Guten Tag,
auch andere demokratische Staaten haben ein Präsidialsystem (USA, Frankreich). Was sind/waren die Unterschiede zur Weimarer Republik. Warum ist sie gescheitert, aber das Präsidialsystem anderer Staaten nicht?
Hallo,
die Weimarer Republik ist mMn. nicht am System, sondern an der Zeit gescheitert in der es existierte.
Die Leute damals kannten die Demokratie noch nicht. Die meisten waren noch sehr monarchisch eingestellt und sehnten sich einen starken Mann herbei, den Sie dann in Hitler gemeint gefunden zu haben.
Hinzu kam das in dieser Zeit eine große Wirtschaftskrise war (1929) und desshalb eine hohe Arbeitslosigkeit herrschte. Die Leute glaubten das neue System sei Schuld an schlechter Wirtschaft und Arbeitslosigkeit. Das die Krise globale Hintergründe hatte begriffen die Menschen nicht.
Wenn du noch mehr wissen willst, schreib mich einfach an.
Detti07
Hi Detti07,
mir fallen da noch ein paar Sachen ein:
Die Leute damals kannten die Demokratie noch nicht. Die
meisten waren noch sehr monarchisch eingestellt und sehnten
sich einen starken Mann herbei, den Sie dann in Hitler gemeint
gefunden zu haben.
Außerdem muss man erwähnen, dass es nicht nur „die Leute“ sondern vor allem die alten Funktionsträger aus dem Kaiserreich waren, die weiterhin in Amt und Würden blieben und der neuen Republik oftmals ablehnend gegenüber standen.
Dem Wunsch nach einem „starken Mann“ wurde bereits in der Verfassung entsprochen. (ob bewusst oder unbewusst sei mal dahingestellt)
Schließlich war der Reichspräsident sowas wie ein „Ersatzkaiser“ (Diese ausgelatsche Formulierung trifft man überall aber meiner Meinung nach passt sie ganz gut).
Hinzu kam das in dieser Zeit eine große Wirtschaftskrise war
(1929) und desshalb eine hohe Arbeitslosigkeit herrschte.Die
Leute glaubten das neue System sei Schuld an schlechter
Wirtschaft und Arbeitslosigkeit. Das die Krise globale
Hintergründe hatte begriffen die Menschen nicht.
Eines der fundamentalen Probleme der WR war der „Vertrag von Versailles“ der in der Wahrnehmung der Leute damals mit der WR unzertrennlich verbunden war.
Gebietsverluste, horrende Reparationszahlungen, starke militärische Beschränkungen und vor allem der „Kriegsschuldparagraph“ waren die Aspekte des Versailler Vertrages mit denen von Rechts aber auch Links gegen die Republik gehetzt wurde.
Hinzu kam vonseiten der Obersten Heeresleitung die „Dolchstoßlegende“, das Heer sei im Felde unbesiegt geblieben und habe durch die „Novemberrevolution“ in der Heimat einen „Dolchstoß“ in den Rücken erlitten.
Dass derartige Hypotheken es einem Staat nicht unbedingt leicht machen, zu existieren dürfte klar sein.