Untugendf bei Pferden

zu pferdehaltung - eine frage: was macht ihr (idee) wenn ein pferd zum koppen neigt u. teilweise macht? das pferd hat tägl. auslauf 1 ha, hat einen kumpel. ich scheue keine kosten bei futter. für eine hilfe od idee bin ich dankbar. lg aus polen

Oje, die Kopper. Ich hatte schon mehrere und als einziges Problem eine höhere Anfälligkeit für Koliken - ich habe es noch nie erlebt, dass ein anderes Pferd sich das Koppen „abschaut“.

Kopper haben das Bedürfnis, sich zu beschäftigen und vor allem Maul und Magen mit irgendwas zu füllen. Alles, was ein Kopper frisst, sollte er also gründlich kauen müssen, damit er lange beschäftigt ist.
Deswegen in die Futterkrippe mindestens faustgroße Steine mit rein, unter denen er die Körner mühsam rausholen muss. Oder das Kraftfutter mit Häcksel mischen (man kann ja selber Stroh oder altes Heu kleinschneiden).
Koppelgang ist gut, das Gras sollte möglichst alt und lang sein, gerne auch Disteln oder andere Sachen drauf, um die er mühsam drumrum fressen muss.
Bei Heufütterung viele kleine Portionen, wenn es irgendwie geht (Zeitschaltuhr gibt Futterplatz frei?). Auch das Heu kann man mit Stroh oder Ästen mischen. Oder Äste drauflegen, dann muss er durch die Lücken fressen.
Und für Beschäftigung sorgen. Spielzeug (Ball, Äste, Tonnen…), Kumpels (freche Ziege, immer mal ein anderes Pferd von den Nachbarn). Oder viel reiten natürlich. Nach einem Tagesritt waren meine Kopper immer erstmal viel zu müde zum Koppen.

Mit Kopperriemen (spezieller Riemen um den Hals) habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Wenn man ihn eng genug macht, scheuert er am Genick, und das Pferd kann den Kopf nicht gut heben.

Viel Glück!
Bettina

Da bist Du bei mir falsch ich bin Textilfachmann!

danke für die antwort. genau deine vorschläge mache ich-- vom bescvhäftigungsnetz bis … nur noch keine steine. noch ein mal danke u. grüsse aus PL

Aloha,

soweit mir bekannt ist, kannst Du da gar nichts machen.

Dieses Fehlverhalten entsteht, soweit ich weiß, aus langeweile, also Unterforderung.

Wenn ein Pferd das einmal angefangen hat, bleibt es auch dabei.

Wenn diese Gewohnheit noch nicht gefestigt ist, besteht noch eine gewisse Chance, dass es wieder aufhört, wenn es entsprechend beschäftigt wird.

Mehr Abwechslung bei der Arbeit, Bodenarbeit machen und ihm evtl Zirkuslektionen beibringen, Ball spielen oder was ihm sonst spaß macht.

Viel Erfolg.

Alles liebe

Kathy

danke für die antwort. servus aus polen

Lieber Pferdefreund, das Koppen ist zwar eine Untugend, die aus Langeweile herrühren kann, aber wenns nur gelegentlich gemacht wird, ist die Angelegenheit nicht tragisch zu nehmen. Früher war Koppen ein Hauptmangel, der den Wert eines Pferdes erheblich gemindert hat. Warum: Koppen konnte „ansteckend“ wirken, weil unausgelastwete Pferde in Ständerhaltung verzweifelt nach Betätigung suchten und diese Untugend von ihrem Stallnachbar übernahmen. Auch war das Koppen so ernst genommen, weil die Futteraufnahme reduziert wurde und vor allem die schnelle Futteraufnahme in Arbeitspausen gestört wurde, was zu verminderten Arbeitsleistung führte. Heutzutage sind die allermeisten Pferde nicht bis zur Grenze der Leistungsfähigkeit ausgelastet, also ist es auch nicht so wichtig den grössten Nutzeffekt aus dem Futter herauszuholen. Also: gelegentliches Koppen nicht so tragisch nehmen. Vorallem aber sind jegliche mechanischen Hilfsmittel ( Kopperriemen usw.) abzulehnen, sie bereiten nur Unbehagen und nützen wenig - ein Pferd, das Koppen will, tut das auch. Wenn es sich um einen Aufsetzkopper handelt ( z.B. auf dem Krippenrand die oberen Vorderzähne werden aufgesetzt, dann nach der Zahngesundheit schauen. Gruss von Günther Probst:

zu pferdehaltung - eine frage: was macht ihr (idee) wenn ein
pferd zum koppen neigt u. teilweise macht? das pferd hat tägl.
auslauf 1 ha, hat einen kumpel. ich scheue keine kosten bei
futter. für eine hilfe od idee bin ich dankbar. lg aus polen

danke für die antwort. ich verwende keine mechanisches zeug. etwas leichter ist: den futtertrog heraus, kraftfutter mit einen maurerkübel (weichplastik) mit hecksel od stroh mischen. servus aus polen

Hallo D.

leider habe ich auch kein 100 %iges Mittel. Bei einem unserer Kopper hilft Beschäftigung, und zwar so viel wie möglich. Allerdings ohne allzuviel Stress für den Kopper, da nach meinen Erfahrungen Koppen ein Sressbewältigung vor allenm bei sehr intelligenten Pferden ist. Oft beginnt es bei einer seelischen Überforderung, z.B. Anreiten, Ausbildungsbeginn oder Ortswechsel. Manchmal koppen aber auch schon Fohlen nach dem Absetzen.
Falls der Kandidat noch nicht lange koppt, kann ein umsetzen in eine größere Herde zum schlagartigen Verschwinden der Störung führen, bei längerem Koppen ist nach meiner Erfahrung eine Heilung sehr unwahrscheinlich.

Man kann die Umgebung Kopp-unfreundlich gestalten, also: Nichts zum Aufsetzen der Zähne
Alle Kanten unter Strom setzen usw.

Ttrotzdem finden hartnäckige Kopper immer einen Weg oder sie Koppen ohne aufsetzen.

Machen Sie sich bitte klar, dass koppen früher oder später zu vermehrter Kolikgefahr, evtl. zu Appetitmangel und damit zu Abmagerung und Leistungsverlust, und zu häufigen Schlundverstopfungen führen wird.

Ich habe zur Zeit einen hartnäckig koppenden Quartrwallach von 13 Jahren, bei dem seit etwa 3 Jahren eine Kolik pro Monat im Winter passiert. Im Sommer auf der Weide in eine Herde von 15 Pferden hat er keinerlei Beschwerden. Er koppt seit ca. 10 Jahren und hat alle möglichen Therapien durch.
Ein Anderer, ebenfalls Quarter, ist jetzt 24 Jahre alt. Ging bis vor 3 Jahren noch Turniere, koppt seit er angeritten wurde, Haltung so wie oben. Hat im Winter Regelmäßig seine Kolik und seit einem Jahr 2-3 mal Schlundverstopfung.
Beider Besitzer sind seit vielen Jahren Eisteller in unserer Stallgemeinschaft sagen, dass die Kopperei sie ca. 2000 € im Jahr zusätzlich kostet( TA, Schutzmassnahmen etc.)

Ich hoffe, Sie finden für sich und Ihr Pferd einen Weg.

LG

Molpadia

Meistens koppen Pferde aus Langeweile. Hilfreich ist viel Beschäftigung, eventuell Pferdespielzeug (Bälle, gefüllte Heunetze, Lecksteine etc.) und das Entfernen von Gegenständen, wo das Pferd zum Koppen aufsetzen kann.
Eine Einzäunung mit Weidepfählen und Strombändern. Bei manchen Pferden hilft auch das Einstreichen der Stangen oder der Boxwand mit Ölen, die entweder bitter schmecken oder stinken :smile:

danke für die antwort – ist mir hilfreich. grü+sse aus PL