USA und Japan - wirtschaftlicher Erfolg

Ich sage gleich zu Beginn, dass diese Frage nicht rassistisch gemeint ist, die Frage ist teil unseres Geografietestes. In einem anderen Forum wurde sie leider gelöscht… Die Frage lautet:

Welches Modell ist wirtschaftlich Erfolgreicher, mit oder ohne Einwanderer? Im Vergleich USA (viele Einwanderer) und JAPAN (wenige).

Über Antworten freue ich mich sehr!

Erst einmal ein Land ist ohne Einwanderung nicht konkurrenzfähig.
Der Unterschied ist nur, dass die USA viele Personen auf Zufallsbasis rein lässt und Japan lediglich gezielt Fachkräfte quasi Einkauft.

Bei den USA ist dies vor allem historisch begründet. Abgesehen von den amerikanischen Ureinwohnern sind alle Amerikaner Einwanderer.
Dies birgt sehr viele Vorteile. Angefangen bei Sprachkompetenz und Insiderwissen über andere Kulturen(was bei Verhandlungen sehr Vorteilhaft ist). Auch der Wissenstransfer durch ausgebildete Fachkräfte ist ein außerordentlich wertvolles Gut. Außerdem wird der genetische Genpool aufgewertet.

Japan hingegen wollte hingegen nie viel mit Ausländern zu tun haben, hat aber die Notwendigkeit erkannt und will die wirtschaftlichen Vorteile Nutzen.

Erst einmal ein Land ist ohne Einwanderung nicht
konkurrenzfähig.

Hallo,

geh bloss nicht in eine Sarrazin-Lesung, da kommst du nicht heil raus, der Mob zerreisst dich.

Ich finde zwar, die Schule darf umstrittenen Fragestellungen nicht ganz ausweichen, aber das geht mir doch zu weit, mit einer solchen Aufgabenstellung bringt man ja die Schüler in Gefahr, und das womöglich für den Rest ihres (Berufs-) Lebens. Wenn ein Aufsatz pro Einwanderer einen Weg ins Internet findet und ein Personalchef liest ihn, ist es womöglich Essig mit einer Führungskarriere.

Wohlgemerkt, ich bin überzeugter Alt-68er und habe auf so was persönlich nie Rücksicht genommen, aber zu meiner Zeit gab es auch das Internet als General-Archiv noch nicht. Heute müsste ich auch abwägen, ob ich mir Gedankenfreiheit leiste oder lieber Karriere mache.

Gruss Reinhard

Hallo!

Wie bemisst man denn eigentlich „wirtschaftlichen Erfolg“? Wohlstand der Allgemeinheit, Reichtum des einzelnen, Bruttoinlandsprodukt, Handelsüberschuss, …?

Beide Länder sind G8-Staaten. Allein ausschlaggebend für Erfolg oder Misserfolg kann die Einwanderungspolitik also nicht sein. Hinzu kommt, dass man das nicht alles über einen Kamm scheren kann. Zuwanderer können sein

  • Bürgerkriegsflüchtlinge
  • Armutsflüchtlinge
  • angeworbene Arbeitskräfte
  • Hochqualifizierte

Zudem muss man nach der Altersstruktur der Migranten differenzieren, nach ihrer Integrierbarkeit (Sprache, Kultur, Wertevorstellungen), nach der Integrationsfähigkeit des Einwanderungslandes (Toleranz, Förderung contra Ghettoisierung, Ausgrenzung, rechtsextreme Gewalt, …), usw.

Was ich geschrieben habe, klingt nun stark nach Sarrazin - so als gäbe es „gute Einwanderer“ und „schlechte Einwanderer“. Vielleicht gibt es die tatsächlich. Sarrazins unverzeihlicher Fehler war nicht, dass er das erkannt hat. Sein Fehler bestand darin, dass er das Problem einseitig beim Migranten gesucht hat und es nicht an dessen Person sondern an seiner Herkunft festgemacht hat.

Michael

Eine Kollegin hat die Frage so beantwortet:

1.) USA – sucht sich die besten Einwanderer aus und holt sich damit Know How schon seit Jahren ins Land
2.) Japan – lässt seine Einwohner im Ausland ausbilden und kommt dadurch zu dem gleichen Erfolg, wo bei Japaner als sehr fleißig und ehrgeizig bekannt sind.
Dadurch sind beide wirtschaftlich erfolgreich

Ist diese Annahme auch richtig?

Hallo Reinhard,

geh bloss nicht in eine Sarrazin-Lesung[…]

Als gelernter Ossi kommt man aus dem Staunen nicht heraus … :smile: Angenehmes Fest übrigens!

Der Unterschied ist nur, dass die USA viele Personen auf
Zufallsbasis rein lässt

was? Also von Zufallsbasis kann da keine Rede sein, die Kontrollieren Ihre einwanderer sehr genau. Sogar die Touristen. Die Einwanderer werden ausgewählt, wie gut sie ausgebildet sind, ob sie schon eine Arbeit gefunden haben usw. Nur weil ab und zu eine „handvoll“ Greencards verlost wird, ist das doch nicht das gängige Einwanderungskonzept.

und Japan lediglich gezielt Fachkräfte
quasi Einkauft.

darüber weiß ich zu wenig.

Dies birgt sehr viele Vorteile. Angefangen bei Sprachkompetenz

ja… die Amerikaner sind ja bekannt dafür Meister der Fremdsprachen zu sein.

und Insiderwissen über andere Kulturen(was bei Verhandlungen
sehr Vorteilhaft ist). Auch der Wissenstransfer durch
ausgebildete Fachkräfte ist ein außerordentlich wertvolles Gut

ja

Außerdem wird der genetische Genpool aufgewertet.

naja… so wenige wohnen nun auch nicht in den USA, dass neues Blut gebraucht wird um der Inzest entgegenzuwirken.

zum UP:
Also ich finde, wie es hier auch schon erwähnt wurde, dass man sowas nicht direkt vergleichen kann. Die Unterschiede zwischen USA-Japan sind zu groß um eini einzelnes Kriterium zu vergleichen. Ich kann ja auch nicht sagen:
„Post und Coca-Cola, welche Farbe macht den größeren Umsatz“ wobei in deinem Fall die Frage noch ungenauer formuliert ist. Welche Wirtschaft die Beste ist kann man Anhand verschiedener Kriterien entscheiden, ich fände einen von diesen Angebracht:

http://de.wikipedia.org/wiki/Human_Development_Index
USA: Platz 4
Japan: 11

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_n…
USA: 6
Japan: 23

dann wäre nach diesen Statistiken die USA „besser“ und in der Schule bin ich mir sicher, dass es einfach zu begründen ist und besser bewertet wird, wenn du sagst, wie wichtig Zuwanderung ist.

viele Grüße

Hallo,

Der Unterschied ist nur, dass die USA viele Personen auf
Zufallsbasis rein lässt

was? Also von Zufallsbasis kann da keine Rede sein, die
Kontrollieren Ihre einwanderer sehr genau. Sogar die
Touristen. Die Einwanderer werden ausgewählt, wie gut sie
ausgebildet sind, ob sie schon eine Arbeit gefunden haben usw.

Das sagst du mal den rund 500.0000 Mexikanern und Lateinamerikanern die jedes Jahre einfach illegal in die USA einwandern und die mit Sicherheit 90% der Einwanderer darstellen. Die haben erstmal keinen Job, keine Papiere, keine Sozialsicherung usw und verdingen sich im Prinzip als moderene Sklaven für einen Hungerlohn und erledigen Arbeiten die Amerikaner entweder gar nicht oder eben nicht für den geringen Lohn machen würden.

vg,
d.

Eine Kollegin hat die Frage so beantwortet:

1.) USA – sucht sich die besten Einwanderer aus und holt sich
damit Know How schon seit Jahren ins Land
Ist diese Annahme auch richtig?

Ja, bis auf die Tatsache, dass die so ins Land geholten Leute nur einen klitzekleinen Bruchteil der Einwanderer darstellen. Die meisten machen eher das:
http://www.zeit.de/2008/38/Amerika-Einwanderer

vg
d.

Für den wirtschaftlichen Erfolg eines Landes ist nicht vornehmlich seine Einwanderungspolitik verantwortlich. Insofern läßt sich deine Frage eigentlich gar nicht beantworten.

Japan ist einwanderungstechnisch praktisch isoliert. War es auch für Jahrhunderte. Eine wirtschaftlich bedeutende Nation ist es aber erst seit etwa 50 Jahren.

Die USA auf der anderen Seite waren immer schon ein Einwanderungsland, und waren auch vor allem in den letzten 100 Jahren wirtschaftlich stark.

Zur Zeit stehen beide Staaten wirtschaftlich ziemlich mies da und stehen am Rande eines Zusammenbruchs. Insofern zeigt das schon irgendwie, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen Einwanderungspolitik und wirtschaftlichem Erfolg gibt. Beziehungsweise, dass er nicht so einfach zu sehen ist.

was? Also von Zufallsbasis kann da keine Rede sein, die
Kontrollieren Ihre einwanderer sehr genau. Sogar die
Touristen. Die Einwanderer werden ausgewählt, wie gut sie
ausgebildet sind, ob sie schon eine Arbeit gefunden haben usw.
Nur weil ab und zu eine „handvoll“ Greencards verlost wird,
ist das doch nicht das gängige Einwanderungskonzept.

Ich habe mich mehr auf den gesamten Zeitraum seit Gründung der USA bezogen nicht nur auf die letzten 10Jahre. In letzter Zeit hat sich einiges geändert, da hast Du schon recht.

Aber für den wirtschaftlichen Erfolg eines Landes muss man große Zeitspannen betrachten.

Ich habe mich mehr auf den gesamten Zeitraum seit Gründung der
USA bezogen nicht nur auf die letzten 10Jahre. In letzter Zeit
hat sich einiges geändert, da hast Du schon recht.

Aber für den wirtschaftlichen Erfolg eines Landes muss man
große Zeitspannen betrachten.

naja, im ganz großen Zeitraum gesehen ist einwandern wirtschaftlich für amerika ein riesen erfolg. vor kolumbus hatten sie nahezu keine industrie :wink:

Das sagst du mal den rund 500.0000 Mexikanern und
Lateinamerikanern die jedes Jahre einfach illegal in die USA
einwandern und die mit Sicherheit 90% der Einwanderer
darstellen. Die haben erstmal keinen Job, keine Papiere, keine
Sozialsicherung usw und verdingen sich im Prinzip als moderene
Sklaven für einen Hungerlohn und erledigen Arbeiten die
Amerikaner entweder gar nicht oder eben nicht für den geringen
Lohn machen würden.

naja, das würde ich bei so einer Frage bewusst nicht berücksichtigen. Das ist doch keine geplante zuwanderung, sondern wie du schon sagst illegal. Wenn ich mir als Regierungschef ein konzept überlege, dann berücksichtige ich doch nur die folge kriminalität meiner handlungen und nicht solche dinge.

naja, das würde ich bei so einer Frage bewusst nicht
berücksichtigen. Das ist doch keine geplante zuwanderung

Hallo,

so eine geplante Zuwanderung wie du sie verstehst gibt es in Deutschland z.B. garnicht, weil die indischen Software-Spezialisten wegen der schlechten Bedingungen und der monströsen Bürokratie garnicht erst zu uns kommen. Natürlich muss man JEDE Zuwanderung berücksichtigen, sonst hätte man ja bei uns das Problem einfach wegdefiniert, und das wäre doch allzu bequem.

… Wenn ich mir als
Regierungschef ein konzept überlege, dann berücksichtige ich
doch nur die folge kriminalität meiner handlungen

Ein wirklich beachtenswerter Grundsatz.

Gruss Reinhard

Hallo,

naja, das würde ich bei so einer Frage bewusst nicht
berücksichtigen. Das ist doch keine geplante zuwanderung,
sondern wie du schon sagst illegal.

Die illegale Einwanderung ist aber gerade ein wesentlicher Punkt für den amerikanischen Erfolg. Ohne die illegalen Einwanderer wäre in den USA vieles so gar nicht möglich, weil du auf eine Unzahl von sehr günstigen Arbeitskräften zurück greifen kannst, die noch dazu jede noch so schlechte Arbeit dafür machen.

Die illegale Einwanderung ist dort daher bei dieser Fragestellung mindestens genauso wichtig, wenn nicht inzwischen sogar wichtiger als die legale Einwanderung. Und du kannst doch nicht einen so wesentlichen Faktor einfach außen vor lassen, wenn es um die Frage geht, warum die USA solch wirtschaftlichen Erfolg haben und wie das mit Einwanderung verknüpft ist.

vg,
d.

Frage sinnvoll?
Hallo WRK,
welchen Erkenntnisgewinn könnte man sich davon versprechen, eine so wichtige Frage auf nur zwei Länder zu begrenzen?
Es gibt ja zahllose weitere Beispiele von (gewollter oder nicht geplanter) Einwanderung mit wirtschaftlichen Folgen. Zum Beispiel die (gewünschte) Einwanderung von Hugenotten in Preußen, die zweifellos zu ganz außerordentlich positiven Konsequenzen für das Land führte in Wissenschaft, Kultur, Kunst, Handwerk, wahrscheinlich bis hin zu Handel und industrieller Entwicklung. Oder welche Konsequenzen der „Import“ holländischer Deichspezialisten an der deutschen Nordseeküste hatte. Oder die Rückkehr der Algerien-Franzosen nach Südfrankreich. Andererseits, was bewirkte der Beitrag der zahllosen Goldsucher-Einwanderer nach Nordamerika. Usw.usw.usw…

Ich fände eine solche Frage sinnvoll, wenn sie sich überhaupt mit den Bedingungen beschäftigte, die Einwanderung als vorteilhaft und denen, die sie als nachteilig für ein Land zeigen.