Ursache des Eifelvulkanismus

Hallo bin neu hier im Bord und begrüße mit diesem, meinem ersten Beitrag, alle…!

Seit längerer Zeit beschäftig ich mich mit dem jungen (quartären) Eifel Vulkanismus und dessen Ursache. Zur Zeit gibt es 2 Theorien die immer wieder gerne mit dem Eifel Vulkanismus verbunden werden. Die ältere der beiden Theorien erklärt die Schmelzbildung durch Dekompression enstanden durch Dehnung der Kruste in einer Riftzone(Rheingraben). Die jüngere Theorie beschreibt einen Plume mit einer um 150°C höheren Temperatur als der umgebende Mantel, der aus einer Tiefe von mind. 400km aufsteigt. In der Riftzonen Theorie stellt sich die Frage warum in der Mitte des Grabensystems, wo die Dekompression am stärksten ist, keine Vulkane existieren(der gesamte Nieder- und Oberrheingraben(mit ausnahme des kaiserstuhls) ist Vulkanfrei!) Gegen die Plume Theorie sprechen vor allem die geringen Massenauswürfe in der Eifel, das Gesamtvolumen beider Vulkanfelder bleibt unter 30km3 über 800.000 Jahre, und dass obwohl eine schlauchförmige Anomalie bis in 400km Tiefe nachgewießen ist! Anderseits hebt sich die Eifel(und angrenzende Areale herum) mit bis zu 2mm pro Jahr was zumindest eine Erhitzung der Lithosphäre und deren Extension an der Basis verlangt.

Weiter östlich gab es bereits vor 10mio Jahren Vulkanismus, im berreich vom Vogelsberg, Westerwald etc… ist dort der Plume enstanden und dann langsam Richtung Eifel gewandert(bzw die Platte dorthin)? Wenn das möglich wär, warum gab es dann einen 10mio Jahren langen Hiatus bis zur Aktivierung der Eifel Vulkanfelder, eventuell eine „Lücke“ im Plume? Lässt sich die Verlagerung des Vulkanismus nach westen in das Gebiet der Eifel durch krustale Ursachen(Riftzone) erklären?

Hi,

ich denke nicht, dass der Vogelbergvulkanismus etwas mit dem Eifelvulkanismus zu tun hat. der Vogelbergvulkanismus war sehr wahrscheinlich eine Sekundärerscheinung im Zuge des Rheingraben-riftings. Auch heute noch findet man in dieser Gegend einen erhöhten thermischen Gradienten, was auf ein weitreichendes Klüftungs und Störungssystem zurückzuführen ist. Der Rheingraben hat sich im Lauf der Zeit zig Kilometer abgesenkt. D.h. auch evtl. Störungen und Klüfte wurden mit abgesenkt. Trotz erhöhter Thermo-induzierter Duktilität kann man dvon ausgehen, das es einen guten Fluß im Tiefengrundwasser gibt.
Dies Belegt eher ein Riftszenario statt eines HotSpotszenarios.

Der EifelHotspot’ hingegen ist wahrscheinlich. Aus eben den Gründen die du selbst aufgeführt hast.

Wobei sich dann die Frage stellt warum der Vogelsberg in einem nach Norden verlängerten Ast(Hessische Senke) anstatt im viel ausgeprägteren Rheingraben selbst steht. Was auch nicht ins Bild passt ist das der Vogelsberg(ebenso der Kaiserstuhl) nach der Rift-Phase(die im Miozän endete) des Rheingraben enstanden ist. Zeitgleich mit der Entstehung des Vogelsberg, Westerwald, Niederhessischen Senke und der Rhön wurde das Gebiet dort emporgestemmt(wie heute in der Eifel). Das würde eher wieder auf einen Plume passen… Zur selben Zeit passierte aber noch etwas in den Alpen, das Spannungsfeld stellte sich um und die Nord-Süd Kompression auf Europa änderte sich auf NordWest-SüdOst welches den Oberrheingraben daran hinderte sich weiter auszubreiten, durch das neue Spannungsfeld konnte aber der Niederrheingraben profitieren und befindet sich noch heute in der Rift-Phase. Wäre es möglich das sich unter der enormen Kompression die Kruste im Vogelsberggebiet aufwölbte und dadurch Dekompressionsschmelzen auslöste? Ein derartiger Vorgang wird zur Genese der Kaiserstuhl Magmen beschrieben, nennt sich „Lithosphere Buckling“.