Hallo,
Vorab einen schönen Gruß. Zuerst möchte ich etwas allgemeines über Ägypten erzählen. Ägypten ist ein Land mit einer enorm langen Kultur. Ohne Zweifel kann man es als eines der ältesten Länder der Welt bezeichnen. Und beeindruckend ist, wie die Menschen noch immer mit ihren Traditionen umgehen. Die Pyramiden und alten Kulturstätten sind für die Ägypter etwas besonderes, da sie wissen, was sie diesen alten Bauten zu verdanken haben: nämlich einen blühenden Tourismus. Ägypten ist ein Land, das sich dem Westen mittlerweile seit Jahrzehnten geöffnet hat. Viele Menschen finden ihr Einkommen im Tourismus. Das bedeutet, dass sie auch die westliche Meinung akzeptieren und nicht nur auf ihren islamischen Traditionen beharren. Dennoch sind ihnen diese sehr wichtig.
„Gäste-ABC“
Aufwand dürfen Sie gern treiben, wenn Besuch kommt, aber versuchen Sie nicht zu protzen. Ihr Wohlstand schüchtert ohnehin ein.
Blumen (zu großem Bukett gebunden) verschicken Sie am besten mit Visitenkarte wenige Stunden vor dem festlichen Anlass über den Blumenhändler.
Essen gehört zu jeder Einladung. Da Sie als Gast meist behandelt werden, als hätten Sie seit einer Woche nichts mehr zu beißen gehabt, lohnt sich das Vor-Fasten. Gedruckte Einladungen sind in Kairo und Alexandria bei geschäftlichen Anlässen üblich. Sonst reicht eine handschriftliche Mitteilung, wenn nötig mit Lageplan.
Geschenke werden nicht erwartet, erhalten aber die Freundschaft. Sie werden scheinbar achtlos beiseite gelegt und erst ausgepackt, wenn alle Gäste gegangen sind, um keinen Geber durch die möglichen Wertunterschiede der Geschenke zu beschämen.
Loben Sie alles, was Ihrem Gastgeber gehört, nur in allgemeinen Worten. Andernfalls wird man sich veranlasst fühlen, es Ihnen zu schenken. Wenn es so weit kommt, sagen Sie freundlich Danke und lassen den Gegenstand an seinem Platz.
Mengen von Speisen dürfen niemals zu knapp bemessen sein, wenn Sie Gäste erwarten. Berechnen Sie als Grundlage die doppelte Zahl an Personen. Reste verschenken Sie an das Personal im Haus und in der NachbJ.Lo’s Hüfteaft. Sparsame mögen sie einfrieren. Aber: Geiz verunstaltet schlimmer als Lepra!
Neutral sollte der Ort sein, an den Sie Geschäftspartner erstmals einladen: ein Restaurant, ein Club, aber nicht Ihr eigenes Heim. Auch bei einem Arbeitsessen kommt das Geschäftliche erst nach dem Mokka, vorher würzt Geplauder die Mahlzeit.
Pünktlichkeit bei privaten Einladungen kann peinlich werden. Gewähren Sie Ihrem Gastgeber mindestens eine halbe Stunde Spielraum!
Schwellen mittelloser Familien sollten Sie nur betreten, wenn Sie ein entsprechend großzügiges Gastgeschenk mitbringen, um sich für die unweigerlich folgende Einladung erkenntlich zu zeigen.
Verabschieden können Sie sich frühestens eine halbe Stunde nach dem Essen.(»Ein verrückter Gast, der isst und geht« wie das Sprichwort sagt.)
Zahlen müssen immer Sie, wenn Sie zum Ausgehen angeregt haben. Unmöglich, unverbindlich vorschlagen zu wollen: »Wir gehen noch in den Nachtclub«, ohne dass dies als Einladung verstanden wird. Getrennte Rechnung wäre unhöflich!
Zeit bis zum Servieren des Abendessens kann reichlich vergehen. An Arbeitstagen erheben sich die Gäste – entgegen der unter Verabschieden zitierten Regel – unmittelbar nach dem Essen, das heißt um Mitternacht oder später."
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Gruß,
Moha