Unsaubere Spannung

Hallo,

seit einiger Zeit habe ich mit „unsauberen Strom“ in meiner Wohnung zu kämpfen.

Mein PC hängt an einer USV die zunehmend mehr mit Spannungsglättung beschäftigt ist. Sie schaltet also auf autage Versorgung durch Batteriespannung um. Im Extremfall dauern diese Phasen bis zu 3 Sekunden und treten ca. 10 mal in der Minute auf. Gleichzeitig flackert das Licht in mehreren Räumen entsprechend mit. Nach dem Abklemmen der USV ändert sich das Flackern der Lampen nicht.

Diese Probleme sind seit ca. 1,5 Jahren schleichend schlimmer geworden. Es handelt sich bei der elektrischen Anlage um eine klassische Nullung (Zweileitertechnik mit 2qmm Aluminiumleitern). Die Unterverteilung wurde vor ca. 9 Jahren erneuert.

Ich betreibe, versorgt durch _nur_ eine Steckdose, zwei PC und diverse elektronische Kleingeräte (USV, Drucker, Telefon, Modem, WLAN-AP, USB-Verteiler, Hub, Schreibtischlampe (Halogen), Schreibtischlampe (Energiespar), Monitore …).

Durch systematisches Ausstecken und beobachten habe ich zwei scheinbare Hauptstörenfriede ermittelt. Der betagte Linux-PC und der betagte Drucker. Ein Abklemmen dieser Geräte beruhigt die Lage scheinbar. Das kann allerdings auch der Tageszeit geschuldet sein. Eine Beruhigung tritt immer gegen 23:00 ± 1h auf.

Meine weitere Planung beinhaltet folgendes:

  1. Steckdose prüfen, Schrauben festziehen.
  2. Sicherung prüfen, Schrauben festziehen.
  3. Versorgung _wenn möglich_ auf zwei Steckdosen verteilen.
  4. Austausch sämtlicher Verlängerungen und Verteilersteckdosen.

Gibt es zum Punkt 4, Erfahrungen/Vorschläge/Hinweise?
Welche Prüfungen sollte/kann ich noch machen?
Welche Ursachen könnten zugrunde liegen, die ich noch nicht bedacht habe?

vielen Dank Frank

Hallo,
es gibt unterschiedliche USV:
Eventuell mal die Elektroinstallation von einem Elek…

Hallo

es gibt unterschiedliche USV:

Danke. Es handelt sich um eine USV der Klasse 3.

Eventuell mal die Elektroinstallation von einem Elektriker auf
Wackelkontakte prüfen lassen

Ich bin selbst Elektriker. Allerdings seit 18 Jahren aus dem Beruf raus.
Aluminium „fließt“ im warmen Zustand. Daher ist das nachziehen der Schrauben meine Maßnahme 1 und 2.

Es handelt sich um eine Mietwohnung. Ich überlege also ab welcher Schwelle ich das Problem an den Vermieter übergebe. Die Ursache könnte ja auch vor meinem UV liegen.
Andererseits möchte ich mir ungern von einem, dann gerufenem, Elektriker sagen lassen, daß es an einem meiner Verbraucher liegt.

Was kann ich also mit Duspol und Multimeter noch testen?

MfG Frank Müller

wenn du Elektriker bist: Riskier einen Blick auf alle in Frage kommenden Dosenklemmen bis zum Sicherungskasten. Ich denke, da wackel mindestens eine.

seit einiger Zeit habe ich mit „unsauberen Strom“ in meiner
Wohnung zu kämpfen.

Mein PC hängt an einer USV die zunehmend mehr mit
Spannungsglättung beschäftigt ist. Sie schaltet also auf
autage Versorgung durch Batteriespannung um. Im Extremfall
dauern diese Phasen bis zu 3 Sekunden und treten ca. 10 mal in
der Minute auf. Gleichzeitig flackert das Licht in mehreren
Räumen entsprechend mit. Nach dem Abklemmen der USV ändert
sich das Flackern der Lampen nicht.

Flackerndes Licht bedeutet bei schlechten Kontakten irgendwo, dass es kurze Stromimpulse im Flackerrhythmus gibt. Da denke ich direkt mal an Laserdrucker und Kopierer. Die Fixierwalze wird beheizt, das aber nicht mit kontinuierlichem Strom, sondern mit kurzen Pulsen.
In einem größeren Büro konnte man am Flackern der Beleuchtung erkennen, dass der Drucker gleich ein Dokument ausspuckt.

Diese Probleme sind seit ca. 1,5 Jahren schleichend schlimmer
geworden. Es handelt sich bei der elektrischen Anlage um eine
klassische Nullung (Zweileitertechnik mit 2qmm
Aluminiumleitern).

Scheiße.

Nee, mal ganz freundlich gesagt:
Eine unschöne Kombination eines Leitermaterials, was nicht ganz ohne ist, mit einer Installatiosart, die eigentlich keine Fehler toleriert.

Die Unterverteilung wurde vor ca. 9 Jahren
erneuert.

So eine Art Scheinrenovierung.

Du hast irgendwo schlechte Kontakte. Am besten, du erneuerst alle Abzweigdosen. Du sagtest ja, dass du Elektriker bist. Der korrekte Umgang mit Alu-Leitern ist dir bekannt?
Weil: Ich habe damit Gott-sei-dank nichts zu tun, außer im Erdkabelbereich. Aber das ist ein anderes Kaliber…

Durch systematisches Ausstecken und beobachten habe ich zwei
scheinbare Hauptstörenfriede ermittelt. Der betagte Linux-PC
und der betagte Drucker.

Laser?

Ein Abklemmen dieser Geräte beruhigt
die Lage scheinbar. Das kann allerdings auch der Tageszeit
geschuldet sein. Eine Beruhigung tritt immer gegen 23:00 ± 1h
auf.

Wie sieht es denn mit der Etagenzuleitung aus?
Ich weiß nicht, wie die das in der Ex-DDR (da ist das Ganze wohl, oder?) gemacht haben. Eine Steigeleitung mit Zähler jeweils auf der Etage? Dann kann es ja schon im Hauptzuleitungsberiech fehlerhaft sein.

Da du ja bei TN-C Systemen darauf angewiesen bist, dass im Fehlerfall ein hoher Kurzschlussstrom fließen kann, der die Sicherung schnell genug auslöst, würde ich empfehlen, mal den Schleifenwiderstand zu messen.
Es steht zu befürchten, dass der mies sein wird.
Damit hätte die Wohnung einen Sicherheitsmangel.
Der wäre vom Eigentümer zu beheben.
Im Gegenzu hast du dann auch einen niedrigen Netz-Innenwiderstand, der ja im TN-C das selbe wie der Schleifenwiderstand ist.

Flackerndes Licht bedeutet bei schlechten Kontakten irgendwo,
dass es kurze Stromimpulse im Flackerrhythmus gibt.

Ich hatte gestern den Eindruck, dass die Heizung der Waschmaschine Einfluß hatte. Die Waschmaschine hat allerdings Ihre eigene Zuleitung FI TN-S Kupfer 1,5 qmm.

Diese Probleme sind seit ca. 1,5 Jahren schleichend schlimmer
geworden. Es handelt sich bei der elektrischen Anlage um eine
klassische Nullung (Zweileitertechnik mit 2qmm
Aluminiumleitern).

Scheiße.

Jep.

Du hast irgendwo schlechte Kontakte. Am besten, du erneuerst
alle Abzweigdosen. Du sagtest ja, dass du Elektriker bist. Der
korrekte Umgang mit Alu-Leitern ist dir bekannt?

Es gibt keine Abzweigdosen. Alle Lampen und alle Steckdosenleitungen (18 Stück) laufen ungeschnitten bis zum UV. Die Stecklodenleitung sind im Estrich der eigen und alle Lampenleitung im Estrich der darüberliegenden Wohnung vergossen. Bei Alu ist das gar nicht mal die schlechteste Idee.
Alle Taster arbeiten mit 12V.

Wie sieht es denn mit der Etagenzuleitung aus?
Ich weiß nicht, wie die das in der Ex-DDR (da ist das Ganze
wohl, oder?) gemacht haben. Eine Steigeleitung mit Zähler
jeweils auf der Etage? Dann kann es ja schon im
Hauptzuleitungsberiech fehlerhaft sein.

Ja, es geht um die -gute- alte Platte. Die Variante mit Etagenzähler gab es bis BJ 1971.
Im konkreten Fall (BJ 1975) befindet sich die sanierte Hauptverteilung samt Zähler im Keller. Von dort laufen neue Zuleitungen in die UV der Wohnungen. Alle Bad und fast alle Küchenleitungen sind ausgetauscht und über FI gesichert.
Eine Problem bis zum UV kann also zumindest nicht am Alter der Anlage liegen.

Schleifenwiderstand zu messen.
Es steht zu befürchten, dass der mies sein wird.
Damit hätte die Wohnung einen Sicherheitsmangel.
Der wäre vom Eigentümer zu beheben.

Guter Ansatz. Danke.

MfG Frank Müller

gelöst
In der Unterverteilung war eine Wago-Klemme die munter gebrutzelt hat.
Das Problem ließ sich akustisch aufspüren.

MfG Frank Müller

Hallo,
Danke, dass auch mal die Ursache gefunden und genannt wird.

mfg hankoc

1 Like

Hallo !
Schön,das sich das Problem geklärt hat.

Hast Du jetzt auch Kontaktpaste für Aluleiter in die WAGO-Klemme eingefüllt ?

MfG
duck313