Vegane Lebensweise

Die vegane Lebensweise ist ohne die Nutzung der tierischen Produkte.Wenn wir die tierischen Produkte ablehnen oder nicht mehr brauchen,was ist dann mit den Tieren,brauchen wir die noch?Die Tiere sind zur Landschaftspflege da, wenn wir die Tiere nicht mehr brauchen fördern wir den Verbrauch der Landschaft.Ich habe vom Tierschutz her meinen Fleisch-und Wurstverbrauch ziemlich reduziert, sehe ich das falsch,ich habe eine neue Bekannte mit der vegane Lebensweise und möchte mich mit ihr darüber unterhalten. Viele Grüße
Christian

Hallo Christian,

Die vegane Lebensweise ist ohne die Nutzung der tierischen
Produkte.Wenn wir die tierischen Produkte ablehnen oder nicht
mehr brauchen,was ist dann mit den Tieren,brauchen wir die
noch?

Zundest nicht als Nutz tiere.

Die Tiere sind zur Landschaftspflege da,

Tiere sind nicht dazu da, von Menschen verzehrt zu werden und auch nicht zur „Landschaftspflege“. Das ist genau die anthropozentrische (und v.a. durch die abrahamitischen Religionen in unsere Kultur eingebrachte) Sichtweise, Tiere existierten irgendwie bloß zum Nutzen des Menschen. Tiere existieren nun einmal - und zwar genau wie Menschen - aus eigenem Recht und nicht um jemand Anderem zu nützen.

wenn wir die
Tiere nicht mehr brauchen fördern wir den Verbrauch der
Landschaft.

Das ist falsch. Der Landschaftsverbrauch für die Erzeugung tierischer Nahrung ist bei gleichem Nährwert / gleicher Kalorienzahl deutlich höher als der für die Erzeugung pflanzlicher Nahrung. Von besonderen Problemen wie der Zerstörung von Böden (einschließlich Trinkwasserbelastung) durch Futtermaismonokulturen einmal ganz abgesehen.

Freundliche Grüße,
Ralf
(kein Veganer)

Mahlzeit,

Wenn wir die tierischen Produkte ablehnen oder nicht
mehr brauchen,was ist dann mit den Tieren,brauchen wir die
noch?

die würden dann nicht mehr zum Behuf des Aufessens gezüchtet.

Die Tiere sind zur Landschaftspflege da,

Die Hühner in den Legebatterien?
Die Mastschweine in ihren Boxen?
Die Kälber in der Expressmast?
Du beliebst wohl um Scherzen.

wenn wir die
Tiere nicht mehr brauchen fördern wir den Verbrauch der
Landschaft.

Wie meinen?!

Zur Fleischproduktion wird weit mehr Energie und Rohstoffe verbraucht als zur Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln. Und wenn sie dann noch aus regionaler Produktion ist, umso besser.

Gandalf

Hallo!

Das ist falsch. Der Landschaftsverbrauch für die Erzeugung
tierischer Nahrung ist bei gleichem Nährwert / gleicher
Kalorienzahl deutlich höher als der für die Erzeugung
pflanzlicher Nahrung. Von besonderen Problemen wie der
Zerstörung von Böden (einschließlich Trinkwasserbelastung)
durch Futtermaismonokulturen einmal ganz abgesehen.

Das gilt aber nur für die intensive Landwirtschaft. Bei extensiver Nutzung gibt es durchaus Beispiele, wo Nutztiere dafür sorgen, dass es bestimmte Ökosysteme überhaupt gibt. Ohne die Almwirtschaft in den Alpen, die Schafzucht in verschiedenen Heidelandschaften usw. wäre die Natur um einige Ökosysteme ärmer.

Ich kannte mal einen Vegetarier, der Lammkotletts aß. Seine Begründung: Durch den Verzehr von Lammfleisch ermöglicht man eine wirtschaftlich rentable Schafzucht auf der schwäbischen Alb, was dem Erhalt der Wachholderheiden dient. Dies wiederum ist eine Vogelschutzmaßnahme.

(Ansonsten stimme ich Dir aber zu.)

Michael

@MM und Michael
Ihr habt natürlich durchaus recht. Ich selbst bin beruflich u.a. auch mit Landschaftsplanung befasst und da ist Landschaftsschutz ein sehr wesentlicher Faktor. Und da ist es für mich natürlich eine Binsenweisheit, dass die in Deutschland zu schützende Landschaft nahezu ausschließlich Kulturlandschaft ist - eine in Jahrhunderten und Jahrtausenden gewachsene.

Im globalen Maßstab gesehen sind die Probleme des Landschaftsverbrauchs bei uns eher atypisch - den mit Abstand größten Teil am Flächenverbrauch haben Verkehrs- und Gebäudeflächen, nur noch knapp ein Drittel der Fläche Deutschlands ist landwirtschaftliche Nutzfläche. Speziell im Bereich landwirtschaftlicher Flächen haben wir hierzulande im Zusammenhang mit Viehzucht schon seit längerer Zeit nicht das Problem eines Landschaftsverbrauchs, sondern vielmehr das der stetigen Abnahme von Grünlandflächen. In grünlandarmen Gebieten ist daher die Umwandlung von Grünland in Ackerflächen untersagt, was den Schwund bremst. Selbstverständlich müsen diese Flächen dann auch (bevorzugt extensiv) bewirtschaftet - d.h. gemäht - werden. Man will ja Kulturlandschaft erhalten und nicht, dass die Wiesenfluren verbuschen und sich schließlich Wald bildet - ein zwar grundsätzlich auch wünschenswertes, aber doch völlig anderes Ökosystem.

Sinn macht Grünlandbewirtschaftung natürlich nur im Zusammenhang mit Viehhaltung. Die von Euch angesprochene Weidewirtschaft ist noch einmal ein anderes Thema, da diese noch ein Stück unrentabler ist und Weiden daher noch stärker schwinden als Wiesen. Ein besonderes Problem stellen dann noch einmal Grenzertragsböden wie Magerwiesen / Magerweiden dar, was mit der aufgrund internationaler Konkurrenz bei uns aussterbenden Wanderschäferei zu tun hat.

Grundsätzlich sind das jedoch Luxusprobleme. Fleisch wird heute in erster Linie durch Massentierhaltung, nicht durch extensive Grünlandbewirtschaftung oder gar Weidewirtschaft erzeugt. Nach einer Studie aus dem Jahr 1990 stammten 63% des Rindfleischs, 66% des Schweinefleischs und 99% des Hühnerfleischs, das in Deutschland produziert wurde, aus Massentierhaltung. Die Prozentsätze dürften mittlerweile noch einmal deutlich höher liegen. Trotzdem wird insbesondere die Rindfleischproduktion aus Rentabilitätsgründen aus den Industrieländern zunehmend ins Ausland verlagert, vor allem nach Südamerika - Brasilien, Argentinien, Bolivien und Paraguay. Dort findet dann tatsächlich ein erheblicher Flächenverbrauch statt - und zwar auf Kosten des Regenwaldes und der Savannengebiete. Gerade die Savannen werden nicht etwa beweidet, wie sich der Besucher des argentinischen Steakhauses das naiv-romantisch vorstellen mag, sie werden vielmehr in Anbauflächen für Soja und für Getreide, das dann an Mastvieh verfüttert wird, umgewandelt.

Und da wird es dann wirklich interessant. Um ein Kilo Fleisch zu erzeugen, muss erst einmal 3 - 10 Kilo Soja oder Getreide erzeugt und verfüttert werden. Wenn man jetzt noch weitere Faktoren wie insbesondere den Wasserverbrauch und ungenutzte Abfälle mit einrechnet, so kommt man zu einer Energiebilanz von bis zu 20 Kilogramm pflanzlicher Masse für ein Kilogramm Fleisch.

Derzeit werden jährlich ca. 700 Millionen Tonnen Getreide und Soja an Nutztiere verfüttert - mehr als ein Drittel des Weltgetreideverbrauchs. Warum ist das so? Weil die Industrieländer einen steigenden Bedarf an zunehmend billigerem Fleisch haben und das auch problemlos bezahlen können - sie konkurrieren hier nämlich mit dem ärmeren Teil der Weltbevölkerung, der sich Fleisch ohnehin nicht leisten kann. Das Grundnahrungsmittel Getreide - Lebensgrundlage für diesen Teil der Menschheit - wird hingegen durch den Konkurrenzdruck und die Nachfrage nach billigem Fleisch zunehmend teurer. So kommt zum ökologischen Raubbau die soziale Katastrophe. Während die Märkte der Industrieländer mit Billigfleisch überschwemmt werden, ist weltweit nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Viertel aller Kinder unter fünf Jahren unterernährt.

Nachdem das Welthungerproblem bis Mitte der 90er Jahre abzunehmen schien, wird es seitdem zunehmend katastrophaler, wenn man sich die Angaben der FAO (Food and Agriculture Organization of the United Nations) anschaut: von 825 Millionen Unterernährten Mitte der 90er zu 870 Millionen 10 Jahre später. 2007 waren es schon 920 Millionen - da hatte man dann endlich Grundnahrungsmittel als lohnendes Spekulationsobjekt entdeckt; auch die Deutsche Bank bietet hierzulande ihren Kunden solche „Finanzprodukte“ (Stichwort: Rohstoff-Indexfonds) an. 2007/2008 kam es zwangsläufig zu Hungerrevolten u.a. in Mexiko, Marokko, Indien, Mauretanien, Tunesien, Kamerun, Senegal, Jemen, Elfenbeinküste, Haiti, Ägypten, Burkina Faso, Bangladesh, Somalia, Kenia … Besser geworden ist es seither nicht - 2009 (die letzte mir bekannte Zahl) lag die Zahl der Unterernährten bei 1,02 Milliarden. Nach Angaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sterben mehr als zehn Millionen Menschen pro Jahr an den Folgen von Hunger und Unterernährung. Mehr als die Hälfte von ihnen sind Kinder, die nicht einmal ihr fünftes Lebensjahr vollendet haben. An Hunger bzw. Unterernährung leiden mehr Menschen als an AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen.

Das hat zweifellos nicht nur mit Fleischproduktion zu tun - als jüngster verschärfender Faktor ist beispielsweise nun auch noch die Nutzung von Agrarflächen für die Kraftstoffproduktion hinzugekommen. Prima Idee - eine Milliarde Menschen hungert und wir jagen Lebensmittel durch den Autoauspuff und finden das auch noch ökologisch sinn- und wertvoll. Wegen Nachhaltigkeit und Klima, wissenschon. Für mich persönlich ein Grund, E10 aus ethischen Gründen zu boykottieren. Aber gerade in Hinblick auf den Lebensmittelmarkt kann und sollte man sich schon die Frage stellen, welche ethische Dimension die Konkurrenz um Getreide und Soja von Nutz- und Schlachtvieh einerseits und über einer Milliarde hungernder Menschen andererseits für den Verbraucher hierzulande hat. Anders gesagt - wofür man die begrenzten landwirtschaftlichen Anbauflächen der Erde verwenden sollte.

Falls es nicht aufgefallen ist: tierschützerische Belange haben wir da noch nicht einmal angerissen, da geht es nur um Menschenschutz …

Freundliche Grüße,
Ralf

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Ich kannte mal einen Vegetarier, der Lammkotletts aß. Seine
Begründung: Durch den Verzehr von Lammfleisch ermöglicht man
eine wirtschaftlich rentable Schafzucht auf der schwäbischen
Alb, was dem Erhalt der Wachholderheiden dient. Dies wiederum
ist eine Vogelschutzmaßnahme.

Welch lustige Anekdote! So was lasse ich mir jetzt mal für Schweishaxen und Kalbsragout einfallen :wink:

Jo

Hallo

was heisst verbraucht? verbraucht wird Landschaft, wenn man sie zubetoniert, vor allem, wenn jeder sein Einfamilienhaus mit grossem Garten möchte…

wir leben zu fast 100% in einer Kulturlandschaft. Sowohl die Wacholderheide, wie auch die Lüneburger Heide und sämtliche Alpenwiesen sind alles Kulturlandschaften, nicht nur die Wiesen udn Felder.

Ein Grossteil würde ohne Tierhaltung wieder verwalden („verganden, verwildern“), also in ihren ursprünglichen Zustand zurückkehren.

Verbraucht würde die Landschaft dadurch nicht, aber sich ändern (und der Tourismus, der von diesen Landschaften lebt hätte ein Problem)oder aber ein Teil der ehemals beweideten Flächen würde von Menschenhand gepflegt werden - wie dies in vielen Naturschutzgebieten auch passiert.

Ein nicht geringer Teil der Ackerflächen werden für Futtermittelproduktion bewirtschaftet - wenn diese Brach lägen, würden auch diese über kurz oder lang verwalden.

Das ein grösserr Teil von Pflanzen und Tieren diese letztendlich künstlichen Nutz-,Heide- und Berglandschaften besiedeln, die es ursprünglich dort nicht gab (oder zB nur nach grossen Waldbränden, die es heute nicht mehr gibt)und man diese künstlichen Lebensräume deshalb als schützenswert erachtet ist ein anderes Thema.

Ein weiteres Thema ist, das Kulturlandschaften und Nutztierrassen kulturelle Güter sind - die auch erhaltenswert sein könnten.

Viele Grüsse, Sama

Blöde Frage von mir…
Hallo,
ich wollte kein neues Thema jetzt eröffnen, aber es gbt da etwas dass ich in diesem Zusammenhang noch gerne erfahren würde.Dürfen Veganer warm essen/kochen?
Ich frage mich manchmal wie sie ihre Babys nach der Stillzeit ernähren, nur mit passiertem Obst und Gemüse und dann mit geschnittenem Obst und Gemüse oder wie? Ja, die Frage ist schon ziemlich seltsam für Leute die sich da auskennen, aber ich weis es wirklich nicht und zur Zeit kenne ich keine die ich mal so fragen könnte.

Grüße,
Lieb-Elle

Veganer kochen Gerichte in der Regel genauso wie Nicht-Veganer.

Die Ernährung nur mit Rohkost ist eine eigene Ernährungsform. Sie kann eine Unterform des Veganismus sein, dann werden nur Früchte, Gemüse, Nüsse, etc. gegessen, oder eine Unterform des Vegetarismus, dann sind auch bspw. Milch, rohe Eier, Honig erlaubt - oder sogar eine Unterform der Vollkost, dann ist auch rohes Fleisch / roher Fisch erlaubt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Rohkost#Verschiedene_Ko…

Es kommt also beim Begriff der Rohkosternährung zunächst nur auf das WIE (Zubereitung) an, nicht auf das WAS.

Danke, habe es mir durchgelesen, über die Ernährung von Babys/Kleinkindern stand auch da nichts drin. Aber wenn die ja garen können/dürfen, dann ist das gar keine Frage mehr…

Grüße

Hallo,

Die vegane Lebensweise ist ohne die Nutzung der tierischen
Produkte.Wenn wir die tierischen Produkte ablehnen oder nicht
mehr brauchen,was ist dann mit den Tieren,brauchen wir die
noch?

das Tier ist dann genauso dann „nutzlos“ wie der Mensch an sich.

Oder?

Anja

Hallo,

die Menge / Masse macht’s. Es ist durchaus lobenswert und auch einSinnvoller Beitrag zum Erhalt der Erde, wenn sich Menschen bereit erklären auf tierische Produkte zu verzichten. Wir konsumieren Fleisch (bzw. nur Teile davon) in unvorstellbaren Mengen, was zunehmend zu einem Problem wird. Auch die Biofleischprodukte müssen in Massentierhaltungen produziert werden - anders wären die ganzen Bio-Ladenketten nicht zu bedienen.

Wenn sich ein Paar mehr Menschen mit dem Konsum zurückhalten ist das schon toll. Die Sorge um die „nutzlosen“ Tiere, sollten so viele Menschen sich vegan ernähren, wird sich vermutlich nie praktisch stellen, da es nicht eintreten wird.

Viele Grüße