Hallo
ich kauf seit langem meinen Orangensaft mit 100 % Fruchtanteil. Dabei war ich als Laie überzeugt, wirklich echten Fruchtsaft zu erhalten. Jetzt habe ich gelesen: Multivitamin mit 100 % Saft.
Kann mir jemand erklären, was man bei dem einen und was bei dem anderen ausdrücken will.
Ich fühle mich von der Industrie manchmal richtig verschaukelt. Irgendeine Bezeichnung ist doch sicherlich wieder nur Augenwischerei.
Mit einem schönen Namen will man eine schöne Ware vorgaukeln. Aber bei welcher Bezeichnung ist denn nun wirklich 100% Fruchtgehalt drin.
Wäre für jede Antwort dankbar.
Viele Grüße Ted
Hallo Ted,
„100 % Fruchtgehalt“ kann auch bedeuten, dass Fruchtfleisch dabei ist - nix Schlimmes, nix Minderwertiges, und gerade bei O-Saft mögen das viele Leute gerne.
Theoretisch könnten bei „100 % Fruchtgehalt“ auch Aromastoffe aus der Schale enthalten sein - auch aus der Frucht, würde man aber beim Selbermachen nicht hinzufügen.
„100 % Saft“ bedeutet ebenfalls, dass alles aus der Frucht kommt, nur dass eben nur der Saft (und kein Fruchtfleisch) enthalten ist.
Ich fühle mich von der Industrie manchmal richtig
verschaukelt. Irgendeine Bezeichnung ist doch sicherlich
wieder nur Augenwischerei.
Da hast du ganz recht, vorsichtig zu sein! Ich denke nur an Bezeichnungen wie „Nektar“ o.ä.
Viele Grüße,
Nina
Hallo Nina
schönen Dank für Deine Antwort. Es freut mich, dass ich mit meiner Meinung nicht allein da stehe.
Viel Grüße Ted
Moin,
„100 % Saft“ bedeutet ebenfalls, dass alles aus der Frucht
kommt, nur dass eben nur der Saft (und kein Fruchtfleisch)
enthalten ist.
Nicht unbedingt, ein großer Anteil des enthaltenen Wassers kann auch aus der Leitung stammen, wenn der Saft aus Konzentrat hergestellt wurde, sogar ist die Zugabe von Zucker nach der Fruchtsaftverordnung zulässig und die Flüssigkeit darf immer noch als 100%iger Fruchtsaft bezeichnet werden.
CU
Axel
Hallo Axel,
diese Einschränkung ist mir bekannt, aber trotzdem sinnvoll, dass du sie erwähnst:
Nicht unbedingt, ein großer Anteil des enthaltenen Wassers
kann auch aus der Leitung stammen, wenn der Saft aus
Konzentrat hergestellt wurde,
Es ist aber nachwievor nichts anderes als in der Frucht enthalten (Wasser raus, Wasser rein) und auch nicht in anderen Anteilen, darauf bezog ich mich. Ich bevorzuge aber auch Direktsaft oder gleich frisch gepresst
sogar ist die Zugabe von Zucker
nach der Fruchtsaftverordnung zulässig und die Flüssigkeit
darf immer noch als 100%iger Fruchtsaft bezeichnet werden.
Der Zuckerzusatz muss aber angegeben werden?!
Viele Grüße,
Nina
Hallo,
hier findest du eigentlich alles…
http://de.wikipedia.org/wiki/Fruchtsaft
Anscheinend muss die Zugabe von Zucker nicht unbedingt angegeben werden, zumindest nicht wenn es unter 15g pro Liter sind…das war mir auch neu. Scheint aber bei deutschen Säften nicht der Fall zu sein, dass die gezuckert sind.
Die EU und ihre Verordnungen…
schönen Sonntag
Johanna
hi,
ich dachte bisher dass direktsaft bedeutet, der saft ist direkt aus der frucht (kein konzentrat, oder mit wasser beigemischt u.ä.)
von daher hätte ich gedacht - wer „echten“ fruchtsaft will, kauft direktsaft…?!
lg
pudeline
Hallo Pudeline,
ich dachte bisher dass direktsaft bedeutet, der saft ist
direkt aus der frucht (kein konzentrat, oder mit wasser
beigemischt u.ä.)von daher hätte ich gedacht - wer „echten“ fruchtsaft will,
kauft direktsaft…?!
„Direktsaft“ heißt, dass er gepresst und so abgefüllt wurde.
Fruchtsaft, der kein Direktsaft ist, ist nicht verdünnt (wässriger als Direktsaft), sondern zunächst eingedickt und wieder auf „normales Maß“ verdünnt.
Prinzipiell somit auch noch echter Saft (und keine „Zuckerbrühe“), hat aber mehr Verarbeitungsschritte hinter sich.
Ich bevorzuge aber auch Direktsaft
Viele Grüße,
Nina
Hei!
100% Saft heisst im Allgemeinen auch 100% Saft.
Das er meist erst konzentriert und später wieder mit Wasser versetzt wird, hat rein praktische Gründe - oder würdest du es für sinnvoll halten, tonnenweise Wasser von Spanien nach Deutschland zu fahren?
Und was den möglichen Zuckerzusatz angeht:
Früchte sind Naturprodukte und halten sich nicht an DIN-Normen. Dadruch haben sie leider keinen konstanten Zuckergehalt, der kann von Anbaugebiet zu Anbaugebiet, von Pflanze zu Pflanze und von Jahr zu Jahr schwanken. Stark schwanken!
Aber der Verbraucher erwartet eine konstante Qualität - wenn dein Saft mal süß und mal sauer ist, wirst du dich am Markt nicht lange halten können. Also werden verschiedene Säfte (aus verschiedenen Anbaugebieten etc.) miteinander gemischt. Und wenn das nicht reicht (weil der Zuckergehalt in einem Jahr wegen zu wenige Sonne mal eher gering ausfällt), dann kann man mal Zucker zusetzen. In dem Praxis macht man das eher selten, weil Zucker relativ teuer ist.
Dss Ganze halt nichts mit Betrügereien zu tun, sondern liegt schlicht und ergreifend daran, das der Verbraucher konstante Qualität zu einem möglichst niedrigen Preis erwartet.
Überleg dir nur, um wieviel der Preis steigen würde, wenn man 10.000 Liter Fruchstaft nicht mehr mit einem LKW, sondern mit 10 LKWs aus Spanien hier her karren müsste.
lg, mabuse