Hallo,
mein Mann und ich möchten uns entweder im nächsten oder übernächsten Sommer unseren Traum erfüllen und eine Camper Rundreise durch USA und Kanada machen. Da wir allerdings noch keine Erfahrung mit Camper-Reisen gemacht, würde mich interessieren, ob Sie und Tipps geben können, welche Unternehmen verlässlich und seriös arbeiten und günstige, sichere Wohnmobile zur Verfügung stellen. Wir dachten an einen Start unseres Trips im Raum Chicago oder Seattle.
Mit bestem Dank,
G. Denker
Ein Hallo aus Amerika
Danke für Deine Frage an uns.
Um Deine Frage etwas genauer zu beantworten, brauchen wir noch ein wenig mehr Auskunft über Zeitraum, welche Strecken , so ungefähr ) und welche Größe des Motorhomes. ( tomundevainusa.de )
Wir haben zwar ein eigenes, sind jedoch in der vergangenheit mit Cruiseamerika, el Monte oder Campingworld immer gut und sicher gefahren. Interessant wäre auch, einen Camper in Canada zu mieten.
Hallo Frau Denker,
herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Entscheidung, USA und Kanada mit Wohnmobil zu bereisen! Da ich schon etwa 10-mal „drüben“ war und meist mit Motorhome, habe ich sicher einige Tipps für Sie.
Wir hatten immer ein Motorhome von CruiseAmerica (gibt’s unter CruiseCanada auch in Kanada). Die haben vielleicht nicht die allerbesten, aber sehr gute Motorhomes - und sind am günstigsten. Achten Sie auch auf den Tachostand. Wenn Sie da eine alte Gurke erwischen, kann man das bei größeren Stationen noch gegen ein anderes Auto tauschen. Andere, vielleicht höherwertige Anbieter wie etwa Moturis sind deutlich teurer und - das ist auch wichtig - haben kein so enges Netz an Stationen. CruiseAmerica gibt’s 160-mal in USA und Kanada. Das Motorhome können Sie bereits aus Deutschland reservieren, das kommt meines Wissens immer billiger als vor Ort. Außerdem haben Sie da noch eine bessere Auswahl, vor allem, wenn Sie schon so früh planen. Es gibt da, glaube ich, auch Frühbucherrabatte bei etwa 1 Jahr Vorlauf. Bitte aber alles noch überprüfen, mein letztes Mal ist jetzt doch schon ein paar Jahre her.
Da es in USA/Kanada keine Beschränkung durch den Führerschein gibt, können Sie auch größere, geräumigere Motorhomes buchen. Wir (2 Personen) hatten meist eines mit 27 Fuß Länge. Da muss man sich zu zweit nicht unbedingt auf dem Alkovenbett über dem Führerhaus zusammendrängen, sondern hat zwei getrennte, geräumige Betten (eines Alkoven, eines im hinteren Bereich des Aufbaues). Die Sitzbank ist meist nur bedingt als Bett brauchbar. Okay, zwei Betten klingt nicht so romantisch, zahlt sich aber aus. Achten Sie auch auf den Nassbereich (sieht man im Grundriss des Motorhomes). Da wir Wert darauf legten, immer im Motorhome zu duschen und nicht in den öffentlichen Gebäuden des Campingplatzes, legten wir Wert auf getrennte Dusche/WC. Ich steh nicht so wirklich drauf, wenn ich auf dem Klo sitze und meine Füße gleichzeitig ins Badewasser hängen.
Kaufen Sie unbedingt spezielles WC-Papier für den Camper, das löst sich besser auf als normales aus dem Supermarkt. Dieses Papier gibt’s oft nur in den Shops auf den Campingplätzen selbst. Die Bedienung der Abwasseranlage wird in den Übernahmestationen meist per Video erklärt, ggf. noch mal am Auto selbst erklären lassen. Sonst gibt’s aber auch sicher genug andere am Campground, die bei Bedarf helfen.
Was ich bei einer Reise sehr gut fand, waren sogenannte „Slides“. Das heißt, dass sich eine Seitenwand motorisch ausfahren lässt. Man fährt also mit einem normal breiten Motorhome, kann es aber im Stehen auf dem Campingplatz noch um etwa einen halben Meter breiter machen. Das bringt in den beengten Verhältnissen doch einiges an Komfort.
Überlegen Sie auch, ob es Sinn macht, den Zuschlag für eine Einwegmiete zu zahlen (z.B. Seattle – Chicago) und das Motorhome an einer Station zu übernehmen, an einer anderen aber abzugeben. Ist oft sinnvoller, als die ganze Strecke wieder zurückgurken zu müssen.
Wichtig für Ihre Zeitplanung: Am Tag der Anreise per Flugzeug dürfen Sie das Motorhome noch nicht in Betrieb nehmen, meist auch nicht übernehmen (aus Sicherheitsgründen, man rechnet mit Ihrer Müdigkeit und hat wohl schon schlechte Erfahrungen gemacht). Für die erste Nacht brauchen Sie also ein Hotel. Wir haben oft gleich eines in Nähe des Flughafens oder der Motorhomestation genommen.
Erlebnis meiner ersten Reise: Die von vorne bis zur Mitte des Autos durchgehenden Oberschränke hatten keine Trennwände und ach keinen Antirutschbelag. Das heißt: Einmal kräftig bremsen, und die ganzen eingeräumten Sachen sammeln sich am vorderen Ende der Schränke. Einmal fest auf’s Gas und alles rutscht nach hinten. Gibt’s hoffentlich heute nicht mehr.
So, das wäre mal das, was mir für’s erste einfällt. Wenn’s noch Fragen gibt: christian.zirskyATgmx.de
Liebe Grüße
Christian Zirsky
PS: Wenn wir keinen Kontakt mehr haben, wünsche ich Ihnen schon mal eine wunderschöne Reise und viel Spaß in diesen tollen Ländern!
Meine bisherigen Reisen: New Orleans, Louisiana, San Francisco, Kalifornien, USA Südwest mit Las Vegas, New England mit Niagarafällen, Florida, Alabama, South Carolina, British Columbia mit Vancouver und Vancouver Island, Alberta mit Jasper, Banff und Waterton Lakes, Kanada Ost mit Fundy, Gaspesie (Quebec), Quebec City, Toronto.
Hallo,
möchte Dir aus langjähriger Erfahrung zwei Tipps geben:
Anmietung in Kanada ist meistens günstiger als in den USA
Finger weg von Cruise America/Canada! Sind zwar in der Regel etwas billiger als die anderen Anbieter, haben aber dafür auch die älteste Flotte (keine Altersbegrenzung)und den schlechtesten Service! Gut fährt man immer mit Road Bear,Moturis und El Monte (USA)bzw. Fraserway und CanaDream (Kanada).
Viel Spaß,
Rolf