Hallo,
ich grübele gerade etwas über meiner Arbeitsdefinition von Zeremonie und Ritual. Vielleicht kann mir jemand per Kommentar auf die Sprünge helfen.
Prämisse: „Während eine Zeremonie bestehende Ordnungen und Verhältnisse symbolisiert, zielt das Ritual auf eine Statusveränderung oder -bestätigung der Beteiligten im Verhältnis zu ihrer Umwelt ab.“ (aus: http://www.uni-konstanz.de/FuF/Philo/Geschichte/Tuto…)
In Hinblick auf den spätmittelalterlichen Stadtrat würde ich daher schließen, dass die Ratswahl selbst ein Ritual ist, das wiederum Teil einer Zeremonie ist, die sich aus dem Wahlvorgang, dem Bürgereid, dem Besuch des Gottesdienstes und dem Setzen der neu gewählten Ratsherren auf das Ratsgestühl zusammensetzt.
Sind Prozessionen, an denen die Ratsherren teilnahmen, also auch Rituale? Ich würde nein sagen, da sie keine Zustandsveränderung bewirken. Fronleichnamsprozessionen wären dadurch Zeremonien.
Zeremonien sind also immer Rituale, aber nicht umgekehrt. Zeremonien bestehen aus Ritualen.
Ist das eurer Meinung nach korrekt oder greift das zu kurz?
Freue mich über konstruktive Kritik und Ratschläge.
Danke!
Gruß,
Kristine