Unterschiedlicher Anzahl von Chromosomenpaaren

Kommt es innerhalb der Biologie vor, dass sich Lebewesen mit unterschiedlicher Anzahl von Chromosomenpaaren kreuzen können? Ich habe nichts gefunden.
Wie erklärt sommit die Evolutionstheorie das Entstehen anderer Rassen, die mehr oder weniger Chromosomenpaare aufweisen, als der unmittelbare, vermutete Vorgänger?
Affe und Mensch sind sicherlich das bekannteste Beispiel, aber es gibt sicherlich unzählige andere. Kann es jemand erklären? Danke für eine Antwort.

Interessant, dass du das aufwirfst. Diesbezüglich schwirrt ja auch ein Video auf youtube herum, wo genau diese Frage im Kommentarbereich heftig diskutiert wurde. Offensichtlich scheinen es manche Oberstufenlehrer zu vermitteln, dass die unterschiedliche Chromosomenzahl primär für die Nicht-Kreuzungsfähigkeit zwischen Mensch und 48-chromosomigen Menschenaffen verantwortlich ist.
Zumindest lässt sich aber eine Inkompatibilität des Genmaterials festhalten, die durchaus als Hürde für die Evolutionstheorie angesehen werden kann. Neben dieser stellt auch die Reduktion der Chromosomenpaare ein Rätsel, in Bezug auf dessen Vonstattengehen dar. Denn dies ist eine Anomalie, die sich durchgesetzt haben müsste. Warum und wie sind allerdings große Fragen. Kritiker der Evolutionstheorie sprechen hier u.a. von sog. „Genschranken“, die die Arten voneinander abtrennen und ein Indiz für eine schöpferische Macht hinter den Lebewesenarten darstellen würde.

Danke für deine Antwort. Ob das in der Oberstufe so war, vermag ich nicht mehr zu sagen. Es ist schon 18 Jahre her:smile: Hast du den Youtube Link? Ich konnte es nicht finden. Ist das so ein Kreationisten Video oder was mit fundiertem Hintergrund?
Was ist primär für die Kreuzungsfähigkeit verantwortlich, wenn es nicht die Chromosomenzahl ist?
Danke nochmal.

Warum soll ein Video von einem Gottgläubigen nicht fundiert sein können?
Wie auch immer: http://www.youtube.com/watch?v=ljb1LM1KDLA

Meist klappt das nicht. Ausnahmen sind allerdings denkbar, speziell in Übergangszeiten. Beispielsweise gibt es auch Menschen mit einer leicht anderen Chromosomenausstattung. Das bekannteste Beispiel sind Menschen mit Down-Syndrom. Viele davon haben 3 vollständige Kopien des Chromosoms 21. Sie sind wohl primär deshalb lebensfähig, weil das Chromosom so kurz ist (nur wenige Gene).

Nun ist es ja denkbar, dass vor Millionen Jahren ein Wesen (vermutlich weiblich) mit einer veränderten Chromosomenausstattung zur Welt gekommen ist, welches sich noch paaren konnte, dessen Kinder aber alle ein Chromosomenpaar weniger hatten (also insgesamt 23 statt 24 Paare). Man wäre dann untereinander fortpflanzungsfähig gewesen. Auf diese Weise wäre es sehr schnell zur Artenbildung gekommen.

Bei vielen Nichtsäugetierarten besteht das Problem nicht in der Weise, da oftmals noch die Parthenogenese als Alternative zur sexuellen Fortpflanzung zur Verfügung steht. Ein Lebewesen mit einer veränderten Chromosomenausstattung könnte sich dann anfänglich per Jungfernzeugung fortpflanzen. Erst später, wenn genügend gleichartige Exemplare existieren, würde dann wieder eine sexuelle Fortpflanzung stattfinden.

Ich finde übrigens, dass der Wikipedia-Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Chromosom#Chromosomenev… in der Hinsicht recht aufschlussreich ist.