Unterschied zwischen Buch und Film

Hallo!

Ich hoffe dass ich mit meiner Frage hier richtig bin, denn es geht um einen Vergleich zwischen Büchern und Filmen.

Man liest oder hört ja öfter mal z. B. in Filmrezensionen von Filmen, die auf Büchern basieren, dass es sich um zwei unterschiedliche Medien handelt und man sie nicht vergleichen soll.

Da habe ich mich gefragt: warum eigentlich nicht? Wo genau liegen die Unterschiede zwischen Büchern und Filmen?

Ich meine damit natürlich nicht die offensichtlichen Unterschiede: dass man ein Medium lesen muss, das andere einem alle Bilder serviert ist klar, und es ist auch klar, dass ein Film dem Zuschauer die Vision eines Regisseurs „vorgibt“, während der Leser eines Buchs sich seine eigenen Bilder im Kopf macht.

Also das ist natürlich klar.

Aber warum kann man, abgesehen von diesen Punkten, Filme und Bücher nicht miteinander vergleichen? Warum würde ein Film, der sich 1:1 an die Buchvorlage hält, nicht so gut funktionieren?

Liebe Grüße,
Stefan

Hallo,

Drei Beispiele:

  • ließ Dir mal von Stephen King Running Man durch und sieh Dir danach den Film an. Die Story des Films hat mit dem Buch nur ein/zwei Punkte gemeinsam.
  • lies Dir Es durch und die Verfilmung aus den Neunzigern - schlechte Umsetzung
  • gleiches gilt für Carie oder Langoliers

Anders gehts mir mit den Büchern von John Grisham. Da habe ich schon beim Lesen das Gefühl, ein Drehbuch für einen 90 min Film vor mir zu haben.

Noch schlimmer bei Dan Brown.

Wenn Bücher gut geschrieben sind, bauen sie beim Leser deutliche Bilder auf. Dieses Aufbauen von Bildern benötigt aber viel Zeit. Im Film hat man die Zeit nicht. Entsprechend sind die Figuren und Orte im Film meist platter als im Buch.

Ausnahmen sind natürlich Bücher, die selbst schon sehr platt sind - mir geht es mit den schon erwähnten Büchern von Grisham und Brown so.

Grüße
Pierre

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Nur btw. gefragt: Du meinst doch sicher Carrie (2002), und nicht etwa Carrie (1952), mit der Performance der genialen beiden Jennifer Jones und Lawrence Olivier!?

Gruß
Metapher

Ich meine Carrie von 1976 mit Sissy Spacek. Ja, der Film ist nicht schlecht. Aber weit weg vom Buch.

Im Grunde genommen gilt meine Einschätzung für nahezu alle King-Verfilmungen. Am ehesten entspricht noch The Green Mile meinen Vorstellungen, die ich beim Lesen des Buches hatte.

Einfach deswegen, weil 1:1 (absolut identisch) nicht machbar ist. Außerdem hast Du hier zwei verschiedene Handwerksarten Film und literatur. So wie Steinmetz und Edelsteinschleiferei.

Im Buch geht es um Fantasie.
Im Film um Konsum.