Uzi

Hallo!
Eine Seite für Waffen gibt es hier leider nicht - naja, wäre vielleicht etwas prekär :wink:

Ich habe mich im Netz schon über die Uzi informiert, aber hier hat ja vielleicht jemand praktische Erfahrung damit. Mir kommt es bei der Übersetzung eines Romans darauf an, mich glaubwürdig auszudrücken. Habe ich das richtig verstanden: Die Uzi - wie auch andere automatische Waffen - verschießt Drei-Schuss-Salven (Feuerstoß) und man kann diese Feuerstöße in „hoher Kadenz“ schießen? Auch Dauerfeuer ist möglich, führt aber zu schnellerer Überhitzung der Waffe? Das größte Magazin fasst 40 Schuss?

Glücklicherweise hat auf mich (trotz meiner nervenden Fragerei bei werweisswas) noch niemand geschossen, aber hier hat vielleicht rein durch die Arbeit auf dem Schießstand jemand mehr Erfahrung mit dem Geräusch, das Kugeln verursachen, die vorzugsweise an einem vorbeifliegen. Bei den 9mm Projektilen der Uzi - wäre das ein Pfeifen/Jaulen/Heulen/Zischen? In der Literatur greift man das leicht zu Stereotypen: Kugeln „pfeifen einem um die Ohren“, vielleicht gibt es aber feine Unterschiede? *g*

Danke & Gruß,
Eva

Uzi - wie auch andere automatische Waffen - verschießt
Drei-Schuss-Salven (Feuerstoß)

Soweit ich mich an meine Bundeswehrzeit erinnere, ist das falsch. Aber nicht im Bezug auf die Uzi, sondern generell.

Einzelschuss bedeutet Einzelschuss. Punkt. Feuerstoß bedeutet eben „Dauerfeuer“ (so lange, bis das Magazin leer ist).

Das bizarre an der Uzi selbst ist, daß sie sehr anfällig für alles Mögliche (und Unmögliche ist). Stellst Du sie auf Einzelschuss, kann es vorkommen, daß trotzdem mehrere abgegeben werden. Sicherst Du sie und sie fällt auf den Boden, kann sie evtl. trotzdem losgehen.

Mehr dazu auch hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Uzi#Technik

„Die Uzi ist berüchtigt für ihre Unberechenbarkeit, denn aufgrund ihrer simplen Konstruktion mit einem zuschießenden Masseverschluss kann sich auch im gesicherten Zustand ein Schuss lösen. Dieser Mangel wurde allerdings durch die Einführung einer Handballensicherung weitgehend behoben. So kann sich nur noch ein Schuss lösen, wenn diese Taste an der Hinterseite des Pistolengriffs eingedrückt ist. Diese Zusatzsicherung erfordert jedoch eine korrekt gewartete Mechanik. Besonders zu nennen ist in diesem Zusammenhang die Fangkralle, die per Federdruck von unten in den Verschluss einrastet (ähnlich einem Türschloss) und diesen zurückhält. Diese Fangkralle nutzt sich im Laufe der Zeit ab. Aus Einzelschuss werden dann Pärchen. Dies geschieht auch wenn die Kralle schwergängig wird oder die Feder erlahmt oder wenn sich der Verschluss an den Rastkerben abrundet bzw. abnutzt. Diese Fangkrallen sind Verschleißteile und regelmäßig bei Wartungsarbeiten zu prüfen und ggf. zu ersetzen.“

Auch Dauerfeuer ist möglich, führt aber zu schnellerer Überhitzung
der Waffe?

Das dürfte wohl bei jeder automatischen Waffe der Fall sein.

Kugeln „pfeifen einem um die Ohren“,
vielleicht gibt es aber feine Unterschiede? *g*

Ich hoffe, daß ich das nie rausfinde…

Hi Eva,

Ich habe mich im Netz schon über die Uzi informiert, aber hier
hat ja vielleicht jemand praktische Erfahrung damit.

Ja, ich. Die Uzi war/ist die Stan-Waffe für Panzerfahrer. Ich hätte damit um wenige Millisekunden fast meinen eigenen Uffz erschossen, aber das ist eine andere Geschichte.

Die Uzi ist eine typisch israelische Waffe: Sie schießt erst, und fragt dann. Man behauptet, sie sei ungeladen gefährlicher als jede andere gelagene und entsicherte Waffe. Im Ernst: eine durchgeladene Uzi löst unter unglücklichen Umständen bereits nach leichtem Schlag aus. Da kann auch die (nachträglich eingebaute) Handballensicherung nicht wirklich viel ausrichten.

abe ich das richtig verstanden: Die
Uzi - wie auch andere automatische Waffen - verschießt
Drei-Schuss-Salven (Feuerstoß) und man kann diese Feuerstöße
in „hoher Kadenz“ schießen?

Das ist so nicht ganz richtig. Die kurze Salve ist nicht der Waffe zueigen sondern wird vom Schützen gewollt verschossen. Wenn man mal den Hollywoodblödsinn wegläßt, dann ist jede automatische Waffe, die von Hand geführt wird, spätestens beim dritten Schuß aus dem Ziel gelaufen. Selbst von Lafette (MG 3) werden nur Salven verschossen oder die Ablage durch Leuchtspur angezeigt und korrigiert. Die Uzi ist zwar fast rückstoßfrei (genial zum Schießen!), aber auch aus ihr wird aus Munitionsersparnis nur in kurzen Feuerstößen geschossen. Das kann dann auch im Vorwärtsschreiten geschehen, es gibt (gab? ich war ´83 beim Wörners Trachtenverein!) dazu auch eine Übung nur für die Uzi, bei der im Gehen auf Klappscheiben geschossen wird, sogenannte „Deutschüsse“. Also mit der Uzi aus der Hüfte, aber beidhändig aufs Ziel zeigen und kurz „anrotzen“. Das reicht im Normalfall, man kann mehrere Ziele bekämpfen anstatt ein ganzes Magazin in eine Richtung zu ballern. Davon abgesehen kann man die Uzi auch auf Einzelfeuer stellen. Nur sehr wenige Menschen haben so schnelle Reaktionen, daß sie ohne diese Einstellung einzelne Schüsse herausbekommen. (NB: Ich kannte einen Uffz. der das beim MG konnte. Aber nur, wenn er besoffen genug war!)

hier hat vielleicht rein durch die Arbeit auf dem
Schießstand jemand mehr Erfahrung mit dem Geräusch, das Kugeln
verursachen, die vorzugsweise an einem vorbeifliegen. Bei den
9mm Projektilen der Uzi - wäre das ein
Pfeifen/Jaulen/Heulen/Zischen? In der Literatur greift man das
leicht zu Stereotypen: Kugeln „pfeifen einem um die Ohren“,
vielleicht gibt es aber feine Unterschiede? *g*

Die Uzi selbzs ist sehr leise, man kann sie ohne Gehörschutz schießen (was abeer trotzdem verboten ist…).
Bei 400 m/s hört man einen lauten Knall, wenn das Projektil ungebremst an einem vorbeifliegt (selbst erlebt auf BW-Schießstand, hinten im Graben sitzend zur Scheibenkontrolle!). Das Jaulen/Pfeifen kommt i.d.R. von Querschlägern, die unter Schallgeschindigkeit abgebremst und oft auch verformt sind.
Nützlich und m.E. weitestgehend richtig:
http://de.wikipedia.org/wiki/Uzi
http://www.waffenhq.de/infanterie/uzi.html
http://www.waffeninfo.net/waff_uzi.php

Gruß
BeLa

Feuerstoß
Hi!

Einzelschuss bedeutet Einzelschuss. Punkt. Feuerstoß bedeutet
eben „Dauerfeuer“ (so lange, bis das Magazin leer ist).

Guckst du hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Feuersto%C3%9F
„Als Feuerstoß bezeichnet man eine definierte Anzahl von Projektilen (meist zwei oder drei), die aus einer Handfeuerwaffe bei einmaliger Betätigung des Abzugs automatisch abgefeuert werden. Es ist damit möglich, mehrere Schüsse in schneller Folge auf den Gegner abzufeuern, ohne unnötig viel Munition zu verschwenden.“ Etc.

Ich hatte Feuerstoß auch in der Bedeutung als Dauerfeuer in der Erinnerung gespeichert und wollte mich vor der Verwendung im Rahmen der Übersetzung nochmals vergewissern. Zu meiner Konsternation fand ich dann heraus (gibt auch bei Heckler & Koch noch Hinweise), dass ich mich offenbar falsch erinnert hatte. Oder aber diese Unterscheidung ist nur unter „Fachleuten“ relevant, und wo’s allgemeiner zugeht, kann man ungeniert „Feuerstoß“ benutzen, um einfach einen heftigen Beschuss darzustellen.

Danke Dir!
Gruß,
Eva

Hallo, BL!
Vorab: Wunderbare Visitenkarte :wink:

Bei 400 m/s hört man einen lauten Knall, wenn das Projektil
ungebremst an einem vorbeifliegt (selbst erlebt auf
BW-Schießstand, hinten im Graben sitzend zur
Scheibenkontrolle!).

Auf genau solche Erfahrungsberichte hatte ich gehofft. Ich finde es einfach trostlos, wenn man in einem Thriller Geheimagenten und „cool angels“ hat (wurde hier mal als Suchbegriff für Berufskiller genannt, falls man mal eine Annonce aufgeben will :wink:, die sich mit Waffen und dem Geschäft des Tötens auskennen sollten, und man beschreibt sie und ihr Handwerk mit dem Vokabular eines Laien. Einfach lächerlich.
In diesem Sinne danke ich Dir sehr für Deinen Beitrag zur Hebung literarischer Qualität *g*!

Im Ernst, das waren Insiderinfos, wie ich sie brauche.

Gruß,
Eva

Also das mit den 3 Schuss Feuerstössen (3round burst) geht nur bei moderneren Waffen wie zum Beispiel bei der HK MP5, da kann man wählen zwischen 1 Schuss, 3 Schuss und Vollautomatisch.

Die UZI ist ja schon eine Antiquität :wink:

Feuerstoß z.B. beim G3

Einzelschuss bedeutet Einzelschuss. Punkt. Feuerstoß bedeutet
eben „Dauerfeuer“ (so lange, bis das Magazin leer ist).

Guckst du hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Feuersto%C3%9F
„Als Feuerstoß bezeichnet man…“ Etc.

Meine Definition von „Feuerstoß“ wurde mir so beim Bund beigebracht. Wie sonst ist z.B. beim Gewehr G3 am Wahlhebel die Beschriftung „S-E-F“ zu erklären?

Siehe dazu auch (gleicher Link wie bei Dir):
http://de.wikipedia.org/wiki/Feuersto%C3%9F
„Der gebräuchlichste Feuerstoß ist die Drei-Schuss-Salve. Sie ist bei vielen modernen Gewehren eine Option bei der Auswahl des Feuermodus („ 3F “).“

Dazu auch aus dem Artikel über das HK G3:
http://de.wikipedia.org/wiki/HK_G3#Geschichte
„Die Waffe verwendet gerade Stangenmagazine aus Aluminium oder Stahl mit 20 Patronen Fassungsvermögen. Bei Einzelschussabgabe beträgt die praktische Feuergeschwindigkeit 40 Schuss/min, bei Feuerstoß 100 Schuss/min. Die theoretische Feuergeschwindigkeit beträgt 600 Schuss/min. Je nach Ausführung und verwendeter Munition beträgt die Mündungsgeschwindigkeit etwa 800 m/s und die Mündungsenergie 2900 bis 3400 Joule, mehr als das Doppelte von typischen Sturmgewehren wie dem AK-74.“


Ich sehe aber gerade, daß das HK G3 in den 50er Jahren entwickelt und erstmals gebaut wurde. Das war zur Zeit des Vietnamkrieges. Die Bezeichnung „Feuerstoß“ im Zusammenhang mit einer 2er- oder 3er-Salve wurde ebenfalls während dem Vietnamkrieg eingeführt. Eventuell hat sich da was überschnitten.

Da sich die Entwicklungszeit der Uzi aber nun ebenfalls mit dem Vietnamkrieg überschneidet, ist nun die Frage, welche Art von Feuerstoß das Ding kann. Mir ist - wie gesagt - von den frühen Modellen (ohne Handballensicherung) keine 2er- oder 3er-Salve bekannt.

Weiterhin ist auf dieser Seite ( http://www.bimbel.de/artikel/artikel-13.html ), genauer gesagt auf diesem Bild ( http://www.bimbel.de/artikel/bilder/mp2/mp2-griffstu… ) das Griffstück sehr gut zu sehen mit seinen Einstellmöglichkeiten D/E/S. Also entweder gibt es einen Deuerstoß, einen Euerstoß oder das Ding kann einfach keine Einzelsalven abfeuern. :smile:

Vielleicht gibt es aber auch verschiedene Modelle oder Nachrüstbausätze, mit denen sowas möglich ist.

und wo’s allgemeiner zugeht, kann man ungeniert „Feuerstoß“
benutzen, um einfach einen heftigen Beschuss darzustellen.

Das denke ich auch. Wie gesagt, mein mir anvertrautes G3 hatte die Einstellungsmöglichkeiten S/E/F und konnte keine Salven.

Hi!
Danke Dir für Deine weitergehenden Infos. Mit dem Einzelfeuer hatte ich mich nicht beschäftigt, weil der Typ im Buch immer „das Feuer eröffnet“ und reihenweise Leute niedermäht, und Dauerfeuer kann nicht sein, weil, er hat die Waffe wem anders abgenommen und keine Magazine zum Nachladen. Damit sind eigentlich auch 3-er Salven nur begrenzt möglich, bei einer Magazingröße von 40 Schuss höchstens. Mal angenommen, er hat auf „normalen“ Feuerstoß gestellt, wie Du ihn verstehst - dann ist das Magazin doch durchgehustet wie nix?

"Die Waffe verwendet gerade Stangenmagazine aus
Aluminium oder Stahl mit 20 Patronen Fassungsvermögen. Bei
Einzelschussabgabe beträgt die praktische Feuergeschwindigkeit
40 Schuss/min, bei Feuerstoß 100
Schuss/min.

Da muss man doch ständig nachfüttern, oder?

Gruß,
Eva

Mit dem Einzelfeuer hatte ich mich nicht beschäftigt, weil
der Typ im Buch immer „das Feuer eröffnet“ und reihenweise
Leute niedermäht, und Dauerfeuer kann nicht sein, weil, er
hat die Waffe wem anders abgenommen und keine Magazine zum
Nachladen.

Also für mich bedeutet die Redewendung „das Feuer eröffnen“ einfach nur „mit dem Schießen beginnen“. Das muss nicht zwingend endloses geballer sein, einzelne Schüsse gehören da genauso zu.

Mal angenommen, er hat auf „normalen“ Feuerstoß gestellt, wie
Du ihn verstehst - dann ist das Magazin doch durchgehustet wie
nix?

Naja, das kann man sich doch ganz leicht ausrechnen. Dazu gibt es die technischen Daten der Waffen. Die Uzi hat eine maximale Kadenz von 600 Schuss pro Minute. Wenn man also für 600 Schuss eine Minute braucht, rechnet man das einfach mal auf 40 Schuss runter und kommt auf 4 Sekunden.

Nun macht man sich zwecks Geräuschkulisse einen billigen Rambo-Film an, bei dem viel geschossen wird, spult an solch eine Stelle vor und drückt auf Pause. Nun nimmt man eine Stoppuhr, startet Filmszene und Uhr gleichzeitig und lässt 4 Sekunden laufen. Schon kann man sich vorstellen, wie lange das dauert und wieviele Leute draufgehen… :smile:

Bitte bedenken: Bei Rambo trifft jeder Schuss, bei einem normalen Menschen fallen also weniger Leute um. :smile:

"Die Waffe verwendet gerade Stangenmagazine aus
Aluminium oder Stahl mit 20 Patronen Fassungsvermögen. Bei
Einzelschussabgabe beträgt die praktische Feuergeschwindigkeit
40 Schuss/min, bei Feuerstoß 100
Schuss/min.

Ich bin bei der Berechnung oben vom THEORETISCHEN Kadenzwert ausgegangen. Der praktische Kadenzwert beträgt nur 100 Schuss pro Minute (hier auf das G3 bezogen, nicht auf die Uzi), da kein Mensch so ein langes Magazin hat, da ist der Magazinwechsel mit eingerechnet. In der Zeit, wo ich ein Magazin wechsle, kann ich nicht schießen, die Stoppuhr läuft aber weiter. Da Du für Dein Buch aber vom größten Magazin ausgehst, entfällt der Magazinwechsel und man kann mit dem theoretischen Wert rechnen.

Da muss man doch ständig nachfüttern, oder?

Naja, das wird in Deinem Buch nicht anders sein, als in sämtlichen Action-Filmen. Schau Dir da mal das Verhältnis zwischen Ballerei und Magazinwechsel an. Bei vielen Filmen gibt es sogar Endlosmagazine, da laden die „Helden“ nie nach. Wenn Du nach Actionfilmkonsum mal wirklich mit einer Waffe schießt, wirst Du Dich wundern, wie schnell da Ende ist.

Liegt einfach am Unterhaltungswert: Was ist Dir in einem Actionfilm lieber? Ballerei oder den Typen beim Nachladen zugucken? :smile:

NACHTRAG: Uzi-Videos

Mal angenommen, er hat auf „normalen“ Feuerstoß gestellt, wie
Du ihn verstehst - dann ist das Magazin doch durchgehustet wie
nix?

http://de.youtube.com/watch?v=2aax35iZsBU

Hier bei 2:35 sehr schön zu sehen:
http://de.youtube.com/watch?v=AcryZ1o4RQE

Hier noch besser:
http://de.youtube.com/watch?v=fYoQM1T6Gkc

Also für mich bedeutet die Redewendung „das Feuer eröffnen“
einfach nur „mit dem Schießen beginnen“. Das muss nicht
zwingend endloses geballer sein, einzelne Schüsse gehören da
genauso zu.

„long burts“, keine Einzelschüsse, das macht er 3x, in Abständen, beim Weglaufen. Da könnte das Magazin knapp reichen…?

Aber Haare spalten will ich nun auch nicht :smile: Ich denke, für meine Zwecke habt ihr mich ausreichend informiert. Die Videos sind übrigens sehr gut. Ich muss mir angewöhnen, viel mehr bei YouTube zu suchen. Augenschein ist manchmal besser als theoretische Erklärungen.

Nochmals Danke und Gruß,
Eva

unter Beschuss
Hallo Eva,

Du scheinst ja mächtig zu recherchieren:wink:
Respekt.

Eine Seite für Waffen gibt es hier leider nicht

Ist schon richtig so

Ich habe mich im Netz schon über die Uzi informiert, aber hier
hat ja vielleicht jemand praktische Erfahrung damit.

Ja, wohl ein paar hundert Mitglieder. Eigentlich jeder, welcher bei der Bundeswehr gedient hat. Thema wurde bereits ausreichend beantwortet.

Mir kommt es bei der Übersetzung eines Romans darauf an, mich
glaubwürdig auszudrücken. Habe ich das richtig verstanden: Die
Uzi - wie auch andere automatische Waffen - verschießt
Drei-Schuss-Salven (Feuerstoß) und man kann diese Feuerstöße
in „hoher Kadenz“ schießen?

Nein, das hast Du falsch verstanden. Mit der UZI kann man, rein technisch, Einzelschüsse oder Dauerfeuer abgeben. Das heisst nichts anderes, als dass (bei Einzelfeuer) nur ein einzelner Schuss abgegeben wird und für einen weiteren Schuss der Abzug erneut betätigt werden muss.
Bei Dauerfeuer schiesst die Waffe solange bis das Magazin leer ist oder eben der Abzug wieder losgelassen wird.

führt aber zu schnellerer Überhitzung der Waffe?

Nur theoretisch, denn die paar Schuss in dem Magazin reichen für eine Überhitzung nicht aus. Tatsächlich kann man das Magazin mit einem Mal leer schiesen. Das ist natürlich Unsinn, denn obwohl sich die UZI relativ gut im Ziel halten lässt - richtig treffen wird mit Dauerfeuer niemand mehr.
Für die UZI gibt es verschiedene Magazine. Üblich ist das 20-Schussmagazin und ein 32-Schussmagazin.

aber hier hat vielleicht rein durch die Arbeit auf dem
Schießstand jemand mehr Erfahrung mit dem Geräusch, das Kugeln
verursachen, die vorzugsweise an einem vorbeifliegen.

Ja, habe ich - allerdings nicht vom Graben am Ende eines Schiesstandes.
Ich wurde beschossen und es wurde auch an mir vorbei geschossen (sowie ich auch eine Schussverletzung im Oberschenkel habe).
Tatsächlich kann man die feuernde Waffe am Schussgeräusch erkennen.
Eine AK47 klingt anders als ein HK G3 oder ein Armalite M16 oder eine .45ACP oder eine Walther PP.
Wenn direkt auf einen geschossen wird (mit Treffer), nimmt man vom Schussgeräusch nichts wahr. Der Treffer und der Schock überlagern das Geräusch völlig. Auch das mit dem Schmerz ist so eine Sache aber das gehört ja nicht hierher.
Wenn man verfehlt wird, hört man zuerst das Geschoss (direkt hinter dem Geschoss entsteht ein, nun sagen wir mal „Schusskanal“ in der Luft, also ein ganz kurzfristiger luftleerer Raum). Unmittelbar nach dem Geschoss schliesst sich dieses Vakuum wieder - die Luft „klatscht“ wieder zusammen. Das klingt etwa so, als wenn man einen Ledergürtel doppelt legt, die aufeinander liegenden Teile etwas öffnet und dann den Gürtel sehr schnell wieder straft. Das kann man tatsächlich gut und deutlich hören und je nach Munition und Waffe auch unterscheiden. Unmittelbar nach diesem, nennen wir es mal „Geschossknall“ hört man den Abschussknall. Auch dieser unterscheidet sich natürlich von verwendeter Munition und Waffe und Richtung aus welcher der Schuss kam (ohne die Richtung aber präzisieren zu können).

Bei den 9mm Projektilen der Uzi - wäre das ein
Pfeifen/Jaulen/Heulen/Zischen?

Ach ja, die unselige UZI hätte ich fast vergessen - die ist auch deutlich zu erkennen.
Aber da ist nichts mit Pfeifen/Jaulen oder Zischen.
Derartige Geräusche entstehen in Filmstudios und Hollywood.
Ein Querschläger ist manchmal - unter besonders glücklichen Umständen - tatsächlich zu hören aber das habe ich nur ein einziges Mal erlebt (das war dann so ein brummendes Geräusch - etwa wie eine sehr schnell vorbeifliegende Hummel). Viel interessanter ist der visuelle Eindruck (z.B. beim Schiessen in der Nacht und mit Leuchtspurmunition) - da sieht man die roten oder weissen Spuren und das ist furchteinflössend, denn da wird einem erst richtig klar wie weit die Dinger gehen und wie schnell die sind und dass man bei einem Feuergefecht eher Opfer eines Querschlägers oder Irrläufers wird als durch direkten Treffer ausgeschaltet zu werden.

In der Literatur greift man das leicht zu Stereotypen: Kugeln „pfeifen einem um die Ohren“

Jerry Cotton lässt grüssen :wink:

Vergiss das.

Ich erlaube mir einen Vorschlag, welcher Dir bei Deinen Übersetzungsbemühungen und Recherchen vielleicht ein ordentliches Stück weiter bringen dürfte: Geh mal auf einen Schiesstand und schiess selbst. Wenn das in Deutschland nicht so ohne weiteres möglich sein sollte, dann kannst Du Dich ja mal bei mir melden - dann könnte ich etwas in der Schweiz arrangieren (das ist ganz legal). Die Kosten müsstest Du aber übernehmen.

Ich hoffe, dass diese Einlassungen hilfreich im Sinne der Anfrage waren

Freundliche Grüsse
Ray

Hallo, Ray!

Du scheinst ja mächtig zu recherchieren:wink:

Ja, immer viel mehr, als nötig wäre, und leider manchmal etwas unsortiert, wie man bei dieser Uzi-Frage vermutlich auch gemerkt hat :smile:

Ich will auch die Leute in diesem Brett nicht weiter nerven und langweilen, sondern antworte Dir an Deine E-Mail-Adresse, in der Hoffnung, dass es Dir recht ist.

Grüße,
Eva