ich möchte morgen Kalbsrouladen machen und habe dazu ein Rezept vorliegen, in dem die Rouladen rundum angebraten werden und man sie dann mit Burgunder und Sahne angießt und 20 Minuten schmoren lässt.
Leider habe ich trotz abklappern mehrerer Supermärkte und Fleischer kein Kalbfleisch bekommen (das Rezept sagt: dünne scheiben aus der Keule), so dass ich Jungbullen-Rouladen (ebenfalls aus der Keule) gekauft habe.
Nun die Frage: Fuktioniert das Rezept überhaupt mit dem Jungbullenfleisch oder wird das Fleisch in der Zeit gar nicht gar? Auf der Packung steht als Zubereitungsempfehlung nämlich: Anbraten, mit Wein und Wasser angießen und und zugedeckt 120 min (!) köcheln lassen.
Habt ihr irgendwelche Tipps wie ich vorgehen und worauf ich achten sollte?
20 Minuten halte ich für viel zu kurz. Selbst wenn die Scheiben ungewöhnlich dünn aufgeschnitten würden,ist das zu knapp.
In einem Kalbsrouladen-Rezept aus „essen+trinken“ mit Fleischscheiben je 120 g ist die Schmorzeit mit 45 Min. angegeben.
Was schon eher hinkommen kann.
bei Rinderrouladen ist das länger 90 Minuten aufwärts.
ein Jungbulle ist ist kein Kalb mehr, aber auch noch kein ganz erwachsenes Rind; Jungbullen sind quasi unkastrierte männliche Teenies.
Bei der Garzeit behandelst Du Rouladen vom Jungbullen am besten wie Rinderrouladen, dann kann nichts schiefgehen = zäh bleiben.
ich möchte hier noch ergänzen, dass sich Rindfleich (also auch dein Jungbullenfleisch) nicht nur von der Kochzeit, sondern auch von der Textur und vom Geschmack erheblich von Kalbfleisch unterscheidet.
Wenn du kein Kalbfleisch bekommst würde ich eher zu Pute, notfalls auch Schwein raten.
Für das Rindfleisch würde ich ein anderes (deftigeres) Rezept wählen.
Und wenn du wenig Zeit hast : Im Schnellkochtopf wird auch das Rindfleisch relativ schnell weich !
Färsen sind erwachsene weibliche Rinder vor der ersten Kalbung (z.B. zur Mast aufgestellt, wenn sie nicht aufgenommen haben), etwa 20 - 24 Monate alt.
Das Fleisch ist in etwa mit dem üblichen Rindfleisch von schnell gemästeten Bullen vergleichbar; Färsen lagern aber mehr intramuskuläres Fett ein, geben daher zum Kurzbraten (Steaks) bessere Qualitäten als Bullen.
auch bei Beinscheiben, Schulter usw. macht sich der Unterschied bemerkbar. Beim Kochen oder Schmoren allerdings Obacht geben, dass das grade nur ein bissle mehr als simmert - dann zeigt sich der Vorteil am Ende des Spiels deutlicher.