Unser Baby will nicht schlafen

Hallo zusammen,

wir haben einen knapp 7 Monate alten Sohn, der einfach nicht schlafen will (oder kann). Es kommt häufig vor, dass er über den ganzen Tag verteilt max. 2 Stunden schläft (auch wenn Ihr es nicht glauben wollt). Dabei ist er nicht nervig oder schlecht gelaunt. Vielmehr strahlt er einen an und möchte spielen. (Das kann auch gern mal um 4.ooh morgens passieren :smile:) Er ist nach wenigen Minuten Schlaf immer wieder fit und happy. Abends meldet er sich meist gegen 22.00h ab. Wenn wir Pech haben und er gegen 0.00h nochmals aufwacht, haben wir noch bis 2.00-3.00h unser „Vergnügen“. Anschließend schläft er dann bis ca. 11.00h - wenn alles gut geht. Es gibt andere Tage, an denen er trotz allem morgens ziemlich zeitig auf ist. Wie gesagt, schlecht gelaunt ist er dabei nicht. Aber wir zunehmend.

Wir haben es schon mit Coffea Globuli probiert (mit leichtem, aber nicht konstanten Erfolg).

So wenig Schlaf ist doch nicht gut für das Kind. Was können wir tun? Chloroform? :o) Hat jemand eine andere gute Idee? Vielen Dank im voraus.

Viele Grüße
Andreas

Hallo,
dieses Problem hatte ich bei beiden Kindern nicht, ich würde vorschlagen, den Kinderarzt um Rat zu bitten.

Lieben Gruß
Urmelemama

Hi Andreas,

kennst du das Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“? Es gibt zu diesem Buch extrem unterschiedliche Meinungen - hier meine:
Es schadet keinem, das Buch zu lesen und es seinem eigenen Gefühl nach umzusetzen. Höre auf Deinen Bauch und bleibe kosequent bei dem, was für Dich ok ist.

Viel Erfolg und liebe Grüße

Manu

Hallo!

Kinder in dem Alter brauchen durchschnittlich 11-13 Stunden Schlaf. Aber wer möchte schon ein Durchschnittskind haben? Wenn euer Sohn von 2-11 Uhr schläft und dann nochmal 2 Stunden tagsüber sind das schon 11 Stunden, also gar nicht so besonders wenig. 9 Stunden durchschlafen ist sogar ziemlich viel, viele Kinder wachen schon nach 6-7 Stunden wieder auf. Wenn ein Kind also gegen 20 Uhr einschläft ist es ganz normal, dass es zwischen 3 und 4 Uhr wieder wach ist…

Euer Problem ist wohl eher, dass seine Schlafenszeiten mit euren nicht so gut mit eurem Tagesablauf zusammen passen und da könntet Ihr evtl. ansetzen. Also morgens früher wecken dass er mittags dann einen ordentlichen Mittagsschlaf macht.
Es könnte dabei aber passieren dass er dann nicht mehr so fröhlich und zufrieden ist, es hat halt jedes Kind seinen eigenen Rhythmus. Im Sommer kommt da noch dazu dass es lange hell ist. Da stehen auch größere Kidner früher auf und wollen später schlafen gehen.

Ich wünsche euch viel Freude mit eurem Kleinen
Sabine

PS: statt Chloroform würde ich Valium empfehlen, aber nicht fürs Kind sondern für die Eltern :wink:)

Hallo Andreas,

Ich bin da kein Experte auf dem Gebiet, aber ich habe selber 2 Kinder, und mein Kleiner ist 13 Monate alt, vieleicht kann ich dir einfach erzählen wie ich es handhabe…

Wir haben regelmässige Tagesabläufe, dh wir haben (fast)immer um die selbe Zeit gegessen, den schlafi angezogen, gewaschen lieder gesungen und ins bett gebracht, alles ist ruhig abgelaufen so das alle zur Ruhe kamen.
Auch wenn mein kleiner (auch der Grosse damals) nachts mal wachwurden, habe ich es vermieden Helles Licht anzumachen,meisst habe ich nur ein kleines Lämpchen brennen, so das die kinder nicht erst richtig wach wurden.Ich hab sie bis auf spezielle ausnahmen nicht mehr rausgeholt aus dem Zimmer, wenn das kind kuscheln wollte hab ich es im schwach beläuchteten Zimmer gemacht.
Vielcht erwähne ich noch das ich seit geburt erst abends, später auch Mittags immer das gleiche schlafprogramm mache.

Ich kann mir vorstellen, wenn ihr eurern Sohn an Regelmässigen Mittagsschlaf gewöhnt wird es alles anderst, dh nicht 2 h am Tag verteilt sondern gezieltes wachhalten bis 12uhr und dann ab ins bett. So hab ich es bei beiden gut hinbekommen.
Mit 7 monaten ist er sicher auch in der Lage ohne vormittagsschlaf auszukommen, das liegt an euch und an euren Nerven, denn das kann anstrengend sein…
und ich bin mir sicher wenn er Mittags 2 h schläft hält er gut durch bis 7 uhr und schläft dann Nachts bestimmt auch besser…

Soo ich hoffe ich konte mit meinem Roman helfen…

Viele Liebe Grüsse

Katja

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten und Tipps.

@urmelemama: Den Kinderarzt hatten wir bereits gefragt. War keine große Hilfe.

@SW-binchen: Tja, wenn er regelmäßig um die 11 Stunden schlafen würde, würden wir uns keine großen Gedanken machen. Dann wären die unterschiedlichen Schlafrythmen tatsächlich das wesentliche Problem. Letzte Nacht z.B. war er zufrieden, zwischen 3.30h und 7.00h zu schlafen. Schlafen wollte er übrigens nur auf meinem Arm, sobald er auf der Matraze lag, war wieder Tanz auf dem Parkett. Naja, irgendwann hat’s dann doch geklappt.

@emily: Regelmäßige Tagesabläufe und Ins-Bett-Geh-Rituale haben wir auch. Aber Dein Tipp, das Monster morgens um 7.00h zu wecken, um es dann mittags für 2 Std. (unglaublich lange Zeit …) wieder einzuschläfern, klingt vernünftig. Wir werden es mal probieren. Wird wohl in der Übergangszeit ein wenig hart für die Mama, die die Ruhe am Vormittag auch für ihre Erholung benötigt.

Vielen Dank Euch noch einmal.
Gruss
Andreas

Hallo,

wenn ihr den kleinen regelmässig früh weckt und mittags wiederhinlegt, wird es nicht lange dauern bis er sich daran gewöhnt…vieleicht kann die Mama sich ja auch ein bisschen hinlegen…mach ich auch manchmal…

Liebe grüsse

Hallo Andreas,

bitte entschuldige die späte Antwort. Ich hoffe, dass sich die Situation bei euch
inzwischen etwas entspannt hat, aber ich will trotzdem versuchen, auf ein paar
Punkte noch einzugehen:

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann kommt euer Sohn nachts (mit
Unterbrechungen) durchaus auf ca. 10 Stunden Schlaf und tagsüber auf 2 Stunden,
also insgesamt 12 Stunden. Das ist für ein Baby mit 7 Monaten zwar nicht viel, aber
auch nicht völlig ungewöhnlich. Kinder haben oft ein sehr unterschiedliches
Schlafbedürfnis. Da euer Sohn fit und gut gelaunt wirkt, scheint er also nicht unter
einem Schlafdefizit zu leiden. Das Problem ist eher die Verteilung dieser 12
Stunden, damit ihr selbst auch was davon habt.

Im Übrigen erholen sich viele Kinder auch bei „Spielpausen“, wenn sie etwa mit
Mama und Papa kuscheln, einfach auf der Decke liegen und träumen, am
Schmusetuch rumknabbern, … auch das ist Erholung für den Körper. Gut möglich,
dass eurem Sohn solche Pausen reichen, um wieder „aufzutanken“. Das kann sich
wieder ändern, wenn er aktiver wird, krabbelt oder anfängt zu laufen und dann
auch wieder mehr Energie verbraucht.

Bis dahin wäre meine beste Empfehlung für euch, einen strikten Tag-Nacht-
Rhytmus einzuführen. Sucht euch ein festes Zeitfenster von mind. 10 Stunden aus
(z.B. 21:00 Uhr abends bis 7:00 Uhr morgens). Dann solltet ihr euer Kind jeden
Abend zur gleichen Zeit und mit dem immer gleichen Ritual ins Bett bringen. Z.B.
noch mal ein Bilderbuch angucken, etwas Singen, ein warmes Bad nehmen -
Aktivitäten bei denen er zur Ruhe kommt und vielleicht müde wird. Lasst die Rollos
herunter, macht das Radio aus, dämpft das Licht und signalisiert eurem Sohn: Jetzt
ist Nacht! Auf Spielversuche dürft ihr während dieser Nachtzeit nicht mehr
eingehen. Bei ihm bleiben, streicheln, flüstern, evtl. Gute-Nacht-Lieder singen, …
aber auch wenn er nachts wach wird, sollte das Licht immer ausbleiben (bis auf ein
kleines Nachtlicht), es wird nur im Flüsterton geredet und nicht gespielt!

Wichtig ist auch, dass ihr ihn morgens immer zur gleichen Zeit weckt, auch wenn er
erst spät eingeschlafen ist bzw. nachts lange wach war. Ihr riskiert zwar, dass er
dann erst mal etwas knatschig sein wird, aber den verpassten Schlaf wird er dafür
tagsüber wieder nachholen bzw. am nächsten Abend und in der nächsten Nacht
hoffentlich besser schlafen. Achtet darauf, dass er auch tagsüber nicht „zu viel“
schläft bzw. das letzte Nachmittagsnickerchen nicht zu spät und üppig ausfällt,
schließlich soll er müde sein für die Nacht.

Klingt ein bisschen nach „Quälerei“, ist aber leider notwendig. Er wird sehr bald
merken, dass es sich lohnt, wenn er sich den benötigten Schlaf nachts holt. Dann,
wenn es dunkel und ruhig ist und er nicht geweckt wird. Dann wenn eh keiner Zeit
und Lust hat mit ihm zu spielen.

Zwei weitere gute Möglichkeiten, die ich euch anbieten kann: 1. Nehmt ihn mit zu
euch ins Bett, legt euch daneben und stellt euch selbst schlafend (falls ihr nicht
sowieso einschlaft). Das wirkt beruhigend und ansteckend auf das Kind. Die
meisten Babys und Kleinkinder fühlen sich im Bett der Eltern am wohlsten und
sichersten und werden dadurch auch ruhiger. Unsere Tochter hat erst in unserem
Bett nachts durchgeschlafen, im eigenen Bett wacht sie selbst heute (mit über 2
Jahren) noch mehrmals pro Nacht auf. Einfach weil sie uns sucht, wenn sie wach
wird. Schläft sie im Elternbett, dann kann sie sich einfach umdrehen, an Mama oder
Papa kuscheln und beruhigt weiterschlafen - alles in Ordnung. Co-Sleeping (das
gemeinsame Schlafen von Eltern und Kind in einem Bett), wird von vielen Experten
ausdrücklich empfohlen, denn es hat nachweislich viele positive Auswirkungen auf
die Entwicklung des Kindes und die Eltern-Kind-Beziehung. Probiert es doch
einfach mal aus. Ihr könnt ihn auch erst abends ins eigene Bett legen, aber wenn er
dann nachts wieder wach wird, dann holt ihr ihn zu euch. So steigen auch eure
eigenen Chancen auf ein bisschen mehr Schlaf.

  1. Tipp: Legt euch eine gute Tragehilfe zu, z.B. von Ergo oder Manduca oder auch
    ein Tragetuch. Wenn er abends oder tagsüber schlecht zur Ruhe kommt, dann
    könnt ihr ihn damit vielleicht in den Schlaf tragen. Der enge Körperkontakt und die
    sanften Schaukelbewegungen beim Laufen, die er auch noch aus dem Mutterleib
    kennt, helfen ihm vielleicht beim Einschlafen. Das funktioniert bei sehr vielen
    Kindern, warum nicht auch bei eurem Sohn? Ausserdem verschafft euch die
    Tragehilfe mal eine kleine Verschnaufpause und ihr habt die Hände frei und könnt
    auch mal noch was anderes erledigen, selbst wenn er dabei nicht einschläft
    sondern von der Trage aus die Welt erkundet. Mittlerweile ist er auch alt genug um
    auf dem Rücken getragen zu werden.

Also:

  • fester Tag-Nacht-Rhytmus, und habt Geduld, bis er gelernt hat, dass es nachts
    kein Spielangebot mehr gibt (auch wenn er dagegen protestieren wird)
  • Familienbett
  • Tragehilfe
    Und letzter Tipp: Ab und zu ein Babysitter, der das Spaßprogramm übernimmt,
    während ihr euch noch mal 2 Stunden aufs Ohr haut. Das ist absolut legitim und
    durchaus sehr hilfreich!

Viel Geduld und Erfolg wünsche ich euch!

Liebe Grüße,
Anke Merau

Hallo Anke,
vielen Dank für Deine ausführlichen Tipps. Entspannt hat sich die Situation bislang leider nicht. 10 Stunden Schlaf nachts sind der Idealfall, klappt aber häufig nicht.

Tagsüber schläft er fast nicht. Manchmal 1 Stündchen, aber nicht regelmäßig.

Nachts schläft (oder besser liegt) er seit Anfang an bei uns. Das Problem ist, dass das Monster durchaus gegen 21./22.00 einschläft, dann aber nach 1-2 Stündchen wieder fit ist. Dann nützt es nichts, dass er im Elternbett liegt. Dann turnt er gutgelaunt in den Bettenbergen. Toll spaßig :frowning:

Tragehilfen haben wir auch. Das Tuch funktioniert bei ihm besser. Tragen ist sowieso fast durchgehend angesagt. Selbst die wenigen Schritte vom Wohnzimmer ins die Küche (in Sichtweite) rufen Kwängel- und Weinattacken aus.

Der einzige Ansatzpunkt wäre, ihn morgens früh zu wecken. Das erklärt mal meiner Frau. Die ist total geschafft und braucht die Ruhezeit morgens (wenn’s klappt.) Ich weiss, rational kann ich auch nachvollziehen, dass man den Teufelskreis durchbrechen muss. Aber ich bezweifle, dass das Wirkung zeigen würde. Den fehlenden Schlaf holt er sich dann in 1-2 Nickerchen über den Tag verteilt.

Ich fürchte, wir haben einen kleinen Napoleon. Der kam doch auch mit 3-4 Stunden Schlaf aus …

Danke für die Tipps und guten Wünsche.

Viele Grüße
Andreas

Hey ich kann dir das baby schlafbuch empfehlen (http://www.baby-durchschlafen.com).

Hier kannst du gute Tipps und Tricks erfahren, wie ein Kind am besten die Nacht durchschläft.

Viele Grüße