Unterstützung eines 22-Jährigen - wann ist Schluss?

Hallo Ihr Lieben,

ich weiß jetzt schon, dass es lang wird - daher eine Entschuldigung vorweg und ein Danke fürs Lesen! :smile:

Es geht mal wieder um meinen 22-jährigen Neffen - der eine oder andere mag sich entsinnen!

Kurzform:
Er hat gedealt, hat dadurch seinen Ausbildungsplatz verloren, wurde von den „Platzhirschen“ bedroht, wollte daher aus Süddeutschland weg und hier in unser Haus ziehen, um hier im Norden sein Fachabi nachzuholen.

Den Einzug konnte ich - auch dank Eurer Einschätzung und Ratschläge - abwehren, und habe ihm eine kleine kostengünstige Wohnung in 8 km Entfernung von uns (heißt: meiner Mutter und mir) besorgt. Zwischen Umzug und Schulbeginn lagen gut 2 Monate, von denen er zum Schluss 3 Wochen „freiwillig“ in einer Entzugsklinik war. Schule ist wohl schwer, aber er hält durch. Gerichtsurteil ist letzten Freitag auch erfolgt: 1 Jahr und 3 Monate auf Bewährung!

Hört sich doch soweit alles ganz gut an - den Umständen entsprechend, oder?

So, jetzt kommt aber mein Problem/meine Fragen an Euch!

Meine Mutter und ich haben ihn „projektbezogen“ unterstützt. Ich habe ihm eine Bahncard 50 geschenkt, seinen Anwalt bezahlt, die Provision und Kaution für die Wohnung gezahlt.

Das war ja so auch ok, da wir ihm - obgleich er richtigen Mist gebaut hat - einen Neuanfang ermöglichen wollten.

Aber er reizt es einfach mittlerweile aus! Und vor allem, er wendet sich dann immer an meine Mutter, die wirklich zu NICHTS Nein sagen kann!

Eckpunkte:
Er hat in diesen 2 Monaten kein einziges Mal in seiner Wohnung genächtigt. Er hat sich zwar hier ab und zu etwas nützlich gemacht, aber zumeist hat er sich bedienen lassen und hat nächtelang im Internet rumgedaddelt! Doch recht klar (aber höflich) von mir formulierte Bitten, sich in diesem Haus an gewisse Regeln zu halten, wurden trotzig beantwortet. Außerdem hat er Leute, die ihm in seiner Wohnung helfen wollten, versetzt, so dass sie ohne ihn seinen Kram gemacht haben. Dann hat er noch verschlampt, sich rechtzeitig um sein BAföG zu kümmern, so dass er in den letzten Wochen mehr oder minder „mittellos“ war. Das halbe Jahr, das seit Verlust des Ausbildungsplatzes vergangen ist, hat er nicht ansatzweise genutzt, um etwas Geld zu verdienen.

Das in der Summe hat mich schon genervt, und er hat häufig auch einen richtigen Anschnautzer bekommen…Richtig angekommen scheint es aber bei ihm nicht zu sein!

Eckpunkte seit Schulbeginn:
Meine Mutter geht 1x die Woche mit ihm Einkaufen und bezahlt alles, macht seine Wäsche, zahlt seine Miete, holt ihn fast jedes Wochenende ab (er hat keinen Führerschein und Fahrrardfahren ist ihm zu anstrengend), wenn er mal nicht am Wochenende hier ist, zieht er um die Häuser und gibt Geld aus, das er eigentlich nicht hat…

Irgendwann reicht es doch, oder?

Jetzt will er auch noch seine Eltern verklagen, da er wohl ob der Verdiensthöhe seines Vaters zu wenig BAföG bekommt. Da meine Mutter ein sehr harmoniesüchtiger Mensch ist, will sie statt dessen weiterhin die Mietkosten übernehmen, was ich aber nicht einsehe.

Dann soll er sich doch gefälligst einen Job suchen, oder?

Meine zwei zentralen Fragen:

Wie kann ich meine Mutter überzeugen, dass sie ihm letztlich keinen Gefallen tut?
Wie kann ich meinem Neffen klar machen, dass er unsere Großzügigkeit bitteschön nicht überstrapazieren soll?

Ich rede schon Klartext - teilweise auch lautstark, weil es mich einfach ärgert, aber es scheint bei keinem anzukommen!

Ich bin keine Mutter, aber ich kann Hunde erziehen! :smile: Aber selbst dieses „Bis hierher und nicht weiter!“ zeigt bei meinem Neffen keine Wirkung, weil sich meine Mutter (übrigens schon 71 Jahre) immer wieder weichklopfen lässt!

Was kann ich denn tun? Meiner Mutter sieht man es an, dass ihr das alles auch zu viel wird, da wir uns hier noch um meine 92-jährige demente Oma kümmern.

Ich denke mittlerweile schon richtig spießig: Hat die Jugend kein Verständnis, Anstand und Stolz mehr?

Fragende und verzweifelte Grüße

Kathleen

Taten statt Worte
Hi Kathleen!
Ich erinnere mich noch an die Geschichte.

Den Einzug konnte ich - auch dank Eurer Einschätzung und
Ratschläge - abwehren,

Er hat in diesen 2 Monaten kein einziges Mal in seiner Wohnung
genächtigt.

Versteh ich jetzt nicht. Er übernachtet bei Dir? Täglich?
Anscheinend hast Du den Einzug bei Euch doch nicht abgewehrt?
Das wäre das Erste, was ich täte: Ihn rausschmeissen.
Vor allem deswegen:

Doch recht klar (aber
höflich) von mir formulierte Bitten, sich in diesem Haus an
gewisse Regeln zu halten, wurden trotzig beantwortet.

Da gibt es nur: Wenn - dann. Und es nicht beim Reden belassen, sondern handeln.

hat er Leute, die ihm in seiner Wohnung helfen wollten,
versetzt, so dass sie ohne ihn seinen Kram gemacht haben.

Da sind diese Leute selber schuld.

hat er noch verschlampt, sich rechtzeitig um sein BAföG zu
kümmern, so dass er in den letzten Wochen mehr oder minder
„mittellos“ war.

Wovon lebt er?

Das in der Summe hat mich schon genervt, und er hat häufig
auch einen richtigen Anschnautzer bekommen…Richtig
angekommen scheint es aber bei ihm nicht zu sein!

Warum sollte er Deine Worte auch Ernst nehmen? Sie haben ja keine handfesten Konsequenzen für ihn…

Eckpunkte seit Schulbeginn:
Meine Mutter geht 1x die Woche mit ihm Einkaufen und bezahlt
alles, macht seine Wäsche, zahlt seine Miete, holt ihn fast
jedes Wochenende ab (er hat keinen Führerschein und
Fahrrardfahren ist ihm zu anstrengend), wenn er mal nicht am
Wochenende hier ist, zieht er um die Häuser und gibt Geld aus,
das er eigentlich nicht hat…

Was sagt Deine Mutter dazu? Du kannst Ihr ja nicht vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen hat. Aber ein ernstes Gespräch würde ich mit ihr schon mal darüber führen. Sie muss doch merken, dass diese „Hilfe“ gar keine ist, sondern den Enkel in seiner Passivität bestärkt.

Wie kann ich meine Mutter überzeugen, dass sie ihm letztlich
keinen Gefallen tut?
Wie kann ich meinem Neffen klar machen, dass er unsere
Großzügigkeit bitteschön nicht überstrapazieren soll?

Ich rede schon Klartext - teilweise auch lautstark, weil es
mich einfach ärgert, aber es scheint bei keinem anzukommen!

Nicht reden - handeln. Ihn rausschmeissen. Nach Ankündigung Schlösser austauschen… Ja, das ist mein Ernst. Anders checkt ers nicht, hast Du ja schon gemerkt.

Was kann ich denn tun? Meiner Mutter sieht man es an, dass ihr
das alles auch zu viel wird, da wir uns hier noch um meine
92-jährige demente Oma kümmern.

Du musst unterscheiden zwischen dem, was Deine Mutter tut und dem, was du tun kannst. Klar kannst Du versuchen, Deine Mutter zu überzeugen - evtl. hilft dir ja jemand „vom Amt“ dabei und nimmt mal an einem Gespräch teil - evtl. hilft es ja, wenn sie es von „offizieller Seite“ hört, dass das kontraproduktiv ist, was sie veranstaltet. Und man kann ihr sagen, dass Du Dir Sorgen um sie machst.

Grüße
kernig

Hallo,

ich bemüh mich auch gern um Leute, aber irgendwo ist Schluss. Hier sollte für dich an zwei Ecken Schluss sein: Bei deinem Neffen, dem ich fortan NICHTS mehr bezahlen würde und bei deiner Mutter, der ich nicht mehr gut zureden würde, ihm nichts mehr zu geben. Wenn sie sich zermürben möchte, bitteschön. Man kann Menschen nur sehr eingeschränkt etwas beibringen, wenn sie es nicht einsehen, schon gar nicht, wenn sie volljährig sind.
Ich würde MICH SELBST aus der Situation rausnehmen. Sofern du einen von deiner Mutter separierten Wohnraum hast: Abschließen/Schloss austauschen. Sofern kostentechnisch kritisch, weil der Kerl stundenlang zockt, eigenes Internet anschaffen. Kosten laufen dann nur noch über deine Mutter. Finanzen von denen der Mutter trennen.
Dem Neffen würde ich als Schlusswort sagen, dass ich nach mehreren zweiten Chancen für ihn nun eingesehen habe, dass ich bei ihm nichts zum Besseren bewegen kann und mich daher zurückziehe. Deiner Mutter würde ich sagen, dass du mit ihrer Verfahrensweise gegenüber deinem Neffen nicht konform gehst, mit ihr offensichtlich über keine gemeinsames Vorgehen übereinkommst, welches sie dann auch mit durchzieht, und dich deshalb aus diesem Thema ausklinkst. Wenn sie dann darüber rumjammert oder mit dir darüber reden möchte, würde ich abblocken.
Klare Ansagen machen und durchziehen, auch wenn du dadurch den Eindruck hast, du verschlimmerst die Situation damit zumindest für einige Beteiligte. Wenns gemeinsam nicht läuft, hast du erstmal die Pflicht, nur an dich zu denken. Deshalb würde ich das Problem von mir runterschaufeln. Wenn deine Mutter so harmoniesüchtig ist, kommt sie dadurch vllt. irgendwann zur Einsicht. Wenn nicht, dann hat sie es sich immerhin selber ausgesucht.

Gruß

Hallo,

das Problem hier ist, dass Du nicht alleine im Haus entscheiden kannst, und im Zweifelsfall regelmäßig von deiner Mutter rechts überholt werden wirst. Wenn Du in also - was ich auch machen würde, und hier ja auch schon geraten wurde - achtkantig raus schmeißt, dann wird dies aller Voraussicht nach aufgrund deiner Mutter ins Leere gehen, die ihn dann doch wieder rein lässt und aufnimmt, …

Ich kenne Eure konkrete Wohnsituation im Haus nicht, weiß nicht, inwieweit da welche getrennten Bereiche und Abhängigkeiten bestehen, die es Dir ermöglichen, Dich da raus zu ziehen. Aber so weit dies machbar ist, würde ich dies auch tun. Und dabei solltest Du Dich auch nicht erpressen lassen, dass dies dann zu Lasten der Oma gehen würde, … Denn dieses Argument zieht umgekehrt genau so. Dadurch dass deine - nachvollziehbaren Bedingungen - nicht akzeptiert werden, musst Du jetzt eben Konsequenzen ziehen, die gewisse „unerwünschte Nebenwirkungen“ haben.

Hast Du ggf. Gelegenheit mal kurzfristig für einige Tage weg zu fahren? Das wäre doch ein ganz deutlicher Schritt, und alle würden sehen, was es bedeutet, wenn Du Dich da raus ziehst.

Kündige deine Konsequenzen sachlich aber bestimmt gegenüber allen Beteiligten an, und zieh sie dann auch durch. Du musst jetzt zunächst mal an Dich selbst denken, und deine Konsequenzen sind ja in Bezug auf den lieben Neffen auch gar nicht böse gemeint, sondern sollen ihm ja sogar helfen, endlich auf eigene Beine zu kommen, und selbst Verantwortung für sich zu übernehmen.

Gruß vom Wiz

Dieser Neffe ist offenbar Zeit seines Lebens verwöhnt und verhätschelt worden - letztlich auch von DIR. Nun erhaltet ihr die - meiner Meinung nach - völlig gerechte Quittung dafür.

Hi, Du stehst auf verlorenem Posten, denn ausser Dir, hält sich keiner der Beiden an irgendwelche Absprachen.
Zudem konnte und kann Dein Neffe seine Großmutter bedeutend besser einschätzen als DU Deine Mutter!
Wie ist eigentlich die Wohnsituation bei Euch? Kannst Du Dich vom Rest der WG komplett abschliessen oder geht das nicht?
Wenn nicht, fechtest Du jetzt und in Zukunft einen Kampf gegen „Windmühlen“ aus.
Das schon genannte Argument, dass Du Deiner Mutter keine Vorschriften machen kannst, halte ich nur für bedingt berechtigt!
Ihr lebt unter einem Dach, seid wahrscheinlich beide für Haushalt und demente Mutter/Großmutter zuständig, in die der schmarotzende Neffe/Enkel nun einen gewaltigen Misston rein bringt.
Was Deine Mutter da betreibt ist falsch verstandene Liebe und Konfrontatsionsunfähigkeit, die sich dem Diktat eines haltlosen jungen Mannes unterwirft. Auf Kosten der eigenen Tochter und, falls diese das noch mitbekommen würde, auch der eigenen Mutter.
Ausser einer äusserst deutlichen Aussprache mit Deiner Mutter, dass sie ihr Verhalten ändert und Ihr beide in Zukunft an einem Strick zieht, wird´s nichts geben, es sei denn die Beiden machen Dich so fertig, dass nur noch der Auszug Deinerseits die Alternative sein wird.
MfG ramses90

Hallo Kathleen,

ich kann mich meinen Vorgängern nur anschließen. Nichts mehr für den Neffen, dessen Wohnung kündigen, sofern du sie bezshlst, Manche Menschen muss man erstmal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holen. Sei konsequent.
Bei deiner Mutter wird es schwierig. Ich kenne solche Frauen auch. Da redet man gegen Wände. Sie meinen es natürlich alles gut und wissen es einfach nicht besser. Darum kannst du wirklich zu deiner Mutter nur sagen ich mach es jetzt so und was du machst musst du selber die Verantwortung für übernehmen.
Viel Erfolg
Anja

Hallo

Ich würde MICH SELBST aus der Situation rausnehmen. Sofern du einen von deiner Mutter separierten Wohnraum hast: Abschließen/Schloss austauschen. Sofern kostentechnisch kritisch, weil der Kerl stundenlang zockt, eigenes Internet anschaffen. Kosten laufen dann nur noch über deine Mutter. Finanzen von denen der Mutter trennen.

Wenn das alles nicht möglich ist, zur Not selber in eine eigene Wohnung ziehen. Die Mutter ist hier anscheinend ein ebenso großes Problem wie der Neffe, jedenfalls in Kombination mit dem Neffen.

Viele Grüße

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Hallo,

rede mit deiner Mutter tacheles. Ohne deine Genehmigung darf sie den Neffen nicht unterstützen, nicht mal mit einem Eis um die Ecke.

Versuche ihr klar zu machen, dass sie mit ihren gut gemeinten Aktionen dem Neffen im Endeffekt nur schadet.

Das bekommst du hin. Es wird nicht bei einem Gespräch bleiben, da werden mehrere nötig sein, aber es ist zu schaffen.

Wenn er bei euch übernachten will, stell ihm ein Fahrrad zur Verfügung, damit er zurück in seine Wohnung kann. Sollte es bei ihm stehen muss er zu Fuss gehen.
Klingt hart aber anders wird es nicht gehen.

Alles Gute!
Kati

Hallo, Kathleen!

Du hast ja inzwischen schon viele Antworten erhalten, die ganz in meinem Sinn sind. Dazu vielleicht noch eine Überlegung von mir.

Da ja Deine Mutter Deine vernünftigen und einzig sinnvollen Reaktionen mit ihrer ewigen Hilfsbereitschaft torpediert, könntest Du vielleicht versuchen, Deine Mutter irgendwie „zu erpressen“. Ihr pflegt ja die demenzkranke Oma - was wäre, wenn Du Deine Mutter vor die Tatsache stellst, bei der Pflege in keiner wie immer gearteten Weise mitzuhelfen so lange sie Deinen Neffen unterstützt. Es ist sicher schwer für Dich, da auch Deiner Mutter gegenüber Härte zu entwickeln - aber Gespräche dürften Deiner Schilderung nach keinerlei Erfolg bringen.

Alles Gute - es tut mir leid, daß Du in so einer schwierigen Situation steckst!

Mit Grüßen
Mannema

Nachfrage
Hallo Kathleen,

was sagt denn Deine Mutter dazu? Ist sie im Prinzip Deiner Meinung und lässt sich im Einzelfall immer wieder bekehren, oder findet sie grundsätzlich, dass man dem armen Jungen doch helfen muss?

Nicht, dass ich damit rechne, Dir einen guten Rat geben zu können…

Viele Grüße,

Jule

Hallo,

habe ihm eine kleine kostengünstige Wohnung in 8 km Entfernung von uns (heißt: meiner Mutter und mir) besorgt.

Ich habe ihm eine Bahncard 50 geschenkt, seinen Anwalt bezahlt, die Provision und Kaution für die Wohnung gezahlt.

Das war ja so auch ok

Und nun sind die beiden anderen am Ergebnis und an deiner Unzufriedenheit schuld?!

Klar, so hattest du es nicht erwartet. Aber es nun dein Job, nur dein Job, deine „Versäumnisse“ oder „Unbedachtheiten“ als „Macherin“ entsprechend zu korrigieren.

Die Art und Weise und Konsequenzen, soweit sie denn absehbar sind, kannst auch nur du entscheiden. Denn du bist, wie mir scheint, im Trio der einsame unzufriedene Cowboy. Und kannst nun alle glücklich oder unglücklich machen.

Und bitte nicht deine Mutter als Grund oder Ursache oder sonstwas mit rein ziehen. Sie hat völlig andere Beweggründe für das, was und wie sie es macht, als du vielleicht erahnen kannst. Sie wird möglicherweise als erstes unglücklich sein, auch wenn sie es dann erneut nicht mit dir bespricht!

Frag sie einfach mal nach ihrer Meinung.

Gruß
nasziv

was erwartest du eigentlich?
auch hallo du viel zu Gutmütige

Es geht mal wieder um meinen 22-jährigen Neffen - der eine
oder andere mag sich entsinnen!

jau, habs verfolgt und konnte so einiges nachempfinden

Den Einzug konnte ich - auch dank Eurer Einschätzung abwehren…

Eckpunkte:
Er hat in diesen 2 Monaten kein einziges Mal in seiner Wohnung
genächtigt.

also war er doch bei euch?

Ganz ehrlich Kathleen, ich frage mich worauf du eigentlich noch wartest bis IHR ihm die Freundschaft kündigt und den Geldhahn abdreht.
Eine 2. Chance sollte er bekommen, so waren deine Worte damals.

Hat er bekommen, sie aber nicht genutzt. Wie oft willst du sein Verhalten eigentlich entschuldigen?
Deutlich gesagt: der Junge scheisst auf ALLES. Auf seine „Freunde“ auf dich, seine Familie und auf deine Mutter.

Meinst du nicht, dass es endlich mal an der Zeit wäre ihn ebenso zu behandeln?
Ich würde ihn nicht mal mehr in die Nähe meines Hauses lassen.
Kathleen, es wird wirklich Zeit dieses Verwandtschaftsverhältnis zu lösen.

nur meine Meinung
Gruß von seute

Hallo,…

Wie kann ich meine Mutter überzeugen, dass sie ihm letztlich
keinen Gefallen tut?

Indem du ihr das knallhart beibringst und schlussendlich du ihn rausschmeisst und ihm hausverbot erteilst, wenn er das so weiter macht, da kann auch deine Mutter nichts machen,. täte sie das doch, (durch zb finanzielle unterstützung) würde ich ganz klar sagen, das ich mich sonst aus allem raushalte, nichts weiter tue, da ja doch nur er damit unterstützt wird. Sprich, nicht um die Oma kümmer, keine Einkäufe erledige etc.

Wie kann ich meinem Neffen klar machen, dass er unsere
Großzügigkeit bitteschön nicht überstrapazieren soll?

in dem du ihn ganz knallhart vor die tür setzt,… so wie das seine Mutter ja auch gemacht hat ( und ganz ehrlich, mittlerweile kann man sie da doch auch verstehen, oder ? )… schloss austauschen , Kontaktabbruch.

Lass dich doch nicht ärgern!!

lg

Brenna

es ist nie Schluss
Hallo Kathleen,

ich würde ja auch Rausschmeißen sagen, wenn er gefestigt, lebensfroh und einfach nur faul ist. Vielleicht kommt er aber auch unter die Räder (wie man hier sagt), und vielleicht hat Deine Mutter davor Angst und gibt dann lieber ihr sprichwörtlich letztes Hemd.

Hat Er eigentlich irgendeine Perspektive? Also hat er innerlich Spaß an dem, was er macht? Andere ertragen ihre Arbeit/Aufgabe um Ihr Leben darum herum zu leben. Wird er beim Internet daddeln glücklich? Andere gehen Arbeiten, um ihren Eltern zu gefallen (Junge).Fällt bei Ihm auch wohl weg. Der Mann ist 22 Jahre, also quasi aussozialisiert. Vorlieben, Eigenschaften, Wesensmerkmale ändern sich kaum noch groß. „Erziehen“ geht nur noch in einem sehr engen Rahmen. Zu verlieren hat er auch noch kaum etwas, wenn Ihr in fallen lasst, also steht ihm die ganze Welt (nicht nur die legale, spießige) offen.

Ich habe keine Ahnung, wie ihr ihm helfen könnt. Solange er nicht den größten Teil des Tages mit etwas verbringt, was ihm Befriedigung, Selbstbestätigung und Erfolge verschafft, und solange er sowas überhaupt nicht kennt, wird es schwer, überhaupt mit ihm vernünftig reden zu können.

Vielleicht findet er irgendwann eine Freundin in der Altenpflege und fährt darauf voll ab. Oder wird ein berühmter Pornodarsteller. Alternativ kann es auch irgend ein intensives Hobby sein, für das es sich zu leben lohnt. Sicher aber wird das kaum auf einen Rat, Hinweis oder Drohung von Euch geschehen, da müsstet ihr ihn schon irgendwie subtiler mit in Berührung bringen.

Und ja, Du darfst jederzeit Deine Unterstützung einstellen, auch Deine Mutter. Nur (leider) wird sie es vermutlich nicht können.

Viel Glück Euch drei Frauen!

gruß
achim

rn zu gefallen.

Hallo,

Ups, ab wann dürfen Eltern nicht mehr selbst entscheiden, sondern haben sich den Entscheidungen ihrer Kinder zu beugen (ob die objektiv betrachtet besser oder schlechter sein sollten, mal vollkommen außen vor gelassen)?

Nur weil jemand die 70 überschritten hat, steht er nicht automatisch unter Betreuung mit Genehmigungsvorbehalt. Das mag man in einzelnen Situationen bedauern, ist aber grundsätzlich richtig. Einen älteren Menschen bevormunden zu wollen, und seine eigenen Entscheidungen nicht mehr Ernst zu nehmen (auch wenn sie ggf. für andere unverständlich sind) ist sicher nicht der richtige Weg, um in solchen Situationen zu einer Lösung zu kommen.

Gruß vom Wiz

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Er hat in diesen 2 Monaten kein einziges Mal in seiner Wohnung
genächtigt. Er hat sich zwar hier ab und zu etwas nützlich
gemacht, aber zumeist hat er sich bedienen lassen und hat
nächtelang im Internet rumgedaddelt!

Es gehören 2 dazu.
Einer der sich bedienen lässt und vor allem einer der bedient!
Einer der daddelt und einer der ihm die Möglichkeit dazu bietet. Bei gängigen Routern kann man Zeitfenster einstellen und deine Mutter triffst du bestimmt nicht damit wenn das Internet zwischen 22 und 8 Uhr nicht genutzt werden kann.

Dann
hat er noch verschlampt, sich rechtzeitig um sein BAföG zu
kümmern, so dass er in den letzten Wochen mehr oder minder
„mittellos“ war. Das halbe Jahr, das seit Verlust des
Ausbildungsplatzes vergangen ist, hat er nicht ansatzweise
genutzt, um etwas Geld zu verdienen.

Warum sollte er denn überhaupt? HALLOOOO! Aufwachen!
Du und deine Mutter versorgt ihn doch mit allem was er will und braucht. Welchen Grund hätte er denn selbst aktiv zu werden?

Das in der Summe hat mich schon genervt, und er hat häufig
auch einen richtigen Anschnautzer bekommen…Richtig
angekommen scheint es aber bei ihm nicht zu sein!

HALLOOO Aufwachen!
Warum soll er denn? Es gibt doch keine Konsequenzen…
So ein erhobener Zeigefinger und ein „dududu - du solltest mal“ würde mich auch nur zum (heimlichen) Grinsen bringen.
Würdest du für dich angenehme Dinge einstellen,. wenn du genau weißt du sollst zwar nicht, aber es lässt dich jeder gewähren bwz. unterstützt dich auch noch dabei.

Eckpunkte seit Schulbeginn:
Meine Mutter geht 1x die Woche mit ihm Einkaufen und bezahlt
alles, macht seine Wäsche, zahlt seine Miete, holt ihn fast
jedes Wochenende ab (er hat keinen Führerschein und
Fahrrardfahren ist ihm zu anstrengend), wenn er mal nicht am
Wochenende hier ist, zieht er um die Häuser und gibt Geld aus,
das er eigentlich nicht hat…

Ich gehe davon aus, dass deine Mutter nicht unter Betreuung steht, also tun und lassen kann was sie will. Hättest du dir von ihr verbieten lassen deinem Neffen zu helfen und dich dermaßen schamlos auszunützen wie er es tut?

Jetzt will er auch noch seine Eltern verklagen, da er wohl ob
der Verdiensthöhe seines Vaters zu wenig BAföG bekommt. Da
meine Mutter ein sehr harmoniesüchtiger Mensch ist, will sie
statt dessen weiterhin die Mietkosten übernehmen, was ich aber
nicht einsehe.

  1. Soll er klagen, der Richter wird ihm schon erzählen was Sache ist
  2. solange sie es sich leisten kann, soll sie - halte dich raus.
    w.o. gesagt: sie ist volljährig und geistig fit…

Dann soll er sich doch gefälligst einen Job suchen, oder?

Was soll dieses Oder? Willst du hören, nein soll er nicht damit du eine Ausrede hast warum du keine Konsequenzen durchziehst?
Wer ist hier eigentlich harmoniesüchtig? Du oder deine Mutter?

Meine zwei zentralen Fragen:

Wie kann ich meine Mutter überzeugen, dass sie ihm letztlich
keinen Gefallen tut?

Reden, und evtl. mal nachfragen wo es für „solche“ Jungs Hilfe gibt und mit deiner Mutter dorthin gehen und mit denen reden. Streetworker, Jugendzentrum u.ä. fällt mir da spontan ein.
Die wissen wesentlich besser womit man dem Neffen helfen kann und womit man eigentlich das Gegenteil bewirkt.

Wie kann ich meinem Neffen klar machen, dass er unsere
Großzügigkeit bitteschön nicht überstrapazieren soll?

Überstrapazieren soll? Du glaubst also eigentlich bisher hat er es gar nicht getan sondern er wäre erst auf dem Weg dahin?

Sag ihm klipp und klar was du für deine Hilfe erwartest und zwar ab sofort und ohne Einschränkung und wenn das nicht passiert wirst du deine Hilfe ab sofort und ohne Einschränkung einstellen.

Ich rede schon Klartext - teilweise auch lautstark, weil es
mich einfach ärgert, aber es scheint bei keinem anzukommen!

Dein Klartext ist wohl nicht so klar wie du denkst.

Ich bin keine Mutter, aber ich kann Hunde erziehen! :smile:

Da scheint dein Ton wohl überzeugender zu sein.
Mein Kind hört meinem Ton auch an wenn das Ende meines Geduldsfadens erreicht ist.

Aber
selbst dieses „Bis hierher und nicht weiter!“ zeigt bei meinem
Neffen keine Wirkung, weil sich meine Mutter (übrigens schon
71 Jahre) immer wieder weichklopfen lässt!

Schon 71 ? Mit 71 bin ich gerade mal 4 Jahre in Rente. Und ich hoffe mein Kind will mir dann nicht vorschreiben was ich zu tun und zu lassen habe.

Was kann ich denn tun? Meiner Mutter sieht man es an, dass ihr
das alles auch zu viel wird, da wir uns hier noch um meine
92-jährige demente Oma kümmern.

Dann wird es deine Mutter auf die harte Tour lernen. Irgendwann gehts nicht mehr und dann wird sie ihre Entscheidung treffen was ihr wichtiger ist.

Ich denke mittlerweile schon richtig spießig: Hat die Jugend
kein Verständnis, Anstand und Stolz mehr?

Hatten wir das mit 22 wirklich?
Wir haben uns schlicht und einfach die Unverschämtheiten nicht getraut.
Warum? Weil sie Konsequenzen gehabt hätten. Knallharte Konsequenzen.

Krümelchen

Entschuldige bitte, aber das finde ich eine völlig unangemessene Reaktion.

Dass in der Erziehung Fehler gemacht worden sind, mag sein, das kann hier keiner beurteilen. Dass die UPin im professionellem Sinne falsch mit der Situation umgegangen ist, kann ja auch sein, menschlich ist es absolut nachvollziehbar und eine sehr häufige Reaktion auf solche Umstände. Umso besser ist es doch, dass sie selber feststellt, dass das jetzige Verhalten nicht zu einer Lösung des Problems führt und selber nach anderen Wegen sucht.
Sich aber hier hinzustellen jemandem zu sagen, er habe eine solche Behandlung verdient, finde ich sehr selbstgerecht. Der Junge ist erwachsen und selber verantwortlich für sein delinquentes und asoziales (im wahren Wortsinn) Verhalten. Und das hat bitteschön niemand verdient.

Gruß,
Inka

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Teilsieg!
Hallo Ihr Lieben,

einen kleinen Teilsieg konnte ich bisher verbuchen! Meine Mutter zahlt fortan seine Miete nicht mehr, so dass mein Neffe gezwungen sein wird, mal auf sein Budget zu schauen.

Wie ich meine ´Mutter „greifen“ konnte? Nicht ich allein - ich habe mir ja schon den Mund fusselig geredet. Ich habe meine Schwester, zu der ich nicht gerade ein gutes Verhältnis pflege (oder besser andersherum), angerufen und sie gebeten, unserer Mutter mal deutlich zu machen, wie ihr Sohn tickt. Das hat meine Schwester leider in den ganzen Jahren nicht getan - und bezüglich Finanzen gehört sie eher zu den Jammernden auf hohem Niveau. Meine Schwester hat es getan! :smile:

Meine Mutter scheint jetzt etwas mehr verstanden zu haben, wie ihr Enkelsohn uns instrumentalisiert.

Mein Neffe wiederum ist jetzt verunsichert, da er mitbekommen hat, dass meine Schwester und ich uns in einem einig sind - und so habe ich es ihm auch mitgeteilt: Nichts mehr, was meine Mutter in irgendeiner Hinsicht belastet!

Wäsche und Einkaufen wird meine Mutter wohl weiterhin für ihn machen (das bekommt man nicht aus ihr raus), aber auch an diesen Stellen wird sie bald feststellen, dass das mit meiner Oma nicht mehr vereinbar sein wird. Wie es der Zufall will (bitte nicht falsch verstehen), ist meine Oma nämlich seit zwei Tagen in einer „Lasst-mich-nicht-allein-Phase“ - das heißt für sie, dass immer jemand in unmittelbarer Sichtweite sein muss. Das heißt in der Konsequenz, dass alles, was meine Mutter für meinen Neffen macht, zu meinen Lasten geht! Und nein, ich kann, werde und will mich nicht aus dieser Verflechtung ausklinken - auch wenn ich es mir sowohl vom Wohnraum, dem Job und den Kosten jederzeit leisten könnte.

Noch ein paar Zeilen, da einige hier noch Fragen gestellt haben:

Ich bin zwar recht gutmütig, aber ich kann auch anders! :smile: Ich habe dem Herren, als er vier Tage vor Entlassung aus der Entzugsklinik alles abbrechen wollte, gesagt, dass er dann dieses Grundstück nie wieder betreten darf. Er hat von mir auch kein Geld mehr bekommen und wird es auch nicht mehr. Ich habe mehrmals meinen WLAN-Schlüssel geändert, da ich gehofft habe, dass er dann etwas kapiert. Ich habe ihm mehr als deutlich gemacht (und davon ist er anscheinend die ganze Zeit ausgegangen), dass er hier nicht der Allein-Erbe ist. Ich habe ihm gesagt, dass er hier im Haus in einem Gästezimmer schläft, welches eben auch für andere Gäste vorgesehen ist. Ich habe ihn in einem ruhigen Gespräch beiseite genommen und versucht, ihm zu erklären, wie so eine Familie funktioniert!

Und das ist ja das, was mich so hilflos gemacht hat resp. macht! Muss ich wirklich das tun, was hier mir so viele raten: Kontaktabbruch?!

Ich hatte ja wirklich gehofft, dass es auch anders geht, aber mein Verhaltensspektrum ist jetzt wirklich ausgereizt.

Meine Mutter sitzt jetzt zwischen vier Stühlen: ihre demente Mutter, ihre konfliktscheue Tochter, ihr dreister Enkelsohn und meine Person! Ihre Entscheidung!

Ich werde meine Mutter nie hängen lassen, aber ich werde mein Verhältnis zu meinem Neffen auf ein Minimum beschränken!

Ob ich es wirklich schaffe? Lach, bis zu meinem nächsten Posting! :smile:

Sonnige Feiertagsgrüße

Kathleen

darf ich nochmal einhaken?
Hi!
Und nur, um Dir das nochmal deutlich zu machen, weil Du genau das beschreibst, was ich meine:

und so habe ich es ihm auch mitgeteilt: Nichts mehr, was meine
Mutter in irgendeiner Hinsicht belastet!

Geredet.

Ich bin zwar recht gutmütig, aber ich kann auch anders! :smile:

Ganz ehrlich: Das glaub ich Dir nicht die Bohne. Auch wegen dieser Aufzählung:

Ich habe dem Herren, als er vier Tage vor Entlassung aus der
Entzugsklinik alles abbrechen wollte, gesagt, dass er dann
dieses Grundstück nie wieder betreten darf.

Geredet. Hättest Du es auch wirklich durchgezogen?

Er hat von mir
auch kein Geld mehr bekommen und wird es auch nicht mehr. Ich
habe mehrmals meinen WLAN-Schlüssel geändert,

na immerhin.

da ich gehofft
habe, dass er dann etwas kapiert.

Hat er oder hast Du das nur gehofft?

Ich habe ihm mehr als
deutlich gemacht (und davon ist er anscheinend die ganze Zeit
ausgegangen), dass er hier nicht der Allein-Erbe ist.

Geredet - hat das sein Verhalten nachhaltig beeinflusst?

Ich habe
ihm gesagt, dass er hier im Haus in einem Gästezimmer schläft,
welches eben auch für andere Gäste vorgesehen ist.

Geredet - mit welchen Folgen?

Ich habe
ihn in einem ruhigen Gespräch beiseite genommen und versucht,
ihm zu erklären, wie so eine Familie funktioniert!

Geredet - ist das bei ihm angekommen und bei seinem Verhalten?

Und das ist ja das, was mich so hilflos gemacht hat resp.
macht! Muss ich wirklich das tun, was hier mir so viele raten:

Handeln!

Ich hatte ja wirklich gehofft, dass es auch anders geht, aber
mein Verhaltensspektrum ist jetzt wirklich ausgereizt.

Das meine ich, wenn ich oben sage: Ich glaube Dir nicht, dass Du auch anders kannst. Aber Du kannst das sicher lernen.

Ich werde meine Mutter nie hängen lassen, aber ich werde mein
Verhältnis zu meinem Neffen auf ein Minimum beschränken!

Nichtsdestotrotz Glückwunsch zu den ersten richtigen Schritten
Grüße
kernig

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