Unser Welpe hat Angst und frisst nicht

Liebe Leser,

seit gestern sind wir zu dritt und haben einen 9 Wochen alten Dalmatiner-Labroador-Mix bei uns, den wir wiklich schon sehr lieb gewonnen haben.

Leider haben wir ein DRINGENDES , großes Problem.

Unsere Leni hat noch immer sehr viel Angst vor uns. Sie verkriecht sich, frisst und trinkt nichts. Wir machen uns große Sorgen.

Ist das noch normal? Was kann man machen? Kann man überhaupt was machen , oder frisst der Hund irgendwann, wenn der Hunger und der Durst größer wird?

Wir bitten um dringende Hilfestellung

Moin,
wenn man bedenkt, dass ihr „Leni“ gestern ihrer Mutter, ihren Geschwistern und ihrer normalen Umgebung entrissen habt, ist ihr Verhalten doch durchaus nachzuvollziehen. Ich würd mich auch erstmal verkriechen, wenn ihr das mit mir gemacht hättet :wink:
Sie muss sich jetzt bei euch einfügen und sitzt natürlich auf der untersten Sprosse der Befehlsleiter. Beim Futter und Wasser ist sie vorsichtig, weil sie aufgrund ihrer Position die Letzte ist, die fressen darf.
Ich würd sagen: Das ist (erstmal) normal, abwarten, den Hund nicht bedrängen (und um Gottes Willen nicht viel Getue ums Futter machen, das signalisiert ihr: Meins und nicht deins!) und Tee trinken :wink:

Viel Spaß mit dem Knäuel,
finnie

Hallo Martn!

Finnie hat absolut recht. Um es aber noch einmal zu verdeutlichen (weil ich es als Hundeneuling es damals auch nicht verstanden hätte):
Das von einigen Neuhundehaltern bei Appetitlosigkeit des Hundes praktizierte über den Napf beugen und „Jamjamjamlecker“ ausrufen ist so, als würdest Du Deinem Hund sagen: Ey Freundchen, damit Du Bescheid weisst, wenn Du an diesen Napf gehst, gibt es richtig Ärger!

Also Futter ohne viel Gedöns hinstellen und in Ruhe lassen.

Viel Spaß mit dem Baby.
Inge

Das von einigen Neuhundehaltern bei Appetitlosigkeit des
Hundes praktizierte über den Napf beugen und „Jamjamjamlecker“
ausrufen ist so, als würdest Du Deinem Hund sagen: Ey
Freundchen, damit Du Bescheid weisst, wenn Du an diesen Napf
gehst, gibt es richtig Ärger!

Danke, Inge, genau das wollte ich sagen :wink:)
Gruß
finnie

Halo Martin,

entgegen meiner Vorredner finde ich dieses Verhalten mitnichten normal - woher kommt der Welpe? Ist sie tierärztlich gecheckt worden vor der Abgabe? Habt ihr zuvor den ganzen Wurf und die Mutter gesehen? Hat Leni schon Kot abgesetzt, und wenn ja, wie sieht er aus? Wie sieht Leni insgesamt aus (z.B. aufgeblähter oder harter Bauch, usw.)? Könnt ihr bei ihr Fieber messen?

Viele Grüße,
Anna

Hallo Anna,

du findest es nicht normal, dass ein Welpe (9 Wochen alt!) in den ersten 24 Stunden nach dem Super-GAU seines kurzen Lebens noch nichts gefressen hat?

Lass doch dem Tier Zeit (noch, wie ich schrieb)…

Gruß
finnie

(und bloß nicht gleich 'n Thermometer in Po, dann findet sie ihre Besitzer wahrscheinlich erstrecht sch…)

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Hallo finnie,

nein, finde ich nicht. Zum einen ist es kein Super-Gau, insbesondere bei keiner der genannten Rassen. Zum anderen ist es für einen gesunden Welpen in dem Alter extrem ungewöhnlich, mehr als 24 Stunden weder zu fressen noch zu trinken.

Außer der Appetitlosigkeit wundere ich mich auch über die beschriebene extreme Scheu - auch kein rassetypisches Kennzeichen von Dalmatinern oder Labbis.

Also führt meine Vermutung mich Richtung massive Mängel in der Sozialisation? -> evtl. Hinterhofvermehrer? -> evtl. kranker Welpe? Genau dieser Abklärung dienen meine Fragen an den UP. Ist es z.B. ein Welpe mit Parvovirose, was durchaus in dem Alter der Fall sein kann, ist er in der Tat appetitlos, apathisch, und würde einem solchen Hund nicht schnellstens geholfen, führt das leider allzu häufig zum Tod.

Aus der Ferne wird niemand von uns wirklich beurteilen können, ob der Hund nur verunsichert ist oder tatsächlich Hilfe braucht - wobei ich, wenn ich mir nicht sicher wäre, lieber zum Thermometer oder zum TA greifen würde (Thermometer erschien mir noch weniger traumatisch), als es hinterher zu bereuen, das nicht getan zu haben.

Viele Grüße,
Anna

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Hallo,

ich kann Anna nur zustimmen: Das Verhalten ist nicht normal. Ein positiv auf Menschen sozialisierter, gesunder Welpe verkriecht sich nicht vor diesen, sondern nimmt erfreut und vertrauensvoll Kontakt zu den Wesen auf, die nun sein Rudel ersetzen. Es gibt zwar durchaus Unterschiede in Bezug aufs Temperament - Hunde, die Menschen meiden, haben ein ernsthaftes Problem.

Dass es dem Welpen vor Aufregung erst mal den Appetit verschlägt, kann man zur Not noch durchgehen lassen - dass er nicht trinkt aber nicht. Welpen dehydrieren sehr schnell, hier ist „Abwarten“ kaum die richtige Option.

Sollte der Hund tatsächlich länger als 8 Stunden nicht trinken, wäre mein erster Weg der zum Tierarzt.

Insgesamt ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ihr euch mit dem Kauf dieses Welpen ein Exemplar mit massiven Verhaltensstörungen ins Haus geholt habt, die euch lebenslang begleiten werden.

Schöne Grüße,
Jule

Leni frisst und trinkt. Wir sind so glücklich. Danke für alle Tipps !!

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