Unterschied Krabben- zu Tintenfischchitin

Ein Backterienstamm den wir zur Verfügung haben kann extrazellulär Enzyme produzieren, die in der Lage sind zu Mehl zerriebenes Tintenfischchitin zu Chitosan umzusetzen. Chitin von Krabben wird jedoch NICHT umgesetzt. Unsere Aufgabe ist es, den vorhanden Stamm entweder durch Medienzusätze dazu zu bringen Krabbenchitin zu verwerten oder einen Stamm der dazu in der Lage ist zu isolieren.
Die Frage ist nun, wie sich Tintenfischchitin von Krabbenchitin unterscheidet. Die Reinheit der einzelnen Chitinsorten dürfte nicht allzu entscheidend sein, wir vermuten eher dass im Krabbenchitin entweder etwas enthalten ist oder eben fehlt, das für die Chintindeacetylasen einen wichtigen Faktor darstellt.
Recherche sind für uns ziemlich schwer durchzuführen, da wir ein Praktikum in China durchführen und die Literatur an den uns zugänglichen Bibliotheken im wahrsten Sinne des Wortes chinesisch ist. An sich sind wir Bibliothekrecherche gewohnt, daher sitzen wir jetzt ziemlich auf dem Trockenen und sind für Informationen in jeder Form diesbezüglich (egal ob englisch, weiterführende Links etc.) sehr dankbar!

PS: Dies ist meine erste Frage hier, weil ich sonst bisher alles nötige mit der Suchfunktion gefunden habe, daher auch gerne Verbesserungsvorschläge bezüglich der Formulierung meiner Fragestellung :smile:

Moin,

Unsere Aufgabe ist
es, den vorhanden Stamm entweder durch Medienzusätze dazu zu
bringen Krabbenchitin zu verwerten oder einen Stamm der dazu
in der Lage ist zu isolieren.

übliche Methode ist, als einzige N-Quelle das Krabbenchitin zuzulassen und andere Elemente im Überschuss zu geben.
Dann werden Mutanten, die in der Lage sind Krabbenchitin zu verwerten bevorzugt und selektiert.

Gandalf

Hi! Danke erstmal für die Antwort!
Ja, wir sind jetzt am überlegen einfach aus Gewässern Proben zu nehmen und auf dem passenden Agar auszustreichen. Alles was wächst kann dann eben Chitin als Stickstoffquelle nutzen. Wir haben heute (endlich) ein paar Artikelzusammenfassungen bekommen, die in englisch verfasst waren, aber aus denen man zumindest schließen konnte, dass Krabbenchitin abbauende Bakterien in mehr oder weniger allen Gewässern zu finden sind. Diese versuchen wir als nächstes zu isolieren.
Die Mutationsrate bei den Bakterien als Ausgang für ein Ausstreichen der Bakterien auf dem Chitinagar wäre dann die Notlösung bzw. Plan B.
Ich werde dann so in ein bis zwei Wochen erneut berichten. Danke soweit nochmal!

Hallo,

Ich werde dann so in ein bis zwei Wochen erneut berichten.

Ja bitte. Resultate, auch negative (gehört in der Forschung einfach dazu) interessieren immer.

Viel Glück
Barbara

Ohne Anrede:

zerriebenes Tintenfischchitin zu Chitosan umzusetzen. Chitin
von Krabben wird jedoch NICHT umgesetzt. Unsere Aufgabe ist

Krabben-Chitin liegt in der sog. alpha-Form (= alternierend antiparallel) vor, im Chitin von Tintenfisch in der beta-Form (= parallele Kettenanordnung).
Vielleicht liegt die alpha-Form euren Bakterien zu schwer im Magen.

Versucht doch einmal das gemahlene Krabben-Chitin an den Pilz Absidia coerulea zu verfüttern. Dieser Pilz enthält neben Chitin auch Chitosan in seiner Zellwand und Chitosan - das Ziel eurer Wünsche - kann biotechnologisch direkt aus genanntem Pilz isoliert werden.

Auch ohne Gruß