Variable Bitraten bei MP3

Hallo,
ich richte gerade den LAME entsprechend dieser Vorlage ein:
http://www.audiohq.de/index.php?showtopic=47#MP3
Dort wird der Parameter -v 2 verwendet, was etwa 170-210 kbps entspricht.
(siehe http://www.audiohq.de/index.php?showtopic=52&view=fi…)

Welche Bedeutung hat hier die 320-kbit-Einstellung auf dem Screenshot?

Viele Grüße
Andreas

Hallo,
ich richte gerade den LAME … ein…
Dort wird der Parameter -v 2 verwendet, was etwa 170-210 kbps entspricht…
Welche Bedeutung hat hier die 320-kbit-Einstellung …?

Hallo Andreas,

das würde ich an deiner Stelle mit einem kurzen Stück mal ausprobieren.

Ich vermute, die Angabe „Bit rate = 320 kBit/s“ fügt ohne weitere Prüfung den Parameter „-b 320“ in die Übergabe ein. Ohne zusätzliche Angabe einer variablen Bitrate ist dieses dann die konstant verwendete Bitrate.

Bei Verwendung variabler Bitraten (Parameter z. B. - abr, -v, -V) wird der Parameter -b etwas anders definiert: Dann gibt „-b“ die minimale und „-B“ die maximal verwendete Bitrate an.

In deinem Fall vermute ich, dass mind. 320 kBit/s verwendet wird, bei -V 2 also praktisch immer. Dann empfehle ich, mind. 32 kBit/s einzustellen (wird dann in Signal-Pausen verwendet), denn manche Player kommen mit geringeren Datenraten nicht zurecht.

Eine gute Zusammenfassung der möglichen Parameter mit deren Bedeutung erhält man übrigens im Befehlszeilen-Modus:
„lame --longhelp > longhelp.txt“ veranlasst lame die ausführliche Hilfe anzuzeigen und „>“ leitet die Ausgabe statt auf den Bildschirm in eine Datei um, die man anschließend mit einem beliebigen Textbetrachter öffnen und durchsuchen kann.

Viel Erfolg

Bernhard

Hallo Andreas,

das würde ich an deiner Stelle mit einem kurzen Stück mal
ausprobieren.

Hallo Bernhard,
also ich hab mal einige Tests gemacht und dafür ein 14-Minuten-Lied (Heavy Metal) herangezogen, das sowohl ruhige Orchesterpassagen als auch volles Rohr enthält.

Der Parameter -V 2 scheint die Bitrate nicht fix einzugrenzen sondern nur grob auf 170-210 kbps auszurichen. Abweichungen möglich.
Meine MP3 in Winamp betrachtet zeigte Bitraten von 128-320 kbps.

Ich hab dann bei den ganzen Parametern den -V 2 rausgenommen und mit
-b 160 -B 320 ersetzt. Das sind nun fest definierte Grenzen, die nicht mehr überschritten werden.
Interessant ist auch die Gauß-Kurve vom LAME:
http://img241.imageshack.us/img241/3150/screen7mz1.jpg

Es werden neben der 32er-Birate nur noch 160, 192, 224 und 320 angezeigt. Bei -V 2 sieht man da alles.

Was mich nun wundert: weshalb werden hier dem 32er noch 13 Frames zugestanden? Sind das evtl gar keine eigentlichen Musikinformationen, sondern möglicherweise Headerdaten bzw. Tag-Informationen?

Gruß, Andreas

Der Parameter -V 2 scheint die Bitrate nicht fix einzugrenzen
sondern nur grob auf 170-210 kbps auszurichen. Abweichungen
möglich.
Meine MP3 in Winamp betrachtet zeigte Bitraten von 128-320
kbps.

Ich hab dann bei den ganzen Parametern den -V 2 rausgenommen
und mit
-b 160 -B 320 ersetzt. Das sind nun fest definierte Grenzen,
die nicht mehr überschritten werden.
Interessant ist auch die Gauß-Kurve vom LAME:
http://img241.imageshack.us/img241/3150/screen7mz1.jpg

Es werden neben der 32er-Birate nur noch 160, 192, 224 und 320
angezeigt. Bei -V 2 sieht man da alles.

Was mich nun wundert: weshalb werden hier dem 32er noch 13
Frames zugestanden? Sind das evtl gar keine eigentlichen
Musikinformationen, sondern möglicherweise Headerdaten bzw.
Tag-Informationen?

Hallo Andreas,

was deine Benutzeroberfläche jetzt übergibt, weiß ich nicht genau.
Jedenfalls schreibt LAME jetzt „VBR(q=4)“. Ich vermute, wenn sowohl „-b“ als auch „-B“ angegeben werden, nimmt LAME automatisch (default) „-V 4“ an, wenn das Verfahren der variablen Bitrate nicht angegeben wurde, sonst wären die Angaben unvollständig.
Warum dann trotzdem Frames mit 32 kBit/s auftauchen weiß ich nicht.

Bei mir werden Header-Daten nicht mitgezählt. Mit 32 kBit/s werden die ganzen Nullbytes codiert, die in der Pause (völlige Stille vor bzw. nach dem Track) liegen, die ich üblicher Weise vorher (mit Audacity) wegschneide.

Ich habe mir einige Batch-Dateien (.BAT) angelegt, die die Parameter enthalten und verwende dann die Kommandozeilern-Version LAME.EXE. So habe ich genaue Kontrolle, welche Parameter übergeben werden und kann leicht einige Versionen vorhalten. Da ich selten ganze CDs konvertiere, sondern meistens nur einzelne Stücke, fällt der Umweg über Batchdateien (für jeden Track einzen) nicht ins Gewicht.
Außerdem verwende ich „–abr“ (average bit rate) statt „-V“.

Bsp. „WAV2MP3_397_138a_44_18.BAT“:

@echo off

rem Start mit WAV2MP3 [LAME-Optionen] [MP3-Datei]

rem --abr 138 mittlere Datenrate = 138 kBit/s
rem -b 32 minimale Datenrate = 32 kBit/s
rem -B 192 maximale Datenrate = 192 kBit/s
rem -q 0 Qualität = Maximum
rem -m j joint stereo
rem --resample 44.1 Abtastrate = 44,1 kHz
rem --lowpass 18000 Tiefpass-Grenzfrequenz = 18000 Hz
rem --tt ID3-Tag Titel (max 30 chars for version 1 tag)
rem --ta ID3-Tag Künstler, Interpret
rem --tl ID3-Tag Albumtitel
rem --tc ID3-Tag Kommentar (max. 30 chars. for v1 tag, max. 28 chars. for v1.1 tag)
rem --tg ID3-Tag Genre
rem --ty ID3-Tag Jahr
rem --tn ID3-Tag Album-Lied-Nr. (1 bis 255, creates v1.1 tag)

c:\Programme\LAME\V_397\lame.exe --abr 138 -b 32 -B 192 --resample 44.1 --lowpass 18000 -q 0 -m j %1 %2 %3 %4 %5 %6 %7 %8 %9

Bernhard

Hallo Andreas,

zu deiner ursprünglichen Frage: die 320 hat keinerlei Bedeutung. Sobald du oben einen Encoder von Hand einträgst und eine Kommandozeile bastelst, wird alles darunter ignoriert. Die Einträge sind praktisch nur eine handvoll veralteter Encoder gedacht und eigentlich überflüssig.

Was deine Bitraten angeht: das ist normal.
Die 170-210 kbps bei v2 sind nur ein grober Mittelwert. Je abwechslungsreicher die Musik ist, je mehr Stereoanteile es gibt und je mehr auf den verschiedenen Frequenzbereichen los ist, desto stärker können die einzelnen Tracks davon abweichen.

Am deutlichsten wird das, wenn du eine „Best of“ von einem Künstler umwandelst, der schon ein paar Jahrzehnte im Geschäft ist. Extrem ist es beispielsweise bei James Brown.
Uralte Stücke, die noch auf Equipment aufgenommen wurden, die weder den heutigen Dynamik-Umfang noch den gesamten Frequenzbereich abdecken, die teilweise sogar Mono sind, landen teilweise sogar bei unter 100 kbps - und du wirst dennoch keinen Unterschied zum Original hören können. Moderne Stücke mit ausgefeilten Arangement landen dagegen auch schon mal bei 280 kbps. Wohlgemerkt: wir reden hier von zwei Tracks von der gleichen CD!
VBR gibt jedem Stück halt, was es braucht. Je breiter dein Musik-Geschmack ist, desto stärker werden die Bitraten innerhalb deiner Sammlung variiren. VBR geht auf eine konstante Qualität, und die hängt halt von der Musik ab.

Die Parameter -b und -B schränke die obere und untere Genze ein. Normalerweise braucht man diese nicht, wenn man nicht ein Gerät hat, das mit einer bestimmten Bitrate nicht klarkommt (nach meinen Erfahren kommen 80% aller Geräte, die nach Aussagen verschiedener Leute kein VBR können, durchaus mit VBR klar - die haben nur ein Problem mit 320 kbps-Frames. Wenn man mit -B 256 kodiert, können die auf einmal auch VBR ohne fehl & Tadel abspielen).

Auch mit diesen Parametern werden aber 32 kbps bei Frames mit digitaler Stille verwendet. Denn da ist nun wirklich gar nichts abzuspeichern. Irgendwo in EAC kann man einstellen, ober er Frames ohne Inhalt mit rippen (also, von CD holen) soll oder nicht. Wenn du da umschaltest, gehen bei deiner Methode auch die 32 kbps-Frames weg.

Aber wie gesagt: du brauchst diese Parameter nicht. Die Entscheidung, wann welche Bitrate zu benutzen ist, kannst du ruhig dem LAME überlassen - wenn er extrem niedirge oder extrem hohe Bitraten benutzt, dann hat er auch einen guten Grund dafür . . .

lg, mabuse