Verflüssigung von Granit durch CO2 einlagerung…
WTF!!!
Hallo Michael,
was heißt „WTF“?
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Abk%C3%BCrzun…
-)
Ich zitiere aus einer Arbeit des Prof. für Pflanzen- und
Bodenkunde Dr. H.-P. Blume von der CAU zu Kiel.
„…Gelangt CO2 in den Wasserkörper eines Deckgebirges, dann
entsteht Kohlensäure. Kohlensäure vermag Gesteinsminerale zu
lösen… Der dt. Bodenkundler Prof. Dr. Hermann Stremme hat
z.B. bereits vor dem ersten Weltkrieg festgestellt, daß in der
Nähe einer kohlensäurehaltigen Thermalquelle bei Karlsbad die
oberen Zehner Meter eines Granitgesteins bis auf Quarz
vollständig in Kaolinton umgewandelt wurden (Gagel & Stremme
1909). Durch die Verwitterung des Deckgesteins vermindert sich
u.a. dessen mechanische Belastbarkeit und damit Tragfähigkeit
stark…“
So kam ich zu meiner Überlegung und finde (angesichts der
aktuellen Debatte über unterirdische Lagerung von CO2), es
wäre sinnvoll, mehr darüber zu erfahren und zu diskutieren.
Nu ja, bei der Verflüssigung von GESTEINEN spricht man üblicherweise von Gesteinsschmelzen. Den Prozess, den Du meinst, nennt man „Entfestigung“.
(Ich weiss, dass man in der Bodenkunde auch mal von „Bodenverflüssigung“ spricht, das ist aber wieder was anderes)
Der Punkt ist, dass solche Zersetzungsprozesse ihre Zeit brauchen, das geht nicht von heute auf Morgen. Rechne mal eher in Millionen Jahren 
Zweiten ist das eben nicht vom CO2-Gehalt der zirkulierenden Wässer abhängig, sondern vom pH Wert der möglichst sauer sein sollte und ist vor allem an die Anwesenheit von WASSER gebunden. Dann können Feldspäte in verschiedene Tonminerale wie Kaolin, Smectit oder Illit umgewandelt werden. Die Kaolinitisierung von Graniten klappt übrigens auch wunderbar ohne jeden höheren CO2 gehalt, z.B. unter tropischen Verwitterungsbedingungen, wenn Huminsäuren die Verwitterungslösungen stark ansäuern.
Ich sehe in chemischen Veränderungen im Untergrund durch CO2 einspeisung ein eher geringes Problem.
LG
Mike