: 2.406.

Wenn das die gesamte Anzeige des Zählers darstellt, dann wurde der Zähler im letzten Jahr getauscht. Wenn der Ablesewert des ausgebauten Zähler falsch war, würde sich der Mehr"verbrauch" erklären.

Eine andere Möglichkeit:
Täglich 8kWh würden sich im Jahr auf 2900kWh summieren.
Allerdings ist jetzt kein Winter mehr - wurde eventuell doch mal im Winter elektrisch beheizt?
Ältere Herrschaften kommen schon mal auf merkwürdige Ideen. Einer meiner Onkel (>80) ist auf eine „Elektrische Flächen-Teilspeicherheizung“-Anzeige in einer Fernsehzeitung hereingefallen. Mit so einem „Energiespar-Heizer“ hatte er das Bad einen Winter lang auf Wohlfühl-Temperatur gehalten, der Warmwasserheizkörper war dank Thermostat die ganze Zeit aus.

Bei ca. 2000kWh Differenz suchst du übrigens nach einem 24/7 Dauerverbraucher von rund 230W. Oder nach einem Verbraucher, der nur ein Viertel der Zeit an ist und 920W verbraucht.
Ein 2000W Heizlüfter würde das in 1000h verbrauchen.

Gibt es Dachrinnenheizungen? Laufen eventuell alte, viel zu leistungshungrige Heizungspumpen im Keller dauerhaft auf Volllast? Gibt es irgendwo Kammern, die ein Frostwächter frostfrei halten soll, dessen Thermostat aber zu hoch heizt?
Ein Kunde hatte wochenlang eine Brunnenpumpe in Betrieb, deren Schlauch abgefallen war. Das Summen in 10m Tiefe (unter 3m Wassersäule) hörte man kaum.

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Hallo,
in der Nachbarschaft war ein Kuehlschrank defekt (geworden nach vielen Jahren von allein) und heizte die ganze Zeit permanent (den hinteren Waermetauscher). Pruefen, geht der Kuehlschrank aus? Das laesst sich hoeren, vielleicht fuehlen. Oder Energiemengenzaehler dazwischen einstecken. Fuer 70km fahren bekommst Du das Teil auch bestellt. sowas


Es gibt viele aehnliche. Der gezeigte misst uebrigens schon ganz kleine Leistung. Das brauchst man am Kuehlschrank zur Fehlersuche nicht, kann sonst jedoch spaeter woanders als Werkzeug nuetzlich sein, Standby Fernseher oder so. Einstecken und Leistung ablesen reicht schon.
Gruss Helmut

Nochmals danke!
Ich hatte es als Beispiel gemeint. Die volle Zahl auf dem Zähler ist: 24.406. Also leider kein Zählertausch…

Nein, es gibt keine elektrische Heizung - auch kein Zusatzgerät. Auch keine Dachrinnenheizung.
Die Gasheizung dürfte max. 10 Jahre alt sein. Sie ist programmt von 6 bis 22 Uhr. Dazwischen ist sie in der Absenkung.

Es gibt eine Pumpe für Brunnenwasser. Sie läuft eigentlich nur im Betrieb.

Hat das Brummen im Zählerkasten eventuell etwas zu sagen?

Danke,

Wie funktioniert so ein Energiemengenzähler? Ich stecke ihn vermutlich zwischen Gerät und Steckdose und erhalte ein einer bestimmten Zeit einen Wert.
Dann müsste ich den „normalen“ Verbrauch eines Gerätes kennen, um den Verbrauch einschätzen zu können. Oder?

Ein Sache war mir noch aufgefallen: Es gab zum 31.12.19 eine Preisänderung. Daher habe ich den Verbrauch 3.3.19 bis 31.12.19: 3.946 kWh
Verbrauch 1.1.20 bis 2.3.20: 985 kWh.
–> das heißt, dass in den Monaten Jan. und Feb. überproportional viel Strom verbraucht wurde.
Ich dachte daher auch an eine Zusatzheizung. Das ist aber definitiv Fehlanzeige.

Also das erwaente Teil habe ich.
Einfach zwischenstecken (manchmal erst Steckdose zugaenglich machen, nach Kuehlschrankausbau aus Kuechenschrank) und Du siehst die Leistung. Der Kuehlschrank nimmt zB null weil er grad nicht kuehlt, oder 2 Watt weil die Lampe innen leuchtet, oder 400 Watt, im Moment. Immer wieder ablesen ergibt als Schaetzung auch die Zeit die er laeuft.
Der eigentliche Sinn dieser Geraete ist, die Summe an KiloWattStunden zu bilden. Nach 1 oder 30 Tagen den Verbrauch ablesen Watt mal Stunden gleich Energie. Meist kann man noch den Preis eingeben und sie rechnen in Geld um.

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Sind das abgelesene Werte? Normalerweise werden Zähler „um den Jahreswechsel“ herum abgelesen, niemals aber am 31. Dezember. Bei deinem Vater scheint das Abrechnungsjahr am 3. März zu beginnen. Wann wurde tatsächlich abgelesen? Zwischenwerte werden dann nämlich geschätzt. Diese geschätzten Werte sind in der Rechnung auch als solche markiert - oft nur durch ein „G“ hinter dem Wert.

Alte Drehscheibenzähler bestehen aus Spulen und Metallteilen. Manche brummen, manche nicht. Bei manchen hört das Brummen auf, wenn man ihnen einen Ruck gibt. Lautes Brummen wäre merkwürdig bis bedenklich, leises Brummen haben halt manche Modelle.
Ein elektronischer Zähler sollte absolut lautlos sein.

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… benoetigt die Umwaelzpumpe an der Heizung, einfach weil Winter ist.
Wurde die Heizung letztes Jahr von Winter- auf Sommerbetrieb von Hand umgeschaltet? Geht das ueberhaupt bei dieser Heizung? Steht sie seit Monaten auf Schornsteinfegerbetrieb = Dauerbetrieb?

Ich schaue mal nach, dass sie nicht auf Schonsteinfegerbetrieb steht. Dürfte aber eigentlich nicht sein. ABER ich nutze jeden Strohhalm, um der Sache auf die Spur zu kommen…
Es sind schließlich hunderte Euro, die da flöten gehen… Ich schätze mal, 800 Euro im Jahr…

Nur für den Zeitraum zum 2.3.20 gibt es eine Ablesung. An welchem Tag genau abgelesen wurde, weiß ich nicht.
Aber damit erklärt sich vielleicht die hohen Verbräuche für Jan. und Feb. Denn die Schätzung zum 31.12.19 war ev. zu niedrig (da Verbrauch ja unnormal hoch).

Ich schaue mir den Sicherungskasten und Zähler noch einmal an. (Muss erst die nächsten Tage hinfahren).

Ja, so funktioniert es. Aber eben nur bei Steckergeräten, nicht bei Festanschluss.
Und was das Gerät für eine elektrische leistungsaufnahme hat steht auf dem Typenschild sicher drauf.
Wenn da z.B. steht 1200 Watt (W) und es wäre 1 Std. voll in Betrieb, dann sollte das Messgerät eben 1,2 kWh anzeigen.
Und wenn man es für kurzen Test über z.B. 6 Minuten macht, dann eben 0,12 kWh ( 6 Min = 0,1 Stunde)

das gilt für Geräte die diese Leistung auch voll aufnehmen,etwa Heizgeräte. manche nehmen die nur zeitweise auf, Beispiel Waschmaschine. Da steht z.B. 2.300 W drauf, Hauptteil wäre aber die 2.000 W Heizung, die nur so lange aktiv ist wie geheizt wird. Danach braucht der Motor nur z.B. 200 W.

Das ist überprüft ?
Wenn das ein Hauswasserwerk wäre könnte man sich bei Defekt schon ein langes Laufen der Pumpe vorstellen.

Ich weiß nicht, was ein „Hauswasserwerk“ ist. Es ist ein Brunnen für die Gartenbewässerung und die Pumpe dürfte in der Tiefe sitzen. Muss mir das einma
l anschauen…

Ein Hauswasserwerk ist eine Kombination aus Pumpe ,Schalteinheit und Druckkessel. Der Kessel steht unter Wasserdruck, man hat sofort Wasser wenn man einen Hahn öffnet. Fällt der Druck dann ab springt die Pumpe an und füllt Wasser(Druck) nach, bei viel Wassergebrauch auch im Dauerbetrieb.
Das nutzt man um sich eine eigene Hauswasserversorgung aufzubauen, aus Brunnen etwa.

Wenn Du nur einen Gartenbrunnen mit Tiefpumpe hast, die man von Hand bei Bedarf (Gartenbewässerung etwa) einschaltet wäre das wohl als Fehlerquelle auszuschließen. prüfen müsste man das aber schon !

Vielen Dank für die „Nachhilfe“ und Infos!!

Hallo,

mein Kasten hat mal gebrummt, weil das Relais einer Wechselschaltung defekt war.
Wäre eine Möglichkeit, aber ob das Strom verbraucht? Beheben sollte man den Defekt so oder so.

Gruß,
Paran