Unsere Bauwirtschaft - unwirtschaftlich

Hallo,
was wäre, wenn die Bauwirtschaft - besonders der Bereich Straßenbau- mit industriellen Methoden arbeiten würde?
Aber Änderungen, sind die überhaupt möglich bei einem System, welches bis in die Amststuben hinein marode und korrumpiert ist.
Mein tägliches Beispiel sind die Straßen-und Autobahnbaustellen, an denen viele Maschinen stehen (zur Wahrung des Besitzstandes) und nur wenige - meist nicht mehr als 6 Personen - arbeiten. Aber im Hochbau ist es ähnlich.
Gruß
Heinz J.

Hallo Heinz,

die Arbeitsabläufe sind weitgehend automatisiert. Was früher Arbeiterkolonnen erledigten, ist heute Maschinenarbeit in voller Straßenbreite mit hoher Präzision. Geblieben ist die Witterungsabhängigkeit für die Ausführung. Daß z. B. Beton seine Zeit zum Abbinden braucht, hat sich ebenfalls nicht geändert.

Was sich aber grundlegend verändert hat, sind die Ansprüche an eine Straße. Das reicht von der Festigkeit des Untergrunds bis zur Geräuschentwicklung durch das Zusammenspiel von Verschleißdecke und Reifen. Eine Straße ist heute deutlich mehr als nur eine befestigte Trasse. Auf Handarbeit kann an wenigen Stellen nicht verzichtet werden, insgesamt aber handelt es sich um eine industrielle Fertigung mit hohem Automatisierungsgrad, übrigens auch mit anspruchsvoller Meßtechnik.

Gruß
Wolfgang

Hallo Heinz.

was wäre, wenn die Bauwirtschaft - besonders der Bereich
Straßenbau- mit industriellen Methoden arbeiten würde?

Das tut sie!

Aber Änderungen, sind die überhaupt möglich bei einem System,
welches bis in die Amststuben hinein marode und korrumpiert
ist.

Da sie mit industriellen Methoden arbeitet, braucht auch nix geändert werden, oder? Und was hat das mit den Amtstuben zu tun?

Mein tägliches Beispiel sind die Straßen-und
Autobahnbaustellen, an denen viele Maschinen stehen (zur
Wahrung des Besitzstandes) und nur wenige - meist nicht mehr
als 6 Personen - arbeiten. Aber im Hochbau ist es ähnlich.

Wenn du mit 100 durch die Baustelle rast, wirste auch nciht erkennen, was und wie dort gearbeitet wird. Genauso könnte mann sagen: „ich war bei VW da schraubt einer den ganzen Tag nur reifen an. Ich kapier garnicht wie die es schaffen, auf diese weise ein Auto zu bauen.“

gruss
winkel

Ich war viele Jahre Bauleiter im Kanalisationsbau.
Vor ca. 30 Jahren bestand eine Kanalbaukolonne aus ca. 15 Mann. Die meisten waren mit Schippe und Hacke „bewaffnet“. Heute arbeiten auf solch einer Baustelle 3-4 Mann. Alles ist selbst bei einer „normalen“ Kanalbaustelle hochmodern. Laser statt Visier und Lot, Fertigbeton, moderner hocheffizienter Bagger usw.
Ich wurde als Bauleiter der Stadt oft von Anliegern angemault, daß die Firma auf der Baustelle trödelt. Ich konnte immer nur antworten, daß der Wettbewerb in der Bauwirtschaft sehr hart ist und es sich keine Fa. leisten kann, rumzutrödeln. Die Fa. will schließlich Geld verdienen! Und das heißt, sie muß möglichst effizient arbeiten. Wenn manchmal die Arbeit auf der Baustelle zu ruhen scheint, liegt das meist an anderen Faktoren.
Zum industriellen Straßenbau: Hast Du mal auf einer Autobahnstelle die riesigen Fertigungmaschinen gesehen? Alles hochindustriell!!