Hallo,
ich weiß zwar, dass das Thema hier nicht direkt
hingehört, jedoch dachte ich mir, dass es ja auch
wahrscheinlich etwas mit Luftwiderständen und so zu tun hat.
Ahja, und Luftwiderstand hört sich so ähnlich mit Luftfahrt an
… das muß ja passen ?
Daher hab ich es mal hier reingesetzt.
Äußerst scharfe Denke 
Wenn es einen passenderen Bereich gibt, dann verschiebt mich
ruhig. Ob Millitärhistorie jetzt das richtige ist, bezweifele
ich aber.
Schau ma mal .
MEINE FRAGE:
In einem Physikbuch
Aha - könnte es sich evtl. um ein physikalisches Problem handeln ?
Naja, daß jetzt das Brett „Mathematik und Physik“ gehören könnte,
kann man natürlich in dem Zusammenhang schwerlich erkennen.
ging es um das Thema Wurfparabeln. Fazit
war, dass man bei vernachlässigung des Luftwiderstands mit 45°
am weitesten Kommt. Mit 35° kommt man genauso weit wie mit
55°. usw.
Ja und mit Luftwiderstand wird es natürlich nicht ganz so sein,
weil das der Weg und die Zeit doch recht unterschiedlich sind
und damit der Luftwiderstand unterschiedlich Einfluß nehmen kann.
Nebenbei wurde gesagt, dass man beim Millitär hier von einem
Flach- bzw. Hochschuss spricht. Außerdem soll es da einen
Unterschied geben, auf den sind sie allerdings nicht
eingegangen.
Mich interessiert das jedoch.
ALSO: Was ist der Unterschied zwischen einem Flach- und einem
Hochschuss?
Daß es dabei um die Problematik des „direkten Richtens“ (bzw. auch
direkter Schuß) und des indirekten Richtens geht, wurde ja schon
vermittelt.
Daraus ergeben sich nun noch weitere praktische Erwägungen und
physikalische Randbedingungen.
Beim direkt Richten muß das Ziel also in Sichtweite sein. Das ist
in Praxis nur bis ca. 3km Entfernung möglich und sinnvoll.
Anwendung z.B. Panzer und Panzerabwehr. Die Punktziele sind rel.
klein und können mit geringer Sprengkraft zerstört werden.
Bei Panzerabwehr werden heute meist keine Projektile mit
Sprengwirkung verschossen, sondern nur Wuchtgeschosse.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wuchtgeschoss
Dabei kommt nun aber trotzdem zu dem Problem, daß der Schuß in Anhängigkeit von der Entfernung und der Geschoßgeschw. eine
gewisse Überhöhung der Flugbahn benötigt. Diese Überhöhung wird
umso größer, je langsamer das Geschoß ist. Damit kommt man bei
langsamer Geschoßgeschw. schnell zu recht hohen Abschußwinkeln
und damit auch zu deutlich geringerer Genauigkeit.
Die Wuchtgeschosse funktionieren natürlich auch nur mit hoher
Geschw.
Infolge dessen haben Waffen, die hauptsächlich für das direkte
Richten ausgelegt sind, eine sehr hohe Vo (Anfangsgeschw.), die
durch entsprechend hohe Brisanz der Ladung erreicht wird.
Dann ist die Flugbahn beim direkten Richten umso flacher und die
Genauigkeit entsprechend höher (geringerer Einfluß von Entfernung
und Wind auf die Genauigkeit).
Ein Sonderfall ist der direkte Schuß, bei dem die Vo noch
größeren Einfluß hat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Direkter_Schu%C3%9F
Nachteil der hohen Vo ist aber recht starker Verschleiß der Waffe
und entsprechend geringen Lebensdauer.
Waffen, die für indirektes Richten ausgelegt sind (Mörser,
Haubitzen, Granatwerfer), haben eher geringe Vo.
Diese Waffen sind dafür gedacht, große Mengen an Munition
(tausende Schuß) über längere Zeit klaglos und ohne viel Wartung
zu verschießen. Diese Waffen werden meist so aufgestellt, daß sie
aus größerer Entfernung (bei Haubitzen z.B. 10-40km )
und geschützter Stellung (Granatwerfer z.B. aus einer Stellung/Graben)
schießen. Die Brisanz der Ladung spielt hier weniger eine Rolle,
weil einfach keine Punktziele angegriffen werden, sondern Flächen-
ziele. Statt dessen wird eine große Wirkung durch möglichst große
Sprengladung erwünscht. Dementsprechend sind die Projektile
deutlich schwerer und damit sinkt automatisch der Luftwiderstand
im Verhältnis zur Masse. Eine so hohe Vo wie beim direkten Richten
nötig ist, würde beim „weitschießen“ sowieso auf den ersten paar
km der Flugbahn verbraten werden, weil der Luftwiderstand sich
quadratisch zur Geschw. erhöht und bei Überschall nochmal
progressiv zunimmt.
Hier ist es also eher so, daß man mit viel Masse des Projektils
und rel. niedriger Geschw. weiter kommt, als mit kleiner Masse
und hoher Vo.
Das ist nun schon eine ganze Abhandlung über Hintergründe.
Ich hoffe, daß es Verständlich genug ist.
Gruß Uwi