US Zinsentwicklung

Hallo,

kann man irgendwo anhand von Grafen erkennen wie sich die Leitzinsen der US-amerikanischen ´Notenbank entwickelt hat? Mich interessieren (im Hintergrund zur Subprimekirse) vor allem die Jahre 1999 - jetzt.

Vielen Dank,

Thomas

Hallo,

kann man irgendwo anhand von Grafen erkennen wie sich die
Leitzinsen der US-amerikanischen ´Notenbank entwickelt hat?
Mich interessieren (im Hintergrund zur Subprimekirse) vor
allem die Jahre 1999 - jetzt.

http://www.bankenverband.de/index.asp?channel=121110…

Gefunden mit:
http://www.google.de/search?hl=de&q=leitzinsen+usa&m…

Gruß
Christian

Hallo Christian,

vielen Dank für den Link.

Ich hätte noch ein paar Feststellungen:

  1. Ab März 2000 wurden die Zinsen langsam gesenkt. Das hängt doch sicher mit dem Börsenkrach (Dotcom Blase) zusammen?
  2. Die Terroranschläge Sept 2001 waren sicher auch noch ein grund die zinsen weiter zu senken.
  3. wieso wurden die zinsen mitte 2003 wieder kontinuierlich erhöht?
  4. Wie ist allmäliche Zinssekung Mitte 2006 zu erklären?
  5. Radikale Zinssenkung Mitte/ Ende 2007 ist doch sicher auf die Subprime Krise zurück zu führen?

Vielen Dank für vielleicht eine kleine Diskussion.

Thomas

Hallo

Ich glaub die Antwort ist eigentlich recht offenkundig. Die Leitzinsen werden von der Fed dazu verwendet die Nachfrage nach Geld zu steuern. Verbunden mit dem Zinsniveau steigt oder fällt also die Geldmenge.
Die Geldmenge, zumal im weiteren Sinne, bestimmt den konjuntkurellen Aspekt der wirtschaftlichen Entwicklung.
Praktischer Weise verfolgt die Fed sowohl das Ziel der Preisstabilität als auch der konjunkturellen Stabilisierung. Im konjunkturellen Kontext können diese Ziele bestens miteinander vereinbart werden.

Bei der Geldmenge im weiteren Sinne sind auch Anlagen jenseits von M3 zu berücksichtigen. Also etwa Immobilienpreise oder Aktienkurse. Deren Entwicklung hat einen ähnlichen Effekt wie die Entwicklung engerer Geldmengenaggregate wie eben M3 oder kleiner.
Die Fed versucht also gegenzusteuern und tut das recht erfolgreich.

  1. Ab März 2000 wurden die Zinsen langsam gesenkt. Das hängt
    doch sicher mit dem Börsenkrach (Dotcom Blase) zusammen?
  2. Die Terroranschläge Sept 2001 waren sicher auch noch ein
    grund die zinsen weiter zu senken.

-> Sinkendes nominelles Vermögen, geringeres Wachstum

  1. wieso wurden die zinsen mitte 2003 wieder kontinuierlich
    erhöht?

-> Aktienkurse, Immobilienpreise stiegen an

  1. Wie ist allmäliche Zinssekung Mitte 2006 zu erklären?

-> Fallender Dollar, steigende Ölpreise, Befürchtung einer wirtschaftlichen Abkühlung

  1. Radikale Zinssenkung Mitte/ Ende 2007 ist doch sicher auf
    die Subprime Krise zurück zu führen?

-> Ja

Hallo,

Bei der Geldmenge im weiteren Sinne sind auch Anlagen jenseits
von M3 zu berücksichtigen. Also etwa Immobilienpreise oder
Aktienkurse. Deren Entwicklung hat einen ähnlichen Effekt wie
die Entwicklung engerer Geldmengenaggregate wie eben M3 oder
kleiner.
Die Fed versucht also gegenzusteuern und tut das recht
erfolgreich.

witzigerweise ist die FED schon vor über 20 Jahren von der Geldmengensteuerung abgerückt.

Gruß
C.

Hallo,

  1. Ab März 2000 wurden die Zinsen langsam gesenkt. Das hängt
    doch sicher mit dem Börsenkrach (Dotcom Blase) zusammen?

damit auch, aber die eigentliche Ursache liegt etwas tiefer. DIE US-amerikanische Wirtschaft ist viel stärker vom privaten Konsum abhängig als die deutsche. Hinzu kommt, daß die Sparquote in den USA sehr viel geringer ist als in Deutschland und der Konsum auch sehr viel stärker von der Entwicklung der Aktienkurse abhängt (u.a. aktienbasierte Pensionspläne/-fonds).

Als die Aktienkurse zum Teil kräftig fielen, hatte dies unmittelbar Einfluß auf den Konsum und zwar sehr viel stärker als in Deutschland. Aufgrund der geringeren Reserven und des fehlenden Geldnachschubs aus Spekulationen ging den US-Amerikanern sehr schnell das Geld aus. Als wenn das noch nicht reichen würde, ist zusätzlich der Lombardkredit in den USA sehr beliebt, d.h. man erhält einen Kredit gegen Verpfändung von Wertpapieren. Fallen diese im Kurs, drängen die Kreditinstitute auf Nachbesicherung bis schließlich die Aktien - u.U. mit Verlust - verkauft werden.

Die starken Kursrückgänge (die allerdings in den USA geringer waren als an den meisten europäischen Börsen) waren für viele US-Amerikaner sogar existenzbedrohend, weil Kreditinstute keine weiteren Kredite auf die vorhandenen Aktien mehr gaben bzw. Kredite fällig stellten, die mit Wertpapieren besichert waren, die deutlich an Wert verloren hatten.

Über die Zinssenkungen wollte man einerseits die Wirtschaft stimulieren (also billiges Geld für die Wirtschaft, Stimulation der Wertpapiermärkte) und andererseits den verschuldeten US-Amerikaner etwas von der Zinslast abnehmen.

  1. Die Terroranschläge Sept 2001 waren sicher auch noch ein
    grund die zinsen weiter zu senken.

Mit dem gleichen Zweck wie oben beschrieben.

Nicht zuletzt dieser Phase der niedrigen Zinsen haben wir übrigens auch die Subprime-Krise zu verdanken.

  1. wieso wurden die zinsen mitte 2003 wieder kontinuierlich
    erhöht?

http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,42…

  1. Wie ist allmäliche Zinssekung Mitte 2006 zu erklären?

2006 wurden die Leitzinsen noch viermal erhöht. Erst im Herbst 2007 gab es die erste Reduzierung.

  1. Radikale Zinssenkung Mitte/ Ende 2007 ist doch sicher auf
    die Subprime Krise zurück zu führen?

Genau. Dies sollte der Stabilisierung der Geldmärkte dienen, die zu diesem Zeitpunkt schon kurz vor dem Zusammenbruch standen, so daß einzelne Kreditinstitute schon in Liquiditätsschwierigkeiten waren. Zusammen mit der Zinssenkung hat die FED dann ja auch erhebliche Summen in die Geldmärkte gedrückt.

Gruß
Christian

Hehe, witzig sind deine Kommentare schon. Aber auch ein wenig traurig…

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Hehe, witzig sind deine Kommentare schon. Aber auch ein wenig
traurig…

Ich verstehe Deinen Beitrag nicht ganz. Bist Du der Ansicht, daß die FED noch Geldmengensteuerung betreibt? Wenn dem so wäre, lägest Du damit falsch. Das Projekt hat man nach wenigen Jahren 1982 wieder eingestampft.

Oder wolltest Du mir mit Deinem Kommentar etwas anderes sagen?

Hochinteressiert,

C.

Dann kann ich dir nochmal sagen, was ich schon zuvor gesagt habe. Zinspolitik ist Geldmengenpolitik. Genau das ist der Grund weshalb die Fed die Zinsen senkt oder erhöht. Dem liegt Erkenntnis zu Grunde, dass Alternativen wie Offenmarkt Geschäfte oder Mindesteinlagen etwas grobschlächtig sind und nicht immer den gewünschten Erfolg zeigen.

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Dann kann ich dir nochmal sagen, was ich schon zuvor gesagt
habe. Zinspolitik ist Geldmengenpolitik.

Nein, denn wenn sie das wäre, hieße sie Geldmengenpolitik und nicht Zinspolitik. Natürlich will man mit Zinsänderungen häufig auch Einfluß auf die Geldmenge ausüben, aber das ist nicht der einzige Zweck. Ginge es nur um eine kurzfristige Beeinflussung der Geldmenge, könnte man auch beim nächsten Tender mehr oder weniger Geld in den Markt geben.

Dem liegt
Erkenntnis zu Grunde, dass Alternativen wie Offenmarkt
Geschäfte oder Mindesteinlagen etwas grobschlächtig sind und
nicht immer den gewünschten Erfolg zeigen.

Jedes Instrument hat seinen Zweck. Einen schnelleren und direkteren Weg zur Geldmengensteuerung als Wertpapierpensionsgeschäfte gibt es nicht und genau aus diesem Grunde werden (Schnell)Tender bei kurzfristigen Engpässen und Überschüssen eingesetzt.

Im Gegensatz dazu sind Zinsänderungen viel eher ein „grobschlächtiges“ Instrument, weil man nie vorher weiß, welche Wirkung die Änderung haben wird und wann sie eintritt. Aus diesem Grund werden Zinsänderungen vor allem einerseits als Signal für den Markt benutzt und andererseits als Brems- oder Treibmittel für die Realwirtschaft. Sind kurzfristige Änderungen bei der Geldmenge gewünscht, können Zinsänderung nur begleitende und unterstützende Funktion haben.

Der Einfluß der Leitzinsen auf die Geldmenge ist zudem allein schon eingeschränkt, weil die Einstellung der Marktteilnehmer eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Wenn Unternehmen und Privatpersonen keinen Kredit wollen oder die Kreditinstitute keine vergeben, kann man den Leitzins auf 0% reduzieren, ohne daß sich an der Geldmenge etwas tut.

C.

Also dann sind wir uns jetzt ja doch einig, dass Zinspolitik der Geldmengensteuerung dient. Damit können wir auch ganze Dampfgeplaudere drum herum vergessen - ob jetzt Zinsen das optimale Instrument zur Geldmengensteuerung sind oder nicht usw.
Das ist der Vorteil wenn man Ahnung von der Materie hat: Man muss sich nicht ewig die Realität zurechtreden. Man sagt etwas und es stimmt am Ende immer noch.

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Also dann sind wir uns jetzt ja doch einig, dass Zinspolitik
der Geldmengensteuerung dient.

Darum ging es nicht, sondern vielmehr darum, daß Du behauptet hast, daß

a) die FED Geldmengensteuerung betriebe und
b) Zinspolitik = Geldmengenpolitik ist.

Beides ist nicht der Fall.

Das ist der Vorteil wenn man Ahnung von der Materie hat

Mit den Hühnern lachend,

Christian

Damit widersprichst du dir einmal mehr selbst. Vorhin hast du gemeint, es gäbe effezientere Wege der Geldmengensteuerung als Zinspolitik, was aber impliziert, dass
a) Zinspolitik = Geldmengenpolitik ist
b) ergibt sich daraus notwendiger weise, dass die FED Geldmengensteuerung betreibt.

Ich schlag vor, du diskutierst deine Widersprüche mit dir selbst aus. …oder du suchst jemanden auf, der sich professionell mit den verschiedenen Stimmen in deinem Kopf beschäftigen kann :wink:))

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Damit widersprichst du dir einmal mehr selbst.

Daß Du das meinst, liegt wohl daran, daß Du nicht verstehst, was ich schreibe.

Vorhin hast du
gemeint, es gäbe effezientere Wege der Geldmengensteuerung als
Zinspolitik, was aber impliziert, dass
a) Zinspolitik = Geldmengenpolitik ist

Nein, eben nicht. Zinspolitik kann(!) auch(!) dazu eingesetzt werden, die Geldmenge zu beeinflussen.

b) ergibt sich daraus notwendiger weise, dass die FED
Geldmengensteuerung betreibt.

Es ging um die Frage, wie die Inflation gesteuert wird und in diesem Kontext ist die FED von der Geldmengensteuerung abgerückt.

Ich habe nun aber keine Lust mehr, mich ständig zu wiederholen.

C.

Damit widersprichst du dir einmal mehr selbst.

Daß Du das meinst, liegt wohl daran, daß Du nicht verstehst,
was ich schreibe.

Vorhin hast du
gemeint, es gäbe effezientere Wege der Geldmengensteuerung als
Zinspolitik, was aber impliziert, dass
a) Zinspolitik = Geldmengenpolitik ist

Nein, eben nicht. Zinspolitik kann(!)
auch(!) dazu eingesetzt werden, die
Geldmenge zu beeinflussen.

…und das tut sie wohl nur, wenn man sich vorher päpstlichen Segen holt oder wie? Der Sinn der Wissenschaft besteht nun darin, nicht sagen zu müssen dass Zusammenhänge bestehen können sondern diese klar zu beschreiben und zu verstehen.

b) ergibt sich daraus notwendiger weise, dass die FED
Geldmengensteuerung betreibt.

Es ging um die Frage, wie die Inflation gesteuert wird und in
diesem Kontext ist die FED von der Geldmengensteuerung
abgerückt.

Ich habe nun aber keine Lust mehr, mich ständig zu
wiederholen.

Vorschlag: Dann lass es einfach, denn deine Beiträge werden nicht besser…

Mod: Bitte um Sachlichkeit
Hallo

Ich möchte hier darauf hinweisen, dass persönliche Argumente, die sich auch mit dem angenommenen geistigen Zustand des Diskussionsgegners beschäftigen, der Fachfrage in keiner Weise weiterhelfen.

Ich bitte daher um etwas mehr Contenace.

Danke

Mike
[MOD]