Uranminen in den USA

Liebe Experten,

wir machen demnächst Urlaub in den USA und wollen per Mietwagen den Südwesten erkunden. Nun habe ich in meinem Reiseführer über den Uranabbau und seine katastrophalen Folgen für einige der indianischen Volksstämme gelesen. Da hieß es, die Minen seien nach der Stillegung nicht ordentlich versiegelt/dekontaminiert worde und überall fliege radioaktiver Staube herum, das Grundwasser sei verseucht etc. Außerdem seien die Minen oft nicht abgeriegelt oder ausreichend gekennzeichnet. Da wir sicherlich auch mal zelten werden, finde ich das Ganze reichlich beunruhigend und wollte mich mal umhören, ob jemand mir sagen kann, wie groß die Gefahr für Durchreisende ist bzw., ob man das mit dem Zelten vielleicht direkt vergessen sollte.
Gruß
B

Hi Beechen
Das von dir angesprochene Risiko durch Uran kann meines Erachtens für kurzfristige Aufenthalte als sehr gering eingeschätzt werden.
Die Strahlungseffekte sind relativ gering und entfalten ihre Wirkung hauptsächlich kumulativ.
Gleiches gilt für die Giftwirkung von Uran.

Der hauptsächliche Einflußbereich liegt im „unmittelbaren“ Umfeld der Minen und der Abraumhalden. Aber selbst dort ist der Einfluss bei kurzem Besuch gering. Die Hauptbetroffenen sind die Bergleute, die unmittelbar in den Minen gearbeitet haben.

Das Gelände (betrifft u.A. New Mexico) ist ja nicht durch ein paar Tonnen hochradioaktiver Spaltsubstanzen verseucht worden (a la Tschernobyl)

Das Problem betrifft auch nicht nur den SW der USA, sondern tritt weltweit auf. Ein derartiges Gebiet ist das Erzgebirge, wo massive Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Die Auswirkungen von Tschernobyl hier in Süddeutschland sind ebenfalls noch lange nicht ausgestanden z.B. muss Wild immer noch strahlentechnisch untersucht werden.

Fazit: Keine Panik! Als „normaler Tourist“ ist das Risiko minimalst.
Flug und Strassenverkehr dürften signifikant größere Risiken darstellen.

LG, mach dir darüber mal keinen Kopf und viel Spass im Urlaub
Mike

Hallo

wollte mich mal umhören, ob jemand mir sagen kann, wie groß die
Gefahr für Durchreisende ist bzw., ob man das mit dem Zelten
vielleicht direkt vergessen sollte.

Möglicherweise bist Du schon gut abgehärtet, schau doch bitte hier
http://gesunde-ernaehrung.suite101.de/article.cfm/wo…
mal nach.

Grüße

CMБ

Mach Dir darüber keinen Kopf heiß.

Ein paar Tage in einer Gegend, in der mal Uran abgebaut wurde ist - wenn auch Halden mit Abraum existieren - ziemlich harmlos.
Vor der natürlichen Strahlung von Uran und seinen Folgeprodukten braucht man keine Angst zu haben, wenn man das Zeug nicht mit der großen Kelle konsumiert.
Wie schon sehr richtig bemerkt ist das mit den Tschernobylern was ganz anderes - aber auch da werden eigene Suppen gekocht.

Fahr mal ins Fichtelgebirge oder in die Oberpfalz - ich kann Dir da Stellen zeigen, da sind 30 bis 40 % Uran im Kartoffelacker und in der Kartoffel ist weniger als ein 100stel gramm in der Tonne.
Wieviel kg Kartoffeln isst Du im Jahr?

Ja, Uran ist giftig, so wie andere Stoffe auch (Arsen, Cadmium und andere) Wenn Du dort Urlaub machst, wirst Du keinesfalls die entsprechenden Mengen inkorporieren, die Dir Schaden zufügen.

Ich habe von 1975 bis 1988 in der Uranprospektion gearbeitet, große Mengen von Uranerzen chemisch analysiert und im Tonnenmaßstab in unseren Technikum aufbereitet somit auch Uran aufgenommen und auch wieder ausgeschieden.
Bis Heute habe ich keine Strahlenschäden, keinen Krebs oder sonst was, das auf meinen intensiven Kontakt mit radioaktivem offenem Material zurückzuführen ist.

Geniesse Deinen Urlaub und lass Dich nicht weiter verrückt machen.

Schöne Ferien in Amerika wünscht Dir

der Klugscheisser

p. s.
Inzwischen bin ich beinahe 60 Jahre alt und war somit damals 26. Meine beiden Kinder sind auch in keiner Weise behindert oder geschädigt

Hi

Fahr mal ins Fichtelgebirge oder in die Oberpfalz - ich
kann Dir da Stellen zeigen, da sind 30 bis 40 % Uran im
Kartoffelacker und in der Kartoffel ist weniger als ein
100stel gramm in der Tonne.

Ich glaube, die 30 bis 40 % U sind nicht ganz korrekt :smile:
3 bis 4 Gew% nehme ich dir eher ab…
Lt. Schmid & Weinelt (Geol. Bav. 77, München 1978) gibt es bei Poppenreuth U3O8 Gehalte bis knapp 1%
In Großschloppen wurden U3O8 Gehalte von bis 6% gefunden (Lagally 1987, in Geol. Bav. 91)

LG
Mike

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Hallo Zweifler

Ich finde es gut, wenn sich noch einige andere mit dieser Materie beschäftigen.
Doch wir hatten bei Uckersdorf, Dürnersdorf, Girnitz, auf den Krimlinger Feldern, am Schirmberg (Versuchsstollen) und an etlichen anderen Stellen Oberflächenvererzungen mit Sekundärmineralen. Das war nie besonders viel, doch im Tonnenmaßstab kamen bis zu 40 % dabei heraus. Insgesamt handelte es sich um ca 30 bis 50 Tonnen U-Erz. Beim Bier hatten wir damals spekuliert, das Material in MITTELTALCONTAINERN mit einem BOBCAT zu schürfen und in die damalige Tschecheslowakei zu verschieben - wir haben es nicht gemacht.
In der Konzession Fichtelgebirge hatte ich nur selten zu tun und kenne die Ergebnisse nur vom Hörensagen meiner damaligen Kollegen.

Pikanterweise wurde einige Jahre nach Abschluss unserer Prospektionsarbeit in der Oberpfalz ein Steinbruch rechts der Strasse von der Murach nach Dürnersdorf eingerichtet - prima in Google Earth zu sehen, auf dessen Gebiet wir auf Grund von VLF Messungen erhebliche U- Vererzungen vermuteten. Auf dere linken Strassenseite war eines meiner Radonraster, in dem wir Sekundärminerale bis zum Abwinken schürfen konnten. (Ich habe noch 2 eingegossene Stücke).

Fahr mal von Altendorf nach Schwarzhofen mit eingeschaltetem Szintillometer. Ortsausgang Altendorf gibt? - gab! es eine Granittrockenmauer mit frei sichtbarem Autunit.

Glück Auf
vom Klugscheisser

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Hallo Zweifler

Ich finde es gut, wenn sich noch einige andere mit dieser
Materie beschäftigen.

Zwangsweise, ich habe in der Ecke für das GLA (jetzt LfU) kartiert :smile:

Doch wir hatten bei Uckersdorf, Dürnersdorf, Girnitz, auf den
Krimlinger Feldern, am Schirmberg (Versuchsstollen) und an
etlichen anderen Stellen Oberflächenvererzungen mit
Sekundärmineralen. Das war nie besonders viel, doch im
Tonnenmaßstab kamen bis zu 40 % dabei heraus. Insgesamt
handelte es sich um ca 30 bis 50 Tonnen U-Erz. Beim Bier
hatten wir damals spekuliert, das Material in
MITTELTALCONTAINERN mit einem BOBCAT zu schürfen und in die
damalige Tschecheslowakei zu verschieben - wir haben es nicht
gemacht.

Ok, so kleinräumige Anreicherungen kann es natürlich schon mal geben, Es kommt dann natürlich auf die räumliche verteilung an… Aber ich glaube, wir verstehen uns :smile:

Pikanterweise wurde einige Jahre nach Abschluss unserer
Prospektionsarbeit in der Oberpfalz ein Steinbruch rechts der
Strasse von der Murach nach Dürnersdorf eingerichtet - prima
in Google Earth zu sehen, auf dessen Gebiet wir auf Grund von
VLF Messungen erhebliche U- Vererzungen vermuteten. Auf dere
linken Strassenseite war eines meiner Radonraster, in dem wir
Sekundärminerale bis zum Abwinken schürfen konnten. (Ich habe
noch 2 eingegossene Stücke).

Ich habe so Zeug vom Henneberg (Thüringen) auch ein aktiver Steinbruch. War immer sehr lustig, wenn wir die Stücke unter UV-Licht Studenten gezeigt haben und die Herren von Strahlenschutz (in der Radiochemie in Garching) damit erschreckt haben…

Gleichfalls Glück auf
Mike

Hallo,

bin inzwischen aus dem Urlaub zurück und freue mich sehr über Eure beruhigenden Antworten!!! Glücklicherweise haben wir sowieso keine Uranminen gesehen, zumindest nicht wissentlich. :smile:
Urlaub im Südwesten der USA mit dem Mietwagen kann ich allerdings wärmstens empfehlen!

Viele Grüße und danke noch mal

Birgitta