Tach,
Was macht den Computer jetzt schneller? Prozessor oder
Arbeitsspeicher?
Wer hat nun was für Aufgaben?
Würde ein schlechter Prozessor mit viel RAM genauso gut sein,
wie ein guter Prozessor mit wenig RAM?
Das ist so einfach nicht zu beantworten und haengt davon ab, was man letzten Endes mit dem Rechner macht.
Wenn man groessere numerische Berechnungen macht, werden Unmengen von Daten zwischen dem Arbeitsspeicher und der CPU hin und her geschaufelt, da hilft schon mal ein schneller Speicher durchaus. Was aber viel wichtiger ist, die Daten, auf denen ich die Rechnungen anstelle, muessen in der Speicher passen, andernfalls werden sie auf die Festplatte ausgelagert und dann staendig von ebenda gelesen und wieder dahin geschrieben, und da hilft einem weder der schnelle Speicher noch eine leistungsstarke CPU mehr.
Passen die Daten aber in den Speicher, so skaliert die Geschwindigkeit der Berechnung ziemlich gut mit der Prozessorleistung.
Ist erstmal ein „akademisches“ Beispiel (wobei genau dafuer werden leistungsstarke Workstations und Grossrechner gebaut), ist aber im Hausgebrauch nicht anders. Wenn ich ein hochaufloesendes Bild bearbeite, welches aber komplett mit allen Bearbeitungsschritten in den RAM passt, bringt mir eine Erhoehung des Arbeitsspeichers keine wesentlichen Vorteile mehr (ausser dass ich den Speicher mit weiteren Dingen zumuellen kann).
Wenn mir irgendwelche Effekte und Filter (und dahinter steckt meist auch „nur“ numerische Mathematik, die mehr oder minder rechen-aufwendig ist) dann immer noch zu langsam berechnet werden, bringt mir eine schnellere CPU und vielleicht auch schnellerer Speicher-Bus Vorteile.
Wenn mein Bild aber nicht in den RAM passt und zum Teil auf die Festplatte in den unter Windows so genannten virtuellen Speicher ausgelagert wird, kann ich davon ausgehen, dass die meiste Zeit dadurch verloren geht, dass trotz ausgekluegelter Strategie der Speicherverwaltung, die Daten staendig von der Platte gelesen und auf die Platte geschrieben werden, was um Groessenordnungen langsamer ist, als Speicherzugriffe, und da hilft mir auch eine schnelle CPU nicht mehr, sondern nur mehr Speicher.
Sprich: der Rechner muss ausgewogen und auf seine Anwendung hin optimiert sein. Viel und schneller Speicher bei einer langsamen CPU kann (sic!) sinnvoll sein, wartet man halt „etwas“ laenger bis ein Video fertig kodiert ist, schnelle CPU mit wenig RAM ist meist ziemlich sinnlos, wer sich eine schnelle CPU leistet wird rechenintensive Dinge tun, und die beduerfen haeufig viel Speicherplatz.