Unterschiede zwischen vertikalen Lambda 1/2 und 5/8 Antennen

Worin bestehen die wesentlichen Unterschiede zwischen vertikalen Lambda 1/2- und Lambda 5/8’el-Antennen in städtischer Umgebung auf einem Reihenhaus? Mein Wissensstand darüber ist unvollständig.

  1. mechanisch
  2. elektrisch
  3. magnetisch
  4. Speisung bzw. Speisepkt.-Höhe
  5. Abstrahlung
  6. Bandbreite
  7. Reichweiten
  8. Sonderformen vertikal
    Wenn die Erklärungen an einem Bespiel erfolgen, bitte die Frequenz 28,500 MHz wählen.

Herzlichen Dank
im Voraus
Michael

Hallo Michael,
die Angabe Lambda1/2 oder Lambda5/8 beziehen sich auf die entsprechende Länge des strahlenden Elements bezogen auf die Wellenlänge. Es gibt keine (wirklich glaubhaften) pauschalen Aussagen über den Wirkungsgrad dieser beiden Antennentypen, eine 1/2lambda Antenne ist jedoch (bei 50 Ohm Fußpunktwiderstand) schmalbandiger und mit weniger Gewinn (gegenüber dem Dipol) ausgestattet als eine 5/8lambda Antenne.
Mechanisch sind fast alle Baulängen von 1,5-8m denkbar.
Elektrisch muss prinzipiell zwischen geerdeten und nicht geerdeten Strahlern unterschieden werden. Ein geerdeter Strahler ist weniger störanfällig, ein nicht geerdeter etwas feinfühliger im Empfang. Um einen Wellenwiderstand von 50 Ohm zu garantieren gibt es häufig s.g. Verlängerungsspulen direkt am Speisepunkt, der eigentliche Strahler kann dadurch verkürzt werden. Je nach Ausführung bei Mobilantennen auf 1,5-2m und bei Stationsantennen auf 4,75-6,5m. Im Einzelfall können auch breitbandige Antennen mit einer Speisung außerhalb des Antennenfußpunktes genutzt werden.
Für den Bereich um 28,5 MHz (ca. 10m Wellenlänge)in einer bebauten Umgebung ist eine 5/8 mit mechanisch 5,5-7m Baulänge völlig in Ordnung (Bedingungen: Montageort mind. 2,5m über dem Dachniveau, geerdetes Standrohr, koaxiale Speiseleitung). Leider kann ich hier keine Diagramme anhängen, entsprechendes Material findest Du aber im Internet.
Vertikale (steilstrahlende) Antennen sind besonders für die oberen Kurzwellenbereiche (15-12-11-10m) geeignet, für die unteren Bänder eher nicht.
Ein Antennentuner hilft bei Fehlanpassung das SWR zu korrigieren.

VG Stefan

Hallo Stefan,

herzlichen Dank für deine sehr schnelle Antwort. Leider kommen aber damit erst Fragen auf, die ich vorher garnicht zu stellen wußte. Ich hoffe, ich bin mit meiner Fragerei nicht unverschämt.

Es gibt keine (wirklich glaubhaften) pauschalen
Aussagen über den Wirkungsgrad dieser beiden Antennentypen,

Wie ist denn bitte der Wirkungsgrad einer Antenne definiert? Vielleicht kann ich dann erkennen, warum es bei diesen beiden Antenne keine pauschalen Aussagen gibt? Ist denn eine Aussage über den Wirkungsgrad vom Antennentyp abhängig?

eine 1/2lambda Antenne ist jedoch (bei 50 Ohm
Fußpunktwiderstand) schmalbandiger und mit weniger Gewinn
(gegenüber dem Dipol) ausgestattet als eine 5/8lambda Antenne.

Warum ist eine lambda 1/2 schmalbandiger als eine 5/8’el?

Elektrisch muss prinzipiell zwischen geerdeten und nicht
geerdeten Strahlern unterschieden werden.

Wenn die Erdung der einzige elektrische Unterschied zwischen diesen beiden Antennentypen ist, warum soll dann eine 5/8’el besser sein, als eine 1/2 (siehe unten)

Im Einzelfall können auch
breitbandige Antennen mit einer Speisung außerhalb des
Antennenfußpunktes genutzt werden.

Wie geht das bitte und in welchen Einzelfällen?

Für den Bereich um 28,5 MHz (ca. 10m Wellenlänge)in einer
bebauten Umgebung ist eine 5/8 mit mechanisch 5,5-7m Baulänge
völlig in Ordnung

Ich möchte möglichst weltweiten Sprechverkehr machen. Darf ich die Formulierung „völlig in Ordnung“ dahin gehend interpretieren, dass die 5/8’el besser ist als die Lambda 1/2 und wenn ja, worin bestehen die Sende- und Empfangs-Unterschiede zwischen 5,5m und 7m mechanischer Baulänge?

(Bedingungen: Montageort mind. 2,5m über dem
Dachniveau, geerdetes Standrohr, koaxiale Speiseleitung).

Welche Auswirkungen haben diese Bedingungen auf meinen Funkverkehr, wenn ich eine oder mehrere dieser Bedingungen nicht einhalte?

Vertikale (steilstrahlende) Antennen sind besonders für die
oberen Kurzwellenbereiche (15-12-11-10m) geeignet, für die
unteren Bänder eher nicht.

Das man nicht so ohne weiteres Vertikalantennen für Wellenlängen größer als 15m bauen kann, ist wohl aus Festigkeits-und Bauordnungsgründen verständlich. Aber warum sind steilstrahlende Antennen (also Vertikalantennen) zum Funken besonders geeignet? Da oben ist doch keiner, mit dem man Funkkontakt aufnehmen könnte.

Ein Antennentuner hilft bei Fehlanpassung das SWR zu
korrigieren.

Verursacht denn ein Antennentuner (hoffentlich weiß jeder, was das ist und wie der aussieht) keine Verluste?

Stefan, ich hoffe, ich traktiere dich nicht ungebührlich mit meinen Fragen.

Gruß
Michael

Hallo Michael,
alle Gebilde mit HF-abstrahlenden/aufnehmenden Eigenschaften werden uni sono als Antenne bezeichnet.

Wie ist denn bitte der Wirkungsgrad einer Antenne definiert?
Vielleicht kann ich dann erkennen, warum es bei diesen beiden
Antenne keine pauschalen Aussagen gibt? Ist denn eine Aussage
über den Wirkungsgrad vom Antennentyp abhängig?

Ja, der Wirkungsgrad einer Antenne definiert sich über die Polarisation, den Antennengewinn, das zu Grunde liegende Konstruktionsprinzip und den Montageort.
Als verständliches Maß für den Wirkungsgrad kann die ERP (Effektive Strahlungsleistung) genutzt werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Effektive_Strahlungslei…
Immer bezogen auf einen Halbwellendipol! Bei der oberen Kurzwelle (28,5MHz) kann also schon konstruktionsbedingt ein Gewinn >1,1dB angenommen werden (Halbwellendipol 1,0dB, das ist ja das Bezugsmaß).

eine 1/2lambda Antenne ist jedoch (bei 50 Ohm
Fußpunktwiderstand) schmalbandiger und mit weniger Gewinn
(gegenüber dem Dipol) ausgestattet als eine 5/8lambda Antenne.

Warum ist eine lambda 1/2 schmalbandiger als eine 5/8’el?

Bei einer angenommenen idealen Konstuktion (wirksame Strahlerlänge >1/2lambda, koaxiale Speisung, 50 Ohm Fußpunktwiderstand, freistehende Montage ohne kapazitive Beeinflussung, ausreichend große Oberfläche des strahlenden Materials) ist die nutzbare(!) Bandbreite bei einer 1/2lambda Vertikal geringer als bei einer 5/8lambda am gleichen Montageort.
Die geringere elektrische Verkürzung der 5/8 bewirkt einen etwas höheren Antennengewinn = größere ERP (s.o.).

Elektrisch muss prinzipiell zwischen geerdeten und nicht
geerdeten Strahlern unterschieden werden.

Wenn die Erdung der einzige elektrische Unterschied zwischen
diesen beiden Antennentypen ist, warum soll dann eine 5/8’el
besser sein, als eine 1/2 (siehe unten)

Siehe oben.
Die Erdung des Strahlers (nicht verwechseln mit der Erde am Standrohr!) beeinflusst die HF-Eigenschaften des Gebildes! Mobilantennen für die Kurzwelle würden ja nicht funktionieren - sie haben keine Erde.

Im Einzelfall können auch
breitbandige Antennen mit einer Speisung außerhalb des
Antennenfußpunktes genutzt werden.

Wie geht das bitte und in welchen Einzelfällen?

Die Einspeisung von HF muss nicht zwangsläufig am unteren Ende einer solchen Antenne erfolgen. Z.B. kann an einer mittig angeordneten Ladespule eine „Umgehungsleitung“ mit Speisepunkt angeordnet werden.

http://www.wimo.com/cgi-bin/verteiler.pl?url=kelemen…

Für den Bereich um 28,5 MHz (ca. 10m Wellenlänge)in einer
bebauten Umgebung ist eine 5/8 mit mechanisch 5,5-7m Baulänge
völlig in Ordnung

Ich möchte möglichst weltweiten Sprechverkehr machen. Darf ich
die Formulierung „völlig in Ordnung“ dahin gehend
interpretieren, dass die 5/8’el besser ist als die Lambda 1/2
und wenn ja, worin bestehen die Sende- und
Empfangs-Unterschiede zwischen 5,5m und 7m mechanischer
Baulänge

Du möchtest weltweiten Funkverkehr in Fonie machen…
in welcher Betriebsart (Modulation) denn bitte??
Die Polarisation einer Antenne wirkt sich auf den Wirkungsgrad aus und der wird wesentlich von der belegten Bandbreite mitbestimmt…in F2E/G3E können da locker 10kHz zusammen kommen. Schmalbandbetrieb schafft Abhilfe.

http://de.wikipedia.org/wiki/Modulationsart

(Bedingungen: Montageort mind. 2,5m über dem
Dachniveau, geerdetes Standrohr, koaxiale Speiseleitung).

Welche Auswirkungen haben diese Bedingungen auf meinen
Funkverkehr, wenn ich eine oder mehrere dieser Bedingungen
nicht einhalte?

Vertikale (steilstrahlende) Antennen sind besonders für die
oberen Kurzwellenbereiche (15-12-11-10m) geeignet, für die
unteren Bänder eher nicht.

Das man nicht so ohne weiteres Vertikalantennen für
Wellenlängen größer als 15m bauen kann, ist wohl aus
Festigkeits-und Bauordnungsgründen verständlich. Aber warum
sind steilstrahlende Antennen (also Vertikalantennen) zum
Funken besonders geeignet? Da oben ist doch keiner, mit dem
man Funkkontakt aufnehmen könnte.

Kuzwellen werden an der Ionosphäre reflektiert. Wie sonst könntest Du Sender aus Südamerika in DL hören…es besteht garantiert keine optische Sicht zwischen den Antennen :wink:
Im DX-Verkehr sind Steilstrahler genau so gefragt wie Dipole oder LWs…

http://de.wikipedia.org/wiki/Kurzwelle

Ein Antennentuner hilft bei Fehlanpassung das SWR zu
korrigieren.

Verursacht denn ein Antennentuner (hoffentlich weiß jeder, was
das ist und wie der aussieht) keine Verluste?

Verluste??

http://www.mfjenterprises.com/Product.php?productid=…

Stefan, ich hoffe, ich traktiere dich nicht ungebührlich mit
meinen Fragen.

Du hast dich offenbar mit Deinem Ziel noch nicht wirklich beschäftigt, oder?

Ich bin heute bis 11:50h unter 015206374810 zu erreichen…falls da noch grobe Unklarheiten hochkommen.

VG Stefan

Michael,
Ich kenne keine Antenne, die wirklich als endgespeiste Lambda/2 arbeitet - einfach, weil die Einspeisung, die ja eine reine Spannungs-Speisung sein müßte, nicht funktioniert. Wenn, dann geht es nur mittels Matchbox (Antennen-Tuner), und das ist bestimmt nicht sinnvoll, denn damit wird die Antennenlänge wieder so verändert, dass eine Stromeinspeisung möglich wird.

Alle praktischen Lösungen arbeiten mit 5/8 Lambda oder mit Anpassungen in ähnlicher Größenordnung, um auf 50 Ohm zu kommen.

Daher ist es m.E. nicht nötig, Unterschiede zwischen .5 und 5/8 zu machen - es ist die gleiche Antenne, sie wird nur unterschiedlich gespeist.
Wirkliche Unterschiede gibt es nur .25 gegen 5/8.

Es handelt sich jeweils um einen Rundstrahler
Der Untersxchied ist im Fußpunktwiederstand zu finden
Dieser Ist unterschieddlich und durch entsprechende Massnahmen an ein 50 Ohm Koaxkabel angepasst.
Hier eine Beispiel Link: http://www.darc-husum.de/drachenantenne.html

Gruß

Micha

äheres findest du