Urlaub in der Türkei

Liebe/-r Experte/-in,

ich werde demnächst das erste Mal in der Türkei Urlaub machen, und zwar in Kapadokien, also eher etwas abseits der großen Touristenströme.

Könnt Ihr mir bei folgenden Fragen weiterhelfen:

  1. Gibt es auch in kleineren Ortschaften Geldautomaten zur Bargeldversorgung?
  2. Was lohnt es, in der Türkei einzukaufen?
  3. Was sind die Fettnäpfchen, die man tunlichst vermeiden sollte?
  4. Ist man in kleineren Hotels auf Diabetiker eingerichtet?

Danke im Voraus.

Gruß Lothar

Hallo Lothar,
zum Ersten: Kappadokien liegt heute keineswegs mehr abseits der großen Touristenströme. Allerdings kommen die meisten Besucher nur kurz per Bus und sind selten länger als ein, zwei Nächte da.
Ich selber war dieses Jahr im Mai für 14 Tage in Ürgüp und von dort mit einem Leihwagen in der Umgebung unterwegs, mit besten Erfahrungen in jeder Hinsicht. Das Gebiet kenne ich allerdings schon seit über 40 Jahren von vielen kürzeren und längeren Besuchen, und ich habe speziell in Ürgüp und Ortahisar gute „alte“ Freunde.
Um auf Deine Fragen einzugehen:

  1. Auch in vielen kleineren Orten gibt es Geldautomaten von verschiedenen Banken. Es empfiehlt sich, Automaten direkt an oder in der Nähe der entsprechenden Bank zu benutzen, falls doch einmal Probleme auftreten sollten, damit schnell geholfen werden kann. Ich hatte bisher aber nie Probleme.
  2. Goldschmuck, Teppiche und Textilien sind günstig zu erwerben, und auch Gewürze (Safran z.B., der bei uns ein Vielfaches kostet). In Ürgüp ist Freitags am Vormittag immer Markt, und dort sind Obst, Gemüse und Gewürze sehr günstig zu kaufen.
  3. Fettnäpfchen? Gespräche über Religion können problematisch sein, vor allem, wenn man als Nicht-Mohammedaner behauptet, man sei kein Christ oder gar, man glaube überhaupt nicht an Gott. Dafür haben nur wenige Muslime Verständnis. Auch ist es nicht gerade angeraten, sich zu betrinken - auch nicht, wenn man dazu von Einheimischen eingeladen wird. Frauen gegenüber ist Zurückhaltung und Höflichkeit angeraten; irgendeine Frau auf der Straße anzusprechen, auch wenn es nur um die Frage nach dem Weg geht, ist nicht üblich. Und sollte man in ein Haus eingeladen werden, sollte man erstens die Schuhe ausziehen, bevor man die Wohnung betritt, zweitens vermeiden, auf die Türschwelle zu treten, und drittens nicht gleich versuchen, der Hausfrau die Hand zu geben - ausgenommen, die Frau bietet Dir den Handschlag an. Strenggläubige Frauen werden Dir die Hand nicht geben. - Und noch ein Insider-Tip: Bei Bestellungen etc. sollte man die Menge „1“ nicht mit dem Daumen anzeigen und auch bei „2, 3 oder 4“ nicht den Daumen, sondern für „1“ den Zeigefinger und dann nach und nach die weiteren Finger zuhilfe nehmen. Der Daumen kommt erst bei „5“ zum Einsatz.
    Der hochgestreckte Daumen allein entspricht in etwa dem mitteleuropäischen „Stinkefinger“ als Signal…
    Die Türken habe ich persönlich auf meinen vielen Reisen als ausgesprochen gastfreundliche, hilfsbereite und höfliche Menschen kennengelernt, die auch gerne lachen und Späße machen. Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es zurück…
  4. Zum Thema Diabetiker kann ich wenig sagen. Die türkische Küche ist aber sehr vielfältig und abwechslungsreich, Gemüsegerichte aller Art findet man immer. Ich esse selten in Hotels, meist in kleinen Restaurants und empfehle, sich dort an der Theke die Mahlzeit selbst auszusuchen. Du weißt am besten, was Du verträgst.
    Ich weiß ja nicht, wie Du unterwegs bist; mit öffentlichen Verkehrsmitteln, einem Leihwagen oder wie oder was, wo genau und wie lange.
    In Ürgüp empfehle ich als Anlaufstellen aber
    den Teppichhändler Mustafa Özcay; sein Laden an der Hauptstraße nennt sich „Berliner“, dann die Hotelbesitzer-Familie Akuzun (gleichnamiges Hotel in der Istiklal Caddesi), und in Ortahisar den „Crazy Ali“ direkt am Platz unterhalb des Burgfelsens. Die sind wirklich gute Freunde und helfen Dir in allen Lebenslagen, zumal wenn Du ihnen sagst, dass deine Empfehlung von Erich aus Erding kommt.
    Mit freundlichem Gruß und allen guten Wünschen für einen unvergesslichen Urlaub!

Jamal

Hallo,

1- ja Geldautomaten gibt fast in jedem Stadt, Außer kleinen Dörfern.

2- Textilien und Lebensmittel, aber immer Verhandeln 20-50% ist
möglich, man weiß nie wie viel, dafür muss man Türke sein. :smile:

3- Es gibt einiges, erstes immer flexibel und locker sein,
z.B. bei den Frauen nicht so verhalten wie hier, sonst kriegst Du auf dem Deckel…
oder was anderes nie laut Nase putzen, (wenn es sein muss
dann da wo keine ist), nicht vergessen die Autos haben immer Vorfahrt (nicht offiziell aber praktisch)

4-Nein, nur größere Hotel ab 4-5 Sterne aber vielleicht auch 3 Sterne Hotels aber alles auch nicht ein Muss…

Hallo Lothar,
einen wunderschönen Urlaub in der Türkei wünsche ich Dir und du hast dich für Kapadokien entschieden, dazu kann ich nur gratulieren.
Zur Frage 1: Es gibt Geldautomaten in fast jedem Ort in und um Kapadokien herum. In vielen Geschäften, Restaurants, kleinen Geschäften für Souveniers etc. kann mit Kreditkarte bezahlt werden.
Zu Frage 2: Einkaufen kann man dort Textilien, Wäsche, Leder, Teppiche und Gold. Natürlich gibt es noch vieles mehr. Sie sollten sich vorher aber auf einen guten Preis einigen. Viele Händler fangen mit hohen Preisen an und lassen sich auf die Hälfte ein. Wenn du kein guter Verhandlungspartner bist, am besten Geschäfte mit Preisauszeichnung besuchen. Zum Teppichkauf immer einen fachkundigen Menschen mitnehmen. Gold ist auf der ganzen Welt gleich teuer, aber der Arbeitslohn ist bedeutend geringer als bei uns, also kann es sich schon lohnen etwas zu kaufen.
Zu Frage 3:
Fettnäpfchen gibt es genug: eine Einladung zum Essen abzulehnen z.B., aber Achtung: es muss auch eine Gegeneinladung erfolgen. Die Rechnung zahlt immer der Einladende. Wenn es um eine häusliche Einladung geht, immer ein kleines Geschenk für die Dame des Hauses mitbringen. Wichtig: an der Tür die Schuhe ausziehen.
In die Moscheen bitte nur mit langer Hose und bedeckten Schultern (Hemd an).
Ansonsten gilt die türkische Gastfreundschaft als sprichwörtlich und sollte entsprechend gewürdigt werden.
Zu Frage 4:
Das kann ich leider nicht beantworten. Wenn du bei Ankunft im Hotel anmerkst dass du Diabetiker bist, kann es sein, dass man sich darauf einstellt… aber eine Garantie kann ich nicht geben.
Also viel Spaß im Urlaub und gute Erholung.

Liebe/-r Experte/-in,

ich werde demnächst das erste Mal in der Türkei Urlaub machen,
und zwar in Kapadostakien, also eher etwas abseits der großen
Touristenströme.

Könnt Ihr mir bei folgenden Fragen weiterhelfen:

  1. Gibt es auch in kleineren Ortschaften Geldautomaten zur
    Bargeldversorgung?
  2. Was lohnt es, in der Türkei einzukaufen?
  3. Was sind die Fettnäpfchen, die man tunlichst vermeiden
    sollte?
  4. Ist man in kleineren Hotels auf Diabetiker eingerichtet?

Danke im Voraus.

Gruß Lothar

Hallo Lothar, entschuldige, dass wir uns erst jetzt melden, hatten selber Besuch aus Deutschland.
Wir wohnen zwar in der Türkei, waren aber 1996 das letzte Mal in Kakadokien.
Wir nehmen an, dass sich seitdem sehr viel getan hat und es Bankomaten geben wird.
Zum einkaufen lohnen sich auf jeden Fall Textilien (Jeans, T-Shirt, Kleider - alles auf dem neuesten Stand) am besten in Geschäften nicht auf den Touristenmärkten kaufen - und wenn dann bitte handeln!
Will er 20 Euro - 10 Euro bieten…
Lederbekleidung ist günstiger (Maßanfertigungen in 3 Tagen für Mäntel oder Jacken), Gold lohnt sich auch, aber nicht auf einer „Kaffeefahrt“ kaufen!! 60% teuter als beim Juwelier!! Aber Achtung beim deutschen Zoll wegen Freibetrag. Zigaretten sind am DutyFree in Antalya sehr günstig zu kaufen.
In den meisten Touristenorten zahlt man in Euro, bei den Bankomaten können Euro/ türkische Lira/ oder US Dollar abgehoben werden - je nach dem, wie modern sie sind.
Zu den Voraussetzungen wegen Diabetiker im Hotel - da können wir leider nicht helfen - einfach im Hotel nachfragen.
In Kapadokien gibt es auch genügend Touristen, da viel Rundreisen und 2 Tagestouren im gesamten Küstengebiet von den Hotels (Antalya, Alanya, Side…) angeboten werden.
Fettnäpchen: traditionell gekleideten Frauen darf ein fremder Mann nicht die Hand geben und nicht fotografieren, ebenso betende Personen.
Bei Moscheebesuchen lange Hosen und ein T-Shirt (Kurzarm) tragen. Frauen müssen ein Kopftuch tragen.
Sonst fällt uns nichts dazu ein.
Wir wünschen euch einen schönen Urlaub und würden uns freuen von euch zu hören.
Unsere E-Mail: [email protected]

Viele Grüße von Helga und Martin aus Karadayi/Serik/Türkei

Hallo Helga und Martin,

danke für die Informationen. Sie werden mir sicher helfen, einen schönen Urlaub verleben zu können.

Gruß Lothar

Hallo Jamal,

danke für die Informationen. Sie werden mir sicher helfen, einen schönen Urlaub verleben zu können. Entschuldige, dass ich mich erst heute melde, ich hatte diese Woche kein Internet.

Gruß Lothar

Hallo Ufuk,

danke für die Informationen. Sie werden mir sicher helfen, einen schönen Urlaub verleben zu können. Entschuldige, dass ich mich erst heute melde, ich hatte diese Woche kein Internet.

Gruß Lothar

Hallo Lothar.
İn kleineren Orten (wıe klein…???) gıbt es kaum Geldautomaten.
Einkauf: Textılıen, Schuhe… möglıchst mıt leerem Koffer kommen… bei Einkauf ın NICHT touristischen Strassen lohnt es sich besonders (Modeschmuck ıst sehr bıllıg)…
Es gıbt - vielleicht ausser im Osten - keine besonderen Verhaltensmassregeln… wenn man nicht gerade ans Atatürk-Denkmal pinkelt… und wenn man sıch so verhaelt, wıe es auch ın Europa üblich ıst.
Frage nach Dıabetik: Müsste direkt mıt dem jeweilıgen Hotel abgeklaert werden… in fast allen Hotels gibt es Deutsch/Englısch sprechende… Anrufen ist besser, als schreiben: Türken antworten selten.
Vıel Spass,
Rainer

Hallo Rainer,

danke für Deine Antwort. Ich habe interessante Hinweise zur Türkei bekommen. Jetzt kann ich meinen Urlaub gut informiert antreten.

Gruß Lothar

Hallo Lothar,
wenn ich Konkreteres wüsste, könnte ich natürlich noch genauere weil aktuellere Tipps geben. Wie lange willst du in Kappadokien bleiben? Ist ein Leihauto gefragt? Wenn ja, empfehle ich, Soganli, das Ihlara-Tal, die Höhlen bei Gülsehir (Open Museum/Open Palace) und ebenda die St.-John-Church zu besuchen, beide letztgenannten an der Straße von Gülsehir Richtung Nevsehir, nach Ortsende ganz kurze Abzweigungen nach rechts. Da ist (noch) kein Touristenbus eingeplant. Ich habe bei mehreren Besuchen in mehreren Stunden außer den Wächtern nur insgesamt 4 Leute dort gesehen. Von Gülsehir aus lohnt sich durchaus auch ein Ausflug nach Hacibektas, dem Geburtsort (mit Geburtshaus) von Kemal Atatürk; gegenüber das Kloster von Haci Bektas Veli, einem der Gründer des Ordens der Tanzenden Derwische, der eine sehr offene und liberale Richtung innerhalb der muslimischen Glaubensrichtung vertrat und, wie sein bei uns bekannterer Kollege, der Mevlana Celaleddin Rumi (Grabstätte in Konya), für Interessierte aller den Beiden damals bekannten Religionen ein offenes Ohr und ein freundschaftliches Herz hatte. Beide also Vertreter des krassen Gegenteils dessen, was als Bild der Mohammedaner bei uns vermittelt wird. Mit Fundamentalisten aller Art, ob muslimisch oder christlich, verbindet sie nicht das Geringste.

Was noch: Zu den Sehenswürdigkeiten in und um Göreme sollte man so früh wie möglich (Zelve: ab 8 Uhr früh geöffnet) fahren. Ab 9 ist es dicht mit Asiaten bevölkert, ab 10 voll. Mit dem Göreme-Kirchen-Museum ist’s noch schlimmer. Vielleicht gelingt es, um 1/2 8 einen Wächter zu bestechen, der einen früher hereinlässt…

Aber, wie gesagt: Soganli, Ihlara-Tal, Gülsehir sind gute Alternativen. Oder ein Besuch ab November, wenn’s kalt wird und nicht mehr so viele Touris von der Südküste heraufkommen.

Weitere Fragen beantworte ich gerne!
Viele Grüße
Jamal

Hallo Jamal,

hier ist der Link zu meiner Reise:
http://www.wikinger-reisen.de/wandern/tuerkei/6908.php

Vielleicht kannst Du mir dann ja noch ein paar zusätzlich Tipps geben.

Gruß Lothar

Hallo Lothar,
das Programm zu Deiner Reise hab ich mir angesehen und kann Dir dazu nur gratulieren: ein Veranstalter, der Bescheid weiß, so dass ich Dich da in den besten Händen vermute. Auch den Hinweis, dass keine Besuche von Schmuck- oder Teppichmanufakturen im Programm vorgesehen sind, habe ich als Hinweis auf die Seriosität des Veranstalters positiv vermerkt.

Bitte schau Dir meine früheren Tipps nochmal an, und da Du 5 Nächte in Ortahisar bist, vergiss nicht, „Crazy Ali“ direkt am Ende der Straße unterhalb der Burg zu besuchen und ihn von uns, d.h. von Erich und Elke Slaby, ganz herzlich zu grüßen - und, wenn’s geht, in Ürgüp den Teppichhändler Mustafa Özcay („Berliner“) in der Hauptstraße (Kayseri Cad. No. 32/A), die wir seit Jahrzehnten kennen und von denen wir immer als Freunde empfangen und behandelt werden und keineswegs das Gefühl vermittelt bekommen, etwas kaufen zu müssen, damit die Freundschaft weiterbesteht.

Ich wünsche Dir einen unvergesslichen Urlaub, und, wie gesagt, beim Zählen und Bestellen nie (bzw. erst ab 5) den Daumen (mit) hoch! Sag’s auch Deinen Mitreisenden! - Alles Gute und viel Spaß!

Herzliche Grüße von
„Erik“ (türkisch = Pflaume, hahaha)
bzw. Jamal