Unstrukturiert arbeitende Mitarbeiterin

Hallo Ihr,

vielleicht habt Ihr ein paar Ideen und Tipps, wie man hier vorgehen kann:

Eine Mitarbeiterin (45 Jahre) arbeitet recht langsam, noch dazu unstrukturiert und überlegt häufig auch vielzuviel. Das hört sich zwar blöde an, da man ja dankbar ist für Leute die mitdenken, manchmal kann es aber auch zuviel sein. Es finden sich zudem zahlreiche „Häuflein“ auf ihrem Tisch, vom Beherrschen des Chaos ist aber nichts zu merken. Dazu fällt auf, dass sie immer was anfängt, sich dann aber, bevor sie diese Sache erledigt hat, um etwas anderes kümmert (z.b. weil jemand angerufen hat). So schafft sie ihre Arbeit leider nicht.

Im sozialen Bereich ist jedoch alles im Lot.

Wie kann man damit umgehen? Wisst Ihr Rat? Es geht mir darum, einzugreifen, nicht um Bestrafung!

Gruß und Danke!

Hallo Daisy,

Eine Mitarbeiterin (45 Jahre) arbeitet recht langsam, noch
dazu unstrukturiert und überlegt häufig auch vielzuviel.

Stört das den Betriebsablauf oder stört es nur dich?

Das
hört sich zwar blöde an, da man ja dankbar ist für Leute die
mitdenken, manchmal kann es aber auch zuviel sein.

Wenn es den Betriebsablauf und die Mitarbeiterin selbst nicht stört, dann gibt es da nichts einzuwenden.

Es finden
sich zudem zahlreiche „Häuflein“ auf ihrem Tisch, vom
Beherrschen des Chaos ist aber nichts zu merken. Dazu fällt
auf, dass sie immer was anfängt, sich dann aber, bevor sie
diese Sache erledigt hat, um etwas anderes kümmert (z.b. weil
jemand angerufen hat). So schafft sie ihre Arbeit leider
nicht.

Das muss nicht an der Mitarbeiterin liegen, sondern kann auch mit großer Wahrscheinlichkeit an der Betriebsorganisation liegen.

Im sozialen Bereich ist jedoch alles im Lot.

Na wunderbar!

Wie kann man damit umgehen?

Erst mal alles so belassen und genau überprüfen, ob die betrieblichen Abläufe zu gunsten dieser Mitarbeiterin geändert werden können.

Einen Menschen zu ändern ist quasi unmöglich und oftmals auch nicht notwendig.

Ich empfehle, nicht nur diese Mitarbeiterin zu beobachten, sondern ihr gesamtes Umfeld, einschließlich aller anderen Mitarbeiter und die Organisation, die den Mitarbeitern durch z.B. Betriebsblindheit, Gewohnheit usw. auferlegt ist.

Wenn dir allgemeine Schwächen auffallen (unabhängig des Eigenanteils dieser Mitarbeiterin), dann sollte das Problem aktiv von allen gemeinsam angegangen werden.

Herzliche Grüße
Sven Reinhardt

Hallo und Danke für Deine Antwort …

… leider hift sie mir nicht wirklich weiter denn ich kann mir nicht wirklich etwas darunter vorstellen? Vielleicht hilfst Du mir?

In dem Arbeitsfeld gibt es 18 Kolleginnen/Kollegen mit fast identischen Aufgaben (gehobene Sachbearbeitertätigkeit im öfftl. Dienst). Der Aufgabenbereich ist sehr komplex und umfangreich. Es sind viele Fachkenntnisse gefragt, gleichzeitig aber auch der persönliche, telefonische und schriftliche Kontakt mit Kundinnen/Kunden - auch in Konfliktfällen. Es gibt tagtäglich Posteingänge und Aufgaben, deren Priorität selbständig erkannt werden muss und die dann ebenso selbständig zu bearbeiten sind.

Wegen der Komplexität der Aufgaben MUSS man sich Muster anlegen, Abläufe festhalten/fixieren und ein gutes Geddächtnis haben :wink:

Teilweise haben wir auch schon entsprechende Hilfen (umfangreiche Textbausteine, Checklisten) die man verstehen und dann „abarbeiten“ muss. Ist schwierig zu schildern.

???

Gruß

Ergänzung
Hi!

Stört das den Betriebsablauf oder stört es nur dich?

Es stört den Ablauf und mich. Es kommt zu erheblichen Postrückständen, im Vertretungsfall ist es schwer, Vorgänge zu finden.

Wenn es den Betriebsablauf und die Mitarbeiterin selbst nicht
stört, dann gibt es da nichts einzuwenden.

Die Kollegin braucht aus diesem Grund zuviel Zeit für Routineaufgaben. Rest s.o.

Das muss nicht an der Mitarbeiterin liegen, sondern kann auch
mit großer Wahrscheinlichkeit an der Betriebsorganisation
liegen.

???

Gruß

Hallo,

kannst du sie nicht einfach zurückstufen in der Gehaltseinstufung wegen fehlender und zu langsamer Leistung und mit einer Bewährungszeit versehen?

Vielleicht wird sie ja dadurch wach und bessert sich. Es kann ja sein, dass ihr das alles eigentlich egal ist, da sie sich sicher ist das eh nichts passiert.

Das ganze bitte nur als Idee sehen und nicht als eine versuchte Einschätzung der Person.

Gruß
nala

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Hallo Daisy,

Hallo und Danke für Deine Antwort …
… leider hift sie mir nicht wirklich weiter denn ich kann
mir nicht wirklich etwas darunter vorstellen? Vielleicht
hilfst Du mir?

Ich kann es versuchen.

In dem Arbeitsfeld gibt es 18 Kolleginnen/Kollegen mit fast
identischen Aufgaben (gehobene Sachbearbeitertätigkeit im
öfftl. Dienst). Der Aufgabenbereich ist sehr komplex und
umfangreich. Es sind viele Fachkenntnisse gefragt,
gleichzeitig aber auch der persönliche, telefonische und
schriftliche Kontakt mit Kundinnen/Kunden - auch in
Konfliktfällen. Es gibt tagtäglich Posteingänge und Aufgaben,
deren Priorität selbständig erkannt werden muss und die dann
ebenso selbständig zu bearbeiten sind.

Die Beschreibung ist natürlich nicht ausreichend und selbst eine ausführlichere Beschreibung könnte keine sichere Einschätzung meinerseits sicherstellen.
Es ist auch nicht notwendig, dass ich das weiß…

Wegen der Komplexität der Aufgaben MUSS man sich Muster
anlegen, Abläufe festhalten/fixieren und ein gutes Geddächtnis
haben :wink:

Du schreibst, dass die Arbeiten komplex sind - und da ist schon ein erster Ansatz gefunden, auf den ich später eingehe…

Teilweise haben wir auch schon entsprechende Hilfen
(umfangreiche Textbausteine, Checklisten) die man verstehen
und dann „abarbeiten“ muss. Ist schwierig zu schildern.

Du sagst es. Darin liegt das nächste Problem.
Wir haben also Komplexität in der Tätigkeit, die nur schwer zu schildern ist. Wir Menschen sind nicht alle gleich und so sind unsere Auffassungsgaben recht unterschiedlich ausgeprägt. Ich will es vorweg nehemen: Den Rat, den Nala hier im Forum gegeben hat, kann ich so nicht unterstützen.

Ich gehe bei meinen Äußerungen von einer prinzipiellen Bereitschaft zur Leistungsangleichung der Mitarbeiterin aus. Als erstes würde ich vorschlagen, die Tätigkeitsbeschreibungen zu überprüfen. Dass die anderen Mitarbeiter die Leistung erbringen, bedeutet noch nicht automatisch, dass die Arbeitsaufgaben optimiert sind. Vor allem ist zu prüfen, ob es festgelegte Prioritäten gibt. Aus deinen Worten geht hervor, dass das jeder MA selbst festlegt. Das klingt so sehr merkwürdig, denn auf welcher Grundlage entscheidet das ein MA?

Ein Unternehmen muss Prioritäten vorgeben, z.B. „Die direkte Arbeit mit dem Kunden (präzise formulieren) hat oberste Priorität“. Wenn das feststeht, dann haben die MA eine Orientierung, die schon einmal entlasten wirkt.

Dann hat ein Unternehmen auch Weiterbildungen anzubieten, die z.B. die Arbeit mit vorhandenen Textbausteinen usw. vermittelt. In diesem Zusammenhang muss festgestellt werden (Befragung), welche Unterstützung die MA sich vorstellen könnten, um ihre Arbeit zu optimieren. All diese Maßnahmen müssen vorurteilsfrei erfolgen und dürfen nicht den Eindruck erwecken, als sollten MA selektiert werden usw…

Auch ist zu prüfen, ob die Tätigkeiten sich im Laufe der Zeit (Wochen, Monate, Jahre) schleichend verändert haben. Es kann sein, dass die anderen MA viel mehr Zeit hatten, sich in die stetig wachsenden Aufgaben einzuarbeiten. Ein neuer MA ist dann selbstverständlich überfordert.

Es gibt noch hunderte abzuprüfende Punkte, aber ich hoffe, ich konnte mich etwas mehr verständlich machen und dir Denkimpulse geben.

Herzliche Grüße
Sven Reinhardt

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