Unsere Hündinnen beißen sich

Wir haben zwei Hündinnen (1 Schäferhundmix 5 Jahre und 8 Monate sowie eine englische Bulldogge 1 Jahr und 4 Monate), die jüngere ist kastriert. Seit zwei Wochen geht die Ältere immer wieder auf die Jüngere los, für uns ohne Grund, es kommt manchmal ganz plötzlich. Z. B. kommt die Große ins Haus und die Kleine steht im Flur und dann stürzt sie sich schon auf sie. Eine Hundetrainerin, die mal da war, sagte, die Jüngere ist die Dominantere, aber bei den Beisserein ordnet sie sich immer unter. Sie schmeißt sich sofort auf den Boden und wirft sich meist auf den Rücken oder kauert sich zusammen. Meistens wehrt sie sich nicht mal bei den Beißerein, aber die Große lässt nicht von ihr ab. Wir gehen immer dazwischen, schließlich wollen wir Schäden vermeiden. Mittlerweile traut sich die Jüngere schon nicht mehr in den Garten ohne, dass einer von uns bei ist oder sie versteckt sich irgendwo z.B. in der Hecke.
Früher gabs nur Keilerein, wenn es ums Futter ging, dem gingen wir aus dem Weg, in dem wir sie getrennt füttern, aber mittlerweile ist es jede alltägliche Situation. Dabei achten wir darauf, dass die Ältere zuerst gefüttert wird und man mit jedem auch mal alleine spielt. Die Große hat sogar das Schlafzimmer meiner Mutter für sich alleine, was die Jüngere akzeptiert.

Sie leben beide seit einem dreiviertel Jahr zusammen und es hat bisher gut geklappt, wie gesagt vor zwei Wochen ging es los. Wir wissen nicht mehr was wir tun sollen und sind am Ende unserer Nerven, da wir Angst haben, dass schlimmeres passiert. Ich weiß nicht, ob es wichtig ist, aber die Ältere war vor 6 Wochen läufig.

Könnt ihr mir Tipps geben? Unser Tierarzt hat uns geraten, die Ältere ebenfalls kastrieren zu lassen.

Könnt ihr mir Tipps geben? Unser Tierarzt hat uns geraten, die
Ältere ebenfalls kastrieren zu lassen.

Hallo,

garantiert er Dir , dass dann Ruhe ist ? Wieso soll die dominante kastriert werden?
Wenn die Kleine schon Kastrat ist, hat die Größere und somit potente Hündin, doch ehr einen Grund weniger, so zu reagieren.

Wenn das so plötzlich eskaliert, würde ich ehr mal nach gesundheitlichen Probs gucken lassen.
Kann sie Schmerzen haben ?
Leider gibt es so Wesensänderungen bei Hirntumoren…
Statt kastrieren würde ich das Geld in einen anderen Arzt investieren.

Alles Gute
Margit

Hallo,

also ich kann mir gut vorstellen das es mit der Läufigkeit zu tun hat. Jetzt beginnt bei ihr ungefähr die Zeit wo die Welpen (wenn sie welche bekommen würde) auf die Welt kämen. Da kann es durchaus sein das sie keine Konkurenz duldet. Hat sie evtl eine leichte Scheinträchtigkeit entwickelt.
Beobachte mal die Kleine, wie sie in der Tür steht, wenn die Große herein kommt. Ob quer oder ab sie sich direkt in die Mitte der Tür stellt. Vielleicht gibt sie ihr Zeichen die du auf den ersten Blick nicht wahrnimmst. Die Jüngere kommt jetzt auch in das Alter in dem sie die Rangfolge in Frage stellt und möglicherweise versucht die Führung zu übernehmen. Wo beißt die Große den hin. Wenn Bauch und Beine betroffen sind wird es gefährlich. Bei Nacken und Rücken gehts um die Rangordnung.
Auf Eifersucht würde ich es nicht zurückführen. Bei Hunden geht es um die Frage der Rangordnung und die wird unter ihnen nicht geklärt sein.
Mir ist auch nicht ganz klar
warum die Große zuerst Futter bekommt. Der frisst zuerst, der der Ranghöhere ist. Das müssen die unter sich ausmachen. Wenn ihr Sie zuerst füttert und nicht ausreichend klar ist wer der Boss ist, kann es vielleicht erneut zu Reibereien führen, so das die Lage jeden Tag neu geklärt werden muss.
So liebe Krümelmonstra dies sind meine Überlegungen vielleicht hilft es ja ein Stück weiter.
Grüße
J

grüss dich,

zum einen kann es eben sein, dass die kleinere die dominantere ist, die rolle der älteren und grösseren gerne übernehmen würde. - wäre dem so, hätte ich so ohne weiteres keine lösung parat. ausser, unter kontrollierten bedingungen die keilerei so lange wie mögich zuzulassen, damit der streit ausgetragen werden kann. so wird er immer „nur“ gedeckelt. - problem ist hier aber die chancenungleichheit rassebedingt.

doch bevor man hier nach div.strategien schaut, stellt sich erstmal die frage, habt ihr irgendwas verändert - jeder noch so unwichtig scheinende veränderung im leben der tiere - das können auch dinge sein, die die beiden vordergründig gar nicht betreffen, können stress herbeiführen und der kann sich ja bekanntlich beliebig ausdrücken.

auch kann es sein, dass ihr einen bevorzugt - es aber vorher anders war, und das zum komfliktdauerdrenner zwischen beiden wird.

allerdings, es ist nicht ungewöhnlich, dass 2 hunde die nacheinander folgen ihre rangordnung nach einer weile neu sortieren. von menschen gemachte rangordnungen (von wegen, der erste hund ist auch der ranghöhere - funktionieren nur zu anfang.) die hunde müssen ihrer entwicklung entsprechend die rangordnungen zu gegebener zeit neu festlegen. - ist dem so, gibt es keine friedliche lösung - siehe oben.
mir ist jedenfalls keine bekannt die dauerhaft funktioniert.
nur die es austragen lassens - selbst wenns dann einen kratzer gibt. - das ist das kleinere übel im zweifelsfall.

gruss

nina

Hallo,

Seit zwei Wochen geht die Ältere immer wieder auf die Jüngere los, für uns ohne Grund, es kommt manchmal ganz plötzlich.

Es ist möglich, dass die Aggression der Althündin in direktem Zusammenhang mit ihrer Läufigkeit steht. Wäre sie gedeckt worden, stünde die Ankunft von Welpen ins Haus. Manche Hündinnen beginnen instinktiv, ihr Revier für den eigenen Nachwuchs zu sichern und verhalten sich entsprechend aggressiv gegen andere Hündinnen, die sich im selben Revier aufhalten und damit zu potentiellen Nahrungskonkurrenten durch ihren eigenen Wurf werden könnten. Dass die andere Hündin kastriert ist, weiß die Althündin ja nicht.

Ist dies der Fall, sollte sich das Ganze wieder beruhigen, wenn der „Wurftermin“ vorbei ist. In diesem Fall könnte eine Kastration der Althündin sogar erfolgreich sein, da die Aggressivität in direktem Zusammenhang mit ihren Hormonen stünde. Um sich da sicher zu sein, müsste man aber zumindest die nächste Läufigkeit abwarten. Im Moment könnt ihr mal beobachten, ob sie Anzeichen von Scheinträchtigkeit zeigt. Das würde den Verdacht erhärten.

Eine andere Möglichkeit ist, dass die Jüngere die Rangordnung hinterfragt. Dazu genügen oft Blicke oder nur ein verzögertes aus-dem-Weg-Gehen, wenn die Althündin kommt. Für den Menschen ist das nicht unbedingt sichtbar. In diesem Fall würde eine Kastration die Sache eher verschlimmern als bessern. Im Gegensatz zum Rüden geht bei der Kastration der Hündin die dämpfende Wirkung der Hormone verloren, was oft zu erhöhter Aggression führt, also genau die gegenteilige Wirkung dessen hat, was man möchte.

Bei Rangordnungsproblemen ist es zudem immer sinnvoll, wenn deutliche Statusunterschiede bestehen. Die Althündin als Chefin im Ring unkastriert zu lassen bestätigt ihre Position, was in diesem Fall durchaus hilfreich sein kann.

Problem: Nicht alle Hündinnen geben sich mit einem Auskaspern der Rangordnung zufrieden, wenn es um andere Hündinnen geht. Im eigenen Rudel - wie bei euch - sind die Chancen noch etwas höher als bei einander fremden Tieren, dennoch ist es grundsätzlich möglich, dass eure Althündin nur noch ein Ziel hat: Die Junge loszuwerden, indem sie sie entweder vertreibt oder tötet.

Es ist nicht ganz einfach zu erkennen, was Sache ist, denn wenn es um die Rangordnung geht, muss diese ausgekämpft werden, sonst kommt nie Ruhe rein. Eure Junghündin ist bereit, sich zu unterwerfen, was eine gute Voraussetzung ist - nun gilt es herauszufinden, ob es einen dauerhaften Burgfrieden zwischen den Mädels geben kann. Ein wichtiges Kriterium ist, ob die Schäferhündin die andere schon mal ernsthaft verletzt hat. „Ernsthaft“ bedeutet z.B. ein Biss mit Gegenbiss - also eine Wunde, bei der man erkennen kann, dass sowohl der Ober- als auch der Unterkiefer sich geschlossen haben. Man sieht dann z.B. an einer Seite des Beins die Abdrücke der oberen Fangzähne und auf der anderen Seite die der unteren. Charakteristisch sind auch feste Bisse in den Hals und die Weichteile oder der Versuch, die Gegnerin totzuschütteln. Kleine einseitige Risswunden sind eher Kollateralschäden, die im Eifer des Gefechts schon mal passieren können. Ich sag’ mal ein wenig platt: Alles, was nicht zum Tierarzt musste, war keine ernsthafte Verletzung.

Wenn sich die Aggressionen nicht in den nächsten Wochen von selbst legen, wäre mein Tipp, die Schäferhündin mit einem Maulkorb auszustatten. Zu diesem Zweck unbedingt einen stabilen Gittermaulkorb aus Plastik oder Draht verwenden, nicht die schwarzen Nylonteile. Zum einen reißen die leicht, zum anderen kann der Hund damit nicht richtig abhecheln, was nicht besonders gesund ist. Der Maulkorb macht es möglich, dass die Kämpfe zu Ende ausgetragen werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass die Junghündin ernsthaft verletzt wird. Durch das Trennen, was ihr gerade praktiziert, unterbrecht ihr jedesmals die Auseinandersetzung, so dass die beiden immer wieder bei Null beginnen müssen.

Hinzu kommt, dass die Schäferhündin natürlich lernt, dass sie gestört wird und unter Umständen immer schneller und heftiger angreift, um endlich zu einem Ergebnis zu kommen. In aller Regel bedarf es dennoch immer mehrerer Kämpfe, bis die Sache gegessen ist.

Aus der Entfernung ist es mir leider unmöglich zu beurteilen, welche der angesprochenen Möglichkeiten für eure beiden zutrifft. Ich würde erst mal hoffen, dass es wirklich hormonell bedingt ist und sich in ein paar Wochen wieder beruhigt und die Hunde bis dahin weitgehend trennen.

Wenn ihr Pech habt, wird es gar nichts mehr mit den beiden, dann werdet ihr euch von einer der beiden trennen müssen. Zwei Hündinnen sind leider die schlechtestmögliche Konstellation - vor allen Dingen dann, wenn es sich um Rassen handelt, die nicht unbedingt für ihr unproblematisches Sozialverhalten berühmt sind, wie der DSH. Dennoch kann es natürlich auch hier funktionieren.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule,

kann es wirklich sein, dass eine kastrierte Hündin die Rangfolge ändern will, zumal sie noch so jung ist ?
Interessant wäre auch, WANN sie kastriert wurde… vor der 1. Läufigkeit oder schon potent?

Grüße
Margit

Hallo Margit,

kann es wirklich sein, dass eine kastrierte Hündin die Rangfolge ändern will, zumal sie noch so jung ist ?

Ja, kann es. Wobei es sich dabei meist um Ausprobieren handelt. Die Junghündin versucht, was geht und was nicht geht. Mit einer toleranten, souveränen Althündin passiert da meist gar nicht viel. Da wird maximal ein bisschen gebrummt oder fixiert und ansonsten ignoriert sie das Ganze. Ist die Althündin aber nicht so gestrickt, rauchts unter Umständen gewaltig im Karton.

Nach meiner Erfahrung macht es oft auch noch mal einen Unterschied, ob es sich um Mutter-Tochter-Verbindungen handelt oder nicht. Erstere diskutieren meist wesentlich später und oft auch nicht so heftig.

Schöne Grüße.
Jule

klar, bei potenten Tieren habe ich das ja hier auch…aber Kastraten kenne ich nur „hinten anstehend“.
Vllt ist unsere Rasse eben doch anders :o)
Rudelführerin war aber hier unsere Dackelin ;o)

Grüße
Margit

Hallo Jule,

wie ist es denn, wenn die Ältere Hündin zuerst gefüttert wird. Hat das Auswirkungen auf das Verhalten zwischen den Beiden?

Da du ja, wie ich in deiner Vita sehe ein Vollprofi bist,( nicht ironisch gemeint) und ich immer nur meine Laienhaften Tipps einbringen kann würde mich deine Antwort dazu sehr interessieren.

Gruß
J

Hallo J,

wie ist es denn, wenn die Ältere Hündin zuerst gefüttert wird. Hat das Auswirkungen auf das Verhalten zwischen den Beiden?

Darüber streiten sich die Gelehrten. Fakt ist, dass es keine generelle Futterrangordnung gibt. Ums Futter raufen im Falle eines Falles auch die rangniederen Rudelmitglieder hemmungslos. Warum sollte es irgendeine Rolle spielen, ob der eine Hund seine Schüssel zehn Sekunden früher hingestellt kriegt als der andere, wenn ohnehin allen klar ist, dass jeder satt wird?

Insgesamt glaube ich, dass man die Einflussnahmemöglichkeit des Menschen auf die hundliche Rudelstruktur nicht überschätzen sollte. Nach meiner Erfahrung regeln die Hunde ihre Dinge unter sich und kümmern sich einen feuchten Kehricht darum, ob der Mensch nun einen eher streichelt als den anderen. Ich wage sogar zu bezweifeln, dass eine Hundemeute beim Heimkommen des Menschen überhaupt registriert, wen er zuerst befummelt.

Schwierig wird es nach meiner Beobachtung eher dann, wenn ein rangniederer Hund von seinem ranghöheren Artgenossen eins auf die Mütze kriegt und der Mensch den Unterlegenen in Schutz nimmt. Meist riecht der dann nämlich Morgenluft und wird - weil zwei stärker sind als einer - wiederum frech zum Hundekumpel. Das endet dann irgendwann meist in einer bösen Keilerei.

Ich würde also dafür plädieren, den Dingen zwischen den Hunden ihren Lauf zu lassen und den Schwächeren nicht zu schützen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Jule,

klingt logisch. Danke für deine Ausführungen.

Gruß
J

Die Jüngere wurde bereits vor der ersten Läufigkeit kastriert.

Hallo,

vielen Dank für die vielen Antworten. Ich hoffe, dass es wirklich an der Läufigkeit liegt und sich gibt. Die Große ist soweit gesund, sie wurde erst im März durchgecheckt und zeigt keine Anzeichen von Krankheit. Ebenfalls zeigt sie keine Anzeichen von Scheinträchtigkeit, aber vielleicht liegt es ja daran.

Die Jüngere hat überwiegend Risswunden im Halsbereich, aber auch an den Beinen, an den Ohren und dem seitlichen Rumpf. Bisher waren es glücklicherweise nur oberflächliche Wunden, die nicht durch den Tierarzt behandelt werden mussten.
Wir sind immer dazwischen gegangen, da wir derartiges vermeiden wollten, andererseits auch, weil ich mehrfach gelesen habe, dass dadurch klargestellt wird, dass der Mensch das Alphatier ist. Daher weiß ich nun gar nicht mehr, was man machen soll, also austragen lassen oder nicht.

Die Jüngere verhält sich der Großen nach den „Attacken“ gegenüber total verängstigt, sobald sie die Große sieht, senkt sie den Kopf ab und legt den Rückwärtsgang ein. Sie traut sich, wie bereits geschrieben, nicht mehr alleine in den Garten bzw. versteckt sich dann. Aber selbst wenn sie vor der Großen flüchten will, geht diese auf die Jüngere los.

Guten Morgen,

also wenn DAS so aussieht, hat das in meinen Augen nichts mehr mit Dominanz zu tun.
Die große Hündin scheint regelrecht agressiv geworden zu sein und das in kurzer Zeit… meiner Meinung nach, ist da was anderes hinter.
Dafür muss es eine Ursache geben. Und das sollte eine Läufigkeit sein, gegenüber einer Kastratin?
Sorry, das kann ich nicht glauben und habe sowas auch noch nie gehört.Unter potenten Hündinnen ja, aber…!!!
Welchen Grund hat die Große?

Grüße
Margit

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hallo buden,

sehr gute hinweise und einwände - ich hoffe, das dein beitrag gelesen und angenommen wird. das mit dem futter, der fressreihenfolge von menschen hand gemacht und eben oft nicht mit der rangfolge unter den hunden kompatibel. hatte ich gar nicht verinnerlicht beim lesen - sehr wichtiger hinweis von dir!!! (abgesehen davon kann man hunde ja auch gleichzeitig nur in getrennten räumen fressen lassen, dann würde man selbst keinen streit/stress unter den hündinnen ins leben rufen oder auslösen).

LG
nina

Tja, den Grund wüsste ich auch gerne. Wir haben überhaupt keine Ahnung, warum sie aufeinmal so reagiert. Es wird keiner benachteiligt bzw. bevorzugt, es hat sich auch nichts an dem Tagesablauf oder so geändert. Das Einzige, was sich geändert hat, ist dass wir unsere Küche umgebaut haben, aber da sich für die Hunde nichts geändert hat, bezweifle ich, dass das ein Auslöser ist.

Hallo,

vielen Dank für die vielen Antworten. Ich hoffe, dass es wirklich an der Läufigkeit liegt und sich gibt. Die Große ist soweit gesund, sie wurde erst im März durchgecheckt und zeigt keine Anzeichen von Krankheit. Ebenfalls zeigt sie keine Anzeichen von Scheinträchtigkeit, aber vielleicht liegt es ja daran.

Die Jüngere hat überwiegend Risswunden im Halsbereich, aber auch an den Beinen, an den Ohren und dem seitlichen Rumpf. Bisher waren es glücklicherweise nur oberflächliche Wunden, die nicht durch den Tierarzt behandelt werden mussten.
Wir sind immer dazwischen gegangen, da wir derartiges vermeiden wollten, andererseits auch, weil ich mehrfach gelesen habe, dass dadurch klargestellt wird, dass der Mensch das Alphatier ist. Daher weiß ich nun gar nicht mehr, was man machen soll, also austragen lassen oder nicht.

Die Jüngere verhält sich der Großen nach den „Attacken“ gegenüber total verängstigt, sobald sie die Große sieht, senkt sie den Kopf ab und legt den Rückwärtsgang ein. Sie traut sich, wie bereits geschrieben, nicht mehr alleine in den Garten bzw. versteckt sich dann. Aber selbst wenn sie vor der Großen flüchten will, geht diese auf die Jüngere los.

Heute habe ich festgestellt, dass es zu keiner Beißerei kommt, wenn niemand von uns dabei ist. Ich hab die Jüngere in den Garten gelassen, wobei die Große schon im Garten war und die Kleine nicht gleich bemerkt hat. kurze Zeit später hat die Große sie registriert, ging auf sie zu und schaute dann aber nach mir. Ich bin dann sofort um die Ecke, so dass keiner der beiden mich sieht und dann ist nichts passiert. Kurze Zeit später wollte ich raus, und die Große lag vor der Haustür, die Kleine stand hinter mir. Die Große wollte sofort wieder auf sie los. Wenn die Jüngere auf dem Bett liegt und döst und die Große kommt rein, guckt sie nur und geht wieder raus, da kann ich denn auch daneben sitzen. Das sind alles so widersprüchliche Verhaltensweisen, die ich nicht verstehe. Die Große kann auch ins Bett, was sie auch weiß, aber sie will meistens nicht, auch wenn sie ein Bett für sich alleine hat. Genauso ist sie im Gegensatz zu der Jüngeren viel im Garten, wir sperren sie nicht aus, sie ist gerne dort, sie kann auch jeder Zeit reinkommen, da die Haustür immer offen steht, wenn wir da sind.
Wir halten uns auch weitesgehend zurück, und sagen nichts, wenn die Hunde sich begegnen, damit keiner das Gefühl bekommt, jemandem wird Beistand geleistet/. bevorzugt.

Hallo Margit,

Dafür muss es eine Ursache geben. Und das sollte eine Läufigkeit sein, gegenüber einer Kastratin?

Woher soll denn die Althündin wissen, dass die ander Hündin kastriert ist? Sicher wird sie vielleicht anders riechen - aber die Rückkopplung auf die fehlende Reproduktionsfähigkeit kann die Althündin nicht treffen.

Ich gebe dir aber insofern Recht, als ich inzwischen auch annehmen würde, dass es keine Dominanzbestrebungen von Seiten der Junghündin sind.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

andererseits auch, weil ich mehrfach gelesen habe, dass dadurch klargestellt wird, dass der Mensch das Alphatier ist.

Das ist nur bedingt richtig. Und Alpha ist der Mensch ohnehin nie, weil er kein echtes Rudelmitglied ist. Und auch wenn der Mensch eine gute Autorität hat, funktioniert das Ganze bestenfalls solange, wie der Mensch anwesend ist. Geschieht es auch in der Gegenwart von Menschen, ist klar, dass dieser in diesem Fall überhaupt keine Rolle spielt.

Unterlassen die Hunde das Raufen, solange der Mensch anwesend ist, heißt das aber noch lange nicht, dass sie das auch tun, wenn er nicht da ist. Spätestens dann gelten nur noch die Gesetze unter den Hunden und werden weitere Aggressionen zu Folge haben, die unter Umständen richtig heftig werden können.

Sie traut sich, wie bereits geschrieben, nicht mehr alleine in den Garten bzw. versteckt sich dann.

Das Verhalten ist grundsätzlich erst mal gut und ihr solltet sie keinesfalls bemitleiden oder sonstwie unterstützen.

Aber selbst wenn sie vor der Großen flüchten will, geht diese auf die Jüngere los.

Das wiederum spricht nicht für die Deeskalationsbereitschaft der Althündin. Wenn es nicht mit der Läufigkeit zusammenhängt, könntet ihr in einer Situation sein, wo ihr um die Abgabe einer Hündin nicht rum kommt.

Schöne Grüße,
Jule

Woher soll denn die Althündin wissen, dass die ander Hündin
kastriert ist? Sicher wird sie vielleicht anders riechen -
aber die Rückkopplung auf die fehlende Reproduktionsfähigkeit
kann die Althündin nicht treffen.

Hi Jule,

das beobachte ich aber schon seit Jahren, Kastraten stehen ganz hinten in der Rangfolge an,1. denke ich auch, der Geruch, aber 2. auch deren Verhalten selber. Bei unseren Neufis sieht man deutlich, das sich der Kastrat ganz hinten anstellt. Von sich aus schon, denke ich manchmal. Die Hormonumstellung verändert schon einiges… sieht man ja sogar am Fell.
Genial finde ich decksichere Rüden, die wissen, dass sie nicht mehr decken brauchen, weils schon rum ist bzw. geklappt hat.
Also riechen die Hunde die hormonellen Umstellungen…

Grüße
Margit