Hallo,
Die Temperatur ist eine makroskopische Größe, das heißt sie ist erst bei Betrachtung eines Systems sinnvoll.
Laut Quantenmechanik treten bei mikroskopischen Systemen (z.B. Atomen) nur bestimmte Energieniveaus auf, das gilt für Anregungszustände von Elektronen (die bekannten 4 Quantenzahlen) , aber auch für Schwingungszustände, Rotationszustände, usw.
Nun ist elektromagnetische Strahlung ja ein sehr allgemeiner Begriff und fasst ein ganzes Spektrum zusammen. Dabei bestimmt die Frequenz der Strahlung die Photonenenergien. Absorbiert werden nur Energien, die bestimmten Übergängen zwischen Energieniveaus entsprechen.
In der Regel bewirkt sichtbares Licht Übergänge zwischen Elektronenzuständen, infrarotes Licht Schwingungsübergänge, Mikrowellen Rotationsübergänge, ab UV-Licht und höher Ionisationen (Erzeugung freier Elektronen, Lösung ihrer Bindung vom Kern) und bei ganz harter Gammastrahlung sogar die Erzeugung freier Protonen und Neutronen aus dem Kern (Kernphotoeffekt).
Das Boltzmann-Gesetz gibt an, wie sich bei einem System mit bestimmter Temperatur der Energieinhalt statistisch über die Besetzung verschiedener Energieniveaus verteilt.
Wenn ein System angeregt wird, dann wird es nach gewisser Zeit die Boltzmann-Verteilung annehmen (dort herrscht höhere Entropie), die Energie eines angeregten Elektronenzustandes wird also zum Teil auch in die Besetzung von Schwingungszuständen fließen.
Beobachtbar ist dies zum Beispiel bei Fluoreszenz-/ oder Phosphoreszenzerscheinungen.
Du bestrahlst einen nachleuchtenden Aufkleber oder die Uhrenzeigerfarbe mit UV-Photonen, zurückgestrahlt werden aber nur grüne bis gelbe Photonen, der Rest der Energie hat sich im Material verteilt und es erwärmt.
Hoffe der Text ist nicht zu lang geworden, bei Ungenauigkeiten bitte ich die Experten um Korrektur.