Urheber eines Gemäldes herausfinden

Kultur & Gesellschaft Bildende Künste
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#1

Hallo Experten,

Aus dem Nachlass einer alten Dame habe ich ein Gemälde vererbt bekommen. Nun frage ich mich freilich ob man mehr darüber heraus finden kann. Die Dame hat nämlich keinerlei Information zu diesem Stück hinterlassen.

Habe ein paar Fotos angehängt. Der Maler/in scheint jemand namens „I. Flatau“ gewesen zu sein, wenn ich die Signatur richtig deute.
Wenn es authentisch ist, dann ist das Bild 1925 entstanden.
Es ist auf Holzgemalt, besser gesagt würde man das heutzutage wohl eher als eine Art „Pressspahn“ bezeichnen.
von den Abmessungen isses ca. 50x40 cm.

Aber wen es darstellt… keine blasse Ahnung.

Leider hat eine Internet-Suche nach solch einem Künstler bisher nichts erbracht, daher hoffe ich nun auf ein paar Tipps von Euch Experten!! :wink:

Lieben Dank & VG

Gemälde unbekannt1
Gemälde unbekannt11834×1866 1.66 MB
Gemälde unbekannt2
Gemälde unbekannt21532×2137 1.41 MB
Gemälde unbekannt3
Gemälde unbekannt31501×1468 1.01 MB
Gemälde unbekannt4
Gemälde unbekannt41814×2294 1.57 MB

#2

Servus,

das Porträt in Pastellkreide ist sicherlich ein Familienangehöriger von Herrn oder Frau Flatau.

Den Namen wirst Du nirgendwo „im Web“ finden - in den 1920er Jahren gab es haufenweise Leute, die so etwas machen konnten, keineswegs nur Leute mit akademischer Ausbildung, die am Markt auftraten.

Schöne Grüße

MM

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#3

-. noch ein Nachtrag: Der etwa vom Kehlkopf abwärts völlig verschwommene, nicht so recht in den Bademantel passende und „un-anatomisch“ wirkende Körper spricht eher für das Werk eines Gymnasiasten als eines Künstlers mit akademischer Ausbildung, weil die Aktklasse in jener Zeit genauso zu den Grundlagen eines Studiums der Bildenden Künste gehörte wie das „Griffe Kloppen“ zur militärischen Grundausbildung: Es ging nichts daran vorbei, und „Akt“ musste im Schlaf sitzen, bevor man sich an höhere Weihen wagte.

Stell Dir mal einen Rahmen vor, dessen untere Leiste etwas oberhalb der Schlüsselbeine verläuft: Wenn ich das tue, bildet sich ein Portraitfoto heraus, das nur Kopf und Hals abbildet, und nach dem als „Vorlage“ das Pastell gemacht sein kann. Das würde übrigens auch die seltsam spiegelnden Lichter auf Nasenspitze und Oberlippe erklären: Bei Blitzlicht, das in dieser Zeit beim Fotografieren in Innenräumen fast immer verwendet wurde, gibt es solche Lichter.

Zeichnen nach Foto hätte 1925 jeder akademisch ausgebildete Künstler als weit unter seiner Würde empfunden.

Das ist jetzt alles hoch spekulativ und kann natürlich auch ganz anders sein - aber als Gegenprobe kannst Du ja mal schauen, wie weit Du selber mit einem Volkshochschulkurs „Pastellkreide“ kommst: Wenn man ein paar Grundlagen von Pastell drauf hat, kann man damit sehr eindrucksvolle „Effekte“ erzielen.

Schöne Grüße

MM

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#4

Woooooow!!!
Vielen lieben Dank für diese Profi-Einschätzung!!

Bin begeistert und erstaunt wie viel sich aus so einem Bild herauslesen lässt!
Fantastisch…
… nun muss ich nur noch die Ahnengalerie absuchen ob ich dort jemanden mit diesem Namen finden kann… :wink:

Vielen lieben Dank wieder einmal und herzliche Grüße
Thomas