Vater, warum hast du mich Verlassen?/Hiob

Hallo!

Mein Dozent in Antikes Israel hat eine interessante These geäußert.
Und zwar begründete er die Version von Jesu letzten Worten „warum hast du mich verlassen?“ damit, dass das schlimmste für den Menschen die Gottverlassenheit sei. Und da Jesus das Leid der Menschheit auf sich nehme, nehme er auch die Gottverlassenheit auf sich.

Klingt ja ganz logisch.

Wir sprachen in der selben Stunde auch über das Buch Ijob/Hiob und jetzt frag ich mich… wenn Gottverlassenheit das schlimmste für den Menschen darstellt, ganz abgesehen von den Spielereien die sonst nocht geschehen, bringt Gott dazu sich auf die Nörgeleien des Satans einzulassen?
Warum lässt er Hiob durch den Satan leiden und nimmt sich selbst hinweg? Nur damit alles am Ende wieder umgekehrt wird?
Ich verstehe es nicht.

Und noch eine Frage habe ich, und zwar werden in Ijob 1,6 die Gottessöhne erwähnt, und unter ihnen erschien Satan:
„Eines Tages geschah es, dass die Gottessöhne kamen, um vor Jahwe hinzutreten. In ihrer Mitte erschien auch der Satan.“
Sie werden öfter genannt.
Aber wer sind denn diese Gottessöhne?
Kann Gott überhaupt Söhne haben? Mit Jesus gab es da ja schon genug Schwierigkeiten…

(und ganz nebenbei, bin ich die einzige, die sich bei dem Prolog an den Prolog von Faust I erinnert fühlt?)

lg
Kate

PS: Nein, ich brauche das weder für Hausaufgaben, noch für die Uni, noch sonst irgendwas. Dort ist das Thema abgeschlossen. Es interessiert mich einfach nur, glaubt’s oder lasst es bleiben.

Und noch eine Frage habe ich, und zwar werden in Ijob 1,6 die
Gottessöhne erwähnt, und unter ihnen erschien Satan:
„Eines Tages geschah es, dass die Gottessöhne kamen, um vor
Jahwe hinzutreten. In ihrer Mitte erschien auch der Satan.“
Sie werden öfter genannt.
Aber wer sind denn diese Gottessöhne?
Kann Gott überhaupt Söhne haben? Mit Jesus gab es da ja schon
genug Schwierigkeiten…

Hallo Kate

Die Gottessöhne stehen für die guten, konstruktiven Gedanken, die aus de Tiefe Ihres Inneren als Inspiration und heiliges Versprechen emporsteigen. SATAN steht für Opposition oder Ihrem Feind.
Hier wird Ihnen gesagt, dass die Feinde Ihrem eigenen Haus oder Bewusstsein zugehören. Sie müssen in Ihrem Inneren nach dem Bösen oder negativen Denken suchen. Der fiktive Dialog zwischen dem Herrn und Satan in Vers sieben, steht lediglich für den Argumentationsprozess oder die spirituelle Gedankenbewegung, die in Ihnen abläuft und in deren Verlauf Sie Ihre widerstreitenden Gedanken verbannen und Ihr Ideal akzeptieren.
Etc. Etc.Etc. Der Rest ist im ähnlichen Jargon lesbar.
Hiob muss, wie die Bibel allgemein, „übersetzt“ werden.
Das ist eine Art Bildersprache. Was lernt ihr eigentlich auf der Akemie ?

Grüß Gott in Franken, man muss für jeden Beitrag danken.
easy! man.

XD

Natürlich weiß ich auch das Satan nicht mit Bockshörnern durch die Gegend läuft. Aber wenn man sich mit den Glaubensinhalten vor allem alter Kulturen auseinander setzt ist es unvermeidbar Bilder zu finden die auch als Bilder angesehen werden.
Gott ist ja auch erstmal Gott, und nicht das auf Perfektion projizierte Bild der Menschheit, er wird als Gott als „Person“ wenn auch mit anderen Attributen verehrt.

Und grade wenn es um die Bibel geht muss man gucken in wieweit sich die Auslegung überhaupt halten lässt.
Ich habe von den Gottessöhnen noch nie gehört, habe aber die Bibel auch erst eineinhalb mal durchgelesen und nicht wirklich im Kopf (bis auf die wichtigsten Geschichten). Diese sind jetzt also kurzgefasst konstruktive Gedanken (danke für die Information!).
Aber es hätte ja auch sein können dass irgendwo in der Bibel eine Ecke steht wo sie benannt werden mit Namen und was weiß ich…
Nur blätter mal eben ne Bibel durch wenn man sowas sucht oO°

lg
Kate, die froh wäre, wenn man sowas wie Google für Bücher erfinden könnte XD

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bibel online
hi kate

meinst du soetwas?

http://www.bibel-online.de/

liebe grüsse,
coco

BS"D

Hallo.

Ich habe von den Gottessöhnen noch nie gehört, habe aber die
Bibel auch erst eineinhalb mal durchgelesen und nicht wirklich
im Kopf (bis auf die wichtigsten Geschichten).

Wie wäre es erst einmal mit Bereischis (Genesis) 6:2? Ist in beiden Fällen von den Bnei haElokim die Rede. Gibt noch andere Stellen.

Diese sind jetzt also kurzgefasst konstruktive Gedanken (danke für die
Information!).

Das es nicht nur die eine sondern mehrere Stellen gibt, ist dieses kaum haltbar, da es an anderer Stellen so keinen Sinn ergibt. Aber das ist oft so, bei diesen freien Interpretationen, dass sie oft nur punktuell greifen.

Aber es hätte ja auch sein können dass irgendwo in der Bibel
eine Ecke steht wo sie benannt werden mit Namen und was weiß
ich…

Nein, zumindest das ich jetzt nicht wüsste. Allerdings gibt es im Judentum zahlreiche Auslegungen zu diesen Stellen und wer nun damit gemeint ist. Im Christentum sollte es dieses doch auch geben oder nicht? Gibt es hier keine Bücher wo dieses nachgeschlagen werden kann? Ich müsste dazu jetzt nur ins Wohnzimmer geben.

So, war kurz im Wohnzimmer. Mal sehen… Raschi (Gelehrter im Mittelalter) übersetzt hier anders, was auch möglich ist mit „Söhne der Herren“, die Söhne der Fürsten und Richter; eine andere Erklärung nach ihm: die „Söhne des Herrn“, dass sind die Engel, die im Auftrag des Allgegenwärtigen dahingingen. Auch Rabb. Hertz bezieht sich auf beides, wobei er mehr die erste Ansicht vertritt und hier, dass dieses die Willkühr und Unterdrückung der damaligen Zeit ausdrückte, dass die Söhne der Fürsten sich die Frauen einfach nahmen. Er führt eine weitere Erklrärung an, dass es sich dabei um Menschen handeln, die G´tt dienen und darum so bezeichnet werden. Dieses wäre auch im Einklang mit anderen Stellen, wo Menschen z. B. die Söhne Schets die G´tt besonders dienen, auch „Söhne G´ttes“ genannt werden. usw. usw.

Kate, die froh wäre, wenn man sowas wie Google für Bücher
erfinden könnte

Mh, gibt es doch?! Es gibt mittlerweile doch sehr gute Stichwortdatenbanken gerade auch zur Bibel, welche wohl auch irgendwo an der Uni zugänglich sein sollten oder nicht? Ich würde da echt einmal nachfragen.

Gruss,
Eli

1 Like

Wie praktisch!
Danke :smile:

lg
Kate

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Aber wer sind denn diese Gottessöhne?
Kann Gott überhaupt Söhne haben? Mit Jesus gab es da ja schon
genug Schwierigkeiten…

Aus dem Kontext heraus, kann es sich nur um ein Geschehnis im Himmel handeln. Daraus läßt sich dann schließen, daß es sich um die Kräfte handeln muß, die Erzengel oder auch Emanationen genannt werden. Satan galt ja auch als ein solcher.

Es gibt unterschiedlich Vier von diesen Söhnen Gottes. Wahrheit, Bewußtsein, Liebe und Licht. Satan war der Gott des Lichtes. Er stürzte in die Dunkelheit.

gruß
thorshammer

BS"D

Hallo.

Ich habe von den Gottessöhnen noch nie gehört, habe aber die
Bibel auch erst eineinhalb mal durchgelesen und nicht wirklich
im Kopf (bis auf die wichtigsten Geschichten).

Wie wäre es erst einmal mit Bereischis (Genesis) 6:2? Ist in
beiden Fällen von den Bnei haElokim die Rede. Gibt noch andere
Stellen.

Danke für die Stelle, die kenne ich sogar (allerdings wusst ich nicht, dass es *diese Stelle* ist…) In der Übersetzung die ich da kannte, war statt von Gottessöhnen tatsächlich von Engeln die Rede und daraus (also in Verbindung mit den Frauen) entwickelten sich dann Riesen…

Aber es hätte ja auch sein können dass irgendwo in der Bibel
eine Ecke steht wo sie benannt werden mit Namen und was weiß
ich…

Nein, zumindest das ich jetzt nicht wüsste. Allerdings gibt es
im Judentum zahlreiche Auslegungen zu diesen Stellen und wer
nun damit gemeint ist. Im Christentum sollte es dieses doch
auch geben oder nicht? Gibt es hier keine Bücher wo dieses
nachgeschlagen werden kann? Ich müsste dazu jetzt nur ins
Wohnzimmer geben.

Puh. Ich bin ja nur Papierchrist. Habe mich mit diversen Übersetzungen (mangels Sprachkenntnissen) der Bibel selbst auseinander gesetzt und besitze ein Bibelkonkordat (Stichworte und Gestalten), das konnte mir da allerdings nicht weiterhelfen.
Früher hätte ich ja einfach den Pfarrer gefragt der Nebenan wohnt, aber bei unserem neuen kann man das leider vergessen *vermisst ihren alten Pfarrer*schnief* sorry.

So, war kurz im Wohnzimmer. Mal sehen… Raschi (Gelehrter im
Mittelalter) übersetzt hier anders, was auch möglich ist mit
„Söhne der Herren“, die Söhne der Fürsten und Richter; eine
andere Erklärung nach ihm: die „Söhne des Herrn“, dass sind
die Engel, die im Auftrag des Allgegenwärtigen dahingingen.

Als Engel hätt ich die „Gottessöhne“ jetzt auch als Anhieb identifiziert, aber mit dem tatsächlichen Begriff „Engel“ muss man ja sehr vorsichtig sein.

Auch Rabb. Hertz bezieht sich auf beides, wobei er mehr die
erste Ansicht vertritt und hier, dass dieses die Willkühr und
Unterdrückung der damaligen Zeit ausdrückte, dass die Söhne
der Fürsten sich die Frauen einfach nahmen.

Diese Version kannte ich dann auch so ungefähr (habs nur nicht damit verbunden)… von den Zeugen Jehovas.

Er führt eine

weitere Erklrärung an, dass es sich dabei um Menschen handeln,
die G´tt dienen und darum so bezeichnet werden. Dieses wäre
auch im Einklang mit anderen Stellen, wo Menschen z. B. die
Söhne Schets die G´tt besonders dienen, auch „Söhne G´ttes“
genannt werden. usw. usw.

Kate, die froh wäre, wenn man sowas wie Google für Bücher
erfinden könnte

Mh, gibt es doch?! Es gibt mittlerweile doch sehr gute
Stichwortdatenbanken gerade auch zur Bibel, welche wohl auch
irgendwo an der Uni zugänglich sein sollten oder nicht? Ich
würde da echt einmal nachfragen.

Gruss,
Eli

Danke nochmals :smile:

lg
Kate

Aber wer sind denn diese Gottessöhne?

Hallo!
In meiner Konkordanz habe ich noch eine dritte Stelle gefunden, wo die „Gottessöhne“ erwähnt werden: Hiob 38;7.
Ich finde es ganz sinnvoll, mehrere verschiedene Bibelübersetzungen zu vergleichen. In der „Neue-Welt-Übersetzung der Heiligen Schrift“ (große Ausgabe) sind immer wieder Fußnoten mit dem hebräischen oder griechischen Urtext angegeben. In Hiob 38;7 heißt es auch hebräisch bene Elohim „Söhne Gottes“, „Gottähnliche“, „Engelscharen“.
Da findet man noch viel Interessantes, z.B. die vielen Aspekte oder Namen Gottes, die später nur immer mit „Herr“ übersetzt wurden (Adonai, Ha Elohim…). Oder in Genesis 1;26: "Lasst uns Menschen machen in unserem Bilde… Plural! (mit hebräischem Text in der Fußnote.)So einsam ist Gott also in seinem Haus der vielen Wohnungen nicht!
Zu Hiob und der Sündenbock-Problematik ließe sich viel sagen, da gibts ganze Bücher zu dem Thema…

Liebe Grüße! Ina.

google für Bücher
Hallo,

bin zwar kein lebendes Buch wie Eli, aber wie wär’s mit http://print.google.com ?

Das ist eine Stichwortsuche für Bücher. Funktioniert sicher nicht mit allen Stichworten (manchen sind einfach zum Suchen ungeeignet), aber für manche Sachen ist es ganz nützlich.

Schöne Grüße

Petra

Gottverlassenheit und Gottessöhne
Hi Kate,

schade, so viele Fragen auf einmal in einem Posting macht das Antworten nicht leichter.

Und zwar begründete er die Version von Jesu letzten Worten
„warum hast du mich verlassen?“ damit, dass das schlimmste für
den Menschen die Gottverlassenheit sei. Und da Jesus das Leid
der Menschheit auf sich nehme, nehme er auch die Gottverlassenheit auf sich.

Das ist eine von vielen möglichen Interpretationen. Diese hier basiert auf der (paulinischen) Voraussetzung, daß der Tod Jesu ein Sühneopfer für die „Sünden“ der Menschen sei.

Allein die Textgrundlage an dieser Stelle Mat. 27.46 ist aber nicht eindeutig. Näheres dazu und die Beziehung zu dem möglicherweise darin enthaltenen Zitat Psalm 22.2 siehe:

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

wenn Gottverlassenheit das
schlimmste für den Menschen darstellt, ganz abgesehen von den
Spielereien die sonst nocht geschehen, bringt Gott dazu sich
auf die Nörgeleien des Satans einzulassen?

Das sind keine Nörgeleien des Satan, sondern ein Auftrag, den Gott dem Satan gibt: Er soll die Standfestigkeit der Gottesttreue Hiobs prüfen.

„Eines Tages geschah es, dass die Gottessöhne kamen, um vor
Jahwe hinzutreten. In ihrer Mitte erschien auch der Satan.“
Sie werden öfter genannt.

Ja, in Hi 1.6, 2.1 und 38.7

Aber wer sind denn diese Gottessöhne? Kann Gott überhaupt Söhne haben?

Das ist schon etwas schwieriger. Eine religionshistorische Antwort sieht natürlich anders aus als eine immanent religiöse Auslegung. „Gottessöhne“ ist ein Begriff, der auch in anderen (auch früheren) semitischen Religionen vorhanden ist: Babylon, Ugarit usw. usw.

Gottessöhne werden an verschiedenen Stellen des Alten Testamentes erwähnt, vor allem in 1. Mose 6.2-4, wo sie einen ganz anderen mythologischen Hintergrund haben als im Hiob. Der Gottesbegriff verwandelt sich ja im Verlaufe der Niederschriften von einem Stammesgott nomadischer Völker zu einem Hauptgott eines Königreiches. Zur Abfassungszeit des Hiob, auch wenn die nicht eindeutig festzulegen ist, ist es der Gott mit einer riesigen Heeresmacht (jhwh zebaoth), einem Hofstaat bzw. einem Heer von Beratern und Verehrungsinstanzen. Das sind hier die Gottessöhne (bene jhwh bzw bene elohim).

Sie sind hier schon (im Unterschied zu den bene jhwh in 1. Mose) eher mit den mal’ak jhwh („Engel Gottes“) gleichgesetzt. Man darf bei diesen Fragen nicht vergessen, daß diese Texte 2500 bis 3000 Jahre alt sind.

(und ganz nebenbei, bin ich die einzige, die sich bei dem
Prolog an den Prolog von Faust I erinnert fühlt?)

Es ist keinerlei Geheimnis, daß Goethe für seinen „Prolog im Himmel“ den Hiob als Vorlage genommen hat.

Gruß

Metapher

Daraus läßt sich dann schließen, daß es sich
um die Kräfte handeln muß, die Erzengel oder auch Emanationen genannt werden.

Warum schreibst du immer wieder solchen Unsinn, der allein deiner Phantasie entspringt? Es ist hier nach einer problematischen Stelle des Tanach gefragt, mit dem deine Phantasien nicht die Bohne zu tun haben.

Satan galt ja auch als ein solcher.

Weiterer Unsinn.

Es gibt unterschiedlich Vier von diesen Söhnen Gottes.
Wahrheit, Bewußtsein, Liebe und Licht.

Noch größerer Unsinn. Pure Phantasie, die mit der Fragestellung und den befragten Texten nichts zu tun haben. Und du weißt das ganz genau!

Satan war der Gott des Lichtes. Er stürzte in die Dunkelheit.

Absoluter Unsinn. Wenn du keinen blassen Sch keinerlei Sachkenntnis hast, warum führst du dann hier immer wieder Fragende mit privatmissionarischer Absicht in die Irre?

Das widerspricht den Spielregeln des w-w-w!

Gruß

Metapher

7 Like

Hallo Kate

Und zwar begründete er die Version von Jesu letzten Worten
„warum hast du mich verlassen?“ damit, dass das schlimmste für
den Menschen die Gottverlassenheit sei. Und da Jesus das Leid
der Menschheit auf sich nehme, nehme er auch die
Gottverlassenheit auf sich.

Hin und wieder frage ich mich angesichts solcher Interpretationen, wie weit manche Theologen eigentlich gehen, um die elementarsten menschlichen Leidensäußerungen in theologisch-teleologische Aussagen zu verdrehen. Da kann einem schon das kalte Grausen kommen ob solcher akademischen Gefühlskälte.
Ein ans Kreuz gschlagener, also furchtbar gefolterter, leidenden Mensch kann ja wohl noch so eine Bemerkung machen.
Gruß,
Branden

Absoluter Unsinn. Wenn du keinen blassen Sch keinerlei
Sachkenntnis hast, warum führst du dann hier immer wieder
Fragende mit privatmissionarischer Absicht in die Irre?

Die Ansichten der Wissenschaft ist eine Seite und die okkulten Überlieferungen eine andere. Warum also Unsinn? Weil es nicht wissenschaftlich begründbar ist?

Bitte, aber dann ist die ganze Schöpfung ein großer Unsinn. :smile:

Es ist mir schon klar, daß solche Erklärungen auch seitens der Fragesteller gewisse Voraussetzungen verlangen, die sie nicht immer erfüllen. Aber darauf habe ich keinerlei Einfluß.

gruß
rolf

Hallo Kate,

Mein Dozent in Antikes Israel hat eine interessante These
geäußert.
Und zwar begründete er die Version von Jesu letzten Worten
„warum hast du mich verlassen?“ damit, dass das schlimmste für
den Menschen die Gottverlassenheit sei. Und da Jesus das Leid
der Menschheit auf sich nehme, nehme er auch die
Gottverlassenheit auf sich.

Klingt ja ganz logisch.

Vielleicht muss man das ja gar nicht interpretieren. Kann es nicht einfach sein, dass Jesus in seiner Todesstunde sich von Gott verlassen, also nicht mehr geschützt und geleitet, sondern dem Tod überlassen gefüllt hatte?

Wir sprachen in der selben Stunde auch über das Buch Ijob/Hiob
und jetzt frag ich mich… wenn Gottverlassenheit das
schlimmste für den Menschen darstellt, ganz abgesehen von den
Spielereien die sonst nocht geschehen, bringt Gott dazu sich
auf die Nörgeleien des Satans einzulassen?
Warum lässt er Hiob durch den Satan leiden und nimmt sich
selbst hinweg? Nur damit alles am Ende wieder umgekehrt wird?
Ich verstehe es nicht.

Hiob 1:9 und folgende
Hiob 2:4 und folgende

Satan stellt hier die Behauptung auf, dass der Mensch Gottes Nähe nur sucht, solange es ihm gut geht oder er einen Vorteil davon hat. Darüber hinaus beschuldigt er Gott, Hiobs gottesfürchtigen Lebnswandel „gekauft“ zu haben, indem er ihn segnet und es ihm gut gehen läßt.
Das ganze ist ein Angrif auf Gott, Hiob und die Menschen im allgemeinen, schließlich spricht er bei der zweiten Anschuldigung nicht mehr speziel von Hion sondern von „dem Mensch“.
Eine Beschuldigung kann im Raum stehen gelassen oder eindeutig geklärt werden.
Natürlich war für den allwissenden Gott der Ausgang der Sache klar. Satan und andere Söhne Gottes hätten jedoch evntuell Zweifel an Gottes Glaubwürdigkeit entwickeln können, wenn es keine Klärung gegeben hätte.

Und noch eine Frage habe ich, und zwar werden in Ijob 1,6 die
Gottessöhne erwähnt, und unter ihnen erschien Satan:
„Eines Tages geschah es, dass die Gottessöhne kamen, um vor
Jahwe hinzutreten. In ihrer Mitte erschien auch der Satan.“
Sie werden öfter genannt.
Aber wer sind denn diese Gottessöhne?
Kann Gott überhaupt Söhne haben? Mit Jesus gab es da ja schon
genug Schwierigkeiten…

Nun ja. Lukas 3:38
Hier wird zum Beispiel Adam als Sohn Gottes bezeichnet.
Sohn Gottes im Sinne von Geschöpf Gottes.
Sogar ein Mensch kann als Sohn (oder Tochter) Gottes bezeichnet werden.
Der Bibelschreiber hat im Buch Hiob sicherlich die Engel als Söhne Gottes bezeichnet.
Das es sich dabei um Gedanken, oder was auch immer, handelt, passt nicht so recht in das Gesamtbild,
schließlich werden Gott und Satan an anderen Bibelstellen nicht als blosse Projektionen dargestellt.
Warum sollte es hier anders sein?

Übrigens: Du wirst in der Bibel kene Auflistung von Namen der Söhen Gottes finden. Aus der Bibel bekannt sind lediglich die Namen Michael und Gabriel.

(und ganz nebenbei, bin ich die einzige, die sich bei dem
Prolog an den Prolog von Faust I erinnert fühlt?)

Offensichtlich hatte diese Szene schon jemand vor Goethe aufgezeichnet :wink:

Segmentkoppler

Aus dem Kontext heraus, kann es sich nur um ein Geschehnis im
Himmel handeln. Daraus läßt sich dann schließen, daß es sich
um die Kräfte handeln muß, die Erzengel oder auch Emanationen
genannt werden. Satan galt ja auch als ein solcher.

Es gibt unterschiedlich Vier von diesen Söhnen Gottes.
Wahrheit, Bewußtsein, Liebe und Licht. Satan war der Gott des
Lichtes. Er stürzte in die Dunkelheit.

Tach Rolf,

sachlich bin ich mit Metapher einer Meinung, daß Du hier auf zu schmaler Furche ackerst. Ich hätte es nur etwas freundlicher ausgedrückt. Mag aber auch sein, daß Du ihm schon länger auf den Keks gehst als mir, daß er sich als Moderator um mehrere Koryphäen intellektueller Fäulnis kümmern muß oder was auch immer…

Ich wills Dir also erklären, weil ich wohl doch mehr Zeit und Geduld habe als er.

Aus dem Kontext heraus, kann es sich nur um ein Geschehnis im
Himmel handeln.

Daß ist unbestritten und keine sonderliche Erkenntnis.

Daraus läßt sich dann schließen, daß es sich um die Kräfte handeln :muß, die Erzengel oder auch Emanationen genannt werden.

In diesem Satz stecken vier (mindestens vier) sachliche und logische Fehler:

  1. Ein Schluß oder -folgerung ist eine Denkbewegung, die aus Prämissen eine nach den Regeln der Logik zwingende Folge feststellt. Das ist hier aber nicht der Fall: Du schließt nichts, sondern Du dekretierst. daß es so sein müsse.

  2. Du dekretierst, daß es sich um „Kräfte“ handelt, ohne klarzumachen, woher diese „Kräfte“ denn kommen.

  3. Und nun sind die „Kräfte“ auch noch Erzengel. Woher weißt Du das?

  4. Diese Erzengel seinen nun „Emanationen“. Was immer die Erzengel sind, Emanationen sind sie ganz gewiß nicht!
    Ich möchte mich nicht der Gefahr aussetzen, von Metapher wiederum korrigiert zu werden und sage deswegen nur ganz vorichtig: „Emanationen“ ist ein Begriff, der vor allem in der gnostischen Bewegung (die beides ist: Philosophie und Religion) auftritt. Emanationen sind die Wesenheiten, welche die Gottheit aus sich heraussetzt ( auf welchem Weg auch immer), die dann wiederum neue Heraussetzungen hervorbringen. In ihnen allen ist noch Funke des göttlichen Wesens, doch immer „verdünnter“, je weiter sie sich von ihrem Ursprung entfernen.

Dies ist eine Vorstellung, die es zur Zeit der Abfassung des Hiobbuchs noch gar nicht gegeben hat - sie ist also mindestens anachronistisch.
Zum anderen aber widerspricht sie allem, was im Judentum (und da befinden wir uns mit dem Hiobbuch) von Gott gelehrt, gedacht und geglaubt wird: Zwischen Gott und dem Menschen als dem Schöpfer und seinem Geschöpf ist ein unendlicher qualitativer Unterschied. Der Mensch ist jeden göttlichen Funkens bar. Daß christliche Konzilien diese Vorstellungen als Irrlehre verworfen haben, hat hier keine Bedeutung; deswegen erwähne ich es auch nur am Rande.

Du nimmst also - in logisch höchst anfechtbarer und sachlich in nichts gerechtfertigter Weise - Begriffe des Alten Testaments (wobei ich voraussetze, daß Du Begriffe anderer Religionen ebenso instrumentalisieren würdest) und füllst sie mit einem Inhalt, mit dem sie nicht nur nichts zu tun haben, sondern dem sie stracks widersprechen. Aber auf diese Weise kannst Du Deine Privattheologie schon in der Bibel verankern - vermeinst es zumindest.

Dies aber ist theologischer Kolonialismus und religiöser Imperialismus.

Es gibt unterschiedlich Vier von diesen Söhnen Gottes.
Wahrheit, Bewußtsein, Liebe und Licht. Satan war der Gott des
Lichtes. Er stürzte in die Dunkelheit.

Da breiten wir doch lieber den Mantel der Liebe und des Schweigens drüber, gelle?

Gruß - Rolf

3 Like

Hallo Rolf,

Absoluter Unsinn. Wenn du keinen blassen Sch keinerlei
Sachkenntnis hast, warum führst du dann hier immer wieder
Fragende mit privatmissionarischer Absicht in die Irre?

Die Ansichten der Wissenschaft ist eine Seite und die okkulten
Überlieferungen eine andere. Warum also Unsinn? Weil es nicht
wissenschaftlich begründbar ist?

weil es der biblischen Aussage widerspricht!

Pfarrer Rolf hat es Dir ja schon erklärt.

Gruss Harald

Hi,

  1. Diese Erzengel seinen nun „Emanationen“. Was immer die
    Erzengel sind, Emanationen sind sie ganz gewiß nicht!

Als Gegenbegriff zur Emanation steht der Begriff
Creatio Ex Nihilo, Erschaffung aus dem Nichts.
Dieser Begriff steht für eine bestimmte Richtung
der christlichen Philosophie. Dem Schöpfungsakt
kann nichts vorausgehen.
Diese Emanationen hingegen scheinen in diesem Falle das
Ausfließen der Thorshammersschen Phantasie aus seinem
Halbwissen zu sein.
Nichts gegen Phantasie und nichts gegen Halbwissen,
wenn das nicht als Weisheit verkauft wird, was bestimmte
Leute halt ärgert!

Gruß
Walden

Grüß Dich, Walden,

wie weit man mit Halbwissen kommt, sieht man an Thomas Mann; den hat mal jemand das „Genie der Halbbildung“ genannt.

Gruß - Rolf

PS: ich will damit nichts, gar nichts sagen!

Satan war der Gott des Lichtes. Er stürzte in die Dunkelheit.

Absoluter Unsinn. Wenn du keinen blassen Sch keinerlei
Sachkenntnis hast, warum führst du dann hier immer wieder
Fragende mit privatmissionarischer Absicht in die Irre?

Dann erkläre mir doch mal, wie die Idee des Engelsturzes in die Welt kam. Schließlich muß Milton mit seinem „Paradise lost“ eine fundierte Quelle gehabt haben.

Und komme nicht immer mit der Fliegenklatsche, sondern mit aufklärerischen Gegenargumenten.

gruß
rolf