Hallo Alex!
das erste Mal wurde ich im Buch Bewusstsein von Osho auf die
Vipassana Methode aufmerksam. Das für mich interessante ist
(zumindest wird es im Buch so erklärt), dass man den Atem
beobachtet. Kein zählen oder sonstiges. Man beobachtet wie der
Atem in den Körper einströmt bis zum Anhalten und wie er
wieder ausströmt bis zum Anhalten.
Ist das wirklich so einfach? Und wird der Atem irgendwann auch
nicht mehr beobachtet, sondern verliert man sich dann in der
Meditation?
In einigen Traditionen sagt man, man müsse den Atem hundert mal folgen, dann sei man bereit für die nächste Stufe des Trainings.
Das ist überhaupt nicht einfach! Die Technik ist einfach, die Praxis ist sehr schwer. Das erfordert langes Üben über viele Monate. Man kann behaupten, wenn man die hundert Atemzüge beobachtet hat, ohne das der Geist irgendwohin abschweift, dann stellt sich auch bald eine Form der Atmung ein, die auch Embryonales Atmen genannt wird. Diese Atmung ist so ruhig, dass man eine Feder vor der Nase halten müsste um zu erkennen, ob dieser Mensch noch atmet.
Aber bevor man das erreicht, soll einem zuerst bewusst werden wie der Geist hin und her schweift, gelenkt von den Emotionen usw. Diese Aufmerksamkeit verhilft einem dazu die Natur des Geistes besser zu verstehen.
Diesen Zustand in dem man seinem Atem nicht mehr spürt, kein Gefühl mehr für seinen Körper hat, das kenne ich vom Gebet. Natürlich nicht vom kurzem Gebet, sondern dem Gebet das einer Meditation im Sinne von einem Nachsinnen über das Gelesene und Erkenntnis entspricht.
Die Bibel spricht von der Frucht des Geistes. Einer dieser Aspekte ist der tiefe Frieden. Wäre auch eine Betrachtung wert!
Ach ja, übrigens, man „verliert“ sich nicht in einer Meditation, man gelangt zu einer Meditation, so wie man zur Ruhe gelangt. Daran gibt es nichts mystisches und man sollte auch nicht nach solchen Dingen suchen, sonst findet man nur Illusionen die einem vom wahren Weg ablenken.
Gruß
Paul