Unterschiede?

Hallo liebe Experten!

Ich habe eine Frage bezüglich einiger theologischer Fachbegriffe, deren Unterschiede ich nicht genau bestimmen kann.

Ich wäre dankbar dafür, wenn ihr mir die einzelnen Begriffe kurz erklären könntet und die Unterschiede deutlich machen würdet.

Hier sind sie:

Epiphanie, Theophanie, Hierophanie

Danke schon im Voraus!

Nathan

Phanien
Hallo, Nathan!

Ich meine, dass schon eine Übersetzung der Begriffe eine erste Antwort sein könnte.

Epiphanie, Theophanie, Hierophanie

Die Epiphanie bedeutet einfach „Erscheinung“. Meist denkt man da an die Erscheinung einer Gottheit, aber es kann auch eine Vision eines Trinkers oder Junkie sein. Man muss dabei auf den Kontext achten.

Die Theophanie dagegen sagt, dass ein Gott erschienen ist, der sich eventuell sogar vorstellt, so wie der Herr Jahwe dem Moses oder Dionysos der Ariadne auf Naxos.

Hierophanie meint die Erscheinung von etwas, das man als heilig, vielleicht auch göttlich bezeichen kann, aber eben nicht selber ein Gott ist; also etwa Maria in Fatima oder Lourdes.

Gruß Fritz

Hallo Nathan,

Epiphanie, Theophanie, Hierophanie

der völlig richtigen Antwort von Fritz wäre eigentlich nur hinzuzufügen, dass
1.
Epiphanie im Unterschied zur bloss optisch wahrnehmbaren Vision einer Gottheit (beispielsweise) auch immer ein akustische Wahrnehmung der Gottheit hinzutritt und somit stärker Offenbarungscharakter hat. Teilweise kann es auch nur eine akustische Offenbarung sein.

Im christlich-jüdischen Kontext würde ich zum Beispiel die Erscheinung Gottes im brennenden Dornbusch als ein Beispiel unter vielen nennen.

Epiphanie ein Oberbegriff ist und sowohl Theophanie als auch Hierophanie Formen einer Epiphanie sind.

ich im Gegensatz zu Fritz Epiphanie schon sehr viel stärker im religiösen Kontext verankern würde. Der Begriff schient mir doch recht eindeutig religiös konnotiert zu sein. Bei Erscheinungen, die ein (wie in Fritz’ Beispiel) Trinker hat, würde ich doch eher von Vision und/oder Halluzination sprechen.

Gruß,
Oliver

Halleleluzationen allüberalleluja
Ich freue mich über diese Bestätigung und Ergänzun, bester Oliver,
auch das

ich im Gegensatz zu Fritz Epiphanie schon sehr viel stärker im religiösen Kontext verankern würde. Der Begriff schient mir doch recht eindeutig religiös konnotiert zu sein. Bei Erscheinungen, die ein (wie in Fritz’ Beispiel) Trinker hat, würde ich doch eher von Vision und/oder Halluzination sprechen.

ist ganz in der Ordnung. Ich aber neige eben dazu die Epiphanien samt und sonders als Halluzinationen zu betrachten.

Angefangen beim ol’ man Mose über Mohammed bis zu den Laber oder Lorber, der hier manchmal anzutreffen ist.

Beste Grüße
Fritz

Danke an euch beide, Fritz und Oliver!

Ihr habt mir sehr brauchbare Antworten gegeben.

Was eine Hierophanie ist, ist mir jetzt ganz klar:
Erscheinung von etwas Heiligem, Bsp. Maria.

Den Unterschied von Epiphanie und Theophanie hab ich immer noch nicht ganz begriffen, da ihr euch ein bisschen widersprochen habt.

Nach Oliver ist eine Epiphanie die Erscheinung Gottes, welche mit akkustischen Lauten begleitet wird, nach Fritz einfach eine Erscheinung.

Nach der Definition von Oliver müssten die Erscheinungen Gottes bei der Taufe Jesu (Mt 3, 13) und auf dem Berg Tabor (Lk 9, 28b - 36) Epiphanien gewesen sein.
Aber gerade die Beispiele hat ein Theologe „Theophanien“ genannt.

Könnt ihr mir vielleicht an diesen Beispielen erklären, was denn nun der wirkliche Unterschied ist?

Danke
Nathan

Hi, Nathan!

Könnt ihr mir vielleicht an diesen Beispielen erklären, was
denn nun der wirkliche Unterschied ist?

Das wird nicht nötig sein. Ein kurzer Umblick hat einiges verschüttetes Wissen wieder ans Tageslich gebracht.

Epiphanie und Theophanie kann man alsm Synonyme betrachten; so tun es auch die Lexika, die ich befragte.

Hierophanie aber ist ein von Mircea Eliade, Die Religionen und das Heilige, geprägter Neologismus. Es sollte wohl ein allgemeineres, „wissenschaftlicheres“ Wort darstellen, bei dem etwas Verehrungswürdiges aufscheint, das nicht als ein Gott angesprochen werden muss.

Gruß Fritz

hi Fritz,

ist ganz in der Ordnung. Ich aber neige eben dazu die
Epiphanien samt und sonders als Halluzinationen zu betrachten.

Angefangen beim ol’ man Mose über Mohammed bis zu den Laber
oder Lorber, der hier manchmal anzutreffen ist.

Beste Grüße
Fritz

Im kern völlig einverstanden, es ging ja aber um die Begriffsklärung im religionswissenschaftlichen Sinn und da wäre eben eine Halluzination eines Trinkers keine Epiphanie. Aber dass die meisten Leute, die z.B. Marienerscheinungen haben, gewisse psychische Dispositionen haben, die auf Halluzinationen schließen lassen, ist natürlich auch wahr. Aber woher kommt das nun wieder? Hat da vielleicht doch eine andere Instanz die Hand im Spiel? Nicht umsonst ist ja bei Naturvölkern der psychisch Gestörte oft der Heilige…

Mein Problem ist, dass ich ein alter Skeptiker bin und das funktioniert in beide Richtungen: es könnte sein, dass Epiphanien alles Halluzinationen sind, ja, aber vielleicht auch nicht. Man wes es nit.

Mit skeptischem Gruße

Oliver

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Hallo Nathan,

Nach der Definition von Oliver müssten die Erscheinungen
Gottes bei der Taufe Jesu (Mt 3, 13) und auf dem Berg Tabor
(Lk 9, 28b - 36) Epiphanien gewesen sein.
Aber gerade die Beispiele hat ein Theologe „Theophanien“
genannt.

Könnt ihr mir vielleicht an diesen Beispielen erklären, was
denn nun der wirkliche Unterschied ist?

da gibt es doch gar keinen Widerspruch. Wenn, wie Fritz sagte, Epiphanie und Theophanie synonym sind, so sind deine Beispiele
eben sowohl das eine wie auch das andere, bzw. beide Begriffe bezeichnen das selbe Phänomen.

und, wenn wie ich schon früher geschrieben habe, m.E. Epiphanie ein Oberbegriff ist, so sind deine Beispiele, wenn sie Theophanien sind, wie dein Theologe gesagt hat, eben auch Epiphanien, weil Epiphanie ja der Oberbegriff ist.

Gruß

Oliver

1 Like

O.K., jetzt ist alles klar.

Danke an euch beide, ihr habt mir sehr geholfen.

Nathan