Unsinnige Aussagen/Zitate

Hallo,
ich stolper grade über so unsinnige Aussagen wie:

„Wo man singt, da laß dich ruhig nieder. Böse Menschen haben keine Lieder“

DAS ist doch Tinnef! Wieso wird so etwas zum geflügelten Wort? Wo es inhaltlich doch Quatsch ist?

Und fast jeder kennt diesen „Spruch“.

Also meine Frage: wie entsteht so etwas, wieso hält „es“ sich auf Dauer, und wieso wird es so oft zitiert, bzw wieso ist es jedem bekannt, obwohl es inhaltlich totaler Unsinn ist?

Vielen Dank
Sabine

in http://www.schulzitate.de/elitaer.php wird es so ausgedrückt (deshalb kam ich überhaupt auf die Frage) „Es ist opportun, eine Position reduzierter potentieller Gravitationsenergie dort einzunehmen, wo die Emission musikalischer Vokalsequenzen die Präsenz mit negativer psychosozialer Prognose behafteter humaner Individuen negiert, da letztere kein Eigentumsrecht an musikalischen Kleinformen besitzen.“

Hallo, Sabine,

„Wo man singt, da laß dich ruhig nieder. Böse Menschen haben
keine Lieder“

Also meine Frage: wie entsteht so etwas,

dieser Spruch entstand in Anlehnung an das Gedicht „Gesänge“ von J.G. Seume: http://www.ursmeyer.ch/seume/gesang.htm - und wurde später zu einem Volkslied.

Mit der Ansicht, dass sich Bosheit nicht mit Musik verträgt, stand er übrigens nicht allein:

Hie kann nicht sein ein böser Mut,
Wo da singen Gesellen gut
(Luther, Frau Musica)

Senora, donde hay nausica, no puede haber cosa mala.
Gnädige Frau, wo Musik ist, da kann nichts Böses sein.
(Cervantes, Don Quijote)

(Quelle: http://susning.nu/buchmann/0256.html)

Gruß
Kreszenz

Hallo
diese Zeile entstammt laut http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Gottfried_Seume
aus einem Gedicht (Lied) des Dichters G. Seume von 1804. Gerade in dieser Zeit sind immer wieder Zitate in die Umgangssprache übernommen worden. Vgl. auch Schillers Räuber „Dem Manne kann geholfen werden“ Wilhelm Tell „aus dieser hohlen Gasse muss er kommen“ oder auch Fontane - Evi Briest „aus dem Nähkästchen plaudern“.

Das erklärt zwar nicht, warum sich solche Zitate in den alltäglich Sprachgebrauch einnisten, aber es ist oft so.
Meine These ist, dass früher mehr gelesen wurde als heute. Dadurch kam es nicht zu einer massiven Informationsübersättigung, wie sie heute leider Gang und Gebe ist. Dadurch konnten sich diese Zitate mehr im Sprachgebrauch überführen lassen. Weil sie eben mehr Leute kannten.
Heutzutage passiert so etwas mehr durch Werbung. Vgl. " Da werden Sie geholfen"
S.

„Wo man singt, da laß dich ruhig nieder. Böse Menschen haben
keine Lieder“

Hallo!

Sprichwörter haben das an sich, dass sie sich auch gern widersprechen.

„Gleich und gleich gesellt sich gern!“
„Gegensätze ziehen sich an!“
Man kann mit ihnen alles belegen.

Nietzsche zitiert das Sprichwort mit den bösen Menschen und den Liedern und fragt sich dann:

„Wie kommt es aber, dass Russen so gern singen?“

Is sich kein Grund, sich zu wundern!

Gruß Fritz

Hallo,

ja, das hast du mir schön vor Augen geführt :smile:

„Gleich und gleich gesellt sich gern!“
„Gegensätze ziehen sich an!“

Da habe ich mir wohl unnütze Gedanken gemacht :smile:
Es ist scheinbar ad absurdum.

Vielen Dank
Sabine

hi,

Es ist scheinbar ad absurdum.

es ist vielleicht absurd.
„ad absurdum“ kannst du es führen.

m.

mein favorit
„ausnahmen bestätigen die regel.“

ach ja? das ist so ziemlich der größte schwachsinn, den man je erfunden hat.

p.s.: wer das zu ende liest, ist wohl grad gut beieinander :wink: http://members.telering.at/4061er/a15ausnahme.htm

Es ist scheinbar ad absurdum.

Weitere Anmerkung:

Wenns nur scheinbar absurd ist, ist es nicht absurd. :wink:
Aber es ist anscheinend doch absurd!

Nächtlichen Gruß
Fritz

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Hallo,

ich biete noch einen Spruch, den man in manchen Visitenkarten lesen kann: Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein.

Gruß
Christian

Oder:

Wenn alle Stricke reißen, häng ich mich auf!

das ist zwar ein schönes …
… Kompliment für die zärtlichliebende und schöne Nausicáa:

Senora, donde hay nausica , no puede haber cosa mala.

Aber im Don Quijote heißt es
„donde hay música , no puede haber cosa mala“

Du hast hier

(Quelle: http://susning.nu/buchmann/0256.html)

einen Lesefehler abkopiert.

Zur Nausicaa siehe
http://en.wikipedia.org/wiki/Nausicaa

Gruß

Metapher

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Senora, donde hay nausica , no puede haber cosa mala.

Aber im Don Quijote heißt es
„donde hay música , no puede haber cosa
mala“

Du hast hier

(Quelle: http://susning.nu/buchmann/0256.html)

einen Lesefehler abkopiert.

Danke für die Berichtigung, und Asche auf mein Haupt.

Zur Nausicaa siehe
http://en.wikipedia.org/wiki/Nausicaa

Die ist mir wohlbekannt - war seinerzeit ein beliebtes Aufsatzthema: „Nausikaa [sic], ein Mädchen wie wir“ (…zärtlichliebend und schön…).

Gruß
Kreszenz