VA Stahl, wo infos?Schweißnähte rosten?

Hallo,

anbei ein Foto von einem Feuchtmittelbehälter indem Wasser mit 10%Alkohol aug einer Temperatur von 10°C gehalten wird.

http://img400.imageshack.us/my.php?image=projekt14dc…

Die Wände des Behälters sollen aus VA-STahl sein. Ich habe desweiteren die Schweißnähte??? vergrößert dargestellt.

Nun kommt es sehr sehr oft vor, dass diese Behälter undicht werden. Ich meine, der VA-Stahl selber soll ja nicht rosten können. Habe leider keine Infos bei Wikipedia über VA-Stahl finden können, allgemein über Stal war sehr viel zu finden.

Fakt ist, die Behälter werden nach ein paar Jahren undicht und man sieht deutliche Roststellen an der äußeren Umgebung des Behälters. Diese Roststellen kommen wahrscheinlich von dem nicht rostfreien Rahmenbehälter.

Wie sieht es mit den Schweißnähten aus, oder was ist dort auf dem Bild zu erkennen? Können diese korrodieren und undicht werden?

Wo finde ich Infos über VA-Stahl oder muß ich nur unter einem anderen Namen suchen, wenn ja welchen?

Vielen Dank für Eure Antworten, Matthias.

Hallo Matthias,
VA steht für Versuchsanordnung als die Legierungen gemischt und getestet wurden. Eine, die sich durchgesetzt hat, und eventuell bei dir vorhanden ist, Ist V2A (X8CrNiTi18-10).
Damit kannst du Google füttern.
Prinzipiell soll Edelstahl schwarzen Stahl nicht berühren. Dies gilt insbesondere für Schweißnähte. Hierfür gibt es besondere Schweiß-Elektroden. Wenn deine Nähte rosten, wurde dort mit falschem Material geschweißt.
Grüße
Ulf

Hallo Ulf,

vielen Dank für Deine aufschlußreiche Antwort.
Ja du hast Recht, V2A habe ich vorhin in dem Wikipedia Artikel gefunden.
Du meinst also, das die Schweißnähte aus dem falschen Material sein könnten? Interessant, gut zu wissen, dass Edelstahl schwarzen Stahl nicht berühren soll. Ich vermute mal, weil sich ansonsten ein galvanisches Element bildet und Spannungskorrosion entsteht.

Was bedeutet überhaupt schwarzer Stahl?

Einen entspannten Sonntag wünsche ich Euch allen.

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Du meinst also, das die Schweißnähte aus dem falschen Material
sein könnten?

Hallo Matthias,
ob deine Nähte wirklich rosten, kann ich anhand der Bilder nicht beurteilen. Durch die Wärmeeinwirkung beim Schweißen verfärbt sich der Nahtbereich. Ein guter Hersteller benutzt allerdings eine Drahtbürste aus „edlem“ Material und alles glänzt.

Was bedeutet überhaupt schwarzer Stahl?

Als schwarzen Stahl bezeichnet man Eisen-Kohlenstoffgemische ohne Zutaten wie z.B. Chrom, Nickel usw.
Eventuell hast du auch schon richtig schwarze Schrauben gesehen. Edelstähle bleiben heller.
Grüße
Ulf

Hallo,

ja, mit richtig schwarzen Schrauben habe ich schon gearbeitet.
Was meinst du damit ein guter Herrsteller benutzt eine Drahtbürste aus „edlem“ Material. Kann es nicht relatov egal sein mit was für einer Drahtbürste man die Schweißnaht blank bürstet?

Ist es denn so wichtig, das man die Nahtstelle blank bürstet? Wahrscheinlich werden damit Rüclkstände entfernt, die zur chemischen korrosion führen können.

Kann man VA Stahl überhaupt schweißen? Ich glaube ich habe mal gehört, das das nicht möglich sein soll. Diese Quelle war allerdings auch nicht so sicher.

Vielleicht wäre es von Vorteil gewesen, wenn der Hersteller auf ein paar Schweißnähte verzichtet hätte, indem er das Blech einfach umgebogen hätte.

Grüße, Matthias.

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.

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Hallo Ulf,

Du meinst also, das die Schweißnähte aus dem falschen Material
sein könnten? Interessant, gut zu wissen, dass Edelstahl
schwarzen Stahl nicht berühren soll. Ich vermute mal, weil
sich ansonsten ein galvanisches Element bildet und
Spannungskorrosion entsteht.

Hallo Matthias,
die abgebildete Schweißnaht ist nicht gebeizt / passiviert.
Edelstahl (1.4301 - 1.4571) rosten aber nur dann nicht, wenn einige Vorbedingungen erfüllt werden:
Eine davon hat Ulf schon genannt: keine Berührung mit unlegierten Stahl. (schwarzer …)

Was bedeutet überhaupt schwarzer Stahl?

Schweißnähte an Edelstahl mit „Stabelektroden“ geschweißt, sind in meinen Augen nur eine „Reparatur- oder Not-Schweißung“.
„Gute“ Nähte, denke ich, sind nur mit WIG oder MIG herzustellen. Anschließend MUSS die Naht behandelt werden: http://iser.lnsdata.de/daten/Selbstreparaturmechanis…

MFG
Gerd

Was meinst du damit ein guter Herrsteller benutzt eine
Drahtbürste aus „edlem“ Material. Kann es nicht relatov egal
sein mit was für einer Drahtbürste man die Schweißnaht blank
bürstet?

Hallo Matthias,
schwarz und weiß wollten wir doch nicht zusammenbringen. Auch nicht mit einer schwarzen Drahtbürste.

Ist es denn so wichtig, das man die Nahtstelle blank bürstet?

Siehe Beitrag von Gerd.

Kann man VA Stahl überhaupt schweißen? Ich glaube ich habe mal
gehört, das das nicht möglich sein soll. Diese Quelle war
allerdings auch nicht so sicher.

Ja sicher. Mit vielen Methoden, die je nach Einsatzgebiet Vor- und Nachteile haben.

Vielleicht wäre es von Vorteil gewesen, wenn der Hersteller
auf ein paar Schweißnähte verzichtet hätte, indem er das Blech
einfach umgebogen hätte.

Das kann ich nicht einschätzen. Wer war denn der Hersteller. Was war Ausschlag gebend? Die Materialkosten (Verschnitt) oder die Lohnkosten (Schweißer)?
Was beeinflusste deine Kaufentscheidung? Billig oder Haltbar?
Grüße
Ulf

Hallo,

der Herstellerist MG Rois aus England. Das Feuchtmittelaufbereitungsgerät von dieser Firma ist ein Zukaufteil für eine Druckmaschine. Es hat sich aber in den letzten jahren gezeigt, das diese Geräte wie vorher beschrieben nicht viele Jahre dicht sind.

Ach so, diese vielen Gründe sind halt ausschlaggebend, ob geschweißt oder gebogen wird.

Grüße, Matthias.

Vielleicht wäre es von Vorteil gewesen, wenn der Hersteller
auf ein paar Schweißnähte verzichtet hätte, indem er das Blech
einfach umgebogen hätte.

Das kann ich nicht einschätzen. Wer war denn der Hersteller.
Was war Ausschlag gebend? Die Materialkosten (Verschnitt) oder
die Lohnkosten (Schweißer)?
Was beeinflusste deine Kaufentscheidung? Billig oder Haltbar?
Grüße
Ulf

Hallo Gerd,

danke für deine Antworten und nochmal extra Dank für den Link mit dem PDF Dokument.

Gruß Matthias

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der Herstellerist MG Rois aus England. Das
Feuchtmittelaufbereitungsgerät von dieser Firma ist ein
Zukaufteil für eine Druckmaschine. Es hat sich aber in den
letzten jahren gezeigt, das diese Geräte wie vorher
beschrieben nicht viele Jahre dicht sind.

Hallo Matthias,
ich gehe davon aus, dass Drucken auch viel mit Chemie zu tun hat. Für die Vielzahl der Einsatzgebiete wurden auch jede Menge Edelstahllegierungen entwickelt. Wurde das beim Einkauf oder wird das in Zukunft berücksichtigt? Die Frage nach der Verarbeitungstechnologie ist erst der zweite Schritt.
Grüße
Ulf

Hi,

von dieser Firma werden schon seit einigen Jahren keine Geräte mehr von uns verkauft. Wir arbeiten jetzt hauptsächlich mit der Firma Technotrans mit Sitz in Sassenberg zusammen und da gabs keine vergleichbaren Probleme.

Ob die Firma das passende Material beim Einkauf berücksichtigt hat kann ich nicht sagen, auf jeden Fall werde ja keine neuen Geräte mehr von dieser firma von uns verkauft. Somit hat sich das ja für mich erledigt.
ich bin Dank Eurer Hilfe nun aber wieder etwas schlauer geworden und verstehe die Zusammenhänge, die zur Korrosion geführt haben schon ganz gut.

Aber warum man nur eine drahtbürste aus edlem Material benutzen soll ist mir leider nicht ganz klar geworden, schade.

Na, bis dann
Ich wünsche Euch allen noch einen ruhigen Sonntag.

Aber warum man nur eine drahtbürste aus edlem Material
benutzen soll ist mir leider nicht ganz klar geworden, schade.

Hallo Matthias,
Rostfreier Stahldraht muss beim Bearbeiten von rostfreien Materialien eingesetzt werden. Zum Hintergrund: Auch die Bürste schleift sich ab und hinterlässt Materialreste auf der Oberfläche des zu behandelnden Werkstücks.
Das Wort edlem hatte ich in Anführungsstiche gesetzt. Es geht also nicht um Gold oder Platin.
Grüße
Ulf

Hallo Matthias,

Was meinst du damit ein guter Herrsteller benutzt eine
Drahtbürste aus „edlem“ Material. Kann es nicht relatov egal
sein mit was für einer Drahtbürste man die Schweißnaht blank
bürstet?

Ganz und gar nicht.
Ein beliebter Fehler ist schon die selbe Drahtbürste für normales Eisen und danach für Edelstahl zu benutzen. Das ergibt dann jede Menge Flugrost !!

MfG Peter(TOO)

Hallo Peter,

im prinzip kann ich auf diese Art und Weise Flugrost vermeiden, wenn ich die richtige Drahtbürste benutze. Wenn aber zur Funktion des Gerätes der Flugrost nicht stört kann es doch egal sein, wenn sich dieser aufgrund der wenigen Rückstandsmaterialien von der Drahtbürste bildet, oder?

Ist der Flugrost dann nur auf die Rückstandsmaterialien der Drahtbürste begrenzt oder kann er, wie in einer anderen Antwort erklärt, auch den eigentlich nichtrosten VA Stahl angreifen? Ich vermute mal ja

Gilt das auch für den umgekehrten Fall, sodaß ich auf schwarzen Stahl keine Edelstaqhlbürste verwewnden darf?

Hallo Matthias,

nun sind hier richtige, und weniger richtige Antworten zu Deiner
Frage eingegangen. Grundsätzlich sei zu bemerken, dass es sich hier
richtigerweise um rost- und säurebeständige Stähle handelt. Edelstähle
sind etwas anderes, obwohl die rost- und säurebeständigen immer noch so genannt werden. Edelstähle ( Ck10 ; 15 Cr 5 ) sind reiner als Qualitätsstähle, sie besitzen sehr wenig Schwefel und Phosphor. Nach der Euro Norm 20-74 wird nach den Gebrauchseigenschaften unterteilt in
Grundstähle, Qualitätsstähle, und Edelstähle.

Nun zum eigentlichen Thema : Du findest zu Deiner Frage hier genug
Antworten ;

http://www.edelstahl-rostfrei.de/frame.asp?s1nr=3&s2…

bitte schaue Dir das " Merkblatt 822 Die Verarbeitung von Edelstahl Rostfrei " an, dort
Kapitel 6. Schweissen ;
Kapitel 11. Oberflächenbehandlung
Kapitel 11.2 Chemische Oberflächenbehandlung dort findest Du Antworten auf Deine Fragen. Natürlich sind die anderen Merkblätter
gleichermassen interessant!
Wenn Du noch Fragen hast gerne,

Gruss Wolfgang

Hallo Fragewurm,

im prinzip kann ich auf diese Art und Weise Flugrost
vermeiden, wenn ich die richtige Drahtbürste benutze. Wenn
aber zur Funktion des Gerätes der Flugrost nicht stört kann es
doch egal sein, wenn sich dieser aufgrund der wenigen
Rückstandsmaterialien von der Drahtbürste bildet, oder?

Allerdings stellt sich dann die Frage wieso es dann teurer V2A sein muss ???

Ist der Flugrost dann nur auf die Rückstandsmaterialien der
Drahtbürste begrenzt oder kann er, wie in einer anderen
Antwort erklärt, auch den eigentlich nichtrosten VA Stahl
angreifen? Ich vermute mal ja

Ja, tut es. Zusammen mit Feuchtigkeit gibt es galvanische Effekte, welche dann Löcher fressen können. Das ist das selbe Problem, wie wenn rostfreier direkt auf schwarzem Stahl aufliegt (siehe andere Postings).

Gilt das auch für den umgekehrten Fall, sodaß ich auf
schwarzen Stahl keine Edelstaqhlbürste verwewnden darf?

Nein, dabei gibt es keine Probleme:

  1. Edelstahl ist wesentlich zäher und härtser als einfacher Stahl. Dadurch hast du wesentlich weniger Abrieb als umgekehrt.
  2. Edelstahl-Spuren können keinen Flugrost erzeugen, der normal Stahl rostet ja von ganz alleine vor sich hin.

Und nicht vergessen:
Wenn du mit irgendeiner Bürste einmal schwarzen Stahl gebürstet hast, darfst du mit dieser nie mehr Edelstahl bürsten !!

MfG Peter(TOO)

Hallo Matthias,

es gibt zahlreiche verschiedene Sorten von rostfreien (oder landläufig auch VA-Stähle) Stählen und zahlreiche Gründe warum sie dennoch korrodieren und damit bei Behältern undicht werden.
Welche der folgenden Möglichkeiten bei Deinen Behältern zutrifft kann ich natürlich per Ferndiagnose nicht sagen, aber ich kann Dir erläutern welche Analysen zur genauen Bestimmung der Schadursache nötig sind.
Grund 1: Der Stahl oder der Schweißzusatzwerkstoff enthält relativ viel Kohlenstoff und kein Ti zur Stabilisierung. Dadurch kommt es in der Wärmeeinflusszone der Schweißnaht zu der Bildung von Cr-Karbiden mit der Folge, dass lokal eben in diesem Bereich unmittelbar an der Schweißnaht nicht mehr genügend Cr da ist um einen ausreichenden Korrosionsschutz zu gewährleisten. Zur Klärung dieser Frage musst Du eine Spektralanalyse durchführen (ist nicht besonders aufwändig aber Du musst eine Firma oder ein Labor kennen, die sowas machen).
Grund 2: In der Lösung, die sich im Behälter befindet ist Chlorid enthalten und führt zu Lochkorrosion oder wenn die Schweißnähte nicht sauber sind und Spalte bilden zu Spaltkorrosion. Falls also Deine Lösungen mehr als ca. 100-500 mg/l Chlorid enthalten wäre es empfehlenswert einen Mo-haltigen Stahl z. B. X5CrNiMoTi17-12-2 zu verwenden. Eine Chloridanalyse kann Dir so ziemlich jedes chemische Labor durchführen.
Galvanische Elemente durch Kombination unterschiedlicher Werkstoffe spielen bei nichtrostenden Stählen in der Regel kaum eine Rolle. Die Geschichte mit den edleren Bürsten hat eher was mit Optik als mit Korrosionschutz zu tun.
Also viel Spaß beim weiteren analysieren.

Gruß
Martin

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