USA Europa

aus dem Brief eines Freundes. Nicht 100 % meine Meinung, doch sehr interessant. Er ist übrigens Journalist, Spezialrichtung Militär.

Was die USA betrifft: Die führen den Krieg jedenfalls, haben ja schon so
viel investiert. Und: Noch einmal sind sie nicht so dumm, sich von der UNO
aufhalten zu lassen - wie im Frühjahr 1991, da hätten sie nur noch eine
Woche gebraucht und Saddam wäre längst Geschichte…
Öl ist aber nur ein Teilaspekt: Da geht es um eine Lektion, die die USA dem
arabischen (und muslimischen) Denken erteilen wollen. Man darf nicht
übersehen (was wir im Westen nicht richtig verstehen): Saddam ist in der
arabischen Welt hoch angesehen, weil er ja selbst von den mächtigen USA im
Golfkrieg 2 nicht entthront werden konnte. Nicht zuletzt deshalb muss er
weg, denn sonst gilt er den Muslimen weltweit als Held, der dem Westen
ungestraft die lange Nase zeigen kann.
Afghanistan kann man noch nicht ausreichend beurteilen - es ist bekanntlich
bisher ein unbesiegbares Land, die USA und ihre Freunde haben ja schon
Probleme, die relativ kleine Stadt Kabul zu kontrollieren. Aber dort sitzt
man mitten in Asien, wäre eine ideale Basis für Raketen (und sonstiges
Kriegsspielzeug), weil man von dort den Iran ebenso leicht erreicht wie
Russland und Indien.
Auch hier entspringt es einem zu stark vereinfachenden Denken, Ölinteressen
als Hauptmotiv anzunehmen. Geostrategische Überlegungen sind da viel, viel
wichtiger. Die USA sind nämlich keineswegs ein primitives Cowboyland, die
agieren sehr überlegt. Während wir Europäer so dumm sind, dass wir nicht
einmal gemeinsame geostrategische Überlegungen anstellen: Die einzige
europäische Macht, die eigene Ideen hat, ist Frankreich; Deutschland ist
überhaupt nur feige (nur wir Österreicher sind noch viel feiger). England
dagegen exekutiert die strategischen Überlegungen der USA und schwächt die
Union in jeder Hinsicht: Die Engländer wehren sich gegen den Euro (würde
Verpflichtungen gegenüber der EU bedeuten), aber sie fördern den EU-Beitritt
der Türken (die meine Heimatstadt zweimal belagert und großteils zerstört
haben), weil dies die EU zumindest unverbindlicher machen, wenn nicht gar
mittelfristig auflösen würde.
Aber vielleicht beginnt Europa eines Tages, sich selber zu verstehen…

Eure Meinung dazu

Grüße
Raimund

Hallo Raimund!

Türkenbelagerungen Wiens: Die Stadt Wien wurde zweimal von türk. Heeren belagert: Die 1. Belagerung dauerte von 27. 9. bis 15. 10. 1529 und stand von türk. Seite unter dem Befehl von Sultan Süleyman II.; die 2. Belagerung unter dem Kommando von Großwesir Kara Mustafa fand von 14. 7. bis 12. 9. 1683 statt. Die beiden Vorstöße bis Wien bildeten die Höhepunkte der Türkenkriege.

Ich kann mich dunkel erinnern, daß wir seinerzeit schon gegen Napoleon gekämpft haben und auch vor ca. 60 Jahren sollen größere Gemetzel in Europa stattgefunden haben. Doch der liebe Journalist erinnert sich an die Türkenbelagerung. Für mich eigentlich eine verdeckte Art von Rassismus.

Mehr hab ich dazu nicht zu sagen weil alles nur spekulativ ist.

Grüße
Dusan

die Antwort war etwas schwach, oder?
hier Rassismus zu finden grenzt schon an Verfolgungswahn.
Und ist nicht Thema dieses Textes. Deswegen gehe ich auch nicht näher auf Deinen Vorwurf ein.
Zum Thema Spekulation: alles was hier geschrieben wird ist Spekulation.
Also was soll Dein intelligenter Beitrag?

Grüße
Raimund

Das war keine Antwort
weil es auch keine Frage gab. Du wolltest eine Meinung dazu. Wenn sie dir jetzt nicht gefällt beschwer dich meinetwegen beim Salzamt.

Wenn ein „seriöser“ Journalist im Zusammenhang mit der EU die Türkenbelagerungen erwähnt, alle anderen europäischen Länder die in der unmittelbaren Vergangenheit mit uns in Kampfhandlungen verwickelt waren nicht, so ergibt sich für mich schon eine gewisse verschrobene Sicht der Dinge.

Zum Thema Spekulation: alles was hier geschrieben wird ist
Spekulation.

Deshalb überlass ich es auch meist dir hier geistreich zu sein

Grüße
Dusan

Am besten fand ich das hier:

Die USA sind nämlich keineswegs ein primitives
Cowboyland, die agieren sehr überlegt.

offtopic…

Deshalb überlass ich es auch meist dir hier geistreich zu sein

eben, deswegen schreibe ich ja auch. Damit Du ein bisschen was lernst! :smile:)

hallo!

ich glaube nach wie vor nicht an den krieg-egal.

zum rest:
hier in deutschland wird die politik immer und immer wieder kritisiert dass sie nicht in die zukunft schaut und nicht vorsorgt.
die usa sind da anders-die sichern sich rohstoffe, einfluss, etc.
was ist jetzt besser?
die einen pennen bis der laden zusammenkracht-die anderen sorgen vor. sicher sind die methoden nicht die feinsten-aber wer will sich schon beschweren?

wer von den usa oder israel kritikern boykottiert denn produkte aus diesen ländern? die saufen genauso gerne coca cola wie jeder andere.
wer verzichtet denn auf`s auto um in die arbeit zu fahren damit wir nicht mehr so viel öl brauchen?
und wenn die bevölkerung nicht bereit ist sich zu ändern zwingt sie die regierung eben das öl anders zu besorgen-selber schuld.

tschüss

matthias

p.s. nochmal die frage direkt an dich: boykotierst du produkte aus den usa? ich hoffe dass du keinen computer mit windows hast! sonst unterstützt du direkt das land gegen das du hier öfters artikel reinstellst.

ich mach´s so wie die Saudis…
hallo Matthias,

die haben eine Staatsorder: Firmen, die nach Israel liefern, bekommen keine Eínfuhrerlaubnis.
Doch kann ein Saudi ohne Mercedes leben?

Grüße
Raimund

Hallo Raimund,

mit dieser Meinung steht Dein Freund nicht allein. Ich höre ähnliche Überzeugungen sehr viel.

Meine eigene Meinung?

Machen wir uns das rechte Bild von den USA? Wir unterschätzen und überschätzen sie gleichermaßen, mokieren uns über deren Arroganz, lieben und hassen sie. Ich bin, das gebe ich offen zu, häufig geteilter Meinung in Bezug auf die USA.

Vielleicht liegt das auch an Amerikas einzigartigen Widersprüchlichkeit.

Dein Freund findet bis auf ein paar persönliche Bemerkungen meine Zustimmung. Ich würde gerne, weil es ja nun nicht gerade schmeichelhaft für uns ist, widersprechen, aber wo er recht hat, hat er recht, leider!

Viele Grüße

Michael

schön ausgewichen :wink:)
hallo!

ist schon klar.
aber solange man das system direkt oder indirekt unterstützt und dann dagegen schimpft wird sich nichts ändern.

wenn einem das gefällt ist es ja ok.

tschüss

matthias

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Hallo Raimund,

hier kommts.

Was die USA betrifft: Die führen den Krieg jedenfalls,
haben ja schon so
viel investiert.

Leider auch meine Meinung, sollte Saddam nicht abdanken. Das würde als Erfolg reichen.

Und: Noch einmal sind sie nicht so dumm, sich
von der UNO
aufhalten zu lassen - wie im Frühjahr 1991, da hätten sie nur
noch eine
Woche gebraucht und Saddam wäre längst Geschichte…

Es war doch nicht die UNO die die Amis damals aufgehalten haben. Es war niemand anderes als Bush senior und sein Beraterstab, die sich wohl dafür entscheiden hatten: „Lieber ein ‚harmloser‘ Feind den man kennt, als das große Unbekannte was auch nicht besser ist.“
Diese Meinung ist nun wohl hinfällig.
Mir kann niemand weismachen, dass die UNO in der Lage gewesen wäre die USA damal aufzuhalten und heute kann Sie es auch nicht.

Öl ist aber nur ein Teilaspekt: Da geht es um eine Lektion,
die die USA dem
arabischen (und muslimischen) Denken erteilen wollen. Man darf
nicht
übersehen (was wir im Westen nicht richtig verstehen): Saddam
ist in der
arabischen Welt hoch angesehen, weil er ja selbst von den
mächtigen USA im
Golfkrieg 2 nicht entthront werden konnte. Nicht zuletzt
deshalb muss er
weg, denn sonst gilt er den Muslimen weltweit als Held, der
dem Westen
ungestraft die lange Nase zeigen kann.

Saddam ist in den wenigsten arabischen Ländern wirklich angesehen. Dies schein mir ein gewaltiger Trugschluss zu sein.
Nebenbei glaube ich, dass Saddam noch nicht mal sonderlich anti-amerikanisch wäre, wenn die USA Ihn nicht so im Würgegriff halten würden. Denn Saddam verkörpert v.a. eines: Er ist ein Mann der sich an seine Macht klammert.

Afghanistan kann man noch nicht ausreichend beurteilen - es
ist bekanntlich
bisher ein unbesiegbares Land, die USA und ihre Freunde haben
ja schon
Probleme, die relativ kleine Stadt Kabul zu kontrollieren.

Mag sein. Aber dort sind ja auch nur wenige Soldaten… im Vergleich dazu was am Golf aufmarschiert ist.

Aber dort sitzt
man mitten in Asien, wäre eine ideale Basis für Raketen (und
sonstiges
Kriegsspielzeug), weil man von dort den Iran ebenso leicht
erreicht wie
Russland und Indien.
Auch hier entspringt es einem zu stark vereinfachenden Denken,
Ölinteressen
als Hauptmotiv anzunehmen. Geostrategische Überlegungen sind
da viel, viel
wichtiger.

Glaube ich nicht. Es gibt schon jetzt keinen Winkel der Welt, den die USA nicht erreichen können.

Die USA sind nämlich keineswegs ein primitives
Cowboyland, die
agieren sehr überlegt.

Das ist allerdings war.

Während wir Europäer so dumm sind, dass
wir nicht
einmal gemeinsame geostrategische Überlegungen anstellen: Die
einzige
europäische Macht, die eigene Ideen hat, ist Frankreich;
Deutschland ist
überhaupt nur feige (nur wir Österreicher sind noch viel
feiger). England
dagegen exekutiert die strategischen Überlegungen der USA und
schwächt die
Union in jeder Hinsicht: Die Engländer wehren sich gegen den
Euro (würde
Verpflichtungen gegenüber der EU bedeuten), aber sie fördern
den EU-Beitritt
der Türken (die meine Heimatstadt zweimal belagert und
großteils zerstört
haben), weil dies die EU zumindest unverbindlicher machen,
wenn nicht gar
mittelfristig auflösen würde.
Aber vielleicht beginnt Europa eines Tages, sich selber zu
verstehen…

Was muss den verstanden werden? Dass wir Europäer in der Lage sein müssen 2 mittlere Kriege gleichzeitig zu führen? Wozu? Wo steckt er denn der Feind?
Nur die Amerikaner sind „feige“ genug Krieg nicht auf eigenem Boden zu führen…

Gruß Ivo