Vasektomie und Samenbank

Hallo,

ich hätte da eine mehrteilige Frage, weil ich gerade am Überlegen und Recherchieren bin.

  • ich (40, zweifacher Vater) plane, eine Vasektomie zu Verhütungszwecken durchführen zu lassen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mind. die nächsten 10 Jahre keinen Kinderwunsch haben werde, für die Zeit danach bin ich mir nicht so sicher. Nach 10 Jahren ist meines Wissens die Wahrscheinlichkeit einer ‚Rückgängig-Machung‘ aber auf jeden Fall recht gering. Ist das richtig?

  • aus diesem Grund liebäugle ich damit, mein Sperma einzufrieren, um dann im Fall des Falles damit eine einfache Insemination durchführen zu lassen. Ist das dann wirklich so simpel, oder stelle ich mir das nur so einfach vor, weil z.B. die Qualität des tiefgekühlten Spermas mit den Jahren/Jahrzehnten so sinkt, so dass die ‚Erfolgswahrscheinlichkeit‘ nicht mehr sehr hoch ist?

  • mir ist der Anbieter KRYOBANK in Berlin als sehr günstiger Anbieter bekannt:
    (MOD Volker, direkten Link entfernt)
    Kann mir jemand etwas über die sagen? Seriosität usw.

  • kann mir jemand weitere Anbieter im Bereich < 250,-/Jahr Einlagerungsgebühr nennen? Evtl. im vermutlich günstigeren EU-Ausland

  • hat jemand noch andere Ideen zum Thema ‚Vasektomie, aber nicht völliges Aufgebenwollen der Zeugungsfähigkeit‘?

Dank&Gruß
F.

Dazu gibt´s keine Ideen, Vasektomie bedeutet Zeugungsunfähigkeit!

Und wenn ich das hier lese, dann sollte man doch überhaupt von der Vasektomie absehen. ramses90

Danke für deine Antwort!

Naja, ich finds ja auch nicht gerade super, aber eine bessere Alternative zur männlichen Verhütung fällt mir auch nicht ein. Das geht jetzt aber in Richtung Grundsatzdiskussion (die habe ich mit mir selbst und anderen jahrelang geführt).

Gruß
F.

Guggel mal nach: Vasalgel.
Soll 2018 auf den Markt kommen.
Also, eine Vasektomie wieder rückgängig machen kann, muss aber nicht funktionieren!
Diese findet ja so statt, dass in größtmöglicher Weise gewährleistet ist, dass der Spermienfluß unterbrochen ist.
Es wird also nach Freilegung des Samenleiters dieser durchtrennt. Ganz Vorsichtige Entnehmen dazu auch ein Stück von ca. 5 Cm um es dem Patienten nach der OP zu zeigen.
Dann werden in beide, nun entstandene Enden, jeweils eine Elektrokauternadel (Diathermie) eingeführt mit der der Samenleiter bis zu einer Tiefe von ca. 4 cm verödet wird.
Erst dann werden die Enden jeweils umgelegt und mittels Nahtmaterial unterbunden.
Und wenn das ordentlich gemacht wurde, wächst da freiwillig nix mehr zusammen. ramses90

Das ist auch ein Grund, warum ich die V. so lange rausgezögert habe, da ständig irgendein Verhütungsmittel für den Mann kurz vor dem Durchbruch stand :wink:

Ich hab nächste Woche eh einen Beratungstermin, da werde ich mögliche Alternativen ansprechen.
Ich bin da aber nicht so optimistisch wie die Medienberichte über Vasalgel (oder auch über dieses Bimek-Schalterprinzip), denn es geht ja nicht nur um den Verschluss der Samenleiter, sondern auch um einen mit strukturellen Veränderungen einhergehenden Arrest der Spermienproduktion.

Gruß
F.

Hallo!
Heute bist Du 40, in 10 Jahren bist Du 50, bis der dann gezeugte Nachwuchs aus dem Gröbsten raus ist, bist Du 70 oder noch älter oder tot, was ich Dir nicht wünsche. In dem Alter ist man Großvater, hast Du daran schon mal gedacht? Also spar Dir den Quatsch, das ist meine Meinung. Bin 67 und hatte eine Vasektomie, weil ich meiner Frau die weitere Einnahme der Pille ersparen wollte.
MfG
airblue21

Danke für deine Meinung.
Wenn ich das so sehen könnte wie du, dann würde ich mir immerhin die Überlegerei sparen :wink:
Ich sehe es halt anders.
Natürlich ist meine FamilienPLANUNG längst abgeschlossen, aber für ein „Liebeserzeugnis“ gibts aus meiner Sicht kein Alter. In einem anderen Teil der Welt, mit der richtigen Partnerin kann ich mir das auch im höheren Alter gut vorstellen, dass solche Wünsche auftreten. Ob ich denen dann nachgeben würde oder lieber „vernünftig“ bleibe, kann ich jetzt schlecht prognostizieren.
Das passt jetzt aber nicht ins Medizin-Brett …

Gruß
F.

So, ich antworte mir mal selbst mit meinem Erfahrungsbericht. Vielleicht stolpert einer im Archiv oder per google drüber und findet ihn hilfreich.

Lieber FBH,

bei mir war es so:

Bin zum Urologen zum verpflichtenden Beratungsgespräch: bezahlt die Kasse

eine Woche später Flug nach Berlin zu oben genannter Kryobank zur Spermaabgabe und Bluttest; ne Menge Unterlagen für die Einlagerung unterschrieben; Kosten ca. 300 Euro, problemlos geklappt

eine Woche später Blutbefund und Spermiogramm per Post zugescheckt bekommen; Sperma ist geeignet, deshalb tritt der Einlagerungsvertrag in Kraft

paar Tage später: jährlich Lagerungsgebühr abgebucht: 240 Euro pro Jahr
(von den Anbietern hier in Süddeutschland weiß ich von keinem, der unter 400/Jahr anbietet)

ca. 2 Wochen später: Vasektomie durchgeführt: Kosten 460 Euro incl. sämtlicher geplanter Nachuntersuchungen und Kontroll-Spermiogramme.

Schmerzen dabei übrigens links beträchtlich, rechts gar keine; Grund ist der im Kindesalter operierte Hodenhochstand links gewesen, der zu innervierten Verwachsungen um den Samenleiter geführt hat. Unterhaltung mit dem Operateur währenddessen: ausgezeichnet.

Fazit: Werde bald fast zu hundert Prozent sicher sein können, dass ich keine ungewollten Schwangerschaften ‚produziere‘, kann aber weiterhin so lange ich will gewollte Schwangerschaften ‚produzieren‘ ohne großes Aufhebens.
Das hätte ich schon vor 10 Jahren so machen sollen. Die Qualität des konservierten Spermas wäre besser gewesen und so manche Verhütungs-Sorgenfalte hätte ich mir auch erspart.
Finanziell hätte es sich vermutlich auch fast gerechnet, wenn man die Pille meiner Partnerin gegenrechnet.

Es grüßt Dich herzlich
Dein FBH