Unterschied Zazen - Vipassana

Hallo zusammen,

Zazen heißt letztlich nur Sitzmeditation und so wie ich das kenne wird beim Ausatmen gezählt. Gibt es da einen großen Unterschied zum Vipassana?
Letztlich könnte man Vipassana auch im Sitzen durchführen und seine Gedanken beobachten.

Zweitens: Geht es im Vipassana darum nur den Atem zu beobachten oder alle Emotionen, Regungen, Gedanken und Atem?

Gruß

Hallo Alex!

Zazen heißt letztlich nur Sitzmeditation und so wie ich das
kenne wird beim Ausatmen gezählt. Gibt es da einen großen
Unterschied zum Vipassana?

Zweitens: Geht es im Vipassana darum nur den Atem zu
beobachten oder alle Emotionen, Regungen, Gedanken und Atem?

Zu beiden Fragen:

Beide werden im sitzen ausgeführt.
Der Unterschied liegt bei Zazen, dass man Körper und Geist zu Ruhe bringen soll.

„Zazen ist das wichtigste und allein unverzichtbare Element im Zen-Buddhismus. Die Meditationstechnik soll Körper und Geist zur Ruhe bringen und den Boden für mystische Erfahrungen (Kensho, Satori) bereiten.“
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Zazen)

Bei Vipassana jedoch geht es um die Aufmerksamkeit, Körper, Geist und Emotionen.

„Der Zweck des traditionellen Vipassanā in allen seinen Formen ist eine ungetrübte, durchdringende Klare Sicht, ein über diskursives Denken hinausgegangenes, unmittelbares Erfassen der vergänglichen, ungenügenden bzw. „Selbst“-losen Natur der Erscheinungen − nämlich der sinnlich wahrgenommenen Phänomene und der Körperempfindungen, Gefühlsreaktionen, Emotionen oder Gedanken.“
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Vipassana#Ziel)

Letztlich könnte man Vipassana auch im Sitzen durchführen und
seine Gedanken beobachten.

Ja, genau so!

Wobei Vipassana dem Beobachten der (Inneren) Natur entspricht und so auch zur Ruhe kommt. Beim Zen ist das ganze eher auf ein bestimmtes Ziel hingerichtet, man erwartet sich eine mystische Erfahrung. Persönlich bin ich der Meinung man sollte sich nichts erwarten, außer dass man irgendwann zu Ruhe kommt.

Gruß
Paul

Anfang mit Vipassana
Hallo nochmal und danke für die Antwort,

das erste Mal wurde ich im Buch Bewusstsein von Osho auf die Vipassana Methode aufmerksam. Das für mich interessante ist (zumindest wird es im Buch so erklärt), dass man den Atem beobachtet. Kein zählen oder sonstiges. Man beobachtet wie der Atem in den Körper einströmt bis zum Anhalten und wie er wieder ausströmt bis zum Anhalten.

Ist das wirklich so einfach? Und wird der Atem irgendwann auch nicht mehr beobachtet, sondern verliert man sich dann in der Meditation?

Gruß

Hallo Alex!

das erste Mal wurde ich im Buch Bewusstsein von Osho auf die
Vipassana Methode aufmerksam. Das für mich interessante ist
(zumindest wird es im Buch so erklärt), dass man den Atem
beobachtet. Kein zählen oder sonstiges. Man beobachtet wie der
Atem in den Körper einströmt bis zum Anhalten und wie er
wieder ausströmt bis zum Anhalten.

Ist das wirklich so einfach? Und wird der Atem irgendwann auch
nicht mehr beobachtet, sondern verliert man sich dann in der
Meditation?

In einigen Traditionen sagt man, man müsse den Atem hundert mal folgen, dann sei man bereit für die nächste Stufe des Trainings.
Das ist überhaupt nicht einfach! Die Technik ist einfach, die Praxis ist sehr schwer. Das erfordert langes Üben über viele Monate. Man kann behaupten, wenn man die hundert Atemzüge beobachtet hat, ohne das der Geist irgendwohin abschweift, dann stellt sich auch bald eine Form der Atmung ein, die auch Embryonales Atmen genannt wird. Diese Atmung ist so ruhig, dass man eine Feder vor der Nase halten müsste um zu erkennen, ob dieser Mensch noch atmet.

Aber bevor man das erreicht, soll einem zuerst bewusst werden wie der Geist hin und her schweift, gelenkt von den Emotionen usw. Diese Aufmerksamkeit verhilft einem dazu die Natur des Geistes besser zu verstehen.

Diesen Zustand in dem man seinem Atem nicht mehr spürt, kein Gefühl mehr für seinen Körper hat, das kenne ich vom Gebet. Natürlich nicht vom kurzem Gebet, sondern dem Gebet das einer Meditation im Sinne von einem Nachsinnen über das Gelesene und Erkenntnis entspricht.
Die Bibel spricht von der Frucht des Geistes. Einer dieser Aspekte ist der tiefe Frieden. Wäre auch eine Betrachtung wert!

Ach ja, übrigens, man „verliert“ sich nicht in einer Meditation, man gelangt zu einer Meditation, so wie man zur Ruhe gelangt. Daran gibt es nichts mystisches und man sollte auch nicht nach solchen Dingen suchen, sonst findet man nur Illusionen die einem vom wahren Weg ablenken.

Gruß
Paul

1 Like

Vipassana während des Alltags
Hallo nochmal,

ist es dann auch möglich Vipassana während des Alltags zu betreiben? Also Computerarbeit erledigen und währenddessen den Atem zu beoachten.

Beim Zazen zählt man seine Atemzüge und das fiel mir während des Alltags sehr schwer.

Gruß

Hallo Alex!

ist es dann auch möglich Vipassana während des Alltags zu
betreiben? Also Computerarbeit erledigen und währenddessen den
Atem zu beoachten.

Wenn du dich entspannen möchtest, dann nimm dir dazu die nötige Zeit.

Beim Zazen zählt man seine Atemzüge und das fiel mir während
des Alltags sehr schwer.

Zazen ist auch recht dogmatisch in der Ausführung. Wenn du dir mal die Zielgruppe hier im Westen anschaust, dann sind es meistens irgendwelche Manager, die eine exotische Alternative zu den bekannten Autosuggestionsmethoden die in einschlägigen Bücher mit Titeln wie „Golf und Management, wie bringe ich das und meine Geliebte unter einem Hut?“ zu finden sind. (Kein Wunder, dass das Finanzsystem zusammen bricht!)

Gruß
Paul

beliebigkeiten

Zazen ist auch recht dogmatisch in der Ausführung.

das pure schlucken von oblaten bringt einen nicht-katholiken auch nicht weiter.

e.c.

das pure schlucken von oblaten bringt einen nicht-katholiken
auch nicht weiter.

e.c.

das verschmieren von senf bringt einem teenager auf verschiedenen foren ebenfalls nichts

a.b.c

Danke!
Hallo nochmal und danke für die Antworten!