US-Schuldenabbau mittels Inflation

Hallo Zusammen,

derzeit wird ja ueberall die zunehmende Staatsverschuldung insbesondere der USA und vieler weiterer Laender, sowie deren Auswirkung auf die Wirtschaft diskutiert - Stichwort Schuldenfalle etc.
Und speziell in den USA wird dieses Problem, so scheint es mir, auch nicht wirklich dringlich angegangen.

Also meine Frage(n) an die Experten in diesem Forum:
Was spricht eigentlich wirklich dagegen dass die USA schlichtweg mittels Inflation der eigenen Währung das Schuldenproblem zumindest entschärfen ?
Komischerweise wird diese Möglichkeit von den Regierungen und auch in den Medien nicht ernsthaft diskutiert.

Eine Inflation von wenigen Prozent (ca 5-7%)sollte ausreichen um in eingen Jahren aus dem Groebsten herauszukommen - und die Gläubiger sind die Dummen.

Vielen Dank für Eure Meinung!

Sven

Hallo,
wenn man nur auf diese zwei Punkte schaut, sieht es so aus. Die Sache ist komplexer. Mehr Inflation treibt die Zinsen der vorhandenen Staatsschulden hoch, und zwar schon VOR einem signifikanten Abbau. Und die Wirtschaft macht auch nicht so weiter wie bisher, wenn die Zinsen hoch sind. Speziell bei dem genannten Schuldner wird der Hauptkreditgeber mit seiner Milliarde Menschen auch nicht so einfach stillhalten und seine Werte vernichten lassen.
Zwischen allem ist ein Mittelweg zu suchen.
Gruss Helmut

Hallo,

Am meisten wundert mich ja eigentlich, dass eine schleichende Inflation (5% oder 7% ist ja vielleicht der angesprochene „Mittelweg“) bei der Betrachtung der Schuldenproblematik nicht direkt besprochen wird.

Sind die internationalen Kredite denn nicht (zumindest fuer ein paar Jahre) FESTverzinst?

Beste Grüße

Sven

Nö, nicht direkt fest verzinst.

Also juristisch ist eine Tranche Anleihen fest verzinst.

Wer aber (als Bank zum Beispiel) die Anleihe zwischenzeitlich vor Laufzeitende handelt, kann dabei andere Zinsen erhalten.

Und der kreditholende Staat braucht alle paar Monate neue Staatsanleihen, so dass die neuen Chargen veraenderte Zinsen haben koennen.
So koennen die Zinsen aller Staatsanleihen im mittel und gesamt schon steigen, einfach weil die neueren mehr Zinsen kosten und die alten unveraendert aus Staatssicht weiterlaufen.

Gruss Helmut

Logisch das dieser „Weg“ nicht so ausgiebig diskutiert wird, weil er keiner ist !

Die Schulden werden durch Inflation nicht weniger, nur das Verhältnis der Schulden zu anderen Dingen ( in diesem Fall Waren und Dienstleistungen ) wird weniger. Das ist aber schon alles.

Auch eine Abwertung des Dollar würde nur etwas bringen, wenn die Schulden in Fremdwährung wären. Die USA haben aber den Vorteil, dass der überwiegende Teil ihrer Auslandsschulden in Dollar ist, daher bringt eine Abwertung nichts.

Der einzige wikrliche Ausweg aus Schulden ist die Elemenierung des dazugehörenden Vermögens. Kein Vermögen = Keine Schulden, yes it’s that simple.

Grüßle

Eric

Auch eine Abwertung des Dollar würde nur etwas bringen, wenn
die Schulden in Fremdwährung wären. Die USA haben aber den
Vorteil, dass der überwiegende Teil ihrer Auslandsschulden in
Dollar ist, daher bringt eine Abwertung nichts.

Eher umgekehrt. Bei Auslandsschulden in einer Fremdwährung würde Inflation nichts bringen.

Der einzige wikrliche Ausweg aus Schulden ist die Elemenierung
des dazugehörenden Vermögens. Kein Vermögen = Keine Schulden,
yes it’s that simple.

Welches Vermögen meinst du und was soll das bringen?

Auch eine Abwertung des Dollar würde nur etwas bringen, wenn
die Schulden in Fremdwährung wären. Die USA haben aber den
Vorteil, dass der überwiegende Teil ihrer Auslandsschulden in
Dollar ist, daher bringt eine Abwertung nichts.

Eher umgekehrt. Bei Auslandsschulden in einer Fremdwährung
würde Inflation nichts bringen.

Ich schrieb ja auch nicht von Inflation, sondern von Abwertung. Bzgl. Schuldenreduktion durch Inflation war mein Tenor ja eh : geht nicht.

Der einzige wikrliche Ausweg aus Schulden ist die Elemenierung
des dazugehörenden Vermögens. Kein Vermögen = Keine Schulden,
yes it’s that simple.

Welches Vermögen meinst du und was soll das bringen?

Das Vermögen, dass ohne die Schulden garnicht bestehen kann. Wenn z.B. der Staat Schuldner ist, muss auch immer jeamnd Gläubiger sein. Oder versuche doch mal, eine Anleihe zu begeben, die danach niemandem gehört…

Geldschulden bedingen immer auch Geldvermögen.

Und wenn eben jemand plötzlich 1 Mrd. mehr Geldvermögen hat, kann das nur geschehen, wenn entweder

  1. jemand anders 1 Mrd. weniger Geldvermögen

oder

  1. jemand anders 1 Mrd. mehr Geldschulden hat.

Grüßle

Eric

Ja, das stimmt aber nur solange man sich ausschließlich das Geldvermögen ansieht. Nicht man Sachvermögen hinzu, sieht die Sache schon wieder anders aus. Aber grundsätzlich ist deine Aussage natürlich richtig.