Ich weiss nicht so recht
Hallo!
Wenn ich solche „Tipps“ (habe mir nur die aktuellen angesehen) lese, dann frage ich mich immer, in was für einer Welt wir eigentlich leben. Vielleicht doch im „PlemPlem-Land“, wie Günter Grünwald das ausdrückt?
Jedes Krabbeltierchen ist igitt, jedes Kräutlein im Garten wird vergiftet, aber wir finden es ganz wichtig, dass sich Kinder (ja sogar Säuglinge) mit Blumen beschäftigen.
Das „normale“ scheint völlig aus dem Fokus zu geraten. Ich seh bei solchen Spieltipps immer verunsicherte Mütter, die nach Plan täglich 10min mit einer Blume vor dem Säugling rumfuchteln und sich endlich sicher sein wollen, nun das richtige und förderlichste fürs Kind zu tun.
Ein Baby oder Kleinkind einfach an den Dingen im Alltag teilhaben zu lassen, erscheint da ja richtig unfachmännisch. Beim Kochen (achso, mein Denkfehler: gekocht wird in Deutschland ja nur noch im Fernsehen
) mit Küchenutensilien zu spielen und dort Gerüche erleben und wenn Mama im Garten arbeitet, eben mal im Gras zu liegen und das zu erkunden und zu erfahren. Da ist doch gar keine Kreativität nötig.
Der Jako-o Katalog ist nebenbei bemerkt für mich der Gipfel dieser Einstellung. Dort wird kein einziges Spielzeug angeboten, dass nicht aus mindestens einem Grund pädagogisch wertvoll ist: Gut für die Motorik, für das Farbempfinden, für das Selbstbewusstsein usw usw. Selbst Bücher sind meist zweckgebunden: Zum Trockenwerden, zum Einschlafen, zum Schnuller loswerden, zum Probleme-lösen (Conny mach Karriere
) Einfach nur eine Geschichte: das darf wohl gar nicht mehr sein. Ein Spielzeug, das einfach nur Spaß macht? Unterfordert doch die Kleinen völlig, das Sprachenlernfenster könnte sich ja schließen, noch bevor das Kind Mandarin fließend spricht…
Will Dich gar nicht persönlich angreifen, nur meinem Unbehagen über die diskutierten „Spielideen“ Ausdruck verleihen.
Grüße
kernig