Unsinnige Kinderspiele

Liebe Experten,

mich würde Eure Meinung zu den Spiel-Tipps auf dieser Internet-Seite interessieren:

http://www.babycenter.de/baby/babyspiele/wir_spielen…
http://www.babycenter.de/baby/babyspiele/wir_spielen…

usw.

Also meiner Meinung nach sind diese Spiele für 5 oder 6 Wochen alte Kinder völlig ungeeignet, wenn nicht sogar schädlich.

Ein Kind, welches (wenn in diesem Alter überhaupt) nur mit Mühe für ein paar Sekunden den Kopf bei Bauchlage aufrecht halten kann über den Boden zu schleifen oder Kinder, welche gerade erst Konturen und evtl. Schwarz-Weiß sehen können nun mit Farbfotos aus Einkaufskatalogen zu beschäftigen, halte ich für absurd.

Oder habe ich da was missverstanden und die Spiele sind in der Tat für so kleine Kinder geeignet. Muss ich mir gar Gedanken machen, dass unsere Tochter mit diesen Dingen noch nichts anfangen kann?

Viele Grüße,
Sax

P.S.: Wohlgemerkt, der 1. April ist vorbei…

Hallo Sax76,

das klingt schon sehr nach Aprilscherz! Meiner Meinung nach wird die Frühförderung für Babies überbewertet. Wir haben zwei Kinder, die inzwischen erwachsen sind und ein glückliches Leben führen. Nach meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es sehr wichtig ist, Kindern vielfältige Eindrücke zu ermöglichen, entsprechend ihren Interessen - die sie sich meistens, je nach Altersstufe selbst suchen. Wenig fernsehen und lieber viel vorlesen, draußen spazierengehen/spielen und möglichst viel mit ihnen sprechen und Kontakt mit anderen Kindern und Erwachsenen bringt da schon sehr viel. So kleine Babies brauchen doch in erster Linie die Nähe zu ihrer Bezugsperson!

Gruß
Paul

*lol* Lilie = giftig
Hi!
Die Seite disqualifiziert sich selbst in meinen Augen. Im Text wird darauf hingewiesen, dass man mit Giftpflanzen vorsichtig sein soll, keine giftigen Pflanzen zu verwenden.

Auf dem Bild ist eine Lilienblüte zu sehen, die - ja genau - giftig ist. Außerdem sind Blumen aus dem Blumenladen mit einem ganzen Cocktail an Pestiziden behandelt.

So ein Plumperquatsch.

Und um meinem Baby mal auf der Wiese einen Löwenzahn in die Hand zu geben oder ein Gänseblümchen (beide nicht giftig), dazu brauch ich doch keine Anleitung.

Und der Tipp, dem Baby die Hände festzuhalten, damit es nicht nach der Pflanze greifen kann ist ja schon zweimal Quatsch. Wenn, dann begreifen Babys ihre Umwelt ja auch durch anfassen und in den Mund stecken.

Und einen Spiegel wird man ja auch früher oder später in der Wohnung entdecken, ganz ohne pseudo-didaktischen Quatsch.

Grüße
kernig

Hi,

ich finde, es handelt sich um ganz schöne Ideen. Man darf auch nicht vergessen: Nicht alle Mütter kommen auf nette Ideen, Zeit mit ihrem Baby zu verbringen. Ich gucke manchmal in die Spieltipps rein und denke: Haben wir ja schon längst. Aber manchmal hol ich mir da auch gerne Anregungen.

Nur weil man selber kreativ ist oder das, was einem als normaler Menschenverstand erscheint, greift, muss das nicht allen so gehen.

Über das Alter der Babys kann man sicher streiten, aber die Ideen kann man sich ja auch für später aufbewahren.

Gruß
Cess

Servus,

natürlich mögen die Tipps an sich durchaus hilfreiche Spiel-Ideen liefern, aber dann sollte man kein Alter dazu schreiben, oder eher „konservative“ Altersangaben hinzufügen.

Hier werden wenige Wochen alte Säuglinge mit Spielen überfordert, die bestenfalls für Kinder ab dem 3. Monat geeignet sind. Das sieht man übrigens auch an den Beispielbildern, auf denen die Kinder alle schon 3-6 Monate alt sind. Hinzu kommt, dass manche der Spieltipps in dem angegebenen Alter sogar gesundheitsschädlich sein können.

Ich denke daher, dass die Person, die Spiele zusammengestellt hat, entweder keine Ahnung von Kindesentwicklung hat oder bewusst die heillose Überforderung der Kleinen propagieren will.

Die Folge sind jedenfalls überforderte, frustrierte, evtl. sogar gesundheitlich gefährdete Kinder und frustrierte, evtl. sogar besorgte Eltern.

Gruß,
Sax

1 Like

Moin,

natürlich mögen die Tipps an sich durchaus hilfreiche
Spiel-Ideen liefern, aber dann sollte man kein Alter dazu
schreiben, oder eher „konservative“ Altersangaben hinzufügen.

zufällig kenne ich den Weg, wie man dahinkommt - u.a. sind die Spielideen im Schwangerschaftsnewsletter und -kalender verlinkt. Die Eltern, die das lesen, wollen eben pro Lebensmonat mit Ideen versorgt werden. Wobei ich dir aber Recht gebe, dass man sich für das Alter was Sinnvolleres hätte einfallen lassen können.

Hier werden wenige Wochen alte Säuglinge mit Spielen
überfordert, die bestenfalls für Kinder ab dem 3. Monat
geeignet sind. Das sieht man übrigens auch an den
Beispielbildern, auf denen die Kinder alle schon 3-6 Monate
alt sind. Hinzu kommt, dass manche der Spieltipps in dem
angegebenen Alter sogar gesundheitsschädlich sein können.

Naja, gesundheitsschädlich. Es wird ja vor Giftpflanzen gewarnt. Und überfordert glaub ich auch nicht - wenn sie auf den Bildern nichts Interessantes sehen, lässt doch die Aufmerksamkeit schnell nach.

Aber ja, wie oben schon gesagt: Sinnvolleres hätte es sicher gegeben. Oder erst ab einem bestimmten Monat überhaupt mit Spielideen anfangen. In dem Alter reichen den Kindern vermutlich die Gesichter der Eltern als Spiel. :smile:

Die Folge sind jedenfalls überforderte, frustrierte, evtl.
sogar gesundheitlich gefährdete Kinder und frustrierte, evtl.
sogar besorgte Eltern.

Sehe ich nicht so eng. Es war etwas vorgegriffen, aber deine Darstellung ist in meinen Augen arg überzogen. Ich hab mir diese Spieltipps immer als Anregung durchgelesen und je nach Lust und Interesse meiner Tochter mal ausprobiert (oder auch nicht, wenn ich die Idee schon von selbst hatte oder mir das Spiel nicht gefiel). Wenn sie Spaß hatte, super. Wenn es sie nicht interessiert hat, auch gut. Aber das ist ja alles kein Muss. Frustriert war ich nie, wenn sie auf irgendwas nicht total begeistert ansprang.

Gruß
Cess

Ich weiss nicht so recht
Hallo!

Wenn ich solche „Tipps“ (habe mir nur die aktuellen angesehen) lese, dann frage ich mich immer, in was für einer Welt wir eigentlich leben. Vielleicht doch im „PlemPlem-Land“, wie Günter Grünwald das ausdrückt?

Jedes Krabbeltierchen ist igitt, jedes Kräutlein im Garten wird vergiftet, aber wir finden es ganz wichtig, dass sich Kinder (ja sogar Säuglinge) mit Blumen beschäftigen.

Das „normale“ scheint völlig aus dem Fokus zu geraten. Ich seh bei solchen Spieltipps immer verunsicherte Mütter, die nach Plan täglich 10min mit einer Blume vor dem Säugling rumfuchteln und sich endlich sicher sein wollen, nun das richtige und förderlichste fürs Kind zu tun.

Ein Baby oder Kleinkind einfach an den Dingen im Alltag teilhaben zu lassen, erscheint da ja richtig unfachmännisch. Beim Kochen (achso, mein Denkfehler: gekocht wird in Deutschland ja nur noch im Fernsehen :wink: ) mit Küchenutensilien zu spielen und dort Gerüche erleben und wenn Mama im Garten arbeitet, eben mal im Gras zu liegen und das zu erkunden und zu erfahren. Da ist doch gar keine Kreativität nötig.

Der Jako-o Katalog ist nebenbei bemerkt für mich der Gipfel dieser Einstellung. Dort wird kein einziges Spielzeug angeboten, dass nicht aus mindestens einem Grund pädagogisch wertvoll ist: Gut für die Motorik, für das Farbempfinden, für das Selbstbewusstsein usw usw. Selbst Bücher sind meist zweckgebunden: Zum Trockenwerden, zum Einschlafen, zum Schnuller loswerden, zum Probleme-lösen (Conny mach Karriere :wink: ) Einfach nur eine Geschichte: das darf wohl gar nicht mehr sein. Ein Spielzeug, das einfach nur Spaß macht? Unterfordert doch die Kleinen völlig, das Sprachenlernfenster könnte sich ja schließen, noch bevor das Kind Mandarin fließend spricht…

Will Dich gar nicht persönlich angreifen, nur meinem Unbehagen über die diskutierten „Spielideen“ Ausdruck verleihen.

Grüße
kernig

8 Like

Hallo,

positiv sehe ich bei diesen Spieletipps, dass sie Eltern anregen, sich mit ihren Babies zu beschäftigen, indem sie z.B. viel mit ihnen sprechen und ihnen immer wieder unterschiedlichste Reize anbieten.

Die konkreten Spielvorschläge hingegen sind eher unsinnig. Bis ein Kind sich im Spiegel erkennen kann, vergehen bei den meisten Kindern 15-18 Monate. Von einem 5 Wochen alten Säugling zu erwarten, dass er begreift, dass die Mutter seine Bewegungen imitiert, ist da schon eine gewagte Idee.

Und was die taktilen Reize angeht: Getragen, gewiegt und geschaukelt werden, im Kinderwagen oder Auto gefahren werden, im warmen Badewasser liegen oder nackig auf dem Schaffell strampeln, geküsst, gekitzelt, gestreichelt und angepustet werden und alles Mögliche in Hände und Mund kriegen sollte durchaus das Schlittenfahren auf dem Pappkarton verzichtbar machen :smile:.

Schöne Grüße,
Jule

Sehe ich auch so. owT

Mh,

Will Dich gar nicht persönlich angreifen, nur meinem Unbehagen
über die diskutierten „Spielideen“ Ausdruck verleihen.

nein nein, das habe ich auch so nicht verstanden. Ich sehe mich in deiner Beschreibung auch gar nicht, weiß aber, was du meinst. Persönlich habe ich die Spiele von der Seite immer als „Extra“ oder Anregung genommen, hin und wieder war was dabei, was mich weitergebracht hat. Zum Beispiel hat mich eine Idee auf was anderes gebracht und ich hab unserer Tochter schon recht früh ein Memory gemacht mit Fotos der Verwandtschaft, die leider recht weit verstreut wohnt. Sie konnte schon früh alle zuordnen und später benennen und hatte kaum Berührungsängste, wenn sie dann das „Original“ getroffen hat. :smile:

Aber sich nur an solche Ideen zu halten, keine eigenen zu haben etc. ist natürlich fragwürdig, da gebe ich dir absolut Recht. Da es aber leider oft der Fall ist, sehe ich schon eine Daseinsberechtigung in den Seiten und den Tipps - besser, als das Kind aus eigener Ideenlosigkeit vor der Glotze abzusezten, ist es doch allemal.

Bestenfalls ist es aber nur ein Gimmick oder I-Tüpfelchen!

Gruß
Cess

Vielleicht muss man das so sehen
Hi nochmal!

Aber sich nur an solche Ideen zu halten, keine eigenen zu
haben etc. ist natürlich fragwürdig, da gebe ich dir absolut
Recht. Da es aber leider oft der Fall ist, sehe ich schon eine
Daseinsberechtigung in den Seiten und den Tipps - besser, als
das Kind aus eigener Ideenlosigkeit vor der Glotze abzusezten,
ist es doch allemal.

Wahrscheinlich muss man das so sehen. Als Anregung. Und sich raussuchen, was passend erscheint.

Fällt mir schwer, das geb ich zu. Der Ansatz ist mir quasi zu minimalistisch und erscheint mir ein wenig zu verantwortungsabgebend. Wozu sich mal selber Gedanken machen, wenn man alles so serviert bekommt? Aber wahrscheinlich ist es wirklich nötig. Die aktuellen Beispiele fand ich eben auch besonders (hm, es fällt mir kein anderes Wort ein) blödsinnig.

Grüße
kernig