Urlaub rumänien

Hallo ihr lieben,
ich wollte mit meinem Freund nach Rumänien in den Urlaub. Er ist Rumäne und meinte, dort wäre es auch schön.so jetzt habe ich mal im Internet geschaut und bis jetzt 2 positive Erfahrungsberichte gelesen. Hat einer Erfahrungen mit Rumänien, muss man da wirklich aufpassen, dass man nicht an der nächsten Ecke verschütt geht ? Hab doch jetzt doch ein bisschen skepsis…

Hallo du skeptische,
wenn Dein Freund von dort kommt kannst du doch kaum bessere Voraussetzungen für einen tollen Urlaub finden. Keine Sprachprobleme und Ortskenntnisse.

Fahr´hin, sei offen für neue Erlebnisse. Wenn Du verloren gehst hast Du den falschen Freund :wink:

Prinzipiell hat man in Ungarn, Frankreich oder Italien größere Chancen, „verschütt zu gehen“, beraubt zu werden etc…

Selbstverständlich sollte man in Touristenzentren auch in RO die übliche Vorsicht walten lassen.

Vielen Dank für die schnelle Antwort, dann scheint es ja halb so schlimm zu sein, hatte im Internet eig. nur von Gewalt und Bären in der Stadt Oo etc. gelesen, aber es wird ja oft maßgeblich übertrieben, demnach dachte ich frag ich mal nach :smile:

Hallo
Also wenn Du schon einen Freund hast der Rumäne ist, dann solltest Du auf jeden FAll auf der sicheren Seite sein. Natürlich gilt in Rumänien das gleiche wie für alle anderen Länder auch. Du gehst dort als Gast hin, also benimm Dich auch so. Vor allem rate ich Dir, lass die Finger von den Frauen. Da kannst Du Dir richtig Ärger einfangen. Ansonsten ist Rumänien ein sehr gastfreundliches Land, und die Rumänen aussergewöhnlich gasfreundschaftlich. Also geniesse Deinen Urlaub und sei nicht so verkrampft.

bin 1 oder 2 mal im jahr in rumänien und das seit 1996.

In all der zeit hatte ich nur 1 x ein problem dass so ein kleiner strolch mir das seitenfenster eingeschlagen hat um mir mein vergessenes pda zu klauen und das mitten in Sighisoara nach zwei Stunden hatten ihn die Polizei wurde ferurteilt mir den schaden zu ersetzen habe aber ni was bekommen.
Must eigentlich nur aufpassen auf tache gut geschlossen und so tragen dass du sie immer im auge hast besonders wenn Zigeuner in der nähe sind.

Hallo Air123
ich bin in Deutschland geboren, in Rumänien aufgewachsen und habe geschäftlich und persönlich, seit über 20 Jahren, mit Rumänien zu tuen. Soviel zu meinen Kompetenzen in Sachen Rumänien…
Das rumänische Volk gehört zu den europäischen Völkern, denen das Maß Media in den westlichen Ländern, verstärkt in Deutschland, konstant, aus Gier nach Schlagzeilen, das Image zerstörte und dadurch diesem Volk, zusätzlich einen großen Schaden anrichtete. Es begann mit diesem kranken Waisenhaus und den unwürdigsten Lebensumständen, die ich jemals sah, der dort abgesetzten und verlassenen/vergessenen Kinder (Bilder die alle Rumänen die ich kenne und mit denen ich gesprochen habe, schockiert haben). Es ging dann weiter (wohl politisch angeordnet), gezielt in den 90-er Jahren, mit dem Fall des kommunistischen Regimes (aus Angst, alle Rumänen würden ihr Land verlassen und nach Deutschland strömen, um sich „von den Früchten des westlichen Paradises zu beköstigen“?! Ich weiß es nicht, ist auch uninteressant hier). Dabei wurden kontinuierlich, Schlagzeilen und Bilder von zweifelhaften Personen gezeigt, mit asozialem oder kriminellem Verhalten. Es waren oft Bilder dabei, aus den verarmten Sinti und Roma Gemeinschaften zu sehen, die auch in Rumänien, am Rande der Gesellschaft gedrängt wurden und leben müßen, mit Kinder die nackt in der Dorfgasse spielen, etc. (Image das von der Maß Media bis heute gepflegt wird, weil es das gewöhnliche Bild pflegt, dass mit Rumänien mittlerweile assoziiert wird). Hinzu kamen die Schlagzeilen mit den organisierten Banden (eben die Menschen die aus dem kriminellen Milieu, ihr Unwesen trieben).
In allen Fällen reden wir aber hier von einer Minderheit (die es in einer oder anderen Form, so überall, in jedem Land, gibt)!
Die „normalen“ Rumänen sind ein stolzes Volk (der Stolz wird ständig gebrochen, intern und extern…), reich an Traditionen, Kultur (Dako-romanische Kontinuitätstheorie) und Geschichte.
Die meisten Menschen auf dem Lande (zumindest die 3. Generation, da die Jugend auf dem Lande, zunehmend unter Identitätsverlust leidet und in den Städten auswandert), leben in einfachen, bescheidenen Verhältnissen, im Einklang mit der Natur. Sie sind sehr gastfreundlich, geben Dir ihr letztes Stück Brot und Käse vom ganzen Herzen und sind glücklich wenn sie helfen können, sie sind lebenslustig, humorvoll (lachen oft oder machen Witze über ihren eigenen Kummer).
Natürlich gibt es wie überall auch Neider, Bösewichte, krankhafte Menschen und mit Sicherheit gibt es auch Stadtviertel in Bukarest oder anderen Großstädten, wo ich vorsichtig wäre, wenn ich nachts, alleine, als Frau, rumlaufen wollte. Niemand ist davon befreit, egal wohin wir gehen, nicht im falschen Augenblick, am falschen Ort zu sein. Aber in einem Vergleich der gefährlichsten Länder Europas, ist Rumänien nicht mal in den ersten Zehn Ländern dabei.
Geografisch hat das Land auch viel zu bieten und das Angebot an Pensionen (oft Bio), nimmt zu.
Die Wälder sind oft noch urig und bieten dadurch auch gleichzeitig natürliche Gefahren (Bären, Wildschweine). Ich rate davon ab, quer durch den Wald, ohne Einheimische zu wandern, vor allem wenn es Abend wird. Auf der anderen Seite gibt es sehr viele Wanderwege, die gut gekennzeichnet sind und gut frequentiert sind.
Die Donaudelta ist ein Paradies für Naturliebhaber, das Angebot an Hotels am Schwarzen Meer ist reich, in den Karpaten igbt es die unterschiedlichsten Zonen mit eigenen Gebräuchen, Sehenswürdigkeiten, ich persönlich weiche jedoch auf die Pensionen aus, da die Hotels oft schlechtere Qualität bieten als wir es gewohnt sind und verhältnismäßig zu hohe Preise haben (4 Sterne in Rumänien entspricht oft 2 oder im besten Fall 3 Sternen, so wie wir es hier gewohnt sind). Erkundungsfreundlichen Jugendlichen, die bescheiden und feinfühlig sind, und die Euopas vielfältige Kultur kennenlernen wollen (darunter eben auch Rumänien), würde ich Raten einfach in den Dörfern, direkt auf die Menschen zuzugehen, und sich unterbringen lassen, wo man sich wohl fühlt. Die einfachen Rumänen sind kommunikativ, offenherzig und unkompliziert.
Die Kommunikation ist gut (Vodafone verfügt über eine breite Netzabdeckung – ich emfehle eine Prepaid Karte zu kaufen, kriegt man an jeder Tankstelle oder Kiosk und beinhaltet oft tausende von Minuten in dem gleichen Netz, für 5 €).
Die Infrastruktur ist von der Netzbreite gut ausgebaut (sowohl Straßen wie auch Schienen), die Qualität ist für deutsche Verhältnisse schlecht. Zu den Straßen: Es gibt fast keine Autobahn, die Landstraßen führen oft durch Dörfer hindurch, man muss als Autofahrer stets mit Hindernissen rechnen, angefangen von Schlaglöcher bis zu Schafsherden oder Rinder die die Straße überqueren, nachts stellen die Pferdekutschen die unbeleuchtet auf der Landstraße unterwegs sind eine extrem große Gefahr da, gerade wenn das entgegenkommende Auto blendet, es gibt sehr viele Polizeiautos die mit Hightech - Radars ausgestattet sind, etc. Bezüglich Zügen, haben sich die Dienstleistungen der CFR (rumänische, staatliche Eisenbahngesellschaft) extrem verschlechtert in den letzten 20 Jahren, durch kontinuierliche, extreme Korruption. Somit hilft es nicht viel wenn das vererbte Netz breit ist, wenn die Frequenz schwach ist (oft fahren nur zwei Züge am Tag) weshalb man mit längeren Zeiten rechnen muss.
Ich empfinde Rumänien oft als eine Art Zeitreise, man hat die Möglichkeit verschiedene Ären Europas, in einem Land zu sehen (angefangen von dem Leben wie vor 100 Jahren - es gibt immer noch einige Dörfer in den Bergen, die nie Strom gehabt haben. Die Leute leben dort im Großen, im Einklang mit der Natur, wie vor 100 Jahren eben – na ja, viele haben Generatoren und es gibt auch einige Ausländer, die dort ausgestiegen sind, zusammen mit den Familien, um zu lernen, wieder ohne Strom zu überleben - finde ich faszinierend) bis zur postkommunistischen Ära oder Club Leben in Bukarest und den anderen großen Städten. In Garana gibt es im Sommer, in der Nähe der Stadt resita, jährlich, eines der wichtigsten Jazzfestivals Europas. Sehr urig und geschätzt von den größten Jazzmusiker aus der ganzen Welt, durch die gute ungezwungene und einfache Nähe zum Publikum, ebenfalls as Connaisseurs geschätzt. Dort kann man übrigens sehr gut campen, es gibt billiges, traditionelles Essen, rund um den Festplatz und es gibt in der Nähe ein Strandbad. Vor einigen Jahren war ich dort und hatte die Gelegenheit mit Größen wie Steve Hackett, Victor Wooten persönlich und ungezwungen zu reden, und als normale Menschen kennenzulernen. Hier ein Link: http://wn.com/garana_jazz_festival.
Bezüglich Tradition und alternativem Tourismus, Prinz Charles ist sehr aktiv in Rumänien in einem bestimmten Gebiet, alle Leute in dem Dorf kennen ihn, er hat sehr viel für die Menschen dort getan, indem er ihnen geholfen hat, ihr kulturelles Erbe, Stolz, und Identität zurückzugewinnen, durch das Pflegen der Tradition und traditionelle Fertigkeiten. Ein gutes Beispiel wahrer Größe.
Mein Fazit: Rumänien ist für viele Deutsche, ganz anders als sie es sich vorstellen, aus meiner persönlichen Sicht, ein empfehlenswertes, ruhiges Land, reich an Kultur, Geschichte, lieben Menschen und schöne landschaftliche Bilder.
Ich empfehle gerne die eine oder andere Pension, aus den verschiedensten Ecken Rumäniens, die ich selbst, ausführlich, getestet habe, bei Anfrage.

Vorsicht ist immer gut !! Angst übertrieben!