Hallo,
ich weiß ja nun nicht, ob das hier das richtige Brett ist.
Aber angeregt durch den Willen und das sich anschließende (zum Glück kurze) Leiden des Herren Rex Gildo interessiert mich mal Folgendes:
Welche Spielarten des Suizids gibt es denn und welche davon sind nahezu schmerzfrei und/oder „todsicher“?
Ok, das ist eine zugegebenermaßen heikle Anfrage im Brett „Medizin“, aber irgendwie interessant.
Ich hoffe einfach mal auf konstruktive Beiträge.
(Nur soviel: Dieses Thema berührt mich durch 2 sehr persönliche Erfahrungen im engeren Bekanntenkreis, wo es eben nicht so „reibungslos“ funktioniert hat.)
Gruß
Terry
prinzipiell sollte kein angehender selbstmoerder sterben, da es fuer alle probleme einen ausweg gibt.
dieser satz klingt schön, solange er in die ohren des kandidaten kommt under somit einen gespraechspartner fuer seine probleme findet.
versuche dieser art sind hochprozentig hilferufe!
andererseits gibt es keine hundertprozentige, schmerzfreie, emotionslose methode, kurz + schnell aus dem leben zu scheiden, da hier eine gewisse aktivitaet vorausgesetzt werden muss.
d.h: du musst konkret auf den turm steigen, von dem du springen willst, du musst das medikament besorgen, das dich niederrafft, du musst was tun, um nix mehr tun zu muessen.
dieser aufwand - gepaart mit den aengsten der bevorstehenden ungewissheit fuer den erfolg - steht in einem uebermaechtigen verhaeltnis zu dem, was die loesung fuer das urspruengliche problem war.
daher wird es immer rationaler + rationeller sein, die energie, die man fuer den suizid benoetigen wuerde, ganz einfach in die loesung des problems reinzustecken.
in diesem sinne
khs
Hallo lieber AK
Wenn die beiden Buchstaben was mit Ihnen persönlich zu tun haben, freut es mich, dann kann ich Sie nämlich auch persönlich ansprechen. Es gaht ja um ein zutiefst menschliches Thema.
Wenn Sie fragen, was die elegantesten, am wenigsten schmerzvollen Varianten des Suizid sind, dann muß ich antworten: Das hängt ganz von Ihnen ab. Ich kenne Sie nicht, ich weiß nicht, welch dramatische Ader Sie haben, und ich weiß vor allem nicht, was Sie damit bezwecken. Denn davon hängt ja die Art jedes Selbstmordes zuletzt ab.
Es kann ja gut sein, daß Sie einfach mit den Erfahrungen, die Sie aus Ihrem Bekanntnkreis erwähnen, nicht gut zurecht kommen. Dann sagen Sie das offen, und Ihnen kann geholfen werden.
Schließlich wollte noch jeder mir bekannt gewordene Selbstmordkandidat einen letzten Willensakt damit verknüpfen, ein Zeichen setzen, jemanden treffen, betroffen machen, ich denke oft: bestrafen.
So eine letzte, „finale“ Aktion hängt deshalb in Wahrheit gar nicht so sehr davon ab, was am meisten ästhetisch oder unästhetisch, schmerzvoll oder schmerzlos sein könnte. Ihre Frage wäre, oberflächlich betrachtet, deshalb sogar ein Unsinn, weil es so viele Varianten des Selbstmordes gibt wie Individuen leben, die sich umbringen wollen.
Die Frage ist sogar ein wenig kokett, weil Sie damit äußern, sich selbst „im Falle eines Falles“ nicht weh tun zu wollen! Aber Sie wollen - offenbar wieder in Anspielung auf Ihre Freunde - es wohl besser machen.
Wunderbar! Aber dann haben Sie noch nicht ausgelebt. Seien Sie mir nicht bös. - Oder seien Sie es!, das wäre mir eigentlich noch lieber. Denn dann würden Sie Ihre Aggression nämlich auf ein Ziel lenken und daraufhin sich mit Ihrer tatsächlichen Situation auseinanderzusetzen haben. Das wäre ein erster Schritt.
Ich schreibe das im Brett, weil ich weiß, daß viele Leute sich vom Gedanken an einen „Untergang mit wehenden Fahnen“ sehr angezogen fühlen, und ich einfach nicht will, daß Sie so ganz im Mäntelchen der „ganz und gar unschuldigen Anfrage“ deren mögliche Neigungen auch noch triggern (auslösen), ihnen also einen ähnlichen Gedanken einimpfen, sozusagen, sie mit sich nehmen. Dazu wären Sie und ich in unserem öffentlichen Diskurs nämlich absolut nicht berechtigt.
Ein sehr angesehener und geachteter Lehrer von mir hat einmal den Satz geprägt, in den von Ihnen angedeuteten Fällen wäre das Glücken des Selbstmordes eigentlich ein Mißgeschick. Denn diese Sorte von Selbstmordkandidaten, die - wie Sie eben hier - zuvor öffentlich nette Erkundigungen einziehen und so auf sich aufmerksam machen, will ja den Effekt ihrer finalen Tat auch irgendwie genießen. Und das geht in der Form natürlich, als Leichnam, nicht mehr.
Eines möchte ich Ihnen noch sagen: Fühlen Sie sich von mir sehr ernst genommen. Sonst säße ich wohl nicht am Samstagvormittag am PC und würde Ihnen ein Re-Posting schreiben. Indem ich Sie aber ernst genommen habe, können Sie meine Antwort nicht so einfach in den Wind schreiben, sondern werden sich in irgend einer Form daran halten können. Da ich nicht weiß, wo Sie sind, kann ich ihnen nur sagen: Wenden Sie sich an einen vertrauenswerten Menschen, der zudem gelernt hat, in solchen Fällen da zu sein und korrekt zu helfen.
Indem Sie sich an eine (n) Psychologen, Psychiater oder Psychotherapeuten (-in) wenden, werden Sie schon den zweiten Schritt getan haben, der Ihre Absicht ziemlich schmerzfrei umgestalten wird: Sie werden nämlich erfahren, daß Sie Ihre Probleme auch anders meistern können als durch die Ankündigung von oder das öffentliche Kokettieren mit finalen Akten.
Sterben werden wir alle zu einem Zeitpunkt, der für uns gemeint ist und daher dann stimmt. Lassen wir das zu und hoffen wir’s.
Und jetzt gehen Sie ans Telefonbuch und machen Sie uns hier im Brett keine anonymen Andeutungen. Ich will von Ihnen in absehbarer Zeit ein Posting sehen, daß Sie es geschafft haben. Und dieses Posting soll von Ihnen selbst kommen, daß wir uns recht verstehen.
Danke.
Dr. V. Ellmauthaler, Wien
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Ups?!? Selbstmordkandidat???
Hallo lieber Dr. Ellmauthaler!
Ich kenne den Verfasser „AK“ zwar auch nicht, aber aus seiner Wortwahl denke ich entnommen zu haben, dass es sich hier um keinen potenziellen Selbstmordkandidaten handelt!?
Ich hoffe, das klingt jetzt für andere Leser nicht zu „abgehoben“, da ich eigentlich PC-Techniker bin aber viele Erfahrungen als Zivi im Krankenhaus auch mit Selbstmördern habe…!?, aber die Bemerkungen „zum Glück kurzes Leiden“ des Rex Gildo u. a. lassen mich NICHT vermuten, dass „AK“ ein „Kandidat“ ist!!!
Ein solcher sucht sich sicher anderswo als hier Ratschläge (auch wenn es hier auch sehr anonym ist!), und schreibt nicht im Stil von „AK“.
Ich bin im Internet auf zwar witzig gemeinte, aber gut ausführbare Praktiken des Selbstmordes gestossen, was für alle leicht sein dürfte, die in einer beliebigen Suchmaschine etwa nach „suicide +methods“ etc. suchen!
Ich weiss nicht, welcher Art Dr. Sie sind, aber Sie scheinen es (sorry wegen meiner Wortwahl, dafür bin ich hier bekannt!) etwas zu verbissen zu sehen, 1. wegen Ihres Kommentares, 2. weil Sie sich hier unter Dr.soundso anmelden u. sich 3. siezen lassen. (Das „Sie“ ist zwar eine Höflichkeitsform die ich natürlich respektiere, aber manchmal auch eine Art des überheblichen Distanzierens; ein Dr. oder Prof. hat keinesfalls ein selbverständliches „Sie“ zur Folge, ein hohes Alter mit Lebenserfahrung flösst mir persönlich wesentlich mehr Respekt ein… aber das ist ein anderes Thema!)
Verstehen Sie das bitte alles nicht falsch und persönlich gegen Sie, ich achte und beachte das wie Sie sehen und ich würde auch alles versuchen, einen Selbstmörder von seinem Vorhaben abzubringen, aber „AK“ scheint mir keiner zu sein!
In diesem Sinne,
mfG,
Markus Feuersenger!
(Jetzt denken sich wohl einige „endlich wissen wir wer er ist…“)
Stimmt, damit habe ich nichts im Sinn
Dennoch finde ich es mehr als ehrenwert, wenn sich jemand eine so große Waffel macht und versucht, auf einen Eventuellen einzugehen.
Gruß
Terry
Lieber WWW-Kollege,
Sie verwechseln da vielleicht etwas: Ich sieze die Leute, so wie auch Sie eben, das ist meine ganz persönliche Art, und wenn mich einer duzen möchte, das tun viele, ist das für mich kein Problem.
Fachlich, sagen Sie selber, sind Sie Experte auf einem anderen Gebiet. Ich will hier auch nicht die Technik meiner Intervention bereden, seien Sie sicher, jedes Wort ist gut überlegt.
Wenn Sie mein Doktorat stört, kann ich auch nix machen, in unserem Land sind wir verpflichtet, zum Namen gehörige Titel zu tragen. Mein Magisterium gehört nicht direkt zum Namen, Sie haben es in meiner Adresse auch nicht gefunden.
Ich glaube auch, daß Sie das alles eigentlich nicht wesentlich was angeht.
Alles Gute,
V.E.
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Lieber Terry,
Eine große Wafgfel machen, ist mir nicht geläufig, vielleicht heißt es zu viel Wind um eine Sache machen oder das Maul zu weit aufreißen?
Sehen Sie: So ist das, wenn einer kokette Fragen stellt und an einen wie mich kommt: der solche Äußerungen gelernt hat ernst zu nehmen. Ich kenne persönlich einige Suizidkandiodaten, die zuerst so witzig darüber geplaudert hatten und es dann doch versucht haben. Ich nehme also lieber einmal was zu ernst als daß ich erkennen müßte: scheiße, das hast aber jetzt zu leicht genommen.
Sie haben aber inzwischen eine witzige Selbstmord-Seite empfohlen bekommen. Ich bitte Sie aber, anderen, vielleicht wirklich labilen Leuten nicht Zündstoff zu verschaffen. Verstehen Sie meinetwegen meine Intervention auch in diesem Sinne.
Alles Gute.
V.E.
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Auch ich habe die Frage so gedeutet und weiß aus eigener Erfahrung, daß suizidgefährdete Menschen in einem frühen Stadium, nach genau so einer „schmerzfreien“ Methode suchen. Das ist aber erst nur ein theoretisches Planen und nichts weiter, als ein Hinweis darauf, daß sie mit den eigentlichen Problemen nicht zurecht kommen. Ich glaube das jemand, der noch nach dieser Methode sucht, zwar schon eine starke Belastung verspürt, aber noch gar nicht in der Lage ist, dieses Vorhaben in die Realität umzusetzen, da das Beschäftigen mit diesem Thema vorerst nur eine Flucht vor den vermeintlich unlösbaren Problemen darstellt. Es dauert eine längere Zeit bis sich diese Gedanken fest in der Psyche verankern und dann später dazu führen, daß jemand tatsächlich glaubt, es gäbe keine andere Lösung. Das ist eine Art negativer Autosuggestion die umso wirkungsvoller ist, je länger sie andauert. Menschen, die sich sozusagen im Endstadium dieser „Illusion“ befinden sind so verzweifelt, daß die Angst vor Schmerzen in den Hintergrund tritt.
Das ist meine unwissenschaftliche Sicht zu diesem Thema und ich glaube, daß Doktor E. mit seiner Antwort genau den Punkt getroffen hat. Jemand der Bekannte hat, die sich auf schlimme Art das Leben genommen haben, interessiert sich deswegen nicht dafür wie man es „besser“ machen kann.
Schulfach: Suizid
Hallo!
Ich kann mich daran erinnern, daß wir in der 7. Klasse mal einen Lehrer hatten, der uns in der Bio-AG einmal verschiedene Selbstmordarten vorgestellt hat. Ziemlich krass. Und bei allen hat er uns erklärt, was dabei alles schief gehen kann, oder daß es ziemlich schmerzhaft ist usw. Im Prinzip sehr informativ.
Ich hoffe für ihn nur, daß er niemals einen Schüler hat, der sich danach irgendwann dann tatsächlich umbringt.
Swantje