Hallo.
Konstituenten sind fixe „Oberflächenphänomene“, während Phrasen syntaktische Konstrukte sind, die sich im Laufe einer Derivation verändern können (bspw. durch Bewegung oder andere Merkmalsmanipulationen).
Nehmen wir einen Satz wie „Das Buch will ich lesen“. An irgendenem frühen Punkt des syntaktischen Strukturaufbaues bildeten „lesen“ und „das Buch“ eine Phrase (die VP [VP [NP Das Buch] lesenV]), dann aber wurde „das Buch“ gescrambled, so dass „das Buch“ und „lesen“ am Ende keine gemeinsame Konstituente bilden und die VP nur noch aus dem Kopf „lesen“ und einer Spur t seines Arguments „das Buch“ besteht.
Darüber hinaus haben Phrasen (mehr oder weniger) fest definierte Eigenschaften, beispielweise einen Kopf und dependente Bestandteile („Spezifikatoren“, „Komplemente“, „Argumente“, …), eine hierarchische Struktur, usw.
Über Konstituenten dagegen trifft man selten Aussagen bezüglich irgendwelcher tiefliegender Eigenschaften.
(Aber hol dir sicherheitshalber nochmal eine zweite/dritte/vielte Meinung ein…)