Ursache Sprachausbreitung - Arabisch - Mongolisch

Hallo!

Arabisch scheint ziemlich weit verbreitet zu sein.

Kann jemand erklären, warum?

Vielleicht, weil es eben große arabische Reiche in der Vergangenheit gab. Hm. Das trifft aber auch fürs mongolische zu. Mongolisch hingegen ist nicht weit verbreitet, oder irre ich mich da?

Tschuess, Sven.

Hallo, Sven!

Arabisch scheint ziemlich weit verbreitet zu sein.

Kann jemand erklären, warum?

Vielleicht, weil es eben große arabische Reiche in der
Vergangenheit gab. Hm. Das trifft aber auch fürs mongolische
zu. Mongolisch hingegen ist nicht weit verbreitet, oder irre
ich mich da?

Nur so als Hinweis zum Weiterdenken: Vielleicht zählt nicht nur die Größe des „Reiches“, sondern auch wie lange das „Reich“ existiert hat, wie lange das schon her ist, und was für ein Verhältnis die „Herrscher“ zu den „Beherrschten“ hatten (lediglich „Erobern und Ausbeuten“ oder „Errichten eines hochkomplexen staatlichen Gebildes mit Förderung von WIssenschaften und Kultur“…).

Viele Grüße,
Vlado

Hallo, Sven,
zusätzlich zu den Überlegungen, die Vlado anstellt, ist vielleicht auch ein Grund für die große Verbreitung des Arabischen, das dies die Sprache des Koran ist. Auf diese Weise wurde im gesamten Verbreitungsgebiet auch Arabisch gelehrt, und sei es nur, um den Koran lesen zu können. Damit war dann aber auch eine „Handelssprache“, eine „Lingua franka“ für den Verbreitungsbereich des Islam vorhanden.
Grüße
Eckard.

Hallo,

Das scheint mir eine gute Begründung zu sein, und hängt wohl auch mit Vlados Überlegung zusammen.

Danke Euch beiden!
Tschuess, Sven.

Hallo Sven!
einfach: Arabisch ist weit verbretet, weil es die Sprache des Qur’ans und Muhammads ist. Nach Ueberlieferung wurde der Qur’an („Die Lektuere“) Muhammad vom Erzengel Jibril (Gabriel) im Auftrag Allahs „in arabischer Sprache“ diktiert. Uebrigens, die urspuengliche Bedeutung des Wortes „'arab“ ist „klar“, oder „verstaendlich“, in Gegensatz zu „ajam“, „unverstaendlich“, zeitweilig „Persisch“. Viele Voelker nennen sich selbst „verstaendlich“ (oder „sprechend“) und die uebrigen „unverstaendlich“ (oder „stumm“): hellenes/barbaroi, slavjane/nemcy („nemcy“, die „Stummen“, sind in den meisten slawischen Sprachen die Deutscben).
Arabisch wurde mit dem Islam verbreitet, meist nicht durch Missionierung, sondern durch den „seif-ul-islam“, den „Schwert des Islams“, das heisst durch Kriege, und wurde den eroberten Voelkern aufgezwungen. Die Reaktion war schwach, weil der Islam urspruenglich den Begriff der „Nation“ nicht kennt.
In Nord-Afrika und Nahosten hat sich das Arabische behauptet gegen Aegyptisch/Koptisch, Punisch, Berberisch, Aramaeisch, Syrisch, Griechisch. Nicht so in der persischen, tuerkischen, indischen und malaischer Welt. Aber diese Sprachen sind so stark vom arabischen durchdrungen, dass ihr Wortschatz aus 20-45% arabischen Woerter besteht. Heute ist „Buch“ „kitab“ von Marrakesh bis New-Delhi (die Inder haben vergeblich versucht es durch das sanskritische „pushtak“ zu ersetzen) und Djakarta (dort sagt man auch „buk“); die ganze politische, religioese und philosophische terminologie ist arabisch in allen Sprachen der islamischen Welt: „Politik“ ist „siyasat“, „Republik“ ist „jumhuriyat“, „Regierung“ ist „hukumat“, „Wirtschaft“ ist „iqtisad“, „Religion“ ist „din“, „Schule“ (manchmal auch „Buero“) ist „maktab“ u. s. w. Das schafft den kuenstlichen Eindruck, dass alle „islamischen“ Sprachen aehnlich und verwandt sind, was eigentlich nicht zutrifft. In manchen Laendern gibt es Reaktionen: heute sagen z. B. die Tuerken gern „politik“, „ekonomi“ u. s. w.
Ich glaube, ich habe Deine Frage beantwortet.
Viele Gruesse
as-salam-u aleikum!

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Hallo!

Es war mir ein Genuß zu lesen und prima Völkerverständigung! Hochinteressant, daß viele Worte, die heute eine religiöse/heilige (Koran) oder auch negative (Barbaren) Konotation tragen, ursprünglich neutrale Bedeutung hatten (mir fällt außerdem „Bibel = Buch“ ein).

Danke für Deinen Beitrag!

Tschuess, Sven.

Hallo, Sven!
Danke fuer die Anerkennung.
Uebrigens, urspruenglich bedeutete „barbaros“ auf Griechisch „stotternd“, wie der lateinische „balbus“ und das italienische „balbuziente“. In der Sprache der Fremden nahmen die Griechen nichts anderes, als ein unartikuliertes „bar-bar-bar“ wahr.
Was die Bibel betrifft: dieser Name (gr. „ta biblia“, „die Buecher“) wurde von den Diasporajuden und dann den Christen der griechieschen Uebersetzung der Heiligen Schrift im III Jahrhundert v. Ch. (der „Septuaginta“) gegeben. Die Juden selbst nennen die Bibel „Thorah, Nabhi’im wa Khethubhim“, „Gesetz, Propheten und Schtift“, gelegentlich als „Tanakh“ verkuerzt.
Viele Gruesse
Giovanni

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