Unterschicht=Untermensch?

Hallo,
nach diesem Artikel ……

http://www.tagesspiegel.de/politik/nachrichten/sozia…

stellt sich mir die Frage: Woher kommt den der Ausdruck Unterschicht und sind die Betroffenen nun Untermenschen?
Sozialhilfeempfänger klang da doch besser.

Gruß
schnorz

stellt sich mir die Frage: Woher kommt den der Ausdruck
Unterschicht und sind die Betroffenen nun Untermenschen?

Der Begriff stammt natüüüürlich aus dem fünften Reich, und daher nennt man Mitglieder der Oberschicht Obermenschen und die der Mittelschicht Mittelmenschen…

Gruß
d.

http://www.evfh-berlin.de/evfh-berlin/html/oe/mitarb…

Hallo,

stellt sich mir die Frage: Woher kommt den der Ausdruck
Unterschicht und sind die Betroffenen nun Untermenschen?

die ganze Unterschichtendiskussion resultiert aus einer zielorientierten Mißinterpretation einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung, in der das Wort Unterschicht gar nicht auftauchte. Mehr dazu hier:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

mir stellt sich nun die Frage ist dieser Ausspruch Unterschicht bzw. Untermensch diskriminierend, da ja geschichtlich vorbelastet?

Gruß
schnorz

Hallo

mir stellt sich nun die Frage ist dieser Ausspruch
Unterschicht bzw. Untermensch diskriminierend, da ja
geschichtlich vorbelastet?

Wie meinst du denn das?

Unterschicht und Untermensch sind doch in völlig unterschiedlicher Weise vorbelastet.

Unterschicht sind m.W. eigentlich die Arbeiter gewesen, oder vielleicht auch die Bauern, und soll wohl den Einkommens- und Bildungsstand bezeichnen. Es gab ja auch mal den verarmten Adel, der so vornehm war, dass er nicht arbeiten gehen durfte, obwohl er kein Geld hatte und bettelarm war. Der gehörte wohl trotzdem nicht zur Unterschicht. Die Bildung und die Herkunft, das Beherrschen bzw. Nicht-Beherrschen gewisser Benimmregeln, Kenntnisse und Fähigkeiten usw. gehörten also igendwie dazu.

Der Untermensch hingegen war eigentlich nicht genauer definiert. Er war vor allem etwas äußerst Übles, und deshalb wurde ihm die Existenzberechtigung abgesprochen.
http://www.d-just.de/text3.htm

Natürlich sind beide Ausdrücke diskriminierend, aber irgendwie ist es völlig egal, wie man es heute nennt, es ist immer diskriminierend, weil alleine der Empfang von Sozialleistungen schon diskriminierend (Schmarotzer) wirkt. Wenn einer sein Geld z. B. ausschließlich durch den Besitz von Aktien verdient, wird es komischerweise völlig anders gesehen.

VG Simsy

Danke für deine Erklärung.

VG
schnorz

Hallo,

mir stellt sich nun die Frage ist dieser Ausspruch
Unterschicht bzw. Untermensch diskriminierend, da ja
geschichtlich vorbelastet?

Untermensch wurde ja schon erklärt. Der Begriff Unterschicht wurde jüngst von denen in die Welt gesetzt, die sich eigentlich als Lobby dieser Schicht verstehen. Der Begriff wurde - wie ich schrieb - in der Studie, an der sich die Debatte entzündete, gar nicht erwähnt. Dies zusammengenommen macht die Debatte umso absurder, denn einerseits beklagen da manche die Entstehung einer solchen Schicht und finden das verwerfllich, andererseits kreieren die gleichen Leute diesen durchaus diskriminierenden Begriff.

Gruß,
Christian

Hallo

Wobei ich finde, dass die Bedeutungen beider Bezeichnungen manchmal irgendwie noch mitschwingen.

Erstens kriegt man es sehr oft mit, dass bei einem Hilfeempfänger fast wie selbstverständlich vorausgesetzt wird, dass er ungebildet ist, und dass er nicht in der Lage ist, seinen Kindern irgendein Wissen zu vermitteln (dass dessen Kinder also dringend so früh wie möglich ganztags in eine Betreuungseinrichtung sollten)

Zweitens schwingt da auch oft sowas mit von „Schmarotzer am Volkskörper“.

Viele Grüße
Simsy

Woher kommt den der Ausdruck
Unterschicht und sind die Betroffenen nun Untermenschen?

das alles würde ich SO nicht sagen

aber es gab dazu einen interessanten Artikel im Stern über einige „Zusammenhänge“

http://www.stern.de/politik/deutschland/581936.html?..

und wenn weiter unten „Simsymone“ schreibt, dass der direkte Zusammenhang zwischen sozialem Status und (Nicht-)Bildungschancen der Kinder nicht unsächlich ist, so ist doch bezeichnend, dass die immerwieder (zu Recht) beklagte Bildungsschere zunehmend die Klassen stärker und deutlicher trennt, als dies das Einkommen oder die Berufswahl JEMALS vermochten; was allerdings m.E. die „Chancengleichheit“ mehr ad absurdum führt als die Diskussion selbst.

LG
Ralf